MuM auf Reisen

Reisezeit: August 2008 - März 2009  |  von Madita Aschwanden Maria Marti

Canada: Nova Scotia

Zur Orientierung:

Wentworth – Rundreise Cumberland - South Milford – Rundreise Digby Neck – Rundreise Digby/Yarmouth/Shelburne/Queens – Halifax – Cape Breton – Sydney/Louisbourg – Capot Trail – Pleasant Bay – Wentworth – Ausflug Prince Edward Island

Wentworth – Rundreise Cumberland - South Milford – Rundreise Digby Neck – Rundreise Digby/Yarmouth/Shelburne/Queens – Halifax – Cape Breton – Sydney/Louisbourg – Capot Trail – Pleasant Bay – Wentworth – Ausflug Prince Edward Island

Gleich am Tag nach unserer Ankunft in Wentworth machten wir uns auf den Weg, um den County Cumberland zu erkunden. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Canada konnten wir wegen des Nebels kaum die Hand vor Augen sehen. Trotzdem fuhren wir los, in der Hoffnung, es würde besser werden und der Regen würde nachlassen.

Aber auch als wir endlich am Meer waren, konnten wir kaum etwas sehen. Da wir aber nun mal unterwegs waren, suchten wir die 5 Islands und den Leuchtturm dazu... im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem wir einige Male an der richtigen Einfahrt vorbei gefahren waren, uns beim Campingplatzbesitzer in der Nähe erkundigt und einen etwas schrägen Blick bekommen hatten, fanden wir dann endlich den Leuchtturm. Allerdings waren wir dann doch etwas enttäuscht, weil der Leuchtturm eine Miniausgabe der richtig grossen Leuchttürme ist & ziemlich verlassen dastand. In den nächsten Tagen in Nova Scotia haben wir aber festgestellt, dass dies anscheinend die Standartgrösse hier ist Die 5 Island konnten wir dann durch den Nebel bedingt nur sehr vage erkennen. Auch hatten wir etwas Mühe, 5 Inseln zu finden.

Wie schon gesagt, hier wären diese 5 Islands…

Wie schon gesagt, hier wären diese 5 Islands…

Weiter ging es dann der Küste entlang, an welcher wir unterwegs immer wieder einen kurzen Stop machten, um einen weiteren Leuchtturm "Ausgabe Mini" zu sehen.

Das totale Highlight dieses Ausfluges an der Küste war der Schwarzbär, den wir gesehen haben. Wir fuhren ganz gemütlich die Strasse entlang und plötzlich entdeckten wir am Rand etwas Schwarzes. Zuerst dachten wir beide, es wäre ein Hund. Bei genauerer Betrachtung stellten wir dann fest, dass es wahrhaftig ein Schwarzbär war. Wir waren beide so überrascht, dass Madita ganz vergas anzuhalten, um den Bären zu fotografieren. Leider hat ihn unser Wendemanöver erschreckt und wir konnten ihn nicht wiederfinden.

In Wentworth haben wir dann auch zum ersten Mal eine "canadische Spezialität" ausprobiert. Die Timbits von Tim Hortons. Wir hätten es besser nicht getan! They are really good!

Mmmmhhh…

Mmmmhhh…

Nach einer weitern Nacht in Wentworth fuhren wir der Küste entlang Richtung South Milford und dem Kejimkujik (ausgesprochen: Keschimkuschik) Nationalpark. Heute spielte auch das Wetter wieder mit und wir konnten die 5 Islands wenigstens von der anderen Seite her sehen.

Nach einer relativ kurzen(für canadische Verhältnisse) Fahrt von 5 Stunden kamen wir dann gut gelaunt im "Raven Haven HI South Milford" an.

