2 Große und 2 Kleine in Australien

Reisezeit: September 2006 - August 2007  |  von Mario Prager

Wwoofing II: Durchs Outback nach Queensland

Von Wilmington ging es ostwärts über Peterborough nach Broken Hill. Ich hatte immer gedacht, dass Outback wäre flach, aber es gab erstaunlich viele Hügelketten. Alle paar hundert Kilometer änderten sich das Landschaftsbild und die Vegetation.

Broken Hill ist schon merkwürdig. Man fährt ewig durchs Outback und die Orte auf der Karte sind meistens bloß eine Tankstelle, ein Motel und ein paar Schuppen. Im Vergleich dazu wirkt Broken Hill wie eine Oase des Überfluss mit großem Einkaufscenter, Schulen, Kirchen, Hauptstrasse mit diversen Galerien und Edelsteingeschäften. Wir fuhren noch ein paar Kilometer nach Norden um uns die "Living Desert" anzusehen. Der Name 'Wüste' trifft eigentlich nicht zu, denn die Pfanzen werden über ein ausgedehntes Bewässerungssystem versorgt. Also eher ein Botanischer Garten mit Pflanzen des Outbacks. Wir suchten die Sturt's Desert Pea, das Landeswahrzeichen Südaustraliens. Und wurden ganz am Ende unseres Rundgangs fündig!

Sturt's Desert Pea

Sturt's Desert Pea

Broken Hill - "der gebrochene Hügel"

Broken Hill - "der gebrochene Hügel"

In Wilcannia standen wir die Nacht am Darling, waren aber etwas enttäuscht darüber, wie wenig Wasser dieser bedeutende Fluss führte.
Die nächste Station war Cobar. Auch dort wurde und wird viel gebuddelt, nach Kupfer, Zinn und Silber. Nach dem langen Wochenende (es war der Geburtstag der Queen) waren wir froh, dass die Geschäfte und die Post wieder geöffnet hatten.

Weiter ging es nach Bourke, bekannt auch durch den Spruch "back o'Bourke" was frei übersetzt soviel heißt wie das Berlinerische "jot wie de" (ganz weit draussen). Wir wollten auf dem Darling eine Paddeldampferfahrt zu machen. Leider fuhr der Kapitän nicht unter fünf Erwachsenen los, und wir waren die Einzigen, die sich an diesem Tag an der Anlegestelle eingefunden hatten.

Weide am Strassenrand - Wenn es Wasser gibt, wäscht es mächtig was an Boden weg

Weide am Strassenrand - Wenn es Wasser gibt, wäscht es mächtig was an Boden weg

Strasse geht nahtlos in die Landschaft über...

Strasse geht nahtlos in die Landschaft über...

Bis Eulo waren es noch 350 km. Wir nahmen die kürzere Route mit der schlechteren Strasse. Ein Australier hatte uns mal erzählt, hinsichtlich Strassen wäre Australien ein Entwicklungsland. Na gut, aber wie rechtfertig man eine toll ausgebaute Strasse für eine Handvoll Leute? Denn mehr wohnen ja nicht in diesen entlegenen Gegenden.

Wir wollten zu einer Camel Station. Ich glaube, noch weiter Outback konnten wir gar nicht kommen. Da es bis zur nächsten Einkaufsgelegenheit anderthalb Stunden waren, wurden die Lebensmittel per Telefon geordert, und zweimal die Woche mit der Post vorbeigebracht! Die Kamele wurden zum Wagenziehen gehalten und die Nachzucht verkauft. Zum Duschen wurde Flusswasser genutzt, dass erst in umgebauten Gasflaschen mit Holzfeuer drunter erwärmt wurde. Das Wasser war milchig, weil der Boden so feinkörniger Lehm ist, aber man konnte es beim Duschen nicht spüren. Uns wurde sogar Arbeit angeboten, aber wir waren ja schon in Eulo angemeldet.

© Mario Prager, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Familie plant einen fast einjährigen Aufenthalt in Australien. Tasmanien ist dabei ein "MUSS" aus arbeitstechnischen Gründen, wo es uns sonst noch hinverschlägt, wird die Zeit zeigen. Flexibilität ist durch einen Camper gewährleistet.
Details:
Aufbruch: 01.09.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.08.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Mario Prager berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.