MuM auf Reisen

Reisezeit: August 2008 - März 2009  |  von Madita Aschwanden Maria Marti

Canada: Provinz Québec

Zur Orientierung:

In der Gaspésie: Poînte-à-la-Garde/ Cap-aux-Os/ Sainte-Anne-des-Monts/ Rivière-du-Loup – Überfahrt mit der Fähre von Trois Pistoles nach les Escoumins – Peribonka – Rundfahrt Lac St. Jean - Fahrt nach Quebec City

In der Gaspésie: Poînte-à-la-Garde/ Cap-aux-Os/ Sainte-Anne-des-Monts/ Rivière-du-Loup – Überfahrt mit der Fähre von Trois Pistoles nach les Escoumins – Peribonka – Rundfahrt Lac St. Jean - Fahrt nach Quebec City

Unser erster Stop in der Gaspésie war Poînte-à-la-Garde mit seinem tollen Hostel. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort ankamen, denn es war wie ein richtiges Schloss von Aussen und von Innen!

Wir hatten ein kleines Zimmer ganz in hellblau mit eigener Toilette und Heizung . Als wir zum ersten Frühstück erschienen, welches inbegriffen war, wurden wir mit Pfannkuchen überrascht. Wir durften diese mit Ahornsirup oder Konfitüre das erste Mal geniessen. Es war wirklich lecker! Zum Glück blieben wir hier zwei Nächte...

Hostel Château Bahia

Hostel Château Bahia

Speiseraum

Speiseraum

Nach dem kurzen Ausflug nach Campelton zurück in eine andere Zeitzone, haben wir die warmen Herbstsonnenstrahlen auf der Terrasse des Schlosses genossen.

Zum Glück gibt es Selbstauslöser

Zum Glück gibt es Selbstauslöser

Nach zwei schön warmen Nächten in unserem gemütlichen Schlosszimmer fuhren wir Richtung "Parc Forillon" weiter. Unterwegs legten wir einen Stop beim Bioparc in Bonaventure ein. Dieser war in die fünf Bereiche Tundra, Wald, Fluss, See und Meer unterteilt, wo wir die vielen in den verschiedenen Bereichen lebenden Tiere aus nächster Nähe sahen.

-Pumas, Bären, Caribus, Rehe, Elche (auch einen männlichen!), Adler, Schneeeule, Enten, Gänse, Porcupine, Füchse, Kojoten, Waschbären, Otter, Seelöwen, Krebse, Seesterne, Frosch-

Bioparc in Bonaventure

Bioparc in Bonaventure

Auch bei uns ist der Herbst eingezogen mit seinen kalten und teilweise sehr nassen Wettersituationen. Und weil es an diesem Tag nieselte und sehr kalt war, assen wir unseren Lunch im Auto und fuhren danach weiter. Bei Persé hätten wir sehr gerne die "Île de Bonaventure" angeschaut, denn auf dieser soll eine der grössten Vogelkolonien der Welt leben. Da es aber nun stark regnete und wir deshalb keine Lust auf Bootfahren hatten, liessen wir es bleiben und fuhren direkt weiter bis nach "Cap-aux-Os", wo unsere nächste Jugendherberge stand.

Nach nur einer Nacht in diesem Hostel fuhren wir allerdings weiter, da wir uns bereits auf unsere nächste Herberge in Sainte-Anne-des-Monts freuten. Zuerst besuchten wir aber noch den Nationalpark "Forillon". Dort machten wir gleich zu Beginn eine kleine Wanderung der äussersten Spitze, dem "Cap Gaspé", entgegen. Unterwegs sahen wir einige Seelöwen und auch Delfine im Meer. Leider trafen wir auf keinen Bären, obwohl es im ganzen Park über 100 Schwarzbären haben soll.

Von den Klippen hatten wir dann eine super Aussicht aufs Meer und konnten uns in etwa vorstellen, in welche Richtung die Schweiz liegt. Naja, so mehr oder weniger auf jeden Fall .

Als wir zurück beim Auto waren, fuhren wir durch den Park an die nördliche Küste und genossen für einige Minuten die Sonne an einem traumhaften Strand. Von dort sahen wir auch eine tolle Aussichtsplattform. Leider war es uns nicht möglich, diese zu erklimmen, weil wir zu viel Zeit benötigt hätten.

„Parc Forillon“ – Sicht auf das „Cap Gaspé“

„Parc Forillon“ – Sicht auf das „Cap Gaspé“

Im Parc Forillon ein Chipmunk – wie viele Kernen wohl noch Platz haben?

Im Parc Forillon ein Chipmunk – wie viele Kernen wohl noch Platz haben?

So ging es unvollendeter Dinge weiter der Nordküste entlang. Unterwegs sahen wir immer wieder Leuchttürme, die nicht vor unserer Fotokamera verschon blieben. Wir haben uns den Besten von allen für euch ausgesucht.

