"dhaffa trop nice"-tour 2005

Reisezeit: Juni / Juli 2005  |  von lupo aka wolfgang

die tourtage: 02.07. (08) SARCHU-RUMTSE

geplant: SARCHU-RUMTSE
gleich zweimal geht es heute ueber 5.000 m. der LACHALANG LA und danach der 5.360 m hohe TAGLANG LA werden zeigen wie gut wir und die enfields mit der hoehe zurechtkommen. die landschaft hier ist wie von einer anderen welt. am mond kann es nicht viel bizarrer zugehn. auf rund 4.200 m werden wir dann im ersten ladakhi dorf, RUMTSE unser nachtlager aufschlagen. die leute vom hotel bjou in LEH stellen hier fuer uns zelte auf und sorgen fuer unser leibliches wohl.
tageskilometer: 180 (echte )


die nacht war mangels angebot am nachtleben lang und auch gar nicht so kalt, kalt wird es wohl erst heute nacht werden. Irgendwie drueckt mein kopf, ich probiere es mit asporc, aber die erhoffte wirkung stellt sich nicht ein. Auf jeden fall geht es in langaermeliger und -beiniger unterwaesche weiter. Man passt sich ja an wir genehmigen uns das fruehstueck im anblick einer kleinen pferdeherde, die es sich auf der anderen strassenseite gemuetlich gemacht hat und brechen circa gegen 0910 auf. Wir verlassen die 71 rcc und wechseln auf die 111 rcc und werden mit dem schild "welcome to paradise" begruesst. Recht rasch kommen wir nun zum anstieg richtung lachulung la, 21 kehren katapultieren uns regelrecht nach oben. Ich suche gar keine vergleiche mehr, irgendwo ist sicherlich eine aehnliche strasse, die ich schon mal befahren habe oder auch nicht, egal. Ich geniesse die hier und s'mopal und ich duesen himmelwaerts. Immer einen blick durch das objektiv und einen auf der strasse. Er erste pass wird wohl nirgends erwaehnt ist uns aber schon ein paar pix wert. Die hoehe macht sich auch im kopf wieder bemerkbar, aber nur nicht schwascheln . dachte eigentlich nicht, dass ich damit probleme haette.

da sin ma nu zu dritt

da sin ma nu zu dritt

Weiter geht es und ziemlich unspektakulaer sind wir am lachalang la, ein gelber klotz mit daten, ein lkw, der im schnee wohl liegen blieb und ein paar strassenarbeiter ... kein empfangskomitee , keine erstbesteigungsfeier, einfach nur ein pass, ein la! Also wieder runter auf der anderen seite und irgendwo am einem polizeicheckpoint zu Mittag gegessen. Nach was waehlt man das restaurant (!) aus, wenn man nur 9 personen ist, aber 10 zhu auswahl stehen? Ich zerbreche mir den kopf nicht darueber, das tut er ohnedies von alleine und heinz hat sich wohl auf einer der letzten reisen fuer das vierte von links entschieden.

ein blick vom speisezimmer in die kueche ... veg fried rice

ein blick vom speisezimmer in die kueche ... veg fried rice

Wir nehmen also innen platz, sehen der koechin beim bruzzeln zu und essen veg fried rice mit chai ... rustikale herstellungsmethode und jeder reisefuehrer warnt vor so etwas aber unser guide lebt auch ncoh, also was soll's. eine stunde spaeter oeffnen sich vor uns die plains, circa 30 kilometer fast schnurrgerade strasse auf einem hochplateau. Die enfield gibt ihr bestes und huepft mit mir durch diese ebene, 60 ist zu langsam, 80 fast zu schnell, da wird manch eine asphaltfalte zur schanze. Hie und da winkt ein nomade, schaf- oder pferdehirte und ewig hupen die lkw. Nicht besonders viele, aber genug um immer die augen auf der strasse zu haben. Und dann ganz hinten erspaehe ich zum ersten mal die auffahrt zum tanglang la, dem zweithoechsten strassenpass. Immer naeher komme ich dem heutigen ziel und nur mehr ein paar kehren, wasserdurchfahrten, schlamm, matsch und und und trennen mich noch von dieser passhoehe. Kurz davor ueberhole ich noch einen radfahrer. Die gibt es hier eindeutig mehr als motorraeder und dann bin ich oben. Es graupelt, leider, kein strahlend blauer himmel, aber auch wieder gut, denn wie oft wuerden sich unsere nasen sonst schon schaelen???
Ein kurzer plausch mit zwei einwohnern, die ihre pferde gerade auf die andere seite des passes treiben und zusammenwarten, die ueblichen passfotos und die letzten 30 kilometer zu unserem zeltlager hinunter.

