DanInsis Reise ins Wunderland

Reisezeit: Oktober 2006 - März 2007  |  von Insa und Daniel

Costa Rica: Cahuita Vol. II

07.11.2006

Endlich sind wir wieder in Cahuita angekommen. Mittlerweile fuehlen wir uns pudelwohl, allerdings muessen wir unseren heutigen Bericht gestern Abend um ca. 22 Uhr beginnen.

Schon seit mehreren Tagen standen wir hin und wieder eingeschaeumt unter der Dusche, und warteten einige Minuten, bis das Wasser sich bequemte, bei uns vorbeizuschauen. Gottseidank hatten wir einen Fernseher! Auch dieser Abend war von fehlendem Wasser gekennzeichnet, langsam machten wir uns Sorgen. Unser Flug am naechsten Morgen ging ja bereits um 6:30 los, und zumindest das Klo wollten wir in diesem Zeitraum noch benutzen! Also ging Insa zu der soeben eingezogenen Familie, um sich mit dieser gegen den Hotelbesitzer und Wasservorenthalter zu verbuenden. Eine einstuendige, sehr nette Unterhaltung folgte mit den zwei Belgiern, die mit ihrer kleinen Tochter (4 Jahre) eine Reise durch Mittelamerika machen. Wasser kam leider keins. Um 11 Uhr haben wir beschlossen, auf das Beste zu hoffen und ins Bett zu gehen. Waehrend wir unsere Sachen noch ein wenig sortierten, aenderte sich unser Bild der belgischen Nachbarn gewaltig. Tuerenknallen, heftiges Gezeter- ein Streit kann jedem mal passieren. Eine halbe Stunde spaeter jedoch wurden die Beiden samt Tochter von zwei Polizisten abgefuehrt, nachdem das Hotelpersonal mehrmals probiert hatte, die Beiden zu besaenftigen. Auch Insa wurde als der englischen Sprache maechtig in die Hoehle des Loewen geschickt, aber die Polizei hatte eindeutig eine beruhigerende Wirkung.

Die ganze Sache hat uns ziemlich mitgenommen, einzig positive daran ist die Erkenntnis, dass haeusliche Gewalt wenigstens in Costa Rica absolut nicht toleriert wird; das Hotelpersonal hat sich nicht darum geschert, dass die zwei eventuell abreisen werden.

Um 1 Uhr war es wieder ruhig im Hotel, um 4:45 klopfte es an unsere Tuer - der Weckdienst, den wir fuer 5 Uhr bestellt hatten. Und dass, obwohl wir doch so gerne bis zur letzten Minute liegen bleiben! Na gut, den Flieger wollten wir nicht verpassen, also raus aus den Federn. Die Fahrt zum "Flughafen" dauerte nicht lange, umso groesser war unser Staunen, als wir den Kiosk mit Check-In Schalter und Mini-Runway erblickten. Eigentlich sollte man laut Ticket um 5:45 da sein, wir waren aber mit 6:05 ziemlich frueh dran (fuer uns eine grosse Leistung), da der Check-In Schalter erst um 6:27 besetzt wurde. Um 6:32 ging es dann zum Flugzeug, oder sollten wir es besser "Flugzeugleinchen" nennen? 12 Sitze in 4 Reihen, na, das kann ja heiter werden!

Der Flug war kurz und relativ unspektakulaer, obwohl man natuerlich eine tolle Aussicht hatte. Um 7:00 waren wir in San Jose, wo wir auf unseren Flieger nach Limon warten mussten. In der einstuendigen Wartepause freundeten wir uns mit einem kanadischen Paerchen an, die schon im Flieger von Quepos nach San Jose mit von der Partie waren. Wir vier waren um 8:00 die einzigen Passagiere, so dass sich die Co-Pilotin die dualsprachige Sicherheitseinweisung schenken konnte. In Limon holten wir uns eine groessere Verspaetung ein, da wir wegen kreisender Voegel nicht landen konnten. So drehte unser Pilot Runde um Runde, bis irgendwann das Federvieh ein bisschen Platz gemacht hatte. Ein Zusammenstoss waere wohl nicht so guenstig gewesen. In Limon gerieten wir vier leicht in Panik, da wir die winzig kleinen Gepaeckabholscheine eher als symbolisch betrachtet hatten, und sie unauffindbar waren. Man sollte meinen, dass es bei vier Gepaeckstuecken und vier Personen, die sich zudem auch noch auf einen jeweiligen Rucksack einigen koennen, kein Problem ist, diese trotzdem zu erhalten. Weit gefehlt!

