2 Große und 2 Kleine in Australien

Reisezeit: September 2006 - August 2007  |  von Mario Prager

Wwoofing II: Pferdefarm NSW

Wir nahmen uns vier Tage Zeit, um vom Outback wieder Richtung (Ost)Küste und damit in die Nähe der Zivilisation zu kommen. Übernachtungen in St George, in der Pampa zwischen Yetman und Texas, und in Red Rock an der Küste. In letztgenanntem Örtchen waren wir 1997 schon mal gewesen. Diesmal hat Mario die Angel ausgeworfen. Fische hat er nicht gefangen, aber ein paar schöne Fotos mitgebracht.

Viel Himmel. Viele Schafe. Auf dem Weg vom Outback Richtung Küste

Viel Himmel. Viele Schafe. Auf dem Weg vom Outback Richtung Küste

Flussmündung bei Red Rock

Flussmündung bei Red Rock

9.-30.Juli 2007

Für unsere letzte Wwoofer Farm hatte sich Katrin ordentlich ins Zeug gelegt, um eine Farm mit Pferden zu finden, die sie als Wwoofer auch tatsächlich reiten konnte.
Auf der Farm, die 20 Minuten im Hinterland von Coffs Harbour liegt, erwartete uns einiges Unerwartetes. Bisher waren alle unsere Wwoof Farmen mit "Familienanbindung", das heisst, wir aßen zusammen und konnten Wohnzimmer, Küche und Bad mitnutzen. Hier war die Unterkunft für die Wwoofer ca. 500m vom Haus entfernt und kochten für sich selbst mit dem zur Verfügung gestellten Lebensmitteln. Es brauchte eine Weile, bis wir uns an das Arrangement gewöhnt hatten. Vielleicht war es angesichts des kleinen Wohnhauses auch nicht anders möglich, wenn die dreiköpfige Familie ihre Privatsphäre erhalten wollte.

Coffs Harbour ist die (südlichste) Bananenhochburg-sehr zur Freude der Jungs

Coffs Harbour ist die (südlichste) Bananenhochburg-sehr zur Freude der Jungs

Mit Farmhund Spot beim Kaffeetrinken(Fotograf: Piet)

Mit Farmhund Spot beim Kaffeetrinken(Fotograf: Piet)

So standen wir also mit dem Camper direkt vor dem Pferdestall. Alle drei Tage wechselten wir zum Platz vor dem Haus zum Aufladen der Batterien, denn am Stall gibt's keinen Strom und fliessend Wasser nur aus einem dicken Schlauch zum Pferdetränken. Duschen war in der Bush Shower und das Klo hatte den besten Blick, besonders frühs bei Sonnenaufgang...

Frühs mit Rauhreif bei Temperaturen von -4 Grad...

Frühs mit Rauhreif bei Temperaturen von -4 Grad...

... aber dann wärmt es sich bis über 20 Grad auf und lässt die Mandarinen reifen

... aber dann wärmt es sich bis über 20 Grad auf und lässt die Mandarinen reifen

Unsere Aufgabe war es, frühs die vier Pferde aus dem Stall zu lassen und auszumisten, abends wieder reinbringen und füttern. Katrin hat dann 1-2 Pferde geritten. Insgesamt gibt es 25 Pferde auf der Farm, die meisten jedoch Stuten und Fohlen.
Mario hat lieber den Traktor geritten, um Rindenmulch zu verteilen oder Pferdeäppel von der Koppel aufzulesen. Ein Laster sollte gestrichen werden, damit er später als Pferdetransporter ausgebaut werden kann. Das vorherrschende Unkraut hier ist Fireweed, eine gelbblühende Pflanze. Also konnten wir uns ein paar Stunden auch daran zu schaffen machen. Um ein paar Lichtungen des angrenzenden Regenwaldes als Grünland nutzen zu können, musste dass vom Bulldozer zusammengeschobene Gestrüpp und alte Baumstämme verbrannt werden. Mario hat sich mit Begeisterung als Feuermeister betätigt!
Die Familie führt außer der Pferdezucht auch ein Quellwasser- und Saftgeschäft. Das Wasser wird hier auf der Farm quasi "direkt von der Quelle" in PET Flaschen abgefüllt. Beim "bottling" haben wir einige Tage geholfen.

Contez war als Kutschpferd zu langsam, nun sollte sie als Reitpferd ausgebildet werden.

Contez war als Kutschpferd zu langsam, nun sollte sie als Reitpferd ausgebildet werden.

Auch Piet und Theo hatten viel zu tun: erste Bauprojekte

Auch Piet und Theo hatten viel zu tun: erste Bauprojekte

"Privat"Wasserfall nur 3 km von der Farm entfernt. A...kalt

"Privat"Wasserfall nur 3 km von der Farm entfernt. A...kalt

Ein paar Nachmittage haben wir die Umgebung erkundet. Bei dem herrlichen Bach mit Wasserfällen gleich in der Nähe hätten wir eigentlich gar nicht bis in den Regenwald Nationalpark bei Dorrigo fahren brauchen, aber wir wollte gern eine längere Tour machen und ein Wochenende in Familie verbringen. In Coffs Harbour haben wir uns den Strand, die Einkauftsgelegenheiten und den Delphinpark angeschaut. Zweimal sind wir bis Moonee Beach gefahren. Mario konnte angeln und er fing diesmal zwei Minifische. Das Anglerpech erregte bei den anderen Anglern Mitleid und wir bekamen fünf Black Fish geschenkt. Die konnten wir uns abends überm Lagerfeuer braten.

Herbststimmung im Winter. In Dorrigo.

Herbststimmung im Winter. In Dorrigo.

Wenn Theo nicht will, muss Mama herhalten. Im Pet Porpoise Pool Coffs Harbour

Wenn Theo nicht will, muss Mama herhalten. Im Pet Porpoise Pool Coffs Harbour

Nestfarne. Wanderung im Dorrigo Nationalpark

Nestfarne. Wanderung im Dorrigo Nationalpark

Für Piet und Theo war die Farm optimal. Ihr Spielkumpel Luke war 4 und teilte bereitwillig seine Spielsachen und Fahrzeuge. So konnte Piet mal wieder Fahrradfahren und Theo ein Dreirad. Wir konnten DVDs mitnehmen und uns abends auf dem Laptop ansehen. Bücher von Thomas the Tank Engine gab es auch massig.

Morgen früh essen wir mit Bec, Gary und Luke gemeinsam Pancakes und wollen dann abreisen. Wir werden über Tamworth nach Gunnedah fahren, um dort bei Bekannten ein paar Tage zu verbringen und uns zu verabschieden. Dann haben wir noch Freunde in Wollongong zu verabschieden und müssen uns langsam Gedanken machen, wie wir das Packen, Camper ausräumen/ saubermachen und die letzten Tage gestalten, denn am 10.August wollen wir unseren Flieger in Sydney schaffen.

© Mario Prager, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Familie plant einen fast einjährigen Aufenthalt in Australien. Tasmanien ist dabei ein "MUSS" aus arbeitstechnischen Gründen, wo es uns sonst noch hinverschlägt, wird die Zeit zeigen. Flexibilität ist durch einen Camper gewährleistet.
Details:
Aufbruch: 01.09.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.08.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Mario Prager berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.