Südostasien - Endlich wieder einmal richtig verreisen...

Reisezeit: November 2008 - Juli 2009  |  von Stephan Liechti

Indonesien (Sumatra): Gunung Sibayak (Vulkan)

12.05.2009

Am Heutigen Tag stand die Besteigung des "Sibayak" Vulkans auf dem Programm. Theoretisch hatten wir dies eigentlich gar nicht in unserem Sumatra-Trip eingeplant, aber da wir hier so viele Reisende trafen die uns dies sehr empfohlen hatten, beschlossen wir hier noch einen kurzen Halt einzulegen um den Vulkan zu erkundschaften.

Da man von der Spitze des Vulkans anscheinend eine atemberaubende Aussicht geniessen kann, hoffen wir natuerlich auf gutes Wetter... aber wir hatten wieder mal glueck, wie meistens bis jetzt. ("Lucky, lucky"... wie man das hier so sagt)

Sicht am Morgen von unserem Balkon auf den Vulkan... das Wetter war perfekt !

Sicht am Morgen von unserem Balkon auf den Vulkan... das Wetter war perfekt !

Um 08.30 nach dem Morgenessen trafen wir unseren Guide und machten uns auch umgehend auf den Weg, zuerst fuhren wir mit einem der oeffentlichen Mini-Busse, hier genannt "Opelet" zum Fusse des Berges, wo wir uns kurz mit unseren Namen registieren mussten und eine kleine Gebuehr von 3000 Rupien (30 Rappen) zu bezahlen hatten.

Danach ging es los... da sich seit einiger Zeit eine betonierte Strasse ueber einen grossen Teil Weges zieht, war es diesmal viel einfacher und weniger schweisstreibend als noch ein paar Tage zuvor bei unserem total anstrengenden Dschungeltrekk in Bukit Lawang. Man konnte es so richtig geniessen...

Nachdem wir uns eine Weile mit unserem Guide ueber alles moegliche, aber vorallem Fussball (Maenner halt) unterhalten hatten, erreichten wir den ersten Aussichtspunkt...

Der erste Aussichtspunkt... sieht wohl toll aus. Schon etwas faszinierendes so ein Vulkan...

Der erste Aussichtspunkt... sieht wohl toll aus. Schon etwas faszinierendes so ein Vulkan...

Der Gunung Sibayak ist unter anderem auch so beliebt bei Touristen weil man den Gipfel relativ einfach in einem lockeren Tagesausflug erreichen kann. Bis man die Spitze erreicht dauert es anscheinend ca. 3 Stunden und anschliessend laeuft man wieder 2 Stunden, mehrheitlich durch den Dschungel ueber nicht allzu gute Treppen, zurueck.

Schon ein wenig naeher am Ziel... nach gut einer Stunde war dann auch Schluss mit Strasse und ein schoner kleiner Weg begann...

Schon ein wenig naeher am Ziel... nach gut einer Stunde war dann auch Schluss mit Strasse und ein schoner kleiner Weg begann...

So sah ungefaehr der kleine aber wunderschoene "Trail" aus... Alain beim Aufstieg.

So sah ungefaehr der kleine aber wunderschoene "Trail" aus... Alain beim Aufstieg.

Ungefaehr eine weitere Stunde spaeter waren wir dann auch schon kurz vor unserem Ziel, wir erreichten ein absolut schoenes Tal das noch den restlichen Weg bis zur Spitze zu besteigen war. Da der Boden bei Vulkanen in der Regel sehr nahrhaft ist, entstehen dort meistens total unterschiedliche, aber wunderschoene Landschaften. Man fuehlt sich teilweise wie in einer anderen Welt... echt faszinierend.

Dies war der Anfang des Tals... schoen gruen, in der Mitte von einem kleinen Bach durchzogen und links uns rechts Vulkangestein.

Dies war der Anfang des Tals... schoen gruen, in der Mitte von einem kleinen Bach durchzogen und links uns rechts Vulkangestein.

Schon vom Anfang des Tals konnten wir aufsteigenden Rauch erkennen... auf beiden Seiten des Tal innerhalb des Vulkangesteins stieg Schwefel aus rauchenden Loechern auf.

Und dies war der Weg durch das Tal... ich bin nicht unbedingt ein Wanderfan, aber in so einer Landschaft laueft man richtig gerne.

Und dies war der Weg durch das Tal... ich bin nicht unbedingt ein Wanderfan, aber in so einer Landschaft laueft man richtig gerne.

