Schlösser, Burgen und Kirchen in der Steiermark

Viele Besucher der Steiermark steuern Voitsberg an, um das Gestüt Piber zu besuchen, in dem die berühmten Lipizzaner gezüchtet werden. Wir sind auf dem Wege zu unseren beiden Zielen jedoch nur kurz in Voitsberg, um das Rathaus anzuschauen, dessen Fassade 2002 von Arik Brauer mit 120 qm Fliesen neugestaltet wurde, die allesamt volkstümliche Redewendungen enthalten.
Wir parken an der Hauptstrasse, wo man zwei Stunden frei parken kann, wenn man eine Parkscheibe auslegt; als wir losfahren wollen, hält uns eine freundlcihe Politesse an und erklärt, dass unsere elektronische Parkscheibe in Österreich 'verboten' ist und man eine papierne auslegen muß. Auf ein Protokoll verzichtet sie großzügiger Weise.

Wenige Kilometer nördlich besuchen wir sodann die von Hundertwasser (außen) gestaltete Kirche in Bärnbach.

Umgestaltung nach Ideen von Friedensreich Hundertwasser
Die Nachkriegskirche wurde 1948 1950 nach den Plänen von Architekt Lebwohl errichtet. 1987 erfolgte die (Neugestaltung der Gebäudehülle unter Friedensreich Hundertwasser.
Die ursprünglich streng gestaltete Kirche wurde durch rundliche Gliederungen an den Eckpunkten des Gebäudes gebrochen, kunstvolle Keramikmosäike und farbig abgesetzte Putzflächen sowie ein bunt gestaltetes Ziegeldach mit vergoldeten Dachkuppeln und der Turmzwiebel bilden wesentliche Elemente der Umgestaltung.
Die unregelmäßig geformten befestigten Gehflächen der Außenanlagen
mit den künstlerisch gestalteten Torbögen runden den Gesamteindruck ab.
Im Kircheninnenraum sind mehrere Arbeiten heimischer Künstler aus der Gestehungszeit und der Umgestaltung vorzufinden.

Ebenfalls wenige Kilometer nördlich von Voitsberg befindet sich im Zangtal der ehemalige Bergbauort Tregist.
Die Tregister Dorfkapelle wurde vom Künstler Franz Weiß, der aus einem Nachbarort stammt, komplett mit kunterbunten Motiven ausgestaltet. Der Altar, geweiht der Maria Knotenlöserin, enthält u. a. den Schriftzug „Tschernobyl", eventuell ein Hinweis des Künstlers darauf, dass wir bereits mitten in der Apokalypse leben.

Der Bezirk Voitsberg war bis vor wenigen Jahrzehnten von der Grundstoffindustrie (v.a. Kohlebergbau und Glas) geprägt. Es stand ein beeindruckender Maschinenpark im Einsatz.
Im Jahr 2005 erfolgten die letzten Kohlelieferungen an Industriekunden und 2006 wurde die letzte weststeirische Braunkohle im Dampfkraftwerk Voitsberg verstromt. Als Sinnbild dieser Zeit, zur Aufrechterhaltung sowie Aufarbeitung der Erinnerungen und zur montanhistorischen Bildung soll daher ein „Outdoor Maschinen- und Gerätepark“ an der Bergbauerinnerungsstätte Zangtal geschaffen werden.
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