In 188 Tagen um die Welt...

Reisezeit: Januar - Juli 2006  |  von Daniela Blobel

17.06.06: Katastrophentrip mit Happy End!

Hallo Ihr Lieben!

Nachdem ich Euch schon von meinem schoensten Erlebnis erzaehlt habe, kann ich Euch nun auch von meinem schlimmsten Erlebnis berichten...

Eigentlich sollte es ein 3-taegiger Segeltrip um die "Whitsunday Islands", einer paradisischen Inselgruppe im Great Barrier Reef werden. Das, worauf ich mich soooo lange gefreut habe!!

Allerdings war der Trip etwas abenteuerlicher als wir uns das vorgestellt hatten...

Es fing erstmal damit an, dass wir nach nun fast 4,5 Monaten schoenem Wetter das beschissenste Wetter hatten, was man sich fuer diesen Trip nur vorstellen kann. Aber optimistisch, wie wir sind, sagten wir uns "das klart schon auf, wart's nur ab!"

Sonntag Morgen war dann Treffpunkt im Hafen von Airlie Beach, von woaus wir dann mit einem Katamaran, der "Reality", losschippern sollten. Es regnete in Stroemen!!... aber "das wird schon!"

Wir lernten unsere Gruppe von ca. 25 Leuten und 4 Crewmitgliedern kennen und sie waren auch alle ganz nett ... und irgendwann kam waehrend der Fahrt dann auch wirklich die Sonne raus.

Dann konnten schon die ersten Wassersportaktivitaeten stattfinden. Man konnte sich zwischen Tube-riding und einem Schnupper-Tauchkurs entscheiden. Wir wollten tauchen, das sollte aber erst am naechsten Tag stattfinden und somit schauten wir bei Sonnenschein (!) zu, wie sich andere in einem Reifen hinter einem Motorboot herziehen liessen.

Danach gab's dann erstmal was zu essen und dann ging es abends auf eine Insel, wo wir die erste Nacht verbrachten.
Den Abend verbrachten wir allerdings noch alle zusammen auf dem Boot...

Am naechsten Tag trafen wir uns dann um 7.15 Uhr (immer diese Freizeitstress ) zum Freuhstueck auf dem Boot. Die Sonne versteckte sich noch und das Wetter sah alles andere als gut aus, aber... "das wird schon!".

Heute sollten wir nach "Whitsunday Island" zum "Whitehaven Beach" fahren.
Meiner Meinung nach (und nach Postkarten und Fotos zu urteilen!...haha) einer der paradiesischsten Fleckchen Australiens (Hannah, was sagst du dazu?). Denn dieser Strand ist wirklich weiss und man ist mitten im Great Barrier Reef! Dort haette man schnorcheln und natuerlich unseren Schnupper-Tauchkurs machen koennen.

Aber... schon beim Fruehstueck war es ganz schoen schaukelig an Bord und gegen 8.00 Uhr fuhren wir dann los. Es fing an zu regnen, aber ... "das wird schon!"...

Nach ca. einer halben Stunde fing es dermassen an zu stuermen, dass uns einer der Crewmitglieder auch direkt nochmal daran erinnerte, wohin wir uns begeben sollten, wenn unser Magen rebellieren wuerde.
Da dachte ich mir, probier ich doch direkt mal aus. Svenja schien es anscheind auch ganz gut zu gefallen und sie kam direkt mit. Und von daan hiess es die naechsten 6 Stunden (wirklich wahr!), Kopf ueber Rehling und Fische fuettern. Dabei dachten wir eigentlich, dass die Schifffahrt auf Fiji schlimm war, aber es gibt wohl immer eine Steigerung

Das war allerdings nicht das schlimmste an der ganzen Sache, denn...
Der Sturm wurde heftiger, irgendwann fielen beide Motoren vom Boot aus, wir bekamen Wasser ins Boot und konnten nicht mehr steuern. Der Seegang war mittlerweile (wie wir nachher erfuhren) mit ca. 4 Meter hohen Wellen heftiger, als es wohl jemals in dieser Gegend vorgekommen ist...

