Südostasien - Endlich wieder einmal richtig verreisen...

Reisezeit: November 2008 - Juli 2009  |  von Stephan Liechti

Philippinen: Malapascua

12.01. - 16.01.2009

Nachdem wir in Cebu ankamen, wollten wir zuerst ein Taxi zum Busbahnhof nehmen, von welchem wir dann die etwa 4-stuendige Fahrt nach Maya (Bootsanlegestelle nach Malapascua) in Angriff nehmen wollten. Wir waren kaum eine Minute aus dem Terminal raus, bot uns auch schon ein Taxifahrer seine Dienste an. Er meinte dass es schon zu spaet sei um am Bahnhof ein Bus nach Maya bekommen der noch rehczeitig fuer die Ueberfahrt nach Malapascua in Maya ankommen wurde, die die Bootsfahrten zur Insel nur bis 17 Uhr durchgefuehrt werden.

Einerseits uebertrieb er ein wenig und vielleicht haetten wir es auch rechzeitig geschaft, aber da wir es nicht herausfordern wollten und sowieso nicht wirklich auf eine Busfahrt mit unzaehligen Stops und zu kleinen Sitzen Lust hatten, einigten wir uns mit ihm auf einen Preis von 1800 Pesos (ca. 45 CHF)und machten uns umgehend auf den Weg. Da wir beide noch nicht richtig gegessen hatten, schlugen wir vor kurz bei einem McDrive durchzufahren. Und der Gauner von einem Taxifahrer bestellte sich gleich auch ein Menue und liess sich dieses von uns bezahlen

Auf der Fahrt Richtung Maya fuhren wir durch wunderschoene Landschaften und kleine Doerfer. Die Strassen waren zum Teil in einem sehr schlechten Zustand was aber die wenigsten, vorallem die lokalen Busse, nicht davon abhielt sehr schnell und risikoreich zu fahren. Die Hupe gehoert hier zum wichtisten Bestandteil eines jeden Fahrzeuges, einfach unglaublich...

Nach ca. drei Stunden Fahrt, gemuetlich mit Musik von Bob Marley, kamen wir an der Nordspitzte von Cebu in Maya an. Wir wurden natuerlich gleich umzingelt von Philippinos die uns eine Ueberfahrt verkaufen wollten. Die hier herrschenden Wetterbedingungen und der hohe Wellengang machten eine Standard-Ueberfahrt zu normalen Preisen von ca. 100 Pesos (die Locals bezahlen nur 50 Pesos) leider unmoeglich. Ein Bootsfueherer meinte, fuer 2000 Pesos wuerden wir gleich loslegen. Da wir aber diesen hohen Preis nicht bezahlen wollten "blufften" wir und taten so als waer es uns egal eventuell lange auf weitere Passagiere warten zu muessen. Schon ca. 15 Minunten spaeter kam er dann ein wenig mit dem Preis auf 1500 runter, was aber immer noch deutlich zu viel war. Nach weiteren 10 Min. traf ein Bus mit ein paar Touristen ein, was uns auf einen guenstigeren Preis hoffen lies, da wir so die teuere Spezialfahrt teilen konnten. Noch ein wenig spaeter waren wir 10 zahlende Passagiere, was schlussendlich 250 Pesos pro Person kostete.

Das Boot mit welchem wir die Ueberfahrt machen sollten, lag etwa 30 Meter von der Kueste vor Anker. Der niedrige Wasserstand machte es aber unmoeglich direkt ans Ufer zu fahren un der Transfer zum groesseren Boot wurde mittels kleinen "Nussschalen" vollzogen. Natuerlich versuchten sie auch hier Geld zu machen und verlangten weitere 20 Pesos pro Person und Gepaeckstueck. Da dies vorher aber so nicht kommuniziert wurde und auch eine philippinische Freundin eines Deutschen dies als eine Frechheit betrachtete, beschlossen wir gemeinsam diese Abzocke zu boykotieren was aber umgehend in einem etwas unuebersichtlichem Geschrei und wuetenden Locals endete. Uns wurde dabei dann doch etwas unwohl (schliesslich ging es hier nicht einmal um 50 Rappen und wir bezahlten schlussendlich noch weitere 20 pro Person, aber nichts mehr fuer das Gepaeck. (irgendwann ist auch fertig !)

Ein paar Minuten spaeter beim grossen Boot angekommen stand uns schon eine weitere Herausforderung bevor... durch den hohen Wellengang schaukelte das Boot wirklich sehr stark und ein aufsteigen bei ca. 1m hohen Wellen war doch eine etwas schwierige Angelegenheit. Schlussendlich haben es aber alle geschafft, das Gepaeck wurde im inneren des Bootes verstaut und die Fahrt konnte losgehen.

