Halbes Jahr Work and Travel in Australien

Reisezeit: Oktober 2008 - März 2009  |  von Alexander & Tobias

Perth und der Sueden der Westkueste

Durch die unueblich starken Regenfaelle der letzten Tage wurden oestlich von Kalgoorlie die Gleise unterspuelt und es gab ein krasses Zugunglueck. Es war zwar nur ein Gueterzug, aber dennoch sind dabei 5 Menschen ums Leben gekommen.
Und da die Gleise derart beschaedigt waren dass es einige Tage dauerte bis wieder Zuege fahren konnten, konnten wir leider nicht mit dem Indian Pacific weiter nach Perth reisen. Wir wichen auf eine Lokale Eisenbahngesellschaft aus die zwischen Perth und Kalgoorlie operierte. Freundlicherweise ohne Uebernahme der Kosten. ;(

Unser gut ausgestatteter Zug nach Perth

Unser gut ausgestatteter Zug nach Perth

Und so verliessen wir morgens um 7 das fast heimisch gewordene Kalgoorlie und machten uns auf nach Perth. Die Fahrt dauerte nur einige Stunden und so kamen wir schon Mittags an. Mit etwas Glueck und einiger Sucharbeit fanden wir ein Hostel, denn Perth war viel staerker frequentiert als wir dachten.

Auf dem Weg zum einkaufen: die Skyline von Perth.

Auf dem Weg zum einkaufen: die Skyline von Perth.

Spaeter beim Einkaufen in der Stadt trafen wir eine alte Bekannte wieder. Die gute Anja aus Kuranda die wir schon des oefteren hier in australien wiedertrafen. Wir beschlossen zusammen bei ihr im Hostel zu kochen. Eine gute Idee, denn so lernten wir Carina, eine Mitbewohnerin von ihr kennen die Australien in 14 Tagen verlassen wollte. Da Tobi und ich ja auch nicht mehr ganz so viel Zeit hatten, planten wir einen Wagen zu mieten und vorerst den Sueden von Perth zu bereisen. Da Carina den Sueden auch noch nicht kannte schloss sie sich uns gerne an und so kam es das wir mal wieder zu dritt waren.
Den naechsten Tag verbrachten Tobi und ich fast aussschliesslich damit, das Meiste unseres in Kalgoorlie verdienten Geldes im Reisebuero auszugeben. Wir mieteten uns einen Wagen fuer 20 Tage, buchten einen Flug von Perth nach Alice Springs, eine 3 Tages Tour zum Uluru (Ayers Rock),den Olgas und dem Kings Canyon, eine weitere 2 Tages Tour von Alice Springs mit einer Nacht in Cooper Pedy bis hin nach Adelaide und letzt endlich den Flug von Adelaide nach Sydney, unserem Abflugsort. Puuhhhh.....
Wir hatten geplant 5 Tage mit dem Wagen den Sueden der Westkueste zu bereisen, um danach die Westkueste bis nach Exmouth hinauf zu fahren.
Und so ging es schon am naechsten Morgen um 10 Uhr zur Autovermietung um unser neues zu Hause fuer die naechsten 20 Tage abzuholen. Einen weissen Ford Falcon. 4.0 Liter Motor mit Automatik.

Unser mobiles Eigenheim

Unser mobiles Eigenheim

Nachdem mit der Autovermietung alles klar gemacht war und wir unser Zusatzequipment wie Gaskocher, Camping Stuehle und Tisch, Geschirr und Zelte bekommen hatten, holten wir noch schnell Carina von ihrem Hostel ab und schon ging es los in die Freiheit!
Wuuuhuuuu!!!
Unser erstes Ziel war Margaret River. Von dieser kleinen Stadt nicht weit von der Kueste entfernt hatten wir alle schon einiges gehoert. Unter anderem sehr bekannt durch Surfmeisterschaften und den super Wellen war uns klar:
Hier wollten wir surfen!

