Roland Goes Around The World

Reisezeit: Oktober 2005 - Juli 2006  |  von Roland S.

Down Under!!!: ...still Melbourne

10.02.2006, 12:04

Hi Folks!

Mal wieder ein Eintrag. Und nachdem ich mir mal wieder ein paar Wochen Zeit gelassen hab, wird's ein langer. Also...

Dem Tennistag am Freitag folgte ein relativ langweiliger Samstag, an dem es einfach nur schweineheiss war. Am Abend durfte ich dann aber Zeuge eines herrlichen Sonnenuntergangs sein.

Ohne Worte...

Ohne Worte...

Am naechsten Tag liess er der liebe Gott dann 44 Grad heiss werden. Eigentlich wollten Andee und ich an diesem Tag hiken gehen, haben es dann aber gluecklicherweise auf Dienstag verschoben. Also hab ich mir den botanischen Garten in Melbourne angeguckt, der aber auch einiges zu bieten hat.

Die intakte botanic clock

Die intakte botanic clock

Der Dandenongs National Park ist ca. 1 Stunde von Melbourne entfernt, man kann mit dem Zug hinfahren. Hervorragende Wanderwege schlaengeln sich durch teilweise dichten Regenwald. Einfach herrlich...

Der Pfad durch den Wald

Der Pfad durch den Wald

Diese bunten Freunde sieht man ueberall, manchmal sogar in der Stadt

Diese bunten Freunde sieht man ueberall, manchmal sogar in der Stadt

Die Mountain Ash Trees gehoeren zu den groessten und aeltesten Baeumen auf der Welt

Die Mountain Ash Trees gehoeren zu den groessten und aeltesten Baeumen auf der Welt

Entlang der Wanderwege kann man auch den ein oder anderen botanischen Garden besuchen.

idyllisch, gell?

idyllisch, gell?

Am naechsten Tag haben wir uns dann fuer drei Tage einen Mietwagen genommen und sind die beruehmte Great Ocean Road entlang gefahren. Verglichen mit dem Highway #1 in California/Oregon an der amerikanischen Westkueste muss man sagen, dass die Strecke an der Kueste selbst in den USA ein wenig schoener ist, aber was hier in Victoria so alles im Wasser rumliegt ist atemberaubend! Ich lass mal lieber die Bilder sprechen...

Ein typisches Bild der Great Ocean Road

Ein typisches Bild der Great Ocean Road

Was hab ich das arme, kleine Ding durch die Serpentinen gejagt...

Was hab ich das arme, kleine Ding durch die Serpentinen gejagt...

Am liebsten waere ich stundenlang da sitzen geblieben...

Am liebsten waere ich stundenlang da sitzen geblieben...

Wahrscheinlich das Aushaengeschild der GOR, die 12 Apostels

Wahrscheinlich das Aushaengeschild der GOR, die 12 Apostels

Die London Bridge. Das Zwischenstueck, das fehlt, ist 1990 einfach ins Wasser gefallen und lies 2 Touristen geschockt auf dem restlichen Felsen zurueck, die mit dem Helicopter abgeholt werden mussten.

Die London Bridge. Das Zwischenstueck, das fehlt, ist 1990 einfach ins Wasser gefallen und lies 2 Touristen geschockt auf dem restlichen Felsen zurueck, die mit dem Helicopter abgeholt werden mussten.

Die Bay of Islands

Die Bay of Islands

Der Bell's Beach, der bekannteste und wildeste Surfstrand in Victoria

Der Bell's Beach, der bekannteste und wildeste Surfstrand in Victoria

Am Ende des Tages mal wieder ein herrlicher Sonnenuntergang

Am Ende des Tages mal wieder ein herrlicher Sonnenuntergang

Am Samstag waren wir kaum zurueck im Hostel hat Andee einen Anruf von ihrem verwandten Sportreporter bekommen. Der einzige im Tournier antretende Canadier, Daniel Nester, hat sich mit seiner russischen Partnerin fuer's gemischte Doppel Finale qualifiziert. Also gab's mal wieder Karten umsonst... in der Player's Box, zweite Reihe! Hinter uns sass seine Frau, mit der wir uns in den Pausen unterhalten haben. Leider haben sie verloren, gegen Martini Hingis und ihrem indischen Partner, die ich beim letzten Besuch der Australian Open ja auch schon gesehen hab.

Daniel Nester bei seiner Dankesrede...

Daniel Nester bei seiner Dankesrede...

...Martina Hingis bei ihrer.

...Martina Hingis bei ihrer.

Gemeinsames Finalistenfoto

Gemeinsames Finalistenfoto

Am Abend gab's dann ein weiteres Highlight. Unter freiem Himmel ging's in den botanischen Garten, wo wir im "Moonlight Cinema" den Director's Cut von "Donnie Darko", einen meiner Lieblingsfilme, angeguckt haben. Geile Atmosphaere!

