DanInsis Reise ins Wunderland

Reisezeit: Oktober 2006 - März 2007  |  von Insa und Daniel

Neuseeland: Banks Peninsula & Christchurch

26.01.2007

Tony war es relativ egal, wann man sein Haus verliess, also konnten wir gemuetlich ausschlafen, noch gemuetlicher fruehstuecken, und da das Wetter im Moment ueberall sowieso so schlecht ist, gleich auch noch eine DVD angucken. So brachen wir erst gegen 15 Uhr nach Akaroa auf der Banks Peninsula auf, was bei einer Strecke von ca. 350 Kilometern zugegebenermassen doch etwas spaet war. Na, Fotostopps mussten wir keine machen, da Sindy und Andy am Vortag die gleiche Strecke bei wesentlich besserem Wetter gefahren sind, und BESTIMMT ganz oft angehalten sind (da wir die gleiche Kamera haben, tauschen wir heimlich Bilder, je nachdem, bei wem das Wetter besser war ). Nur bei der Kirche des guten Hirten in Tekapo hielten wir an, da Marshalls Familie (siehe Kapitel Atiu) massgeblich an ihrer Entstehung beteiligt war.

Mittlerweile rueckte das Fruehstueck in immer weitere Ferne, in Geraldine beschlossen wir, den weit vorher angekuendigten Subway aufzusuchen. Daniel freute sich schon auf sein 30-cm Sandwich, nur galt es zuvor, einen schoenen Aussichtspunkt zu finden an dem man selbiges verspeisen koennte. 10 Kilometer hinter Geraldine waren wir das Suchen leid, und packten gierig unsere Beute aus. Wir waren sogar so hungrig, dass uns das ins Brot eingebackene schwarze Haar nicht wirklich davon abhielt, noch die haarlosen 15 cm zu essen. Frisch gestaerkt scheuten wir nicht einmal den 20 km Umweg, um "es" seinem rechtmaessigen Besitzer zu ueberreichen. Wer weiss, vielleicht war es sein letztes... Bei Subway entschuldigte man sich vielmals (die waren alle blond!) und erstattete uns ohne viel Tamtam den Kaufpreis. So waren alle gluecklich, und wir gelangten ohne weiteres Aufsehen zu unserer neuen Unterkunft, der Halfmoon Cottage.

Daniel war sehr muede, und ging schnell schlafen, waehrend Insa mit einem Englaender und einem weiteren bekannten Gesicht aus der Buscot Station, Carmen, Backpacker-Horrorstories austauschte. Die erzaehlen wir euch lieber nicht, Insa schob als sie ins Schlafzimmer gekommen ist, erst einmal einen schweren Stuhl vor die nicht-abschliessbare Tuer. Als sie unter die Bettdecke kriechen wollte, erwartete sie der naechste Schock: eine Riesenhitzewelle schlug ihr entgegen. Im Geiste sah sie sich die naechsten Tage an Daniels Krankenbett, das musste ein gewaltiges Fieber sein! In der Tat stellte sich heraus, dass es sich um zwei wunderbare Heizdecken handelte. Das freut uns sehr, denn morgens ist es hier wirklich kalt, auf waermespeichernde Haeuser stehen die Neuseelaender nicht so...

27.01.2007

Sehnsuechtig warteten wir auf die Ankunft von Sindy und Andy, die noch in Christchurch waren. Um halb eins trafen wir uns wieder, und ueberlegten, wie wir den heutigen Tag gestalten sollten. Das Wetter war nicht sooo berauschend, aber immerhin regnete es nicht. Auf der anderen Seite der Halbinsel bietet der Besitzer des Le Bons Bay Backpacker eine Bootsfahrt durch die Buchten an, bei der man Delfine, Pinguine und Seeloewen sichten kann. Ausserdem ist er ein supertoller Koch, fuer $12 = ca. 7 Euro kriegt man ein super Abendessen plus Nachtisch. Allerdings haben seine Gaeste Vorrang, denn am Tisch haben insgesamt nur ca. 14 Leute platz. Zur ausserplanmaessigen Bootsfahrt sagte er ja, normalerweise faehrt er morgens um 9:00 (fuer Sindy und Andy, die aus dem 90-minuten entfernten Christchurch kommen, zu frueh). Fuer uns vier wollte er eine Ausnahme machen, juchu! Leider gab es beim Abendessen keinen Platz mehr fuer uns, also suchten wir den ersten uns bekannten Metzger Neuseelands auf, wo wir eine grosse Portion Lamm erstanden, als Nachtisch sollte es noch Eis mit Himbeeren geben, dazu eine gute Flasche Wein.

