Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth

Reisezeit: Mai - August 2019  |  von Robert W.

II. Zentral Australien: 21 Bushcamp.​​​​​11 Yankanin.

Do. 20.6.

Letzte Nacht hatte es in den Gammon Ranges bei unserem Bushcamp kurz vor 6:00 Uhr früh 3°.

Ingrid hat in der Nacht trotz Schlafsocken und dem unbeschreiblich wertvollen Daunenschlafsack ihre Füße nicht warm bekommen, der Schlaf war dadurch etwas unrhythmisch. Besuchen unsere Morgentoilette und schlafen noch eine Runde. Am späteren Vormittag hören wir wieder Motorengeräusche, hoffentlich will nicht schon wieder jemand mit uns keppeln. Es hört sich nach Motorrad an. Da dürfte wohl nur jemand den Track entlang gefahren sein. Gut, dass wir auf unserem Plätzchen vom Weg aus nicht einsehbar sind.

Um 11:30 starten wir unsere Drohne „Mavie“. Nach ihrem Höhenflug fahren wir los und nehmen nach einigen Kilometern die Abzweigung zum Idninha Track, um in weiterer Folge nach rechts in den Wortupa Loop Track einzufahren, der im Plan vom Visitor Center in Leigh Creek mit fünf Stunden für die ganze Runde nur mit 4WD befahrbar angeschrieben ist.

Diesen nehmen wir also und ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass uns dieser Track noch das Fürchten lehren wird. Wir durchqueren zuerst auf dem noch annehmbaren Track einige Hochebenen,

unzählige steinige Flußdurchfahrten (alle ohne Wasser, aber mit grobem Schotter) und zig Hügel, wie in der Buckligen Welt.

Da es immer wieder steiler bergauf und bergab geht, nehmen wir als Unterstützung zusätzlich zum Allrad-Antrieb noch die Untersetzung dazu.

Dann kommt ein Streckenabschnitt mit ziemlichen Prozenten an Steigung und wir bleiben auf der Kuppe stehen, weil wir nicht sehen, wo der Weg weiter geht. Wir steigen aus dem Auto aus, um uns den weiteren Wegverlauf anzusehen, Ingrid wird bei dem Anblick gleich schlecht, Robert wird ganz still. Der Track ist hier nicht nur extrem steil bergab, sondern auch ziemlich einseitig tief sandig. Er hat tiefe Gruben und auch spitze Steine und auf der einen Seite ein ziemlich steiler Abgrund.

Umdrehen geht aber nicht, weil es eine Einbahnstrecke in unsere Fahrtrichtung ist.

Also entleeren wir beide noch einmal unsere Blasen, bevor wir versuchen müssen, dieses Hindernis an Wegstrecke zu überwinden. Die Möglichkeiten von Umkippen und in den Abgrund stürzen, Aufsitzen oder unkontrolliert runterrutschen sind durchaus gegeben. Wir schlucken beide nochmal und los gehts.

Das ist die steile Stelle von oben gesehen.

Das ist die steile Stelle von oben gesehen.

Zum Aktivieren unserer „Mavie“ haben wir (leider) keine Nerven übrig.

Wir kommen mit viel Bauchweh unten an und hoffen, dass diese Stelle die einzige dermaßen schwierige Passage auf der Strecke sein wird.

Hier von unten aufgenommen.

Hier von unten aufgenommen.

Leider geben die Fotos die Steilheit nicht realitätsgetreu wieder!

Leider geben die Fotos die Steilheit nicht realitätsgetreu wieder!

Unten angekommen sehen wir uns das Ganze noch mal zu Fuß und per Mavie (doch noch) an.

Wir sehen jetzt, warum der Track nur in eine Richtung befahrbar ist. Man kann diese Stelle keinesfalls bergauf überwinden.

Dennoch geht es auch weiterhin stellenweise wieder richtig zur Sache. Es kommt noch mal eine Kuppe, wo es steil bergauf geht und auf der anderen Seite sofort wieder steil bergab.

Heute sind uns am Ende auf dieser schwierigen Teilstrecke ganz besondere Kangaroos („Gelbfuß-Felskänguru“) begegnet, die waren eher klein und hatten einen gestreiften Schwanz.

Heute sind uns am Ende auf dieser schwierigen Teilstrecke ganz besondere Kangaroos („Gelbfuß-Felskänguru“) begegnet, die waren eher klein und hatten einen gestreiften Schwanz.

Wir fahren noch bis knapp vor Sonnenuntergang weiter, um ev. noch eine einsame Stelle fürs Bushcampen zu finden.

Stellen uns dann aber doch auf einen Parkplatz für Bergwanderer direkt neben dem Weg zum Übernachten hin und hoffen, dass niemand vorbei kommt.

© Robert W., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlose Weite, einsame rote Pisten, unabhängig und ausgesetzt (!)
Details:
Aufbruch: 19.05.2019
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 18.08.2019
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Robert W. berichtet seit 4 Jahren auf umdiewelt.