Super Aussicht vom HI-South Milford

Super Aussicht vom HI-South Milford

Wir bekamen ein eigenes kleines "Zimmer" mit zwei Betten, einem Tisch, einem Schrank, einem Kühlschrank, Kochherd und dem Geschirr. Alles in einem Raum. Und dort war es bitterkalt! Nachdem wir endlich gekocht hatten, was eine halbe Ewigkeit gedauert hat, machten wir uns dann ernsthaft Gedanken über die kommende Nacht und unseren Gesundheitszustand danach. Kurzerhand erfand Maria eine andere Art der Bettflasche. Während das Wasser in der Pfanne kochte, legten wir Teller darauf, die wir anschliessend als "Wärmeflasche" ins Bett legten, damit dieses schön warm wird. Trotz allem war dann die kommende Nacht relativ kühl. Für die 3 verbleibenden Nächte holten wir dann auch noch unsere Schlafsäcke als Decken und hatten so keine Probleme mehr mit der Kälte.

Das Raven Haven HI Hostel – rechte Tür gehörte uns.

Das Raven Haven HI Hostel – rechte Tür gehörte uns.

Das Bett diente als Ablage

Das Bett diente als Ablage

Am nächsten Tag wollten wir dann den Kejimkujik Nationalpark besuchen. Während wir auf das Innere der Insel zufuhren, wurde es dort immer dunkler am Himmel. Der Blick in die andere Richtung zeigte strahlend blauen Himmel. Kurzerhand drehten wir um und fuhren ans Meer um dort eine "Whalewatchingtour" mitzumachen. Nachdem wir mit der Fähre auf die Longisland übergesetzt hatten, kamen wir bald am Ende der Insel an und meldeten uns sogleich für die nächste Tour an. Während wir warteten, assen wir gemütlichen im Restaurant zu Mittag. Damit wir während der Bootstour auch ja nicht seekrank würden, probierten wir dann je einen unserer Reisekaugummis aus. Uns wurde zwar nicht schlecht (ob das jetzt mit den Kaugummis zusammenhing oder nicht, sei dahingestellt), dafür hatten wir für eine geraume Zeit auch keine Geschmacksnerven mehr im Mund.

Um 13.00h ging es dann mit einem komfortablen Schiff ins Meer hinaus. Auf dem Weg sahen wir eine andere Gruppe, die in einem wackligen Schlauchboot mit orangen Anzügen unterwegs waren. Zum Glück hatten wir uns für die andere Variante im stabilen Boot (mit Toilette) entschieden.

Unser Schiff für das „Whalewatching“

Unser Schiff für das „Whalewatching“

Nach einer kurzen Fahrt ins Meer hinaus entdeckten wir bereits drei Buckelwale (englisch: humpbacks) und konnten diese in aller Ruhe fotografieren und filmen. Während einiger Zeit folgten wir ihnen auf ihrem Weg durch die Fundy Bay. Teilweise waren sie nur noch 2 Meter vom Schiff entfernt. Ein wirklich eindrückliches Erlebnis!

Zwei Buckelwale

Zwei Buckelwale

Zum Glück brauchten wir diesen Rettungsring nicht

Zum Glück brauchten wir diesen Rettungsring nicht

Während unserer Fahrt konnten wir auch "seals" (Seelöwen) und viele "seabirds" (Meeresvögel) sehen. Glücklich und zufrieden machten wir uns auf den Heimweg. Unterwegs machten wir noch eine kurze Pause beim "Balancing Rock". Ziemlich eindrücklich dieser Felsen, der da einfach vor sich hin balanciert.

The Balancing Rock

The Balancing Rock

Nach einer endlos langen Suche nach einem Bankautomaten, der Maestro akzeptiert, was auf Nova Scotia ein schwieriges Unterfangen ist, kamen wir dann wieder im Hostel an.

Am Tag darauf nahmen wir dann den nächsten Anlauf, den Nationalpark zu besuchen. Die Wetterprognosen waren zwar nicht hervorragend, aber da sie für Freitag schlechter waren, lösten wir ein Ticket und fuhren in den Kejimkujik Park hinein.

Unsere erste Station war das Kanufahren. Schnell hatten wir uns mit unseren Schwimmwesten, dem Kanu und den Paddeln zurechtgefunden. Und obwohl der Vermieter uns noch die Tipps und Tricks erklären wollte, fuhren wir schon los. Mit allem Einsatz erklärte er uns auch noch übers Wasser hinweg, wer jetzt wie und wie viel und weshalb rudern soll... oder so ähnlich. Wir paddelten einen ruhigen und gemütlichen Fluss hinauf. Es war einfach herrlich. Nach rund 1 ½ Stunden und mit Maditas schmerzenden Armen kamen wir wieder gesund und trocken zurück.