In alter Tradition kamen wir ein wenig zu spaet los, konnten aber bei der kurvigen (und vor allen Dingen hohen!) Strecke bei bestem Willen nicht schneller fahren. Auf dem Weg zu Le Bons Bay kamen wir auch an einer Braut samt Gefolge vorbei, die mit ihrem Auto liegengeblieben war...der Motor hat den steilen Berg wohl nicht geschafft, oder sie hat einfach nur kalte Fuesse bekommen!

Gary nahm es uns unser Zuspaetkommen nicht uebel, die zwei anderen Damen, die mit ihm auf uns warteten, auch nicht, sogar die Sonne war uns gnaedig. Bei strahlend blauem Himmel ging es auf Tiersuche. Nach ca. 5 Minuten hatte sich alle Muehe gelohnt, die Hectordelfine schwammen herbei und spielten um das Boot herum. Wir freuten uns wie die kleinen Kinder, und haetten bestimmt mindestens drei Rollen Film voll geschosssen. Gottseidank sind wir digital! Insa konnte auch der Versuchung nicht widerstehen, ehe man's sich versah, sprang sie schon ins wirklich eisekalte Wasser und verjagte Flippers Freunde erst einmal mit ihrem lauten Schreckens-Schrei. Um die Delfine wieder anzulocken, drehte Gary eine weitere Runde mit dem Boot, bei der Insa als Liebhaberin tiefer Ozeane aeusserst mulmig wurde..."Open Water" laesst gruessen! Die Delfine dankten es ihr, kamen zurueck und sprangen freudig um sie herum.

Nebst einem toten Exemplar sahen wir viele lebende Pinguine, Seeloewen und Federvieh und bildeten uns ueber die geologische Entstehung der vulkanischen Halbinsel. Als Ueberraschung konnten wir nach der Bootsfahrt spontan entscheiden, ob wir nicht doch zum Abendessen bleiben wollten, da drei Gaeste abgesprungen waren. Nach kurzem Hin-und-Her entschieden Sindy und Andy sich, morgen ein weiteres Mal die 90 Minuten zu uns zu kommen, um die bereits eingekauften Leckereien als Sonntagsbraten zu geniessen.

Am Strand sprangen uns auch Heike und Udo entgegen, die wir in der Buscot Station schon getroffen hatten; Sindy und Andy hatten die zwei bereits vorher in Wanaka kennen gelernt. Die Inseln sind klein!

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir vor einem schoenen Kaminfeuer, denn trotz Sommer ist es hier nicht sehr warm. Ausserdem musste Insa noch ein wenig trocknen. Zum Essen versammelten sich 16 Leute um einen grossen Holztisch, dann ging es los: eine Riesensalatschuessel, Rosmarinkartoffeln, Suesskartoffelpueree, Rindfleisch mit Dijon-Senfsauce, Moehrengemuese, und ein Spinatgratin. Mmmmmhhhh! Bevor es als Nachtisch Himbeer Pavlova (eine Baiserspeise) gab, spuelten alle ab - naja, FAST alle.

Da es immer spaeter wurde, machten wir uns auf den Heimweg. Vorsichtig umfuhr Andy die ersten zwei Hasen und einen kleinen Igel, danach ging es im Nebel ueber die Huegel Richtung Akaroa. Ein kleiner Hase, siehe Foto unten, nahm die Herausforderung an und lief mindestens 5 Minuten lang vor uns her...immer schoen mittig auf der Strasse. Andy zog alle Register, Hupe, Fernlicht, Nebellichter, gar keine Beleuchtung - nichts half. Als wir stehen blieben, man glaubt es kaum, setzte sich auch Meister Lampe auf sein Hinterteil, blickte uns an, und wartete, bis Andy wieder losfuhr. Das Rennen ging weiter. An einer Kreuzung konnten wir uns endlich von ihm verabschieden, denn obwohl sein Tempo ueber 10 km/h war, war uns das ein wenig zu langsam.

Wir erreichten unsere Unterkunft eine halbe Stunde spaeter, verabschiedeten uns fuer die Nacht von Sindy und Andy, und huepften in die warmen Betten. Eine Heizdecke ist schon was schoenes!