Einer von vielen Leuchttürmen in der Gaspésie

Einer von vielen Leuchttürmen in der Gaspésie

Nach einer langen und anstrengenden Fahrt (auf der gesammten Strecke ging es rauf und runter, um Kurven herum, über Baustellen hinweg...) kamen wir endlich im HI Sea Shack an. Sofort wurden wir für unsere Bemühungen belohnt. Mitten auf dem Platz, mehr oder weniger am Strand stand eine grosse Bar unter einem Strohdach. Und auch das Hostel liess sich sehen. Sehr gemütlich eingerichtet mit einer tollen Aussicht aufs Meer hinaus. Aber das war noch lange nicht alles...

Hostel Sea Shack und die Bar dazu ca. 20m daneben

Hostel Sea Shack und die Bar dazu ca. 20m daneben

Stellt euch vor: ihr sitzt im Whirlpool, der 36° Grad warm ist und schaut aufs Meer hinaus, wo gerade die Sonne untergeht...
Wir müssen uns dies nicht mehr vorstellen, wir hatten es!

Einfach Herrlich – Im Hintergrund St.Lorenzstrom bei Ebbe

Einfach Herrlich – Im Hintergrund St.Lorenzstrom bei Ebbe

Nach einem gemütlichen Bad mit Yvonne aus Bern im Whirlpool (nicht auf dem Foto) und einem feinen Znacht, bei welchem wir Marie-Laure aus Martigny kennen lernten, nahmen wir dann die Bar in Beschlag. Wir "Swissgirls" hatten sehr viel Spass zusammen und liessen den Abend gemütlich ausklingen.

Yvonne (Bern), Madita, Marie-Laure (Martigny), Maria geniessen ihre superfeinen Drinks

Yvonne (Bern), Madita, Marie-Laure (Martigny), Maria geniessen ihre superfeinen Drinks

Glocke klingelt - eine Runde für alle – super Shot – Rezept notiert

Glocke klingelt - eine Runde für alle – super Shot – Rezept notiert

Den nächsten Tag verbrachten wir dann ziemlich entspannt und mit möglichst wenig Aufwand im und um das Hostel. Bei Ebbe machten wir mit Marie-Laure einen Spaziergang am Strand entlang. Den restlichen Tag verbrachten wir mit lesen, schreiben, Rätsel lösen, Dog spielen (wir verbreiten dieses Spiel in der ganzen Welt!) und natürlich Whirlpool geniessen.

Auch nach dem Abendessen setzten wir uns nochmals in den Pool, in tiefster Nacht. Und weil uns der Barkeeper einen Gratisshot versprochen hatte, besuchten wir ein weiteres Mal die Bar.

Madita genossen den Abend in Schweizer Begleitung. Endlich musste Maria nicht alles übersetzen, was unsere Gegenüber uns erzählt hatte.

Mmmhh „Bambooshack“

Mmmhh „Bambooshack“

Madita und Yves (Zürich)

Madita und Yves (Zürich)

Am nächsten Morgen hiess es dann leider schon wieder Abschied nehmen vom Sea Shack Hostel. Und so fuhren wir , mit ein bisschen Wehmut, nach Rivière-du-Loup. Unterwegs nahmen wir dann noch Marie-Laure mit, die ihr Auto zurück bringen musste, und deshalb ein Stück mit uns mitfuhr.

Sie entschied sich dann, auch die nächsten Tag mit uns gegen Norden zu kommen, da sie diese Gegend noch nicht gesehen hatte. So waren wir plötzlich wieder zu dritt. Aber es war auf jeden Fall eine lustige Abwechslung (und praktische, da Marie- Laure alles auf Deutsch übersetzen konnte, was wir nicht verstanden hatten).

Nach nur einen Nacht im HI Riviere du Loup fuhren wir nach "Trois- Pistoles" um dort mit der Fähre über den St. Laurenz River zu fahren. Da wir etwas zu früh waren, genossen wir die warmen Sonnenstrahlen in einem kleinen italienischen Restaurant und verbrachten die Zeit mit Dog spielen. Danach konnten wir dann endlich die kleine Fähre in Beschlag nehmen und uns auf die 90 Minuten dauernde Überfahrt vorbereiten. Wir verbrachten die meiste Zeit mit Dog spielen, da auch Marie-Laure inzwischen von diesem Spiel angefressen war. Dazwischen sahen wir auch noch ein paar schneeweisse Belugawale. Leider waren sie so weit weg, dass wir sie nur mit dem Feldstecher beobachten konnten.

Unsere Fähre von „Trois Pistoles“ nach „les Escoumins“

Unsere Fähre von „Trois Pistoles“ nach „les Escoumins“

Dem Fjord "Saguenay" entlang fuhren wir also nun endlich gegen Norden. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr Bäume sahen wir, die bereits gelb oder sogar rot waren. Es sah einfach herrlich aus! Wie muss es wohl erst aussehen, wenn alle Bäume farbig sind?!!