Cool – das erste Mal Kanufahren

Cool – das erste Mal Kanufahren

Einfach traumhaft

Einfach traumhaft

Nach einem gemütlichen Mittagessen am Strand des Kejimkujiksees schlossen wir uns einer Informationstour an, welche "Sneakers and Mokassins" hiess. Auf einem kurzen Rundgang erzählte uns die Führerin viele interessante Dinge über das Leben der Mi'kmaw- Indiander von früher im Vergleich zum heutigen Leben. Wir erfuhren viele nützliche Dinge: Moos kann man als Blutstiller verwenden, der Baumpilz getrocknet ergibt einen genialen Brennwürfel usw. Auf Grund der Sprachdifferenzen haben wir leider nicht ganz alles verstanden, was sie uns zu vermitteln versuchte. Trotzdem haben wir einiges gelernt. Zudem zeigte sie uns das "Poisonivy" (Giftefeu), welches hier in Canada angeblich ziemlich giftig sein soll, und schlimme Ausschläge verursacht. Wir wissen nun, wie dieses aussieht und dass wir diese Pflanze nie pflücken werden.

Anschliessend machten wir uns dann noch selbstständig auf einen kleinen Wanderweg. Unterwegs sahen wir viele Bäume, den Wanderweg, einen kleinen Fluss und den passenden Wasserfall und ab und zu ein Eichhörnchen. Danach waren wir ziemlich müde und freuten uns auf unser Bett.

Den nächsten Tag benutzen wir für eine Rundfahrt um die südliche Spitze von Nova Scotia durch die Countys Digby-Yarmouth-Shelburne-Queens. Die Küste war einfach herrlich. Natürlich trafen wir auch hin und wieder Leuchttürme an.

Dieser Leuchtturm war natürlich ein Muss!

Dieser Leuchtturm war natürlich ein Muss!

Wir sahen uns unterwegs auch einige kleine, wirklich kleine Städtchen an. Aufgefallen ist uns dabei, dass in Nova Scotia die Häuser nicht einfach nur weiss oder grau sind. Nein, die Fassaden erstrahlen in allen möglichen Farben: knallgrün, gelb, orange, rot, blau... nichts, was es nicht gibt!

Während dieser Rundfahrt liessen wir es uns nicht nehmen, den südlichsten Punkt von Nova Scotia zu sehen. Allerdings waren wir anscheinend die Einzigen, die sich überhaupt dafür interessierten. Es stand dort zwar ein Gedenkstein und wenn man wollte, konnte man eine kleine, entfernte Insel besuchen... Aber nichts wies wirklich darauf hin, dass dies ein wichtiger Platz sein könnte.

Der südlichste Punkt von Nova Scotia

Der südlichste Punkt von Nova Scotia

Zum Schluss nahmen wir dann noch einen Wanderweg im Kejimkujik Seaside Nationalpark unter die Füsse. Während wir über Gott und die Welt diskutierten (genauere Infos zu diesem Gespräch werdet ihr evtl. im Verlauf der Reise erfahren , näherten wir uns der Küste. Diese war einfach imposant. Währenddem wir auf dem feinen Sand der Küste entlang liefen, sahen wir Seelöwen auf einem Felsen und trafen ebenfalls einige Forscher, die im Sand nach alten Hufabdrücken suchten. Die Eltern hatten ebenfalls ihre kleine Tochter dabei. Als wir dem Mädchen erzählten, wir seien aus der Schweiz, wollte sie natürlich wissen, wo dies sei. Wir begannen mit unserer Aufzählung: " It's in Europe. Near Italy, Germany, France..." Ihre Reaktion war dann: "Ou, near Russia!" Naja, nicht wirklich in der Nähe, aber immerhin die korrekte Richtung.