28.01.2007

Der Tag begann fuer uns erst Mittags, frisch ausgeruht konnten wir uns an die Zubereitung des Essens machen. Zum ersten Mal in unserem Leben bereiteten wir Lammkoteletts zu, als Beilage glasierte Moehren und Rosmarinkartoffeln, und fuer hungrige Neuseelandreisende jeweils noch einen Lammsatespiess. Eine gewisse Aehnlichkeit besteht zum gestrigen Abend, aber das liess sich nicht mehr aendern, da wir die Zutaten schon eingekauft hatten. Sindy und Andy brachten noch eine Flasche liebgewonnenen Sauvignon Blanc mit, und so wurde es ein gelungener Sonntag. Als Nachtisch gab es Vanilleeis mit Himbeeren auf Pfannkuchen, garniert mit einem Straeusschen Minze aus dem Kraeutergarten, dessen Rosmarinbusch ebenfalls stark gepluendert wurde...lecker!

Kugelrund verabschiedeten wir uns ein letztes Mal auf dieser Reise von Sindy und Andy, die morgen Richtung Singapur und Deutschland aufbrechen werden. Wir sehen uns in Bonn aber wieder, denn die zwei haben in 8 Jahren noch nicht das Bruehler Schloss gesehen...das geht nun wirklich nicht!

Auch fuer uns geht die Zeit in Neuseeland zu Ende, am 31.1. fliegen wir nach Sydney, wo wir uns ein Weilchen niederlassen werden.

Im Hintergrund sieht man schon die Bergkette, deren zwei prominentesten Bewohner Mt Cook und Mt Tasman sind

Im Hintergrund sieht man schon die Bergkette, deren zwei prominentesten Bewohner Mt Cook und Mt Tasman sind

Emm...der Mt Tasman vielleicht?

Emm...der Mt Tasman vielleicht?

Ein Bild von uns zwei, mal ohne Selbstausloeser!

Ein Bild von uns zwei, mal ohne Selbstausloeser!

Unsere zwei Helden bei der Sicherheitseinweisung...laessig!

Unsere zwei Helden bei der Sicherheitseinweisung...laessig!

Hier war frueher (= letzte Eiszeit) ein Gletscher

Hier war frueher (= letzte Eiszeit) ein Gletscher

Im Eis verewigt...

Im Eis verewigt...

Yipee!!!

Yipee!!!

Da lacht das Herz!

Da lacht das Herz!

Seufz...

Seufz...

Mir faellt nichts mehr ein...

Mir faellt nichts mehr ein...

Preisfrage: Wieso sitzen sogar die Piloten auf der falschen Seite? Hier oben gibts doch keine Strassen!

Preisfrage: Wieso sitzen sogar die Piloten auf der falschen Seite? Hier oben gibts doch keine Strassen!

Zwei Honigkuchenpferde

Zwei Honigkuchenpferde

Alpenfreude

Alpenfreude

Die vier tapferen Schneiderlein, im Hintergrund Mt Cook

Die vier tapferen Schneiderlein, im Hintergrund Mt Cook

Das 3 Monate-alte Lamm Alice. Als wir es zwei Tage spaeter fuer ein weiteres Fotoshooting aufsuchen wollten, war es verschwunden...wir verdaechtigen den hungrigen Udo!

Das 3 Monate-alte Lamm Alice. Als wir es zwei Tage spaeter fuer ein weiteres Fotoshooting aufsuchen wollten, war es verschwunden...wir verdaechtigen den hungrigen Udo!

Bootsfahrt durch die Buchten der Banks Halbinsel

Bootsfahrt durch die Buchten der Banks Halbinsel

Nein, sie hat noch keinen Delfin gesehen

Nein, sie hat noch keinen Delfin gesehen

Jetzt aber!!! Ein Hector-Delfin, einer der kleinsten Sorten der Welt (also immer noch fast so gross wie Insa)

Jetzt aber!!! Ein Hector-Delfin, einer der kleinsten Sorten der Welt (also immer noch fast so gross wie Insa)

Diese Delfinart gibt es nur in Neuseeland

Diese Delfinart gibt es nur in Neuseeland

Fliiiiipper!!! Komm zu mir!

Fliiiiipper!!! Komm zu mir!

Jetzt komm schon...

Jetzt komm schon...

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berge gehen.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berge gehen.

Nicht nur Delfine und Pinguine, auch Seeloewen! Endlich!

Nicht nur Delfine und Pinguine, auch Seeloewen! Endlich!