Damit es dem jeweiligen Beifahrer nicht langweilig wird (wir wechseln jede Stunde ab mit Fahren), haben wir uns in den letzten Tagen diverse Spiele ausgedacht . Hier ein kleines Beispiel:

Sorry, dieses Auto war einfach zu schnell, um es scharf zu kriegen!

Sorry, dieses Auto war einfach zu schnell, um es scharf zu kriegen!

Knapp vor der Abenddämmerung kamen wir endlich im Hostel "Île-du-repos" in der Nähe von Peribonka an. Wir waren alle ziemlich müde und deshalb gingen wir nach dem Abendessen bald ins Bett, da wir uns für den nächsten Tag einiges vorgenommen hatten.

Leider wollte das Wetter nicht so ganz mitspielen. Es regnete am Morgen und war ziemlich kühl. Zum Glück hatten wir dann für die Zeit in der alten Stadt von "Val Jalbert" keinen Regen. So konnten wir uns dieses Dorf, welches mehrheitlich noch so steht wie vor hundert Jahren, trockenen Fusses ansehen. Durch die Übersetzungen von Marie-Laure haben wir sehr viel mehr über das Leben damals in diesem kleinen Dorf erfahren, als wenn wir alleine dort gewesen wären.

100 Jahre alt
Renoviert, wie vor 100 Jahren

100 Jahre alt
Renoviert, wie vor 100 Jahren

Vom Aussichtsberg aus hatten wir dann eine geniale Aussicht auf die Umgebung und den Wasserfall. Dieser ist zwar nicht ganz so gross wie die Niagara Falls, aber trotzdem recht eindrücklich.

Chute dans la Val Jalbert

Chute dans la Val Jalbert

Zum Schluss ging es dann noch in die Feengrotte. Einem Fluss entlang und über eine Brücke kamen wir bei der "Trou de la Fee" an. Warm angezogen und mit Helmen bestückt ging es hinab in den Berg hinein. Zum Glück hatten wir einen Helm bekommen, ansonsten hätten unsere Köpfe mehrere Beulen davon getragen. Unsere Führerin erzählte uns viele spannende Dinge über diese Höhle. Sie hat diesen Namen bekommen, weil sich die Soldaten während dem Krieg einmal für eine Woche in diesen Höhlen versteckt hatten. Als sie dann wohlbehalten wieder bei ihren Frauen zu Hause erschienen, gaben diese der Höhle diesen Namen.

Wir kletterten insgesamt 36 Meter hinab ins Innere des Berges und sahen unterwegs einige kleine Fledermäuse. Während dem kalten Winter leben über 400 dieser Fledermäuse in der Höhle, um sich vor der Kälte zu schützen. Deshalb ist die die Feenhöhle in dieser Zeit auch nicht zugänglich, damit die Tiere nicht gestört werden. Wir hatten wieder einmal Glück. Einige Tage später und wir hätten die Höhlen nicht gesehen. Das wäre wirklich schade gewesen, da es uns sehr gut gefallen hat. Eindrücklich vor allem auch, wenn man sich vorstellt, dass diese Männer eine Woche dort unten verbracht haben. Nicht auszudenken, wie beengend das gewesen sein muss.

Am tiefsten Punkt in der Höhle „Trou de la Fee“

Am tiefsten Punkt in der Höhle „Trou de la Fee“

Als wir die Höhle wieder verliessen, regnete es draussen in Strömen und so machten wir uns auf den Heimweg.

Nach einer weiteren Nacht in Peribonka packten wir unsere Rucksäcke erneut und fuhren wieder Richtung Süden. Unterwegs setzten wir Marie-Laure ab, weil sie noch länger in dieser Gegend bleiben wollte. Für uns ging es aber weiter nach Québec City. Wie schon so oft wählten wir einen etwas längeren Weg, die Route 381 "Panorama- Route". Und einmal mehr hatte es sich gelohnt. Wir fuhren durch traumhafte Landschaften, konnten den Beginn des Indian Summers sehen, fuhren Flüssen und Seen entlang... Wunderschön.

Und dann sahen wir schon bald Québec City am Horizont mit der Altstadt und den Klippen vor der Haustür. Aber über diese französisch angehauchte Stadt werden wir euch in unserem nächsten Bericht mehr erzählen.

© Madita Aschwanden Maria Marti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Uns hat das Reisefieber gepackt! In 100 Tagen geht es endlich los! In 7 Monaten möchten wir Canada, Neuseeland und Australien erleben, entdecken und das Leben fern von zu Hause geniessen. Viel Spass euch allen beim Lesen und Beneiden unserer Abenteuer :-).
Details:
Aufbruch: 11.08.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 24.03.2009
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Australien
Singapur
Der Autor
 
Madita Aschwanden Maria Marti berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.