Kejimkujik Seaside Park

Kejimkujik Seaside Park

Zu guter Letzt genehmigten wir uns dann ein feines italienisches Z'nacht in Liverpool. So hatten wir endlich das Glück, die canadischen Strassen in der Nacht zu befahren. Wie wir erfahren haben, sieht man Waschbären und auch die Porcuipanes meistens nachts, doch leider fuhren wir entweder die falsche Strasse entlang, oder die Tiere waren in dieser Nacht ausnahmsweise nicht aktiv. Das Glück liess uns im Stich, denn wir konnten kein einziges Tier sehen. Naja, mit Ausnahme der Moskitos.

Am nächsten Tag hiess es dann Koffer packen, in unserem Fall Rucksäcke und weiter ging es.

Unterwegs - mit dem Schiff

Unterwegs - mit dem Schiff

Auf unserer Rundreise am Tag zuvor, hatten wir ein holändisches Ehepaar getroffen, welches uns das kleine Städtchen Lunenburg wärmstens empfahl. Wir vertrauten ihnen und wurden belohnt. Lunenburg ist ein kleines Städtchen an einem Meeresarm mit farbigen kleinen Häusern, einem Hafen, einem Fischereimuseum etc. Nach einem gemütlichen Mittagessen mit einer tollen Sicht auf die Stadt, parkierten wir unser Auto und erkundigten die Stadt zu Fuss.

Das erste Ziel war die Kirche von Lunenbrug. Alle, die den Film "Bienvenue chez les Scht'is" gesehen haben, erinnern sich vielleicht an den Mann, der in der Kirche das Glockenspiel spielt. Wir hatten die Möglichkeit einem Glockenspieler zuzusehen. Es war wirklich eindrücklich. Filmpräsentation für Interessierte gibt es nach unserer Rückkehr!

Die Skyline von Lunenbrug

Die Skyline von Lunenbrug

Idyllisch, wie in alten Zeiten

Idyllisch, wie in alten Zeiten

Anschliessen besuchten wir das Fischereimuseum. Dort war wirklich alles ausgestellt, was in der Fischerei in den letzten Jahren oder sogar Jahrhunderten passiert ist und was sich alles verändert hat. Sagen wir es so, wir hätten weder damals noch heute Fischer sein wollen . Auch konnten wir zwei Schiffe von Innen betrachten. Für kurze Zeit war dies ja ganz o.k. Aber wenn man da wirklich wochenlang auf See sein musste, in diesen engen Kojen, auf so engem Raum... Das war wirklich nicht einfach.

Nach all diesen Eindrücken nahem wir dann ausnahmsweise die Schnellstrasse (normalerweise fahren wir auf den Nebenstrassen der Küste entlang, so sieht man viel mehr!) und fuhren nach Peggy's Cove. Kurz vor diesem Leuchtturm besuchten wir ebenfalls das Swissair Memorial vom Flight 111, welcher am 2. September 1998 kurz vor Peggy's Cove abgestürzt ist. Wir kannten zwar niemanden auf diesem Flug, trotzdem war es bewegend, dort zu stehen...

Beim Leuchtturm von Peggy's Cove war es dann ganz anders. Dies ist eine wichtige Touristenattraktion in Nova Scotia. So brauchten wir doch einige Minuten, bis wir den Leuchtturm mit möglichst wenig Touristen fotografieren. Aber es hat sich gelohnt. Oder was meint ihr?

Peggy’s Cove Leuchtturm

Peggy’s Cove Leuchtturm

Nach einem langen Tag trafen wir endlich in Halifax ein. Relativ schnell war das Hostel gefunden. Für den nächsten Tag in Halifax hatten wir uns einiges vorgenommen und so gingen wir bald zu Bett.

Leider machte uns das Wetter einen dicken Strich durch unsere Rechnung. Schon am Morgen begann es heftig zu Regnen. Am Mittag hellte es dann etwas auf und wir packten die Chance und gingen hinaus. Aber schon bald zogen dunkle Wolken am Himmel auf und wir schafften es gerade noch rechtzeitig in ein kleines Restaurant. Während wir assen, regnete es draussen in Strömen. Da wir schon lange keinen gemütlichen Tag mehr hatten, entschieden wir uns, zurück ins Hostel zu gehen, eine warme Dusche zu nehmen und dann "Harry Potter und der Stein der Weisen" zu schauen.

