Fernweh

Reisezeit: Juni 2008 - Mai 2009  |  von Marina Huelssiep

Bolivien - das aermste Land Suedamerikas: Durch die bolivianischen Anden

Nach einer furchtbaren 6 stuendigen Busfahrt von Uyuni nach Potosi, auf der auch nichts ausgelassen wurde, von Reifenpanne, nicht asphaltierten, schmalen Strassen, Hitze, Enge,... kamen wir voellig erschoepft in Potosi an.
Potosi ist die hoechste Stadt der Welt und uns ging bei der Hostelsuche schnell die Luft aus. Zum Glueck reisten wir mit einem argentinischen Paerchen, sodass zwei suchten und die anderen auf das Gepaeck aufpassten. Nach langer Suche fanden wir auch ein supersuesses Hostel und abends goennten wir uns ein knuspriges Huehnchen mit fetten Pommes. Leider raechte sich das in der Nacht mit mehreren Klobesuchen.
Am naechsten Tag besuchten wir die zahlreichen Kirchen, die die Spanier erbaut hatten. (wahrscheinlich eher die zahlreichen Sklaven, die u. a. sich in den dortigen Silberminen zu tode gearbeitet haben).
Nachmittags sollte es weiter gehen, aber da wir nunmal in Bolivien waren, hiess es spontan sein. In Bolivien gibt es zurzeit ziemlich viele politische Probleme (wahrscheinlich schon immer). Diese aussern sich in staendigen Strassenblockaden. Doch wir hatten nach langen hin und her Glueck und konnten zu viert ein Taxi nehmen zur 2,5 h entfernten Hauptstadt Sucre.
Sucre ist eine wunderschoene koloniale Stadt und die Umgebung erkundeten wir auf einer 4 stuendigen Mountainbike Tour. Leider hat Bolivien ziemliche Probleme mit dem Muell. Ueberall liegen Plastiktueten herum und ich bin ueberzeugt, dass man durch pures stehen hinter manchen Autos sterben kann...
In Sucre blieben wir zwei Naechte. Es gab einen tollen Supermarkt und wir assen leckeres Brot mit Wurstaufstrich, was vlt. zu Hause nichts besonderes ist, aber fuer uns himmlisch war. (Inzwischen litten wir beide unter Durchfall). Etwas traurig und nervig waren die Schuhputzjungen im Alter von 5-15 Jahren die einen staendig belagern. Aus Mitleid gaben wir meistens etwas zum Essen.

Der naechste Ort den wir unsicher machen wollten hiess Cochabamba. Wir entschieden uns ueber Nacht die 10 h Strecke hinter uns zu bringen. Was eine nicht besonders schlafreiche Nacht bedeutete. Da wir aber in Cochabamba von einer Familie erwartet wurden, war dies nicht zu schlimm.
Morgens um 6 Uhr kamen wir an und wurden von einem suessen alten Mann abgholt, der seit 4:30 auf uns wartete. Er brachte uns zu seinem Haus in der eine warme Tasse Tee, ein Bett und eine nette Familie auf uns wartete. (Leider aber war keines der 10 Kinder in unserem Alter und es gab nur kaltes Wasser). Hier verbrachten wir 4 Naechte. Wir hatten unter anderem die Gelgegenheit ein Tag in einem Waisenhaus zu helfen. Ich war in der Gruppe fuer die unter einem Jahr alten Waisen. Es war schoen helfen zu koennen, aber es macht einen furchbar traurig dort die Zustaende zu sehen.
Auch lernten wir eine fast nur Quechua (die Sprache der Indianer) sprechende, urtypische Familie kennen. Eine Erfahrung, die man in einem Hostel nicht macht.

Nachdem uns die Mutter gesegnet hatte und wir versprochen hatten Postkarten zu schreiben, fuhren wir weiter nach La Paz.
Die Busfahrt fuerhte ueber Feldwege, da es mal wieder Strassenblockaden gab. In La Paz hatten wir kurzfristig die Adresse einer Deutschen bekommen, die uns verprach abzuholen. (was fuer ein toller Service!)
Die Deutsche lebte seit sie 6 war in La Paz und war mit einem Militaer verheiratet. Das alte (75?) Ehepaar lebte etwas ausserhalb La Pazs, aber dafuer in einer relativ sicheren Gegend.
Hier verbrachten wir weitere 4 Naechte. Von hier aus unternahmen wir eine Fahrradtour auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt!!! Es ging 68 km bergab von 4600 m auf 1200 m u.M. !! War echt toll, auch wenn uns danach die Haende vom Bremsen wehtaten. Leider verspaeteten wir uns um 3 h und unsere besorgte Gastmutter hatte schon die Polizei angerufen.
Unter anderem besuchten wir auch die Ruinen von Tiwanaku. Dort sahen wir Tempel und die Reste einer Kultur, die aelter als die der Inka ist.
Am Dienstag gings dann weiter zum Titicacasee.

© Marina Huelssiep, 2008
Du bist hier : Startseite Amerika Bolivien Durch die bolivianischen Anden
Die Reise
 
Worum geht's?:
Einmal um die Welt - ein grosser Traum geht in Erfuellung. Suedamerika, Neuseeland, Australien, Bali, Hongkong, Thailand und Singapur in 360 Tagen.
Details:
Aufbruch: 28.06.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 20.05.2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Chile
Neuseeland
Australien
Indonesien
Hongkong
Vietnam
Kambodscha
Thailand
Singapur
Der Autor
 
Marina Huelssiep berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.