Nix is fix, Thailand, Kambodscha, Laos in 3 Wochen

Reisezeit: November 2006  |  von Karl Forthuber

Mit einem Taxi nach Siem Reap (Angkor Wat)

Sonntag den 12.11.06

Nach dem Frühstück auschecken und reservieren für kommenden Donnerstag den 16.11. ich denke die Zeit wird eng mit den geplanten 2 Wochen auszukommen. Aber momentan ist wichtiger möglichst bald einen Bus an die Grenze nach Cambodscha zu bekommen, gelingt auf Anhieb, ich als einziger nicht Thai nehme im Minibus Platz und los geht's . Neben mir nimmt ein Thai ca 50 Jahre alt Platz und fängt sofort mit mir ein Gespräch an. Will alles mögliche von mir wissen, hat aber kein großartiges Allgemeinwissen, wegen Cambodscha befragt weiß er auch nichts zu berichten, bietet mir aber die vor uns sitzende Thai Frau an nach dem er erfahren hat dass ich alleine unterwegs bin. Diese bietet mir eine gebackene Banane an, schmeckt gut, aber das wars auch schon, sind an der Grenze angekommen.

Gleich nach dem Aussteigen spricht mich ein Taxi-Manager (Keiler) für den Transport nach Wat Angkor an und sagt er will 2800 Bath, ich sage das ist viel zu viel und gehe weiter, der hängt wie eine Klette an mir. Zuerst die Ausreise aus Thailand, dann die Immigration Cambodscha . Bekomme nach herzeigen des Passes und Abgeben eines Fotos den Visaantrag, fülle diesen aus, der Taxikeiler unterstützt mich dabei. Ein Holländer mit seiner Thaifrau stehen vor mir, wir kommen ins Gespräch, er sagt er hat bereits ein Taxi und es kostet 2000 Bath, sage zu ihm wenn sie wollen fahre ich mit ihnen und wir teilen uns den Fahrpreis. Scheint zu funktionieren, bis der Vermittler welcher für die Holländer das Taxi organisiert hat erklärt, der Keiler welcher mich angesprochen hat, bereits dies in Thailand gemacht hat und somit ein Recht darauf hat mich mitzunehmen. Ich sage dass ich keine Zusage für den Tramsport und den Preis gemacht habe, aber die halten eisern zusammen und wollen einfach nicht anders. Mein Keiler senkt den Preis auf 2000 Bath, ich willige ein. Es beginnt eine Fahrt wie ich sie nicht erwartet habe, nicht in meinen schlimmsten Erwartungen. Trotzdem will ich keine Minute davon missen.

Die Strecke ist ca 300 km lang, der Fahrer sagt in 6 Stunden soll dies zu schaffen sein. Es werden 8 aber auch nur weil der Fahrer auf seinem Toyota nicht die geringste Rücksicht nimmt. Die Strecke besteht aus einer Grawlroad, also einer Straße ohne jegliche Befestigung, weder Teer ( Welcher Kommfort) noch einer Schotterung. Je Meter Strecke viele, sehr viele Schlaglöcher, da die Fahrbahn inzwischen bis zu 20m Meter breit ist kann sich der Fahrer aussuchen welches das kleinere Übel ist. Mein Fahrer ein sehr geschickter und äußerst konzentrierter Driver, er schaffts tatsächlich die nicht allzu tiefen Löcher zu meiden. Brücken sind zum Teil nicht mehr vorhanden, somit wird einfach seitlich durch den Bach ausgewichen oder sind halbwegs intakt oder ich muss aussteigen und die Kanthölzer oder Pfosten auf die Spurweite das Autos zu zurechtrücken. Um ca. 12 Uhr mittags steuert er in einem Dorf ein paar Holzhütten mit Blechdach an und sagt we can eat. Eine ca 25-35 jährige Cambodscha Frau fragt mich was ich zu essen und trinken will. Sie zeigt mir eine mit Computer geschriebene Speisekarte, suche mir Sweet-sour mit Pork und ein Bier aus. Bevor das Essen kommt entwickelt sich ein mehr als zwiedeutiges Gespräch zwischen dem Driver der Cham Frau und mir. Alles habe ich ja nicht verstanden, zum Schluss gibt's sie ihm einen mächtigen Boxer in die Rippen. Vielleicht will sie dass er bei ihr aktiv wird. Aber was geht's mich an. Die Frau aus dem Steinzeitdorf spricht 3 Sprachen perfekt. Chambodschanisch, Thai und englisch. Die Fahrt geht mit der gewohnten Qualität weiter, wir haben ja noch nicht einmal ¼ geschafft. Zum fotografieren setze ich die Augengläser auf, ein spezielles Schlagloch übersehe ich, mir hauts die Gläser von den Augen, fallen auf den Rücksitz, der Rucksack fällt drauf und sind hin, super.

Auf ca, ½ Strecke bleibt er in einem Kaff wie aus 1000 und einer Nacht stehen, gleich kommen Frauen ans Autofenster und wollen was verkaufen, das wars aber nicht warum er stehenblieb. Er fragt mich ob er noch jemand mitnehmen kann, ich willige ein und es steigen in den 5 Sitzer 3 Erwachsene und 2 Kinder ein, sich sitze nun vorne und die 5 hinten. Passt. Die 5 hinten sprechen kein Wort, ist aber auch nicht einfach, es besteht die Gefahr dass man sich beim Sprechen in die Zunge beisst wenn man ein Schlagloch übersieht. Der ganz rechts sitzende hat eine Augenbinde und blickt kalt und alles andere als freundlich drein, der ist mir nicht geheuer. Der steigt 2 Dörfer weiter wieder aus und der Taxler gibt ihm eine große Menge an Geldscheinen, dieser zählt diese durch und verschwindet. Sehr misteriös. So geht's weiter bis wir auf die Strasse Nummer 6 kreuzen, ab hier geht's besser, nach einiger Zeit beginnt sogar eine Asphaltstrasse. Aber jetzt sind wir auch schon in Siem Reap.

Hier gehts nur mehr neben der Brücke direkt durchs Flußbett

Hier gehts nur mehr neben der Brücke direkt durchs Flußbett

Zum Lunch ins Restaurant mitten im Urwald, die Chefin spricht ein perfektes Englisch

Zum Lunch ins Restaurant mitten im Urwald, die Chefin spricht ein perfektes Englisch

Auch das ist eine Brücke, bie 3 solchen mußte ich die Hölzer richten bevor der Taxler drüberhumpelte

Auch das ist eine Brücke, bie 3 solchen mußte ich die Hölzer richten bevor der Taxler drüberhumpelte

© Karl Forthuber, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Leider bin ich auf diese Forenhomepage erst vor kurzem gestoßen, darum der verspätete Reisebericht, welchen ich allerdings während der Reise in Word geschrieben habe, somit ist er von den momentanen Gefühlen direkt vor Ort geprägt.
Details:
Aufbruch: 08.11.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.11.2006
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Karl Forthuber berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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