So haben wir zwar nicht sehr viel von Halifax gesehen, doch wir hatten einen gemütlichen Tag. Wer weiss vielleicht zieht es uns gerade deshalb wieder einmal nach Canada zurück.

Ein kleiner Teil von Halifax mit dem 
drohenden Unwetter im Hintergrund

Ein kleiner Teil von Halifax mit dem
drohenden Unwetter im Hintergrund

Im Restaurant, nachdem wir dem Regen entkommen waren

Im Restaurant, nachdem wir dem Regen entkommen waren

Am Montag ging es dann bereits weiter aufs Cape Breton und ins Hostel "Bear on the lake". Dieses liegt auf einem kleinen Hügel mit einer guten Aussicht auf einen See und die Wälder.

Am nächsten Tag hatten wir uns fürs Sydney von Canada entschieden. Sydney in Canada ist natürlich nicht zu vergleichen mit Sydney in Australien. Deshalb fiel unser Sydneytrip auch relativ kurz aus.

Am Hafen wir man mit den Seezeichen für Sydney empfangen

Am Hafen wir man mit den Seezeichen für Sydney empfangen

Die grösste Geige der Welt

Die grösste Geige der Welt

No comment

No comment

Auf der Touristen Information hatten sie uns ebenfalls das "Fortress of Louisbourg" empfohlen. Die Hälfte dieser Burg aus dem 18. Jahrhundert wurde originalgetreu nachgebaut. Für die Besucher tragen alle "Statisten" in der Burg die Kleidung von damals und spielen eine bestimmte Rolle aus dieser Zeit. Auch wir wollten uns ins Jahr 1744 zurückversetzen Wir waren dann zu Beginn doch etwas überrascht, dass die Menschen alle mitten in ihrer Rolle sind und diese überzeugt darstellen. Im "Fortress of Louisbourg", welches damals die grösste Burg in Nordamerika war, gab es einiges zu sehen. Wir konnten in viele Häuser hinein und die Einwohner erzählten uns von ihrem Leben. Auch konnten wir das Schloss besuchen und erlebten eine Wachablösung. Zum Schluss wohnten wir dann der Abschiedszeremonie bei. Eine echte Kanone wurde gezündet und der Knall beendete sozusagen den Tag im "Fortress of Louisbourg".

Am Eingang zum „Fortress of Louisbourg“
(das wären übrigens wir in der Mitte  )

Am Eingang zum „Fortress of Louisbourg“
(das wären übrigens wir in der Mitte )

Die „Skyline“ von der Burg mit dem grossen Tor

Die „Skyline“ von der Burg mit dem grossen Tor

„Päng, päng““

„Päng, päng““

Einen Tag später ging es dann bereits weiter auf den "Cabot Trail", in die "Cape Breton Highlands". Die sprechen da zwar von hohen Bergen, aber im Vergleich zur Schweiz war das nichts. Der höchste Berg ist nur 535 Meter hoch.

Bereits zu Beginn des Nationalparks machten wir eine kurze Wandertour an die Küste. Von dort hatte man eine herrliche Aussicht auf die Klippen, die umliegenden Buchten und Richtung Schweiz... so weit wir dies erahnen konnten ohne Kompass.

„Capot Trail“

„Capot Trail“

Anschliessend besuchten wir den nördlichsten Punkt von Nova Scotia. Ausnahmsweise auch für andere Touristen ein wichtiger Ort. Unterwegs sah Madita am Strassenrand plötzlich eine Elchkuh. Sie war allerdings so überrascht und schrie nur noch "ich han en Elch gseh", dass sie ganz vergas, anzuhalten. Maria, die am Kartenlesen war, hatte den Elch leider verpasst. Im Hostel angekommen, waren wir einmal mehr alleine und genossen die Ruhe.

Zeitig standen wir am nächsten Tag auf und wollten den "Skyline Trail" entlang wandern. Von verschiedenen Leuten hatten wir gehört, dass man dort auf jeden Fall Elche sehen würde. Zu Beginn war es relativ schön und wir konnten den ersten Teil des Weges geniessen. Leider trafen wir unterwegs auf keinen Elch. Anscheinend waren wir um 10 Uhr schon zu spät unterwegs, um Elche zu sehen. Als wir dann endlich bei den Klippen waren, kam der Nebel und wir sahen rein gar nichts von der Aussicht oder von unserer Umgebung. Ärgerlich!