Kaum auf Fahrt wurde uns dann auch bewusst warum sie einen extra Zuschlag verlangten, die Wellen waren wirklich sehr hoch und es dauerte anstatt den ueblichen 30 min ueber eine Stunde. Trotz dem guten Geschick des Kapitaens, welcher gekonnt um die Wellen herumsteuerte und auch immer wieber abbremste schaukelte das Boot sehr heftig und regelmaessig kam eine Welle ueber Bord und spritzte alle Passagiere voll. Nach kurzer Zeit waren wir alle ziemlich durchnaesst... aber im grossen und ganzen war es ein lustiges Abenteuer.

Nach gut einer Stunde Schaukelfahrt kamen wir endlich am Bounty-Beach an, einige Locals halfen uns das Gepaeck auszuladen (ja, auch sie wollten wieder Geld dafuer).

Der Bootscaptain meinte das Cocobana-Resort gehoere einem Schweizer und vielleicht wuerde er uns ein Discount geben. Und kurz darauf kam uns auch schon "Freddy", (the swiss guy) entgegen. Er meinte dass nur noch ein Cottage frei waere was normalerweise 2300P pro Nacht kosten wuerde. Da uns dies aber zu teuer war, einigten wir uns auf eine Nacht in diesem Deluxe-Cottage fuer 1500 Pesos, und die folgenden Naechte in einem frei werdenden Standard-Bungalow fuer 1000 Pesos pro Nacht. Wir akzeptierten und konnten uns schon bald mit einer warmen Dusche vom Salzwasser befreien.

Eines der typischen Boote auf Malapascua, mit welchem wir auch die Ueberfahrt machten.

Eines der typischen Boote auf Malapascua, mit welchem wir auch die Ueberfahrt machten.

Der Hauptstrand, direkt vor unserer Bungalow-Anlage...

Der Hauptstrand, direkt vor unserer Bungalow-Anlage...

Leider herrschte auch hier auf der 2 KM langen Insel, die fuer tolles Tauchen bekannt ist nicht besseres Wetter, es war meistens bewoelkt und es herrschte fast immer ein starker Wind. Da man hier ausser Tauchen, Schnorcheln und Relaxen nicht gerade viel unternehmen konnte, landeten wir schon am ersten Abend zur Happy-Hour (17.00 - 19.00) in der "Sunsplash Bar" wo ein wirkich starker Long-Island Ice-Tea CHF 2.50 kostete. An unserem 2. Abend hatten wir in derselben Bar einen richtigen Absturz... spielten zu zweit ein wenig Poker, unterhielten uns mit den immer aufgestellten und witzigen Bargirls und genossen einfach unsere Ferien und natuerlich auch die guenstigen Drinks.

Auch am folgenden Tag war das Wetter nicht wirklich besser, Tauchgaenge wurden zwar schon gemacht, aber bei einer schlechten Sicht von ca. 6 Metern, ohne Sonnenschein und mit hohen Wellen waren wir ehrlich gesagt nicht wirklich scharf darauf. Zudem bekam "Daeni" nach unserem vielleicht zu anstrengenden Abend auch noch Fieber, wahrscheinlich weil er auf dem Hinflug aus der Schweiz die ganze Zeit gefroren hatte und zudem eine richtig Stressige Woche im Geschaeft hinter sich hatte. Also machten wir mehr oder weniger nichts ausser Essen, Schlafen und relaxen...

Einmal, als sich kurzzeitig das Fieber von Daeni ein wenig senkte, unternamen wir einen kleinen Ausflug um die Insel, eingentlich haetten wir gerne Fahrraeder gemietet, da es dies aber hier nicht gab, begaben wir uns zu Fuss auf eine Tour.

Dicht hinter der Beach befand sich ein kleines Dorf mit einer Kirche... da 90% der Philippiner Christen sind, gibt es im ganzen Land unzaehlige von Kirchen. Irgendwie komisch nachdem ich in den letzten paar Wochen so viele verschiedene Tempel gesehen hatte...

Eine Kirche auf der Insel... das darf hier natuerlich nicht fehlen.

Eine Kirche auf der Insel... das darf hier natuerlich nicht fehlen.

Man merkte immer wieder das in den Philippinen 90% der Bewohner Christen sind.

Man merkte immer wieder das in den Philippinen 90% der Bewohner Christen sind.

Eine Huette der Inselbewohner...

Eine Huette der Inselbewohner...