Unser Skipper mussten einen Notruf 2. hoechster Stufe aussenden (danach kommt nur noch Mayday, was soviel heisst wie "wir sinken" (toi toi toi)). Alle umliegenden Schiffe mussten also sofort in unsere Richtung kommen, damit sie da waeren, wenn etwas "passiert" und nach ca. 3 Stunden kam auch das erste. Irgendwann kreiste auch noch ein Helikopter ueber uns und nach ca. 4 Stunden kam das erste Rettungsboot, welches uns begleitete und nachher im Schlepptau zurueck zur Insel brachte.

Kann ein Urlaubstrip schlimmer sein?

Letzendlich waren wir wirklich froh, dass wir 6 Stunden durchgek... (sorry, kann man nicht anders beschreiben!) haben, denn somit haben wir eigentlich vom Rest kaum was mitbekommen und wussten eigentlich gar nicht, dass es so gefaehrlich war.

Als wir dann wieder an der Insel ankamen, erwartete uns schon ein Polizeiboot, welches unser Schiff natuerlich erstmal checken musste.
Und wir hatten erstmal wieder Boden unter den Fuessen. Wie froh wir waren!!!...und wisst Ihr was? Die Sonne schien!

Den Abend verbrachten wir dann also nochmal auf der Insel. Am naechsten Morgen sollte dann ein neues Boot kommen, welches uns zurueck zum Festland bringen sollte. Kam dann auch. Wir wurden mit Reisetabletten versorgt (ohne waeren wir da naemlich nicht drauf gegangen!) und dann ging's zurueck zum Festland. Das Wetter war weiterhin nebelig und es hat auch an diesem Tag geregnet. Aber uns ging es dank der Medizin bestens! Wie schoen!

Als wir wieder am Festland in Airlie Beach angekommen sind, haben wir erstmal den Boden gekuesst und uns geschworen, dass uns so schnell nichts mehr auf ein Schiff bekommt!
Leider haben wir nun auf dieser Tour ueberhaupt nichts gesehen und duerfen nun dafuer keampfen, dass wir unser Geld wiederbekommen.

Tja, es kommt wohl immer anders als man denkt!

... aber dafuer waren wir in den Nachrichten

Ich hoffe, Euch geht es gut, Ihr seid nun nicht seekrank geworden und in Deutschland scheint die Sonne!

Und fuer diejenigen, die den Trip noch vor sich haben...zur Zeit ist das Wetter hier perfekt! 30 Grad, Sonne pur und kein Woelkchen am Himmel!

Ganz viele Gruesse
Daniela : )

Perfektes Segelwetter...der Hafen, wo alles begann...

Perfektes Segelwetter...der Hafen, wo alles begann...

Die "Reality"... sah in "Reality" eigentlich vertrauenswuerdiger aus, als auf diesem Foto!

Die "Reality"... sah in "Reality" eigentlich vertrauenswuerdiger aus, als auf diesem Foto!

Immer schoen laecheln...

Immer schoen laecheln...

Mit den Piraten hatten wir uns vorsichtshalber vorher schonmal angefreundet...

Mit den Piraten hatten wir uns vorsichtshalber vorher schonmal angefreundet...

Die einzigen Fische, die wir gesehen haben...

Die einzigen Fische, die wir gesehen haben...

Unsere Abendunterhaltung...

Unsere Abendunterhaltung...

Die Insel, auf der wir in der ersten Nacht geschlafen haben...

Die Insel, auf der wir in der ersten Nacht geschlafen haben...

Und am naechsten Morgen, bevor wir losgefahren sind... aber "das wird schon!"

Und am naechsten Morgen, bevor wir losgefahren sind... aber "das wird schon!"

"Das Leiden" hat ein Ende...

"Das Leiden" hat ein Ende...

Endlich wieder 
Boden unter den Fuessen!

Endlich wieder
Boden unter den Fuessen!

© Daniela Blobel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Herzlich Willkommen und hereinspaziert zu einer kleinen Reise ans andere Ende der Welt....eine lange Reise, fremde Länder, ein Praktikum, Jobs und jede Menge Spaß, Erfahrungen,...
Details:
Aufbruch: 24.01.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 31.07.2006
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Daniela Blobel berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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