Nebel & Wind verderben uns die gute Laune nicht

Nebel & Wind verderben uns die gute Laune nicht

Trotz des Nebels nahmen wir den längeren Weg zurück, in der Hoffnung, wenigstens einen Elch zu sehen. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu Regnen und so war dieser Weg ziemlich matschig und wir sahen kein einziges Tier. Enttäuscht und nass kamen wir endlich beim Auto an. Eigentlich hätten wir uns noch zwei andere Wanderwege vorgenommen. Aber bei diesen Wetterbedingungen hatten wir keine Lust mehr dazu und so fuhren wir zurück zum Hostel. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag mit Dog spielen. Wir schauten zwar immer wieder in die Berge, aber der Nebel blieb hartnäckig hängen.

Dog - Aktueller Stand 10 zu 3 für Maria

Dog - Aktueller Stand 10 zu 3 für Maria

Wir entschieden uns, den "Skyline Trail" am nächsten Morgen nochmals unter die Füsse zu nehmen. Wir standen um 6 Uhr auf und machten uns auf den Weg. Wir wollten endlich einen Elch sehen. Zuerst gingen wir einen kurzen Rundweg, um verschiedene Orchideen und Fleischfressende Pflanzen zu sehen. Leider geht es hier langsam aber sicher dem Herbst entgegen, und wir konnten nicht eine so grosse Blütenpracht wie im Frühling geniessen. Aber gelohnt hat es sich trotzdem. Vor allem auch, weil wir anschliessend zwei Kojoten auf der Strasse beobachten konnten. Und kurz darauf entdeckte Maria am Strassenrand zwei weidende Elchkühe. Sie hatte eine etwas bessere Reaktion als Madita und hielt an. Eine Weile konnten wir die beiden bei ihrem Frühstück beobachten. Wir hatten endlich Elche gesehen!

Das Schild haben wir schon x-mal gesehen!

Das Schild haben wir schon x-mal gesehen!

Auch auf dem Skylineweg hatten wir dann bedeutend mehr Glück. Nachdem wir rund 30 Minuten gelaufen waren, sahen wir am Rand plötzlich eine Elchkuh. Sie stand gemütlich zwischen den Bäumen im Gras, frass und liess sich von uns überhaupt nicht stören. Wir konnten einige gute Fotos schiessen und waren überglücklich, einen Elch so nah (ca. 5 Meter) zu sehen.

Eindrücklich, ein Elch soo nah zu sehen!!

Eindrücklich, ein Elch soo nah zu sehen!!

Nur ca. 5 Meter entfernt – so gross wie ein Pferd!

Nur ca. 5 Meter entfernt – so gross wie ein Pferd!

Auch die Aussicht bei den Klippen war dann um Meilen besser als am Tag zuvor. Wir nahmen uns die Zeit und setzten uns hin, um vielleicht einen Wal oder Delfine im Meer zu sehen. Leider war es für die Meerestiere anscheinend etwas zu früh am Morgen.

Viel besser als letztes Mal, aber immer noch windig

Viel besser als letztes Mal, aber immer noch windig

Trotz den schlechten Erfahrungen mit dem langen Weg, wählten wir nochmals den Trampelpfad. Es war viel gemütlicher. Leider konnten wir keine weiteren Elche entdecken.

Auf unserem weiteren Weg sahen wir dann plötzlich einige Autos am Strassenrand parkiert und an den Leitplanken standen einige Leute und beobachteten etwas. Natürlich hielten wir auch an und sahen eine Elchmutter mit ihrem Kalb. Sie standen am Strassenrand und liessen sich von den zahlreichen Zuschauern nicht beirren.