Heute war "Super-Gruendlichkeitstag" in Limon, aber wenigstens konnten wir unsere Scheinchen suchen, waehrend wir unsere Rucksaecke KOMPLETT ausraeumen mussten. Alles, Daypack, Dreckwaesche, Schlafsack..nichts blieb unberuehrt. Der Kanadier bekam Probleme, weil er seinen Pass ausversehen mitgewaschen hatte, dabei durfte er sogar in Houston, Texas einreisen! Nein, heute war in Limon Backpackeraergertag. Das Securitypersonal verliess dann auch vor uns den Flughafen, da wir unser Gepaeck -mittlerweile hatten wir drei Zettel gefunden, das genuegte dann- zusammenschaufeln mussten.

In 30 Minuten waehnten wir uns in den Alby Lodges, doch der versprochene Mini-Van der Airline, der uns mangels Flugkiosk in Cahuita zu unserem endgueltigen Ziel bringen sollte, erschien nicht. Dafuer ein Taxi, dessen Taxifahrer trotz unserer bereits gezahlten $20 weitere $50 haben wollte. So gehts natuerlich nicht, und die Telefoniererei ging los. Insa an der Telefonzelle mit der Agentur in Quepos, der Taxifahrer mit seiner Zentrale, eine Flugkioskangestellte mit wem auch immer, und eine Polizistin mit der 2. Leitung der Agentur in Quepos. Letzendlich schafften wir vier es doch noch in diesem Taxi nach Cahuita, ploetzlich wollte der Taxifahrer nicht noch mehr Geld, und die Kanadier haben wir in dem Chaos einfach als blinde Passagiere mitgenommen.

Nun sind wir wieder in unserer Cabina 2, Winzling ist noch hier (ein gewisser Hund in Kardorf moege bitte aus seinem Koerbchen kommen! ), unser Senf steht auch noch im Kuehlschrank, und die ersten Snacks und Mahlzeiten wurden wieder selbst gekocht.

08.11.2006

Heute haben wir nach dem stressigen Vortag ersteinmal ausgiebigst ausgeschlafen. Als wir uns dann doch endlich dazu entschliessen konnten, den Tag zu beginnen, waren auch schon unsere bestellten Broetchen und Schokocroissants angekommen (von einem deutschen Baecker ). Den restlichen Tag haben wir gemuetlich an einem einsamen Strandabschnitt verbracht. Fuer Abends hatte uns das liebe Lodgebesitzer Paerchen, gemeinsam mit einem weiteren deutschen Paerchen unseres Alters zum deftigen Abendessen eingeladen. Zur Begruessung gab es eine leckere selbstgemachte Pinacolada, danach Leberkas mit Kartoffelsalat. Es hat allen sehr gut geschmeckt, das Cerveca floss in Stroemen, und es wurde viel erzaehlt und gelacht.

09.11.2006

Obwohl Insa noch bis halb eins gelesen hat, lag sie morgens um halb fuenf schon in der Haengematte, um den Affen zuzuhoeren. Geplant war ein frueher Spaziergang in den Nationalpark, doch leider fing es um ca. halb sechs in Stroemen an zu regnen. So krochen wir beide wieder ins Bett, und warteten auf sonnigere Zeiten. Ansonsten geniessen wir unseren letzten richtigen Tag in Costa Rica, morgen muessen wir wieder nach San Jose fahren, und uebermorgen heisst es schon Abschied nehmen von diesem eindrucksvollen, manchmal frustrierenden Land.

© Insa und Daniel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere 2. gemeinsame Rucksackreise führt uns zunaechst nach Costa Rica, und mit unseren noch offenen Tickets....mal schauen! :-)
Details:
Aufbruch: 10.10.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 22.03.2007
Reiseziele: Costa Rica
Vereinigte Staaten
Cookinseln
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Thailand
Der Autor
 
Insa und Daniel berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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