tja was soll man da mehr hinzufuegen ...

tja was soll man da mehr hinzufuegen ...

Hinunter im wahrsten sinne des wortes. Fragt mich keine zahlen mehr, die hoehenanzeige der uhr hat schon lange ihren geist aufgegeben und ausserdem ist das hier nicht mehr wichtig. Der koerper macht sich ohnedies bemerkbar und wenn man nicht auf ihn hoert, dann wird das folgen haben.
Es ist kurz nach halb vier als wir unser nachtlager erreichen. Circa 5 kilometer vor rumtse hat das hotel bijou ein zeltlager fuer uns eingerichtet. Idyllisch zwischen zwei kleinen baechen mitten im gruennen. Jeder hat sein eigenes kleines zelt und kann sich darin ausbreiten. Ich quartiere mich in zelt nummer 16 ein und bin ziemlich bald eingedoest. Die hoehe! Irgendwann raffe ich mich dann doch hoch, hole mir meinen seesack und ziehe mich fuer'S campen um. Endlich machen der fleecesweater und die warme jogginghose sinn . Nach essen ist mir nicht und eigentlich nach gar nichts mehr als ruhen und so werde ich erst irgendwann in der nacht im stockfinstern zelt munter. Ganz kurz koennte die klaustrophobie um sich greifen, aber zum glueck habe ich mir in vielen zeltnaechten eine bestimmte ordnung beigebracht und so finde ich die taschenlampe. Nein ich will nicht aufstehen um zum pinkel zu gehen, da muesste ich den warmen schlafsack ja verlassen. Fast stuendlich fordert der koerper unterstuetzt vom plaetschern der beiden baeche dann sein recht und gegen 0130 gebe ich dann nach. Mir friert gewaltig, aber der anblick der bergsilouette und des sternklaren himmels entschaedigen mich doch sehr! Allerdings nur kurz, denn der schlafsack und seine waerme locken mich. Den rest der nacht verbringe ich mit doesen, munter werden, abstrusen gedanken an gekidnappte touristen und tabletten einwerfen ja oder nein.

ich habe fertig !

ich habe fertig !

Der tag war wieder ein optisches erlebnis, auch das fahren kam eindeutig nicht zu kurz, wer sich allerdings erwartet, hier wuerde diese leistung gewuerdigt, der sei gewanrt, dass ist eine ganz normale transitstrasse und wer sie benutzt, benutzt sie halt, nicht mehr und nicht weniger. Fuer radfahrer duerfte es genauso ein ziel sein wie fuer motorradfahrer und nur wir touristen messen dieser strasse 111rcc ihre bedeutung bei . wer mir noch einmal ein nachtlager im zelt zwischen zwei munter plaetschernden baechen aufstellt, der kann etwas erleben

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Die Reise
 
Worum geht's?:
oder die LADAKH-"little TIBET"-tour; eine "geführte" motorradtour auf britisch-indischen royal enfields von NEW DELHI aus nach KASHMIR und zurueck. organisiert und durchgefuehrt von asiabiketours mit heinrich aka heinz als tourguide. DELHI -(zug)– KALKA – SHIMLA – TATAPANI – SUNDERNAGAR – MANDI – MANDI – MANALI – KEYLONG – SARCHU – RUMTSE – LEH - NUBRA TAL – ALCHI – LAMAYURU – KARGIL – SRINAGAR – UDHAMPUR – DHARAMSALA – CHANDIGARH -(zug)- DELHI
Details:
Aufbruch: 23.06.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.07.2005
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
lupo aka wolfgang berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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