Kurze Zeit später fuhren wir mit dem Auto der Küste entlang weiter Richtung Wentworth und verabschiedeten uns vom Cape Breton. Dort angekommen erwartete uns Gloria, die Besitzerin, bereits. Sie hatte wieder einiges zu erzählen. Auch von unseren beiden "Mitbewohner" erzählte sie uns und erwähnte, dass die beiden im Wald ein Porcuipane gefunden hatten. Sofort machten wir uns mit den beiden auf den Weg in den Wald. Auf einem Baum sahen wir endlich dieses Tier, welches wir schon so oft tot am Strassenrand liegen gesehen hatten. Wir waren etwas überrascht, dass es in einem Baum sass, aber anscheinend ist dies ihr Lieblingsplatz.

Porcupine – eine Art Stachelschwein

Porcupine – eine Art Stachelschwein

Dies zu fotografieren war gar nicht so einfach. Zuerst musste sich Maria durch das Gebüsch kämpfen, um nahe genug heran zu kommen und dann drehte es sich immer wieder und zeigte ihr den Hinterteil mit den Stacheln. Diese zahnstocherlangen Stacheln, so liessen wir uns erklären, bohren sie sich selber in die Haut hinein und man kann sie nicht einfach so wieder hinausziehen, weil sie Wiederhacken haben. Interessant. Wir werden uns fern halten - aber herzig sind diese Tiere trotzdem!

Als wir später Gloria von unserem Vorhaben erzählten, am Sonntag mit der Fähre nach Prince Edward Island überzusetzen um einen Tag und eine Nacht dort zu verbringen, erzählte sie uns vom drohenden tropischen Sturm Hanna, der exakt am Sonntag auf Nova Scotia treffen sollte. Sie war der Meinung, dass mit diesen Windgeschwindigkeiten die Fähre eventuell nicht fahren würde und wahrscheinlich sogar die Brücke geschlossen werde. Damit wäre die Insel nicht mehr zugänglich. Nun hiess es, eine Entscheidung zu treffen. Wollten wir das Risiko eingehen und dann evtl. an der Fähre oder auf der Insel festzusitzen, oder machten wir am Samstag einen Tagesausflug nach P.E.I. und blieben eine Nacht länger in Wentworth? Wir entschieden uns für die zweite, sichere Variante und unsere "Mitbewohner" Dave (von England) und Ivo (von Holland) schlossen sich uns an.

So fuhren wir also am Samstag zu Viert los Richtung Prince Edward Island. Über die 8km lange Brücke gelangten wir ohne Problem auf die Insel und erkundigten anschliessend P.E.I.

Unsere „Usflugsgspändli“ Yvo & Dave

Unsere „Usflugsgspändli“ Yvo & Dave

Zuerst schauten wir uns die Sanddünen und Felsen des Nationalparks an. Der Küste entlang fuhren wir durch den Nationalpark und zum Schluss luden wir Yvo in Charlottetown ab und sahen uns die Stadt an. Wir sahen zwar nur einen kleinen Teil, aber dieser gefiel uns sehr gut.

Old Charlottetown

Old Charlottetown

Nach einem langen Tag unterwegs trafen wir dann mitten in der Nacht in Wentworth ein. Unterwegs hatten wir zwei Waschbären gesehen, die anscheinend auf Nahrungssuche waren, und vor dem Hostel erwartete uns ein Stinktier. So haben wir inzwischen mehr oder weniger alle Tiere gesehen, die wir sehen wollten. Und das nach nur 4 Wochen in Canada! Toll!

Diese zwei Wochen auf Nova Scotia haben uns sehr gut gefallen. Wir haben viel erlebt, gesehen und unsere Erwartungen wurden erfüllt!

Übrigens, der Sturm Hanna zog zwar über Nova Scotia, doch wir haben hier in Wentworth nicht viel davon gemerkt. So konnten wir am Montag unsere Reise Richtung Gaspésie wie geplant antretten.

© Madita Aschwanden Maria Marti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Uns hat das Reisefieber gepackt! In 100 Tagen geht es endlich los! In 7 Monaten möchten wir Canada, Neuseeland und Australien erleben, entdecken und das Leben fern von zu Hause geniessen. Viel Spass euch allen beim Lesen und Beneiden unserer Abenteuer :-).
Details:
Aufbruch: 11.08.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 24.03.2009
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Australien
Singapur
Der Autor
 
Madita Aschwanden Maria Marti berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.