GO WEST

Reisezeit: Mai 2006 - April 2007  |  von Kerstin B.

Jasper !: Die ersten Tage! 19.-23.05.06

Mein erster Tag! Was wohl auf mich zukommt?
Nur nette Leute! Zuerst musste ich die Uniform anprobieren. Hieß wieder umziehen in einer Toilette. Na ja, was soll´s. Ohhh, wirklich sehr schick. Mit einer blauen 3 Meter zu lange Zipphose (zumindest praktisch) und 2 blaue Polo-Shirts wurde ich ausgestattet und dann ging es los. Verspreche hiermit ein Bild nachzureichen. Die ersten 3 Tage geht man mit jemand mit zum Anlernen. Freitags war ich mit Sarah unterwegs und musste nur die Betten machen. Sie legte ein unglaubliches Tempo vor und war sehr hektisch. Wie ich später erfuhr, war sie am Tag zuvor etwas langsam gewesen und wollte dies nun wohl wieder aufholen. Ach ja, und ihr Akzent/Slang gekoppelt mit ihrer Geschwindigkeit ist ein Katastrophe. Jedenfalls war ich froh, dass wir so früh fertig waren. Wollte nur noch in die Badewanne, mich an meinen Mails erfreuen, etwas schreiben und ins Bett. So ganz habe ich den Rhythmus wohl doch noch nicht drin. Bin immer um 5 Uhr wach. Dazu kommt, dass meine Mitbewohnerin im Restaurante bedient und mitten in der Nacht wieder kommt. Dies war mit ein Grund warum ich das Zimmer wechseln sollte. Also nicht sehr viel Schlaf.
Gary, der Chef der Housekeeper ist sehr nett, hat immer ein "How are you, Kerstin?" für einen über und bemüht sich redlich meinen Namen richtig auszusprechen. Am Samstag war ich mit Lisa unterwegs. Eine wahre Frohnatur und sehr angenehme Gesellschaft / Arbeitspartner. Sie hat sich sehr bemüht langsam zu sprechen und es immer wiederholt, wenn ich sie darum bat. Nun war alles an der Reihe. Heißt: Bett abziehen, neu beziehen, Staub wischen, Gläser und Tassen spülen, Handtücher und Badzubehör auffüllen, Staubsaugen und das Bad komplett. Der Tag war anstrengen, aber Gott sei Dank wieder kurz. Abends merkte ich dann meinen Rücken, die Knie und Muskeln, von denen ich nichts wusste.
Sonntags hatte ich dann die Ehre mit Diana. Diana war sehr schweigsam und machte einen leicht mürrischen Eindruck. Die erste hier im Haus die mir so merkwürdig kam. Mit so einem Arbeitspartner macht es dann nicht wirklich Spaß. Zudem ist Partner nicht ganz zutreffend. Nach einiger Zeit sagte ich ihr dann, dass ich gerne bereit bin ein ganzes Zimmer zu machen und nicht nur vereinzelt die Betten zu machen und dafür in allen Zimmern Staub zu wischen und die Bäder zu machen. Das verstehe ich nicht unter Arbeitsteilung und bestimmt nicht unter Teamwork. So machten wir es dann auch. Zu meinem Bedauern erwischte ich mein erstes wirklich schlimm zugerichtetes Zimmer. Keine Ahnung, wie jemand so etwas an einem Tag anrichten kann. Muss ein angeborenes Talent sein. Trotz allem waren wir wieder früh fertig und halfen dann den anderen. Das ist mal eine Tradition, die ich sehr gut finde. Mein Rücken und vor allem meine Füße/Beine meinten abends zwar etwas anderes, aber die melden sich zum Glück immer erst abends. Die Badewanne bewirkt da wahre Wunder. So bin ich an diesem Nachmittag noch kurz zum Annette und Edith Lake gefahren.

Lake Annette

Lake Annette

Zu einem längeren Spaziergang hatte ich aber dann doch keine Lust mehr.

Lake Edith

Lake Edith

Montag durfte ich dann allein los legen und war in meinem eigenen Rhythmus noch eher fertig. Aber da gibt es ja die Tradition mit dem Helfen, also wurde es später als alle Tage zuvor. Nora hatte mit ihren Räumen großes Pech. Die letzen Beiden konnten fast mit meinen Vortagsschock mithalten.
Dienstag war ein sehr konfuser Tag. Mit Rhythmus war nichts. Die Wäscherei kam nicht nach mit der Bettwäsche und den Handtüchern. So musste ich erst mal alles andere machen und die Zimmer später ein zweites mal ablaufen. Aber so langsam macht es mir richtig Spaß. In ein - zwei Tagen habe sich bestimmt auch meine Muskeln daran gewöhnt. Es wird von Tag zu Tag besser. Mein Vater fragte mich doch glatt wie viel ich den schon zugenommen hätte. Frechheit, oder ? Bezweifle das ich bei der ganzen Bewegung zugenommen habe. Gut wir können hier mittags und abends günstig (3,95 $) im Mitarbeiterraum essen (4****Küche), aber das habe ich bisher nicht sehr oft genutzt. Die Essen bestehen immer aus Hauptgericht, Salat, Getränken und Nachtisch. Da gibts nichts zu mekern, günstiger kann man sich kaum selbst versorgen. Abends gibt es wohl etwas richtiges und mittags meist ne Kleinigkeit/was schnelles wie z.B. Hotdogs, Hamburger mit Fritten, Kartoffelpüree mit irgendetwas unidentifizierbaren, Sandwichs. Was es abends gibt kann ich Euch noch nicht mal sagen, habe bisher immer nur den Mittagstisch gesehen. Die essen hier sehr früh zu Abend. Wenn ich Hunger bekommen haben die schon alles wieder weggeräumt. Was gar nicht mal so schlecht ist.
Und dann gibt es ja noch die leckeren WW-Kuchen.
So jetzt bin ich endlich auf dem aktuellen Stand der Dinge. Morgen und Donnerstag habe ich meine Freien Tage. Mal sehen was ich so anstellen kann.

© Kerstin B., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 75 Tagen startet der Flieger Richtung Kanada. Endlich, dann beginnt mein Working Holiday Visa! In Frankfurt geht es los und ich werde langsam nervös. Die ersten Sachen liegen fürs verpacken bereit. Und jetzt teste ich die Funktionen meines Reisetagebuches aus. Hoffe es klappt alles, damit ich Euch von Kanada aus auf dem Laufenen halten kann. Bis dann K.B.
Details:
Aufbruch: 03.05.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: April 2007
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Kerstin B. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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