Moonlight Cinema mit Melbourne Skyline im Hintergrund

Moonlight Cinema mit Melbourne Skyline im Hintergrund

Am Montag musste ich mich dann leider von Andee verabschieden, die zurueck nach Sydney fuhr um mit einer Deutschen zusammen die Ostkueste hochzufahren, die ich ja schon gesehen hab.
Danach bin ich zugegebenermassen erst mal in ein Loch gefallen. Ich kannte niemanden anders in der Stadt, die wochenlange erfolglose Jobsuche hat mich auch genervt. Und ganz ehrlich: am Anfang war es supergeil morgens aufzustehen und keinen Plan zu haben, was mit dem Tag anzufangen. Aber jetzt nervt es mich, es kotzt mich an! Anfangs hab ich mir noch die Stadt angeguckt, aber selbst wenn's 'ne schoene Stadt ist, ich bin halt mal kein Staedtler!

Melbourne vom Observation Tower, einen der hoechsten Tuerme der Welt

Melbourne vom Observation Tower, einen der hoechsten Tuerme der Welt

Die Kyte-Surfer am St. Kilda Beach

Die Kyte-Surfer am St. Kilda Beach

Wenigstens hab ich mal wieder Glueck mit der Unterkunft gehabt. Zufaelligerweise hab ich in der Strassenbahn einen Hollaender kennengelernt, der (wahrscheinlich mehr aus gesellschaftlichen als aus finanziellen Gruenden) ein Zimmer seiner Wohnung fuer 80 Dollar die Woche an Backpacker vermietet. Das ist weniger als die Haelfte, die man in den Hostels zahlt! Man darf alles in der Wohnung, die zudem super sauber ist, benutzen. Der gute Jim ist 73 und versucht, auf diese Art und Weise jung zu bleiben. Stripperinnen mag er aber nicht, "They make you hornier and hornier and then you're not allowed to fuck them!" (O-Ton)
Und da wohn ich jetzt zusammen mit zwei 19-jaehrigen Hollaendern, Robert und Jordi.

Gegen meinen allgemeinen Frust gab's nur eine Loesung: hiken, hiken, HIKEN!
Also fahr ich derzeit spaetestens jeden dritten Tag in die Dandenongs zum hiken. Einen Moerdertrip hab ich mir gestern gegeben.
Mit dem Zug ging's an den Fuss der Dandenongs nach Belgrave. Danach mit "Puffing Billy", einer uralten Dampflokomotive weiter nach Lakeside. Das Problem: stroemender Regen! Deshalb auch keine Fotos
Und dann standen 21km auf dem Programm, man will sich ja steigern...
Es war schweinekalt, beim Ausatmen sah ich meinen eigenen Wasserdampf! Die ersten gut 8 km waren aber der Wahnsinn. Die Palmenblaetter hingen kreuz und quer ueber den Weg, das war der reinste Dschungel. Ich bin durchgerannt, hatte einen Riessenspass. Natuerlich war ausser mir keiner unterwegs. Sind halt alles Schoenwettersportler..!
Irgendwann kam dann mal fuer 'ne Viertelstunde die Sonne durch und ich dachte das war's mit dem Gepisse. Denkste! Der naechste Platzregen kam gewaltig, laengst war ich bis auf die Knochen durchnaesst, sogar meine Familienjuwelen sind im Wasser geschwommen...
Gerade als ich dachte mit dem Wetter kein Glueck gehabt zu haben, hatte ich echt Schwein! Kaum war ich in den Grants Picknick Ground eingekehrt, ging ein kurzer, aber heftiger Hagelschauer runter, begleitet von Blitz und Donner! Als das dann vorbei war, hab ich die letzten Kilometer durchgezogen. Leider hatte das viele Wasser aber eine kleine Kriegsverletzung zur Folge. Nein, keine Blasen...sondern einen guten, alten Wolf! Jeder Jogger kennt das und duerfte bei dem Gedanken die Augen rollen. Die Innenseite meiner Oberschenkel waren von der nassen Naht meiner Short derart aufgerieben, das meine Fortbewegung fortan an einen John-Wayne-Gedaechtnis Gang erinnerte. Breitbeinig als haette ich die Eier eines Elefanten geklaut...
Im Zug hab ich dann erst mal meine nassen Klamotten aufgehaengt, die anderen Leute haben mich angeguckt als waere ich von einem anderen Stern! Die sabbernden Laute meiner Schuhe beim Laufen taten das ihre dazu...
Als Schlussfazit: ich bin froh, dass ich das trotz des schlechten Wetters durchgezogen hab. Irgendwie war der Regen auch was besonderes daran. Jedenfalls bin ich erschoepft, aber gluecklich nach Melbourne zurueckgekehrt.

Mal schauen, was die naechste Wanderung bringt...

So sass gestern leider nur selten aus

So sass gestern leider nur selten aus

© Roland S., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 10 Monaten werde ich 7 verschiedene Länder besuchen und dabei einmal komplett um die Welt reisen.
Details:
Aufbruch: 16.10.2005
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 03.07.2006
Reiseziele: Thailand
Australien
Neuseeland
Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Roland S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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