Und auch hier gab es Schweine am nichtstun

Und auch hier gab es Schweine am nichtstun

Nachdem wir ca. 30 Minuten gelaufen sind, setzte auch schon wieder Regen ein... wie konnte es auch anderest sein

Mir machten uns auf den Rueckweg ueber die andere Seite der Insel, wo es diverse einsame Straende hatte, aber da von der Seite her der Wind kam, war es richtig ungemuetlich....

Einsame Beach... auf der Ostseite der Insel.

Einsame Beach... auf der Ostseite der Insel.

Hier sieht man ein wenig, wie stark der Wind wehte...

Hier sieht man ein wenig, wie stark der Wind wehte...

Aber die einheimischen Kinder hatten trotzdem ihren Spass...

Aber die einheimischen Kinder hatten trotzdem ihren Spass...

Am Abend landeten wird dann meistens in der "Sunsplash Bar"

Foto unserer Stammbar...

Foto unserer Stammbar...

Long-Island & Philippino-Poker

Long-Island & Philippino-Poker

Cherry-Lou... eine der sehr netten aufgestellten Bargirls.

Cherry-Lou... eine der sehr netten aufgestellten Bargirls.

Lee... ein Tauch-Instruktor, der mir an diesem Abend alle Infos ueber's Tauchen hier lieferte...

Lee... ein Tauch-Instruktor, der mir an diesem Abend alle Infos ueber's Tauchen hier lieferte...

Philippino-Kinder... immer am laecheln.

Philippino-Kinder... immer am laecheln.

Und ein Philippino-Junge... auch er war immer zufrieden.

Und ein Philippino-Junge... auch er war immer zufrieden.

Obwohl wir mit den Gaunern (Bootsleuten) nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht hatten und wir somit zuerst ein wenig entaeusche ueber die Einheimischen waren, muss ich doch noch erwaehnen das es auf der Insel selber und auch spaeter ganz anderst war.... die Leute hier sind wirklich ueberaus freudlich und ueberall wird man begruesst und vorallem die Kinder winken einem meistens zu.

Ein suesser Hund auf der Insel....

Ein suesser Hund auf der Insel....

Zwei mal hatte ich mich fuer den "Early-Morning-Dive" um 06.00 angemeldet, wo man mit 50% Wahrscheinlichkeit die hiesige Attraktion, Treasure Sharks (Fuchshaie) sehen konnte, leider wurden beide Tauchgaenge aufgrund des schlechten Wetters abgesagt

Nach 4 Naechten auf der Insel ist uns dann auch langsam das Geld ausgegegangen, da es hier keine Bancomaten gab, das Wetter immer noch nicht besser war und wir sowieso nicht laenger eingeplant hatten, begaben wir uns ohne einen einzigen Tauchgang, ohne jemals zu schnorcheln oder ueberhaupt im Meer zu Baden wieder zurueck auf's Festland der Insel Cebu. Die Insel waere bei schoenem Wetter wirklich wunderschoen gewesen, aber leider hatten wir ein wenig pech... zudem war Daeni immer noch nicht richtig fit, trotz Medikamenten, Suppen und genuegend Ruhe sankt und stieg sein Fieber immer wieder... zur Sicherheit entschieden wir uns in Cebu einen Artz aufzusuchen, bevor wir uns auf eine weitere Insel ohne richtiges Krankenhaus begaben...

Letzter Blick zurueck auf Malapascua... leider immer noch keine Sonne

Letzter Blick zurueck auf Malapascua... leider immer noch keine Sonne

Die Rueckfahrt war dafuer wesentlich besser als die Hinfahrt, der Wind hatte unterdessen ein wenig nachgelassen und wir waren in circa 30 Minuten vor der Kueste und wurden nicht einmal nass... nur der Einstieg in die zu kleinen Boote die uns die letzten 20m zum Land brachte war wieder etwas schwieriger.... Daeni ist nur ganz gang knapp nicht in's Wasser gefallen, was sicherlich angeschlagen wie er war fuer die folgende 4 Stuendige Busfahrt nach Cebu nicht lustig gewesen waere...

© Stephan Liechti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich nun schon ein paar mal die Möglichkeit hatte, jeweils für ein paar Wochen einzelne Länder in Südostasien zu bereisen, freue ich mich jetzt nach einer längeren Durststrecke umso mehr auf einen mindestens 6 Monate langen Aufenthalt in einer immer wieder faszinierenden und atemberaubenden anderen Welt.
Details:
Aufbruch: 30.11.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 09.07.2009
Reiseziele: Hongkong
Malaysia
Philippinen
Macau
Thailand
Laos
Kambodscha
Myanmar
Indonesien
Schweiz
Der Autor
 
Stephan Liechti berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.