GO WEST

Reisezeit: Mai 2006 - April 2007  |  von Kerstin B.

Jasper !: 07.06.2006 Celestine Street

Day off!
Eigentlich wollten wir heute gar nichts machen außer unserer Wäsche und ich war mit meiner Schwester im Internet verabredet. Wir wollten doch endlich mal die Webcam ausprobieren. Und es klappte tatsächlich. Erstaunlich was heutzutage dank der Technik so alle möglich ist. Habe alle gesehen, meine Mutter, meinen Vater, Silvia und natürlich auch meinen Hasen Floh. Dieser war allerdings etwas verwirrt als er meine Stimme hörte. Aber es macht echt Spaß. Da der Tag aber noch schöner war als der gestern, stand ich nachdem gegen Mittag alles erledigt war bei Mineko vor der Tür. 10 Minuten später waren wir fertig und führen erst mal zum Visitor Information Center. Wo ich dem armen Kerl Löcher bezüglich unserer nächsten geplanten Touren in den Bauch fragte. Natürlich auch was wir den heute noch schönes machen könnten. Ich hatte da so eine süße kleine Nebenstraße entdeckt. Liebe die Nebenstraßen halt und wurde bisher noch nie enttäuscht. Er meinte jedenfalls wir könnten die Straße ohne Probleme fahren und da wäre auch ein Wanderweg zu 2 Seen nur ca. 4 km. Ok, nach gestern leicht zu schaffen. Wir sollten nur aufpassen, da wären nicht viele Leute, dafür aber viel Wildlife. Möglichst immer recht laut unterhalten, damit die Bären uns hören. Gut, dann also los. Schon die Straße war ein Abenteuer und wunderschön.

Ein paar Km bevor wir das Ende der Sackgasse erreichten, kam uns ein Wagen entgegen und klärte uns erstmal darüber auf, das wir um diese Zeit eigentlich gar nicht fahren durften. Tja, hier gibt es Zeiten zu denen man hin- und zurückfahren darf. Die Straße ist einfach zu eng für 2 Fahrzeuge. Das hätte uns der Typ im Visitor Center ja auch mal sagen können. Und wirklich kurze Zeit vorher habe ich gebetet, dass mir jetzt bloß kein Wagen entgegenkommt. Eine Seite Hang, die andere Seite Schlucht und eine uneinsehbare 90° Grad Kurve.

Dort ist die besagte 90° Grad Kurve.

Dort ist die besagte 90° Grad Kurve.

Noch ist mir das Lachen nicht vergangen.

Noch ist mir das Lachen nicht vergangen.

Na - ja, für den Rückweg wussten wir jetzt ja Bescheid und Dank unseres Informanten auch, dass uns kein weiterer Wagen entgegen kommt. Am Ende der Sackgasse angekommen machten wir uns auf den Weg und mussten als erstes eine Brücke überqueren.

Dieser Wanderweg war nun wieder breit, leichtbegehbar, ähnlich wie unsere Waldwege. Einziger Unterschied, nach 10 Minuten sahen wir einen Schwarzbären. Dieser ging einige Meter vor uns auf dem Hang in die gleiche Richtung. Wir stoppten und folgten auf dem Weg langsam. So hatte er Zeit zu verschwinden. Dieser Weg machte nun aber eine scharfe Kurve, die der Bär im Gegensatz zu uns nicht gegangen ist. Er hat abgekürzt. So kam es das ich Mineko ganz langsam an dem Bären vorbei geführt habe. Ist ein unbeschreibbares Gefühl einem Bären auf zwei Meter Entfernung in die braunen Augen zu sehen. Jedenfalls als er uns nun endlich sah oder wahrnahm, bekam er genauso viel Angst vor uns wie wir schon vor ihm hatten und er drehte erstaunlich schnell um die eigene Achse um wieder im Dickicht zu verschwinden. Gott sei Dank. Dieser Bär hatte uns trotz Bärglocke und Unterhaltung nicht gehört. Scheint auch schwerhörige Bären zu geben, dass sie nicht gut sehen können wusste ich ja, aber normalerweise haben sie in ausgezeichnetes Gehör. Warum ich kein Bild gemacht habe? Sorry, aber im dem Moment hatte ich andere Sorgen. Von nun an machten wir eine Menge Lärm. Glaubt ja nicht, dass einem in diesem Moment ein Liedtext einfällt oder dergleichen. Glaube wir brauchten gut eine Stunde bis wir wieder einigermaßen im Gleichgewicht waren. Jeder Einzelne von uns wäre direkt wieder umgekehrt, aber wir waren ja nicht allein unterwegs. Und im Nachhinein betrachtet war es gut, dass wir weiter gegangen sind. Hier gibt es nun mal Bären und man muss lernen damit zu leben und umzugehen. Der Witz an der Sache war nur, dass wir am nächsten Tag auf der Arbeit den Staff Letter bekamen auf dessen Rückseite stand, wie man sich einem Bären gegenüber zu verhalten hat. Wir haben uns absolut korrekt verhalten. Sind ruhig geblieben, langsam weitergegangen und haben leise auf den Bären (bzw. Mineko) eingesprochen. Das Schlimmste was man tun kann, ist den Bären zu erschrecken durch schreien oder schnell Bewegungen wie rennen. Also immer die Ruhe bewahren, auch wenn es nicht einfach ist.
Die Seen hatten eine sehr beruhigende Wirkung. Der erste See war der Princess Lake.

Und dann folgte der Celestine Lake.

Und zurück ging es ohne Besonderheiten diesmal. Reichte auch für einen Tag.

Albertas berühmte Wildrosen

Albertas berühmte Wildrosen

© Kerstin B., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 75 Tagen startet der Flieger Richtung Kanada. Endlich, dann beginnt mein Working Holiday Visa! In Frankfurt geht es los und ich werde langsam nervös. Die ersten Sachen liegen fürs verpacken bereit. Und jetzt teste ich die Funktionen meines Reisetagebuches aus. Hoffe es klappt alles, damit ich Euch von Kanada aus auf dem Laufenen halten kann. Bis dann K.B.
Details:
Aufbruch: 03.05.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: April 2007
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Kerstin B. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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