Fahrradtour auf der malaiischen Halbinsel

Reisezeit: Februar / März 2007  |  von Andre Schoch

Die thailändische Andaman Coast: Inselrundfahrt auf Phuket

41. Tag 27.3 123km

Nai Yang Beach

Nai Yang Beach

Den heutigen Tag verbrachte ich mit einer Inselumrundung, obwohl das Hauptaugenmerk selbstverständlich auf der Westküstenstraße mit den herrlichen Stränden und Ausblicken lag.
Ich fuhr zunächst wieder auf dem Highway 402 in den Norden der Insel, wo ich den Nai Yang Beach in der Nähe des Flughafens als nördlichen Einstieg wählte. An diesem langen, wenig entwickelten und etwas ungepflegten Strand hatten wir vor vielen Jahren im Pearl Village übernachtet, aber ich empfand den Strand heute als vergleichsweise unattraktiv; dies ist auch der einzige Ort auf Phuket, wo man überhaupt erahnen konnte, dass sich hier vor gut zwei Jahren eine Naturkatastrophe ereignet hatte, anderswo waren absolut keine Spuren mehr davon zu entdecken.
Aber auf der ganzen Insel, vor allem auch etwas abseits der Strände, herrscht solch ein riesiger Bauboom, fast ausschließlich Luxusapartmentresorts, dass man einige Orte wohl bereits in ein, zwei Jahren kaum wiedererkennen würde.

Blick auf die Nai Thong Bucht

Blick auf die Nai Thong Bucht

Nai Thong Beach

Nai Thong Beach

Die Westküstenstraße ist eigentlich kein Fahrradterrain. Es gibt zahlreiche Steigungen von über 20% zu bewältigen, wo selbst Mopeds ihre liebe Mühe und Not haben. Hinter Nai Yang geht es über einen kurzen, steilen Pass nach Nai Thong, einer sehr hübschen Bucht, wo es noch relativ ruhig zu geht. Von dort geht es dann richtig in die Berge, kilometerweit steil bergauf, bevor sich die Straße wieder hinunter in eine Ebene windet. Zurück an der Küste beginnt dann der touristischste Teil der Insel : Surin, Kamala, Patong, Karon...allesamt Traumstrände, die allerdings vollkommen überentwickelt sind, so dass man den Sand vor Sonnenliegen kaum sehen konnte.
Die bergige Straße die Küste hinunter ist landschaftlich spektakulär, oft eröffnen sich traumhafte Ausblicke auf wahre Postkartenkulissen, denn es gibt außer den größeren Hauptstränden unten an der Küste auch zahlreiche kleinere Buchten, in denen oft nur ein dezentes Luxusresort steht. Dies sind die einzigen Orte, wo man auf Phuket auch in der Hochsaison einen halbwegs entspannten Strandurlaub mit ein wenig Privatsphäre machen kann, das kostet dann aber natürlich auch richtig Geld.

Westküsten Bucht

Westküsten Bucht

Das ist wesentlich steiler als es aussieht

Das ist wesentlich steiler als es aussieht

Kamala

Kamala

In Patong würde ich nicht einmal geschenkt Urlaub machen. Dieser riesige Ort ist ein Albtraum von einem Resort, wogegen selbst einige schlimme Sünden an der Mittelmeerküste verblassen. Nicht, dass es hier viele Hochhausblocks gäbe, es ist vielmehr die geballte Ladung an billiger Pauschaltourismuskultur, die mich schnell das Weite suchen ließ.
Karon, weiter südlich, hat einen sehr breiten, langen, weißen Strand und wirkte vergleichsweise noch recht gemütlich.
Den südlichen Abschluss der Massentourismuszone bildet Kata, eine von Kokospalmen gesäumte Doppelbucht, die wohl zu den schönsten der Welt zählt (eine Art Ao Thong Nai Pan im Großformat). Hier ist es ebenfalls wesentlich ruhiger als in Patong, aber leider ist ein Großteil des Strandes 'Club Med' Gebiet. Not my idea of a good time!

Patong Beach

Patong Beach

Karon

Karon

Kata Yai, wie schön wäre es hier ohne die Sonnenschirme

Kata Yai, wie schön wäre es hier ohne die Sonnenschirme

Hinter Kata geht es dann wieder einige Kilometer steil bergauf zu Phukets spektakulärstem Viewpoint mit Blicken über die Küste, die sämtliche Anstrengungen vergessen lassen.
Nach der herrlichen Abfahrt beendete ich meine Strandtour ganz im Süden der Insel an der traumhaften Nai Harn Bucht, wo ich mir schließlich auch noch ein Schwimmchen gönnte. Da dieser Strand trotz seiner außergewöhnlichen Schönheit, für die Verhältnisse hier, touristisch noch recht unentwickelt und relaxt wirkte, ist er wohl mein Favorit auf der Insel.
Fazit : es gibt wohl nicht viele spektakulärere Küstenstraßen auf der Welt, als jene, die die Westküste Phukets hinunter führt. Für einen schönen Strandurlaub sind die Hauptstrände allerdings aufgrund von totaler Überkommerzialisierung nicht geeignet, und die Alternativen kosten richtig Geld. Anders ausgedrückt, Phuket ist einen Besuch unbedingt wert, Urlaub würde ich allerdings woanders machen.

Hinauf zum Viewpoint

Hinauf zum Viewpoint

Blick vom Viewpoint auf Patong, Karon und Kata

Blick vom Viewpoint auf Patong, Karon und Kata

Nai Harn Lagune

Nai Harn Lagune

Nai Harn Beach

Nai Harn Beach

Meine Wahl fürs Abendessen war wiederum exzellent. Ich ging ins 'Dibuk' in einem restaurierten sino-portugiesischen Altstadthaus in der gleichnamigen Straße, das mich bei meinem gestrigen Spaziergang neugierig gemacht hatte. Dies ist ein gehobenes, aber keineswegs prätentiöses Franco-Thai Restaurant, wo man in wunderbare Atmosphäre auf Korbsesseln bei Kerzenlicht dinieren konnte. Die Preise sind für Phuket recht moderat und sowohl die Moules Sautées à Ail mit französischem Baguette (95B), als auch der thailändische Yam Nüa (100B) schmeckten ganz hervorragend. Ich würde fast sagen, der Yam Nüa war der beste, den ich je hatte : scharf, mit großzügig Koriander und wunderbar zarten, rosa gebratenen Rindfleischstreifen.

Moules im Dibuk

Moules im Dibuk

© Andre Schoch, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Knapp 5000 km auf einer gut sechswöchigen Radtour von Bangkok nach Singapur und zurück, entlang der Golf- und der Andamanküste mit einigen Inselabstechern im Frühjahr 2007.
Details:
Aufbruch: 14.02.2007
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 30.03.2007
Reiseziele: Thailand
Ban Krut
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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