Carina auf dem Weg nach Perth

Carina auf dem Weg nach Perth

Da es am heutigen Tag schon zu spaet war sich noch Surfequipment zu leihen, erkundigten wir die Gegend um Margaret River. Und wer kann da schon wiederstehen, hielten wir natuerlich bei der Schokoladen Fabrik.
Neben einem Glasfenster durch das man den Arbeitern beim Schokolade anruehren und in Formen giessen zuschauen konnten, gab es ein paar Leckereien zum Probieren und natuerlich auch einen kleinen Shop. Da wir durchs Probieren der Schokolade hungrig geworden waren, beschlossen wir eine Pause im Cafe der Fabrik zu machen. Carina bestellte sich eine echte heisse Schokolade, also heisse Milch mit reichlich kleinen Schokoladendropps die die Milch zum Kakao werden liessen. Tobi und ich konnten der einfach nur abartig maechtigen Schokotorte nicht wiederstehn.

Die Schokobombe  ca ein halbes Kilo schwer.

Die Schokobombe ca ein halbes Kilo schwer.

Mir war vorher nicht klar das man so viel Schokolade in einen Kuchen packen konnte. Vorher spottete ich, dass einer vor uns seinen super Kuchen nicht aufgegessen hatte, doch so gegen Ende des Kuchens war uns klar warum. Einfach nur maechtig.
Vollgestopft machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz fuer diese Nacht.
Freundlicherweise wollte Carina freiwillig auf dem Beifahrersitz schlafen. So brauchten wir fuer die Nacht kein Zelt aufbauen. Wir packten alle Sachen aus dem Kofferraum so gut es ging auf den Fahrersitz, klappten die Rueckbaenke um, und so hatten auch Tobi und ich eine wirklich angenehme Liegeflaeche. Ein echt grosses Auto

Am naechsten Tag war es dann soweit! Surfen war angesagt!
Wir liehen uns ein Surfboard und Wetsuits gegen das kalte Wasser und machten uns auf den Weg.

Das Auto mal so richtig voll gepackt

Das Auto mal so richtig voll gepackt

Auf dem Weg von Margaret River zum Strand.

Auf dem Weg von Margaret River zum Strand.

Unsere erste Wahl viel auf einen kleinen Surfspot an einem einsammen Strand. Die Wellen waren aber um einigs groesser als wir erwartet hatten und da die Sonne auch schon bald untergehen wollte, beschlossen wir nach einer Stunde anstrengendem Wellenbekaempfen uns auf der Suche nach einem passenden Nachtlager zu machen.

Da das Campen in der Wildnis nicht erlaubt war, wir aber schon genug Geld fuer den Wagen investiert hatten und keine Lust hatten auf Campingplaetzen zu uebernachten mussten wir uns immer einsame Orte suchen an dem wir nicht so leicht von einem Ranger gefunden und verjagt wurden denn Wildcampen ist auch in Australien illegal.

Unser Platz fuer die Nacht.

Unser Platz fuer die Nacht.

Eine wunderschoene Aussicht beim Sonnenuntergang mitten in der Wildniss.

Eine wunderschoene Aussicht beim Sonnenuntergang mitten in der Wildniss.

Am naechsten Tag ging es als erstes zu einem weiteren Surfspot den uns der Verleiher empfohlen hatte. An einer felsigen Kueste ging es ueber spitze Steine hinaus aufs Meer um dann ein Stueck weit draussen einen guten Surfspot zu bereiten. Leider auch diesmal wieder mit nicht ganz so prallen Ergebnissen doch der Spot war super. Super Wellen, klasse Wetter. Einfach ein klasse Sport.
Gegen Ende des Tages fuhren wir zu einem Punkt mit Duschen am Strand um sich mal wieder so richtig zu reinigen. Hier ging es fuer mich nochmal ganz kurz ins Meer zu absoluten riesen Wellen. Ich wollte einfach mal schauen wie das ist. Ich kam allerdings keine 20 Meter weit, denn die Wellen spuelten mich immer wieder zurueck an den Strand. Und das mit dem 'unter den Wellen hertauchen' wollte mit dem Board nicht so richtig klappen.