Da wir uns zu Beginn des Weges noch vorwiegend im Schatten bewegten und anschliessend immer hoeher gelangten und somit die Temperatur sank, hielt sich auch das Schwitzen in Grenzen. Alles war irgendwie perfekt...

Der schoene kleine Bach, der sich durch's Tal zog...

Der schoene kleine Bach, der sich durch's Tal zog...

Nun aber folgte das Highlight... wir kamen immer naeher an die rauchenden Loecher und man konnte auch schon richtig gut den ueblen Schwefelgeschmack riechen.

Die rauchenden Loecher sind nicht mehr weit entfernt...

Die rauchenden Loecher sind nicht mehr weit entfernt...

Und so sah das ganze aus der Naehe aus... wir konnten ganz nahe an die Loecher ran, es roch zwar richtig uebel, aber dies spielte nun keine Rolle mehr...

Und so sah das ganze aus der Naehe aus... wir konnten ganz nahe an die Loecher ran, es roch zwar richtig uebel, aber dies spielte nun keine Rolle mehr...

Nachdem wir uns ausgiebig die Schwefelloecher angeschaut hatten, erreichten wir auch schon nur ein paar Minuten spaeter den Krater. Ein weiterer toller Anblick, leider zogen unterdessen relativ schnell viele Wolken auf, was zusammen mit den rauchenden Loechern dazu fuehrte, das die Sicht nicht mehr ganz klar war.

Einer der Gipfel gegenueber und Sicht in den Krater... sieht auch mit dem ganzen Rauch total toll aus.

Einer der Gipfel gegenueber und Sicht in den Krater... sieht auch mit dem ganzen Rauch total toll aus.

Ein weiters Foto, diesmal mit mir, Krater und Rauch ! Alles total faszinierend...

Ein weiters Foto, diesmal mit mir, Krater und Rauch ! Alles total faszinierend...

Wir haben waehrend des ganzen Tages unglaublich viele Fotos geschossen, es gab einfach so viel zu sehen, alles sah irgendwie toll aus und man fand immer wieder eine neue Perspekive um noch ein besseres Foto zu machen, aber ich liebe die Tage an denen ich um die 100 Fotos mache. Viele Fotos sind immer ein gutes Zeichen...

Und hier noch der Blick in's Tal... von dort unten sind wir gekommen.

Und hier noch der Blick in's Tal... von dort unten sind wir gekommen.

Anschliessend ging es weiter zur Spitze... leider hatte es nun so viele Wolken das der anscheinend wunderschoene Ausblick ins Tal zumindest im Moment nicht sichtbar war. Wir beschlossen uns deshalb, hier auf der Spitze, obwohl erst kurz nach 11.00 war, einen Lunch zu genehmigen. Am Tag zuvor hatten wir Fried Rice mit Chicken (Take Away) im Guesthouse bestellt, zudem hatte Alain noch seine Passionsfruechte dabei, was zusammen ein ausgiebiges und gutes Mittagessen darstellte.

Noch ein letztes Foto auf der Spitze...

Noch ein letztes Foto auf der Spitze...

Leider hatten sich die Wolken unterdessen nicht wirklich verzogen, zwischendurch tat sich ein Loch auf und man konnte bis in's Tal Blicken, aber die Fotos wurden nicht gerade ueberwaeltigend, deshalb hab ich dies hier auch ausgelassen. Aber dafuer machten wir uns nun auf Weg, um sobald wir im Tal angelangt sind, noch ein wenig in den heissen Quellen am Fusse des Berges zu entspannen.

So sah der Weg nach unten aus... immer noch war die Sicht nicht ganz klar, aber es machte trotzdem total Spass.

So sah der Weg nach unten aus... immer noch war die Sicht nicht ganz klar, aber es machte trotzdem total Spass.

Nachdem ich einige mal fast und einmal richtig auf dem teilweise losen Vulkangestein gestuerzt war, bewegten wir uns nun aus der Wolkendecke heraus in wieder total gruene Landschaft hinein.

Die Steine waren ueberstanden, nun ging es im Gruenen weiter, aber auch dies hier sah wieder total anderst aus.

Die Steine waren ueberstanden, nun ging es im Gruenen weiter, aber auch dies hier sah wieder total anderst aus.

Unzaehlige Treppen (die nicht gerade im Besten Zustand waren) spaeter erreichten wir unterdessen im Regen das Tal, aber kurz