Halbes Jahr Work and Travel in Australien

Reisezeit: Oktober 2008 - März 2009  |  von Alexander & Tobias

Mit dem Indian Pacific nach Kalgoorlie

Von Franzi,einer Bekannten die wir in Cairns kennengelernt haben erfuhren wir von guten Arbeitsaussichten in Kalgoorlie. Da wir in Byron Bay bereits schon unser Ticket fuer den Zug von Adelaide nach Perth gekauft hatten stand unsere weitere Reise also fest. Von Adelaide bestiegen wir anfang Januar den Indian Pacific Zug der die West und die Ostkueste Australiens mit einander verbindet.

Die Fahrt startete um 7 Uhr abends in Adelaide und dauerte fast 24 Stunden. Der Zug fuehrte uns dabei einmal mitten durchs Outback. Wir hatten einen "Redchair" gebucht unter dem man sich einen einfachen Sitz vostellen kann den man zum Schlafen zurueck klappen konnte. Der Zug verfuegte ueber mehrere Duschen und bot ein wenig Platz um sich auf den Gaengen ab und an die Fuesse zu vertreten, welches die Fahrt wesentlich angenehmer machte.

Der Indian Pacific beim Auftanken im Nirgendwo

Der Indian Pacific beim Auftanken im Nirgendwo

Die Nacht ging schnell vorrueber und gegen morgens stoppten wir fuer ca 20 min. in einem kleinen Ort um den Zug auf zu tanken. "Ort" war hier jedoch nicht ganz zutreffend denn neben den zwei Haeusern wohnte hier nur eine einzige Person. Es war auch kein guter Fleck zum Leben denn neben den unzaehligen Fliegen befanden wir uns mitten im Outback umgeben vom nichts.

so sah es da ueberall im Outback aus

so sah es da ueberall im Outback aus

Hier hatten wir allerdings die Moeglichkeit auszusteigen und mal persoenlich eine kleine runde durchs Outback zu drehen. Danach ging es mit dem Zug geradewegs weiter richtung Perth. Dabei fuhren wir ueber das laengste gerade Eisenbahnschienenstueck der Welt, welches 470km lang war. Eine freundliche Lautsprecherdurchsage gab uns entsprechende Informationen. Wir passierten weiterhin 3 Zeitzohnen welches etwas zur Verwirrung beitrug. Auf dem Weg nach Perth machte der Zug einen kurzen Stopp in Kalgoorlie wo wir uns entschlossen auszusteigen um einen Job zu finden.

Der Bahnhof von Kalgoorlie bei unserer Ankunft

Der Bahnhof von Kalgoorlie bei unserer Ankunft

Als wir abends um 7 unser Ziel erreichten und aus dem Zug stiegen staunten wir nicht schlecht, denn es herschten immer noch volle 37 Grad Aussentemperatur und der Schweiss lief in kleinen Sturzbaechen an uns herunter. Wir machten uns auf dem Weg zum Backpackers welcher zum Glueck nur 15 min Fussweg entfernt war. Wir checkten ein und wurden direkt super gut von den anderen Hostelbewohnern aufgenommen.

Unsere Leute vor unserem Hostel auf dem Weg zur Party

Unsere Leute vor unserem Hostel auf dem Weg zur Party

Ein paar Fakten ueber die Goldgraeberstadt Kalgoorlie.
Kalgoorlie liegt im Landesinneren ca 600 km oestlich von Perth umgeben vom nichts. Mit ihren 30 000 Einwohnern ist es nebenbei erwaehnt die zweit groesste Stadt West Australiens. Besonders an Kalgoorlie sind die zahlreichen Untertageabbaugebiete und die produktivsten Goldminen West Australiens. Der Hauptteil der Bevoelkerung arbeitet aufgrund dessen auch im Bergbaugewerbe. Man kommt sich etwas wie in einem Wild West Film vor, wenn die Minenarbeiter abends in ihrem Arbeitsoverall in den zahlreichen Bars der Stadt ihr hart erarbeitetes Geld vertrinken. Das Bier bekommt man hier uebrigends von Bardamen "skimpies" serviert, welche in Unterwaesche arbeiten. Zu guter letzt ist Kalgoorlie die einzige Stadt in WA in der Prostitution legal ist. Quelle: Lonley Planet

Die Innenstadt Kalgoorlies

Die Innenstadt Kalgoorlies

Das Stadtbild

Das Stadtbild

Hier waren wir also gelandet und wollten uns mit einem Monat Arbeit die Reisekasse aufbessern. Wir machten uns auf die Suche und verteilten unsere Lebenslaeufe grosszuegig in der ganzen Stadt. Mit Erfolg!!!! Einen Tag spaeter hatten wir ein Vorstellungsgespraech beim oertlichen Burger King. Als wir morgens darauf puenktlich um 10 Uhr zum Vorstellungsgespraech erschienen, hatte man es leider vergessen. So betrachtete uns der Manager kurz und sagte wir waeren eingestellt. Wir machten einen Termin fuer unsere erste Schicht aus, bekamen unseren schicken Arbeitsuniformen und schon ging es los. Doch bevor wir richtig starten konnten wurden wir mit Hilfe einer DVD 60min ueber die hohe Kunst des Burger machens aufgeklaert. Sehr interessant
Das ganze hatte allerdings den Nachteil das Alexander sich seinen Bart aufgrund der Hygienevorschriften abrasieren musste.

die fleissigen Arbeiter

die fleissigen Arbeiter

Wahrend ich an den Frontschalter gestellt wurde und eifrig Bestellungen aufnahm kuemmerte sich Alex in der Kueche um die Pommeslogistig. Will heissen Pommes und Fleischpallets fritieren und grillen und zu den entsprechenden Stationen bringen. Aber auch die "Sepcs", also die Spezialitaeten zu denen die Chickenburger, Onion Rings und Chickennuggets gehoerten, waren teil unsereres Aufgabengebietes. Wir wechselten die Positionen oft durch damit es nie langweilig wurde. Es machte einen riesen Spass zumal man sein Gehirn waehrend der Arbeit mal komplett ausschalten konnte. Das beste an meinem Job waren die Kundengespraeche und die Mikrofonburgerdurchsagen fuer die Kueche die zur Standartprozedur gehoerten. Wir machten eine Menge Bloedsinn waerend der Arbeit und assen sehr viele Burger.

Da wir leider nicht genuegend Schichten pro Woche bekamen bewarben wir uns nebenbei auf gut Glueck bei Mc Donnald's. Wir konnten es selber kaum fassen als wir auch hier eine Woche spaeter eine Anstellung bekamen. Da der Mace's 24 Stunden geoeffnet hatte uebernahmen wir hier groesstenteils die Nachtschichten und arbeiteten Tagsueber beim Burger King. Es war sehr lustig und eine einfache Arbeit. Beim Mc Donnalds lernten wir Burger zu braten und zu belegen. Nach kurzer Zeit konnten wir die ganze Palette von Big Mac ueber Double Quarter Pounder with Chesse bis hin zum Fishmac auswendig. Aber alles in allem war die Arbeit bei Burger King der hier in Australien aus lizensrechtlichen Gruenden Hungry Jacks heisst um einiges lustiger.

Wir im Mc Donalds Outfit

Wir im Mc Donalds Outfit

Abends nach Schichtschluss trafen wir uns dann im Hostel meisst mit unseren Mitbewohnern, von denen fast alle arbeit hatten, auf ein Bier oder besuchten den Ortlichen Pub.

Zu unsere Clique im Hostel gehoerten Finnen, Australier und Neuseelaender weswegen meisst Englisch gesprochen wurde. Es war so heiss das man normalerweise selbst zum Supermarkt mit dem Taxi fuhr. Fiona eine Neuseelaenderin mit der wir sehr viel zu tun hatten kaufte sich deswegen auch recht bald ein Auto um Taxikosten zu sparen. So kam es das wir uns hin und wieder ihr Auto borgen konnten und ein bischen Siteseeing betrieben. Viel zu sehen gab es ausser ein paar Museeen und dem Superpit allerdings nicht. Der Superpit ist ein Uebertageabbaugebiet am Stadtrand von Kalgoorlie, das mitlerweile riesenhafte Ausmasse angenommen hatte. Einmal pro Tag erfolgt eine Gesteinssprengung bei der bei unguenstigem Wind Gebiete Kalgoorlies regelrecht in einer Staubwolke versanken.
Von einem alten stillgelegten Foerderturm sahen wir uns das Spektakel an.

Der Superpit

Der Superpit

Kalgoorlie zur Mittagszeit. Hinten kann man die Rauschschwaden sehen die von der Sprengung herruerten

Kalgoorlie zur Mittagszeit. Hinten kann man die Rauschschwaden sehen die von der Sprengung herruerten

An einem anderen Tag besuchten wir eine alte stillgelegte Goldmine in der eine Untertagetur angeboten wurde. So bot sich uns die Chance mal einen kleinen Einblick in das Leben eines "Miners" zu bekommen. Auch die Arbeit von Frueher mit dem Goldteller konnten wir austesten. Als Abschluss der Tour wurde ein Goldbarren vor unseren Augen in eine Form gegossen welchen wir spaeter sogar selbst mal in die Hand nehmen durften. Der Barren hatte aber nur einen Wert von 400 Dollar da nur ca 18 Gramm Gold in ihm entahlten waren. Auf dem Weg vom Museeum nach Hause kam uns dann der erste Roadtrain auf der Strasse entgegen. Roadtrains sind grosse LKW's mit 2 oder 3 Anhaengern die bis 51.5 Meter lang sein koennen.

Auf dem Weg zum Museum

Auf dem Weg zum Museum

Waehrend der Fuehrung

Waehrend der Fuehrung

Fuer unseren Weg zur Arbeit liehen wir uns woechtentlich beim Hostel Fahrraeder. Bei meinem Glueck wurde meines natuerlich promt geklaut. Toll!!!!!
Da wir nun fast einen Monat hier arbeiten wollten lohnte es sich endlich mal einen Videotheksausweis ausstellen zu lassen. So verbrachten wir alle viel Zeit im klimatisierten Fernsehraum oder bei einem Bier auf der Terrasse des Backpackers oder im Pub. Viele unserer Hostelbewohner zogen nach einiger Zeit vom Backpackers in eine eigene Wohnung um, da es auf dauer billiger war. So kam es dass es immer mal wieder eine Einladung zu einer Party oder einem BBQ gab, der wir meisst alle geschlossen folgten. Diese Abende waren immer sehr lustig.

Unseren letzten abend in Kalgoorlie feierten wir sehr aussgelassen und verschliefen um ein Haar unseren Zug am naechsten morgen. Nur Fiona die an unsere Tuer klopfte und uns weckte ist es zu verdanken das wir unseren Zug erwischten. Wir kauften noch schnell ein Ticket und brachen nach Perth auf.

Partyy

Partyy

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem bestehen aller Klausuren und vor der Diplomarbeit unseres Maschinenbaustudiums ging es für uns noch auf die andere Seite der Welt. Auf dem Hinflug hatten wir einen 3 Tage Aufenthalt in Singapur. Dann ging es weiter nach Cairns und bis auf den hohen Norden fast den ganzen Rest Australiens. Auf dem Rückflug machten wir einen 2 Wochen Stopover in Thailand. Eine Wahnsinnsreise!
Details:
Aufbruch: 11.10.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 29.03.2009
Reiseziele: Australien
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Alexander & Tobias berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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