Der letzte Spot mit den Duschen

Der letzte Spot mit den Duschen

Nach der erfrischenden Dusche machten wir uns auf nach Magaret River um dort mit Anja aus Kuranda und ihrer Freundin, die sich ebenfalls einen kleinen Camper gemietet hatten, einen geselligen Abend zu bestreiten.
Es erinnerte ein bischen ab Apreski denn das gesammte Surferfolk traff sich abends im Oertlichen Pub versammelt um den Abend feucht froehlich ausklinngen zu lassen. Da man beim "Auf die Welle warten" immer mal wieder ein kleines Gespraech von Surfboard zu Surfboard hatte erkannte wir manchen Gespraechspartner wieder und prostete uns zu.Mir Hilfe einer Liveband und Heizstrahlern auf der Terrasse wurde es ein super Abend.
Diesmal parkten wir einfach in einer Seitenstrasse nur 50 Meter von der Kneipe entfernt. Da wir eh morgens wieder frueh los wollten, war der Platz voellig ausreichend.

Bei einem guten schlueckchen Wein im Auto

Bei einem guten schlueckchen Wein im Auto

Nach ein paar Bahnen im Schwimmbad und einer erfrischenden Dusche ging es am naechsten Tag weiter nachAugusta und Cape Leeuwin, dem Suedoestlichsten Punkt Australiens.

Der Leuchtturm am Cape

Der Leuchtturm am Cape

Da wir es als Frechheit empfanden, fuer die letzten 30 Meter des Capes 5$ pro Person zu bezahlen, beliessen wir es bei unserer Aussicht und fuhren wenig spaeter auf eine hoeher gelegene Strasse mit super Blick auf das Cape und das Meer drum rum.

Wunderschoene Sicht auf den suedwestlichsten Punkt Australiens.

Wunderschoene Sicht auf den suedwestlichsten Punkt Australiens.

Hier machten wir uns auf dem Gaskocher etwas zu Mittag. Und kurze Zeit spaeter waren wir schon wieder auf dem Weg zum naechsten Ziel. Einem 68 Meter hohen besteigbaren Baum.
Spaeter erfuhren wir, das in der Gegend mehrere dieser Baueme als Aussichtspunkt der Ranger fuer die Suche und Lokalisierung fuer Buschfeuern dienten.

Das Mittelstueck mit der ersten Platform bei 25 Metern.

Das Mittelstueck mit der ersten Platform bei 25 Metern.

Da lediglich dicke Metallstaebe in den Baum geschlagen waren und die einzige Sicherung eine Art kleines Drahtnetz am Rand und ueber dem "Weg nach Oben" war, musste man schon aufpassen wo man hintrat. Es ging Tief hinab. Es war allerdings erstaunlicherweise die ersten 25 Meter die allen am meisten zu schaffen machten. Danach war man schon wieder so hoch, das einem der Blick nach Unten weniger gefaehrlich vorkam.

Der fuer mich eher angsteinfloessende Blick auf den Boden der Tatsachen. Spaeter waren zu viele Aeste im Weg um freies Sichtfeld zu haben.

Der fuer mich eher angsteinfloessende Blick auf den Boden der Tatsachen. Spaeter waren zu viele Aeste im Weg um freies Sichtfeld zu haben.

Tobi geht steil

Tobi geht steil

Nach einigen kleinen Platformen hoch oben im Baum kamen wir schliesslich am Ziel an. 68m.
Die Aussicht war einfach nur wahnsinn.

Ueber den Bauemen, muss die Freihheit wohl Grenzenlos sein....

Ueber den Bauemen, muss die Freihheit wohl Grenzenlos sein....

