Unterwegs in Japan, Thailand & Malaysia

Reisezeit: Januar / Februar 2008  |  von Dani & Jörg Schumacher

Letztes Mahl in Kyoto

Ich hatte Nao gestern nach einem guten Udonrestaurant (Nudeln)gefragt. Er malte mir auf der Karte die Position ds Restaurants auf. Viele japanische Restaurants sind nur auf Kanji ausgeschrieben. Meist erkennt man sie an der roten oder weissen Laterne davor. Einzusehen sind sie jedoch von aussen nicht. Die Eingangstuer ist mit Milchglas versehen und zusaetzlich noch ein Vorhang vor der Tuer.

Bin also die Strasse abgelaufen und natuerlich erst einmal an dem Restaurant vorbei gelaufen. Habe ich aber schnell gemerkt. Also wieder zurueck. Durch einen kleinen Schlitz zwischen Vorhang und nicht mit Milchglas bedeckter Flaeche konnte ich die Theke erkennen.

Mir einen kurzen Ruck gegeben und rein in die gute Stube. Fast alle Augen sind auf mich gerichtet. Na toll, dachte ich. 30 Augenpaare denken sich, was will den der Gajin (Auslaender) hier?

Nein, weit gefehlt. Die meisten laecheln mich freundlich an und die Bedienung bittet mich ebenfalls laechelnd an einen Platz. Sie kann etwas Englisch. Eine Menue in Englisch haben sie aber nicht. Ist ja eigentlich immer ein gutes Zeichen fuer authentisches Essen .

Ich nehme neben einem Taxifahrer in Uniform meinen Platz an der Theke ein. Alle Taxifahrer (habe bisher nur welche in Uniform gesehen) tragen in Japan eine Uniform). Tja, was nehmen. Nur Nudeln? Ich sage, das ich gerne Udonnudeln essen moechte. Sie zaehlt mir auf japanisch scheinbar verschiedene Varianten auf.

Der Taxifahrer versucht mir zu erklaeren, das seine Variante sehr gut sei. Ein aelterer Mann neben ihm hebt den Daumen und deutet mit einem zusaetzlichen Laecheln seine Zustimmung. Von einer solchen Begeisterung angesteckt, bestelle ich meine Schuessel Nudeln mit einem ganzen Fisch.

Bis mein Essen eintrudelt, versucht sich der Taxifahrer in ein bisschen Smalltalk mit mir. Ist echt lustig. Mit Haenden und Fuessen versuchen wir uns zu verstehen. Meist klappt es.

Der alte Mann steht auf und tritt neben mich, da ich direkt an der Kasse sitze. Er zahlt sein Essen und spricht mit ploetzlich auf einem verstaendlichen Englisch an. Wo ich herkomme? Wo ich hin will? Wie lange ich bleibe? Manche Japaner sind sehr stolz auf Ihre Englischkenntnisse. Andere schaemen sich so sehr, das sie sehr oft sagen kein Englisch zu koennen. Er verabschiedet sich und da ist auch schon meine leckeren Nudeln kommen. 5,50 Euro kostet mich die riesige Schuessel.

Bin dann zurueck in meine Gaestehaus. Vorher hab ich mir noch ein Bierchen gekauft. Im Gaestehaus angekommen, setze ich mich in den Gemeinschaftsraum. Ein franzoesisches Paar sitzt zusammen mit Nao dort.

Wie ich spaeter erfahre, sind sie das zweite Mal in Japan und haben hier in Kyoto geheiratet. Kagoshima sei absolut super. Die Menschen seien viel offener als in Kyoto und Tokyo. Mit reichlich Tipps gefuettert bedanke ich mich und geh ins Bett.

Will ja morgen frueh los nach Nagasaki.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's! Reise, reise! Wilhelm Busch (1832 - 1908).
Details:
Aufbruch: 11.01.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 16.02.2008
Reiseziele: Japan
Thailand
Malaysia
Bintan
Singapur
Der Autor
 
Dani & Jörg Schumacher berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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