Getting Lost Will Help You Find Yourself

Reisezeit: September 2011 - Januar 2012  |  von Anja P.

Myanmar oder „May I Help You“

Reisen in Myanmar ist eine zwiespältige Angelegenheit, aber ich kann nur sagen: Kommt hierher! Und das möglichst noch in den nächsten 5 Jahren. 90 % des Tourismus in Myanmar sind Luxus Touristen, die auf vorgefertigten Touren hierher kommen und die meiste Zeit in den unsagbar teuren Resorts bleiben, die sehr regierungsnah sind. Als Backpacker hier zu reisen ist natürlich etwas teurer verglichen mit dem Rest Südostasiens und erfordert auch mehr Planung, aber es ist es wert! Die Leute leben hier noch wirklich ihre Kultur. 85 % sind Farmer, es gibt kaum Export von Lebensmitteln, gearbeitet wird noch alles per Hand und die meiste Bevölkerung lebt in Dörfern. Das Gesetz, dass Touristen nicht in den Häusern Einheimischer übernachten dürfen macht ein wirklich individuelles Reisen hier etwas schwieriger und da 70% des Landes für Touristen auch überhaupt nicht zugänglich sind (weil dort Stämme für Unruhen sorgen bzw. die Regierung einen dort nicht haben will) ist man meist auf eine Route beschränkt. Aber die Leute hier geben einem so viel zurück! Ich kann nur immer wiederholen, wie freundlich sie sind, wie fröhlich trotz ihrer nicht so rosigen Lage. Am Besten wäre es, man kommt hierher und versucht den Leuten Kleinigkeiten beizubringen. Viele Restaurants, die ausländisches Essen anbieten, haben ihre Rezepte von Touristen, die einfach ein paar Tage geblieben sind und ihnen beigebracht haben, wie sie Pizza oder ähnliches herstellen (ich träume von einem Schnitzelhaus hier ) oder die trotz Verbot Englisch unterrichten, etc. Das kann den Leuten hier schon so viel weiterhelfen und sie sind wirklich wissbegierig und dankbar!

Warum in den nächsten 5 Jahren kommen? Die Regierung erneuert vieles und ist anscheinend wirklich darauf aus, so wenig Individualtouristen wie möglich hier zu haben. Deshalb stimmen schon jetzt die Preise im Lonely Planet 2009 nicht mehr wirklich - oft sind sie doppelt so hoch, vor allem die Preise die in Dollar angegeben sind (was natürlich auch mit der Wirtschaftskrise und dem Fall des Dollars zu tun hat). In den nächsten 5 Jahren wird sich viel am Reisen hier ändern und ich glaube der Kontakt zu den Leuten hier wird möglicherweise schwieriger werden bzw. hinterlässt Tourismus überall seinen Fußabdruck und je mehr "Westler" nachc Myanmar reisen, desto schneller werden sich die Einheimischen verändern und anpassen.

Tipps für das Reisen in Myanmar:

  • Die Dollarnoten müssen perfekt sein! Das ist kein Witz! Der kleinste Makel auf dem Schein und ihr bekommt bestenfalls einen schlechteren Wechselkurs, schlechtestenfalls nehmen sie den Schein nicht. Am Besten ganz neue Noten von der Bank bestellen und die keinesfalls knicken oder sonst wie beschädigen!

  • Ohne Reiseführer geht hier nur wenig! Allerdings ist der Lonely Planet von 2009 was die Preise betrifft ein wenig irreführend, am besten überall das doppelte annehmen, dann kommt man gut durch (seltsamerweise stimmen die Busticket Preise meistens). Aber im Dezember soll ja schon der aktuelle LP auf den Markt kommen...

  • Lest euch vorher ein über Sitten und Gebräuche, das bringt einen in jedem Land viel leichter weiter!


  • Vergesst den Argwohn, der in anderen asiatischen Ländern angebracht ist. Die Leute hier verrechnen Touristen nicht mehr für Essen oder Lebensmitteleinkäufe, etc. Am Markt kann man natürlich Handeln, aber alles andere ist für alle gleich teuer. Weiters sind die Leute hier wirklich ehrlich und vertrauenswürdig. Die würden dir dein Geld, wenn du es aus Versehen liegen lässt eher nachtragen als klauen. (Trotzdem sollte man natürlich auf seine Wertsachen genügend acht geben).

  • Redet mit den Leuten. Nach Indien hatte ich mir zwar abgewöhnt auf Fragen zu Reagieren, aber hier ist das ganz anders. Die Leute sind wirklich interessiert daran wo man her ist und wo man hin will. Niemand ist böse, wenn man nichts kauft und das ist auch nicht die einzige Motivation hinter den Gesprächen die die Leute mit einem führen. Allerdings sollte man politische Fragen nicht von selber ansprechen. Wenn dein Gegenüber darüber reden möchte, dann spricht er es an.

  • Wenn ihr eine Kleinigkeit tun wollt bringt englische Bücher mit (muss nichts politisches sein) und lasst sie hier. Gern gesehen ist natürlich auch der Reiseführer. Die Leute möchten erfahren, wie andere Länder Myanmar sehen.


Sonstiges Kleinigkeiten:

  • Beim Übergeben von Geld immer das Geld in beiden Händen halten oder zumindest in der rechten Hand halten und die linke Hand berührt den rechte Arm.

  • Kein Schneuzen in der Öffentlichkeit

  • Leere Plastikflaschen sind ein gern gesehenes "Geschenk" (wird für das abfüllen von Benzin oder anderem weiterverwendet).


  • Whiskey und Rum ist billiger als Bier


  • Starcola schmeckt genauso wie Coca Cola, kostet aber nur ein Drittel

© Anja P., 2011
Du bist hier : Startseite Asien Myanmar Myanmar oder „May I Help You“
Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise führt mich zuerst mal nach Indien. Dort lande ich 4 Wochen in einem Volontärprojekt in Himachal Pradesh und dann wird mich der Wind zu meinen nächsten Zielen treiben...auf jeden Fall möchte ich dann noch nach: Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos und vl. Bali.
Details:
Aufbruch: 25.09.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 23.01.2012
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Anja P. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.