BON VOYAGE - oder die erste große Tour

Reisezeit: Juni - August 2005  |  von Stefan Ostertag

Ist das wirklich euer Ernst hier...

...oder hab ich schon Wahnvorstellungen. Vor dem Eingang des Tempels stehen um halb sechs in der Frueh schon ueber 50 Busse?!?!?
Aber mal der Reihe nach:
Wie uns am Vortag ein Einheimischer empfohlen hatte sollten wir versuchen schon um sechs in der Frueh beim Tempel zu sein,damit wir mit die ersten sind und noch ein paar schoene Fotos schiessen zu koennen bevor die grosse Meute kommt.Also haben wir uns tatsaechlich um fuenf aus dem Bett gequaelt, um das umzusetzen. Als wir unser Hostel verliesen,welches fast am Eingang des Tempels war, trauten wir unseren Augen nicht. Auf den Strassen tobten schon die Kinder,die Haendler vor dem Tempel waren schon voll in ihrem Element und wie gesagt ca. 50 weitere Busse warteten schon vollbeladen mit Leuten. Schnellstmoeglich gingen wir zum Eingang, der schon um dreiviertelsechs oeffnete. Besser gesagt, der fuer die Touris, die naemlich zehn Dollar bezahlen muessen!!!Die Einheimischen nur dreissig Cent. Nicht schlecht oder??
Wir ueberlegten wie wir es schaffen koennen als Studenten durchzugehen. Das kostete nur fuenf Dollar. Logischerweise hatten wir keinen Studentenausweis, weil wir ja keine sind
Dann fiel mir aber ein, dass die hier im Normalfall nicht deutsch lesen koennen. Also versuchten wir unser Glueck mit dem Fuehrerschein. Ohne mit der Wimper zu zucken bekamen wir unsere Studententickets, da wir ja auf der Uni TUEV studieren
Ein schlechtes Gewissen brauche ich denke ich mal nicht zu haben, da wir auch taeglich ueber den Tisch gezogen werden und vor allem weil die Bevoelkerung von dem Eintritt sowieso gar nichts hat, sondern nur wieder irgendwelche Leute, die sowieso viel zu viel Geld haben!!!

Es war ein richtig schoener Morgen. Die Sonne war aber leider noch vom Nebel verdeckt. Als wir dann die Treppen zum Tempel aufstiegen und wir den Tempel zum ersten Mal sahen war es wirklich ueberwaeltigend. Ein riesengrosser Koloss tat sich vor uns auf.
Hier ein paar kurze Infos zum Tempel:
Der Borobudur ist Weltkulturerbe der Unesco. Er ist einer der drei groessten und wichtigsten buddhistischen Tempel in ganz Suedostasien. Er wurde in ueber zehn Jahren von ueber 10000!!! Arbeitern errichtet. Er besteht aus ca. 56000 verschiedenen Steinen, die moertellos uebereinandergeschichtet sind!Die Unesco restaurierte den Tempel in den achtzigern fuer ca. zehn Millionen Dollar.
Einfach irre diese DAten, oder?
Wie schon erwaehnt war leider,wie sonst ueblich die Sonne noch nicht zu sehen, sondern der Tempel noch in dichtem Nebel gehuellt, was dem ganzen aber etwas ganz besonderes verlieh. Nur konnten wir leider keine Fotos ohne Menschen machen. Dafuer durften wir miterleben wie die Sonne langsam aus dem Nebel hervorkroch, was ich so schoen noch nie gesehen habe. Schaut euch einfach das Bild an.
Auf jeden Fall begannen wir dann den Tempel zu besteigen. Er besteht aus sieben Ebenen und dem Plateau oben. Frueher gingen die Menschen immer gegen den Uhrzeigersinn einmal um den Tempel, um dann wieder eine Etage hoeher zu steigen. Dass machten sie so lange bis sie auf dem Plateau, dem Nirvana angekommen waren!
Langsam aber sicher wurde es richtig voll und es passierte etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte...
Urploetzlich war fuer die meisten jungen Maedels aus Asien nicht mehr der Tempel die Hauptattraktion, sondern wir zwei. Anfangs war es ja noch ganz lustig mit denen fotografiert zu werden, aber nach dem zwanzigsten Foto in fuenf Minuten wurde es langsam nervig. Sogar ganze Familien wollten sich mit uns fotografieren lassen. Unglaublich. Ich glaube so fuehlt es sich ungefaehr an beruehmt zu sein und staedig verfolgt zu werden
Irgendwann beschlossen wir dann zu fluechten. Wir waren ja auch schon seit sechs da....
Auf jeden Fall war es sehr sehr beeindruckend so etwas mal gesehen zu haben.
Da es erst zwoelf war beschlossen wir gleich mit dem Bus nach Yogyakarta zu fahren. Das war unsere naechste Anlaufstation. Auch dort gibt es einen Tempel....

Der Tempel in alle Fruehe

Der Tempel in alle Fruehe

Diese Figuren sind in allen Steinen!!!

Diese Figuren sind in allen Steinen!!!

einfach zuruecklehnen und staunen

einfach zuruecklehnen und staunen

Der Tempel ohne Nebel

Der Tempel ohne Nebel

© Stefan Ostertag, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alleine ziehe ich los um in zwei Monaten Indonesien und Malaysia kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 12.06.2005
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 09.08.2005
Reiseziele: Indonesien
Malaysia
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Stefan Ostertag berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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