Tiere in Huelle und Fuelle

Tiere in Huelle und Fuelle

Der Formel-1 Hase

Der Formel-1 Hase

29.01.2007

Dank des Laerms der anderen Mitbewohner unserer Pension waren wir heute mal Zeitig auf und konnten zur Abwechselung mal entspannt und in Ruhe packen. Na ja, die meiste Zeit jedenfalls, denn da die gewaschene Waesche nicht trocken werden wollte, haben wir doch die 10 Uhr Auscheck-Marke ueberschritten. Das Wetter war uns freundlich gestimmt, also haben wir den Mittag in Akaroa verbracht, sind durch die kleinen Geschaefte geschlendert und haben uns in der leckeren Metzgerei erneut mit Fleisch eingedeckt. Auf den Rueckweg kamen wir an einer Olivenfarm vorbei, an der wir uns spontan mit Knoblauch gefuellten gruenen Oliven kaufen wollten. Leider gab es keine frischen Oliven, die werden hier nur im Juni gepflueckt, sondern Oliven-Oel. Waehrend der Oliven-Oel-Kostprobe hat uns das Oliven-Oel mit Knoblauch aber so sehr geschmeckt, dass wir alternativ dann dieses kauften. Auf der weiteren Fahrt kamen wir noch an einer Kaese-Farm vorbei. Wieder anhalten, wieder verschiedene Sorten probieren, und wieder kauften wir ein grosses Stueck, das wir am Abend mit dem leckeren Riesling, den uns Andy und Sindy dagelassen haben, verspeisen wollten . Auf der weiteren Fahrt nach Christchurch gab es nichts nennenswertes zu berichten. Unsere Unterkunft in Christchurch ist nett, wir haben ein Zimmer mit Balkon Richtung Garten. Um den Tag ausklingen zu lassen haben wir uns noch zwei DVDs ausgeliehen, die wir auch gleich angeguckt haben. So hatten wir einen ruhigen und entspannten Abend vor dem Fernseher mit Kaese und Wein, so schoen kann das Leben sein (...reimt sich sogar .

30.01.2007

Die Elefantenparade vom gestrigen Morgen hat sich gottseidank nicht wiederholt, auch ansonsten ist unser Tag eher ruhig gewesen. Eine kurze Aufregung gab es im Sushiladen direkt am Cathedral Square in Christchurch, wo wir fruehstuecken wollten (es war mittlerweile bereits 13 Uhr). Lachsroellchen gab es keine mehr, also bestellten wir sechs neue. Mit Schrecken sahen wir, wie die leicht unfreundliche Dame zur Tiefkuehltheke ging und mit blossen Haenden (sie hatte gerade kassiert) ein Stueck tiefgefrorenen Lachs holte. Nun ist Sushi ja nicht warm, aber auch nicht gerade tiefgefroren...das "Bling" der Mikrowelle liess unsere Augen noch groesser werden, und nach einer kurzen Frage bestaetigte sich unser Verdacht: der Lachs sollte in der Mikrowelle aufgetaut werden und anscheinend lauwarm verarbeitet werden. Fluchtartig verliessen wir den Laden und gingen zum Chinesen.

Am Cathedral Square fruehstueckten wir, danach verbrachten wir unsere Zeit mit durchstoebern der vielen Souvenirlaeden. So richtig fuendig sind wir aber nicht geworden, Kappen, T-Shirts, Kiwimarmelade und Schafkuscheltiere wollten wir nicht kaufen. Zu Daniels Leidwesen schleppte Insa ihn in eine Werkstatt, in der man seinen eigenen Schmuck aus tausenden von Perlen zusammenstellen kann. Zwei Stunden spaeter verliessen wir ein wenig frustriert diesen Laden, auch hier waren wir nicht wirklich erfolgreich. Zum Abschluss gingen wir noch eine Runde ins Internet, heute Abend ist auch nicht mehr viel angesagt, ein bisschen packen wollten wir schonmal, da wir morgen frueh das Auto abgeben muessen. Dann heisst es auch schon "Auf Wiedersehen Neuseeland", um 15:45 geht unser Flieger nach Sydney.

© Insa und Daniel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere 2. gemeinsame Rucksackreise führt uns zunaechst nach Costa Rica, und mit unseren noch offenen Tickets....mal schauen! :-)
Details:
Aufbruch: 10.10.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 22.03.2007
Reiseziele: Costa Rica
Vereinigte Staaten
Cookinseln
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Thailand
Der Autor
 
Insa und Daniel berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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