Nach diesem Tripp in Richtung Himmel ging es weiter zu den nahe gelegenen Cascades, ein paar Stromschnellen, in dessen naehe wir unser Nachtlager aufschlagen wollten.

Auf der Fahrt durch den National Park

Auf der Fahrt durch den National Park

Die iduellischen Cascades

Die iduellischen Cascades

Zu unserer Freude waren die Toiletten wie eigentlich in fast allen National Parks super sauber, und der Ranger hatte sogar etwas trockenes Feuerholz an eine kleine Feuerstelle hinterlegt.
So machten wir uns koestliche Bohnen und Mais mit Speck in Tomatensosse ueberm Feuer. Dazu gabs Katoffeln. Zu uns war noch ein daenisches Paerchen gestossen die mit uns zusammen den Abend am Feuer verbrachten.

Gesellige Stimmung am Lagerfeuer.

Gesellige Stimmung am Lagerfeuer.

Da unserer Auto Kuehlwasser verlor und das Tacho beschaedigt war fuhren wir am naechsten Tag eine kleine Werkstadt an, um das Problem checken zu lassen. Als dann auf dem Weg auch noch unsere Schlatung spinnte und der Tacho ausfiel riet uns die Hotline der Autovermietung zu einer groesseren Werkstadt in der naechst groesseren Stadt zu fahren. 100km entfernt. Denn ausser wenigen Farmen und Nationalparks gab es hier in der Gegend nicht wirklich viel.
Als wir dann auch noch einige Stunden auf das Auto warten mussten war uns klar, die fuer den heutigen Tag gesetzten Ziele wie der Tree Top Walk fallen ins Wasser.
Das hatte aber den Vorteil das wir, als wir so gegen 5 mit neuem Dichtungsring in der Wasserpumpe, aber immer noch ohne funktionierenden Tacho die kleine Stadt verliesen einen, absolut schoenen Schalfplatz am Strand fanden. Hier machten wir uns nach einer kleinen Runde im Meer etwas zu essen und genossen die absolut herrliche Luft.

Einfach nur cooles Bild. Tobi beim Zubereiten unseres Abendmahls.

Einfach nur cooles Bild. Tobi beim Zubereiten unseres Abendmahls.

Die letzten Abende wurde es Nachts schon recht kuehl, deswegen waren diese absolut angenehmen Temperaturen zum Sonnenuntergang traumhaft!

Die Sonne laesst alles in leuchtendem Rot erscheinen.

Die Sonne laesst alles in leuchtendem Rot erscheinen.

Da es unser letzter Abend zusammen war, tranken wir in absolut wunderschoenen Vollmondlicht die letztem Getraenke und genossen die Zeit.

Das Licht des Vollmonds war voellig ausreichend um alles klar sehen zu koennen. SUPER!

Das Licht des Vollmonds war voellig ausreichend um alles klar sehen zu koennen. SUPER!

Auf Grund der herrlichen Luft liessen Tobi und ich Carina alleine im Wagen schlafen und machten es uns mit den Schlafsaecken am Strand gemuetlich.
So Endete unsere Reise in den Sueden der Westkueste. Am naechsten morgen ging es geradewegs zur Autovermietung um unser beschaedigtes Vehicle auszutauschen.
Alles weitere Folgt "im Norden von Perth"

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem bestehen aller Klausuren und vor der Diplomarbeit unseres Maschinenbaustudiums ging es für uns noch auf die andere Seite der Welt. Auf dem Hinflug hatten wir einen 3 Tage Aufenthalt in Singapur. Dann ging es weiter nach Cairns und bis auf den hohen Norden fast den ganzen Rest Australiens. Auf dem Rückflug machten wir einen 2 Wochen Stopover in Thailand. Eine Wahnsinnsreise!
Details:
Aufbruch: 11.10.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 29.03.2009
Reiseziele: Australien
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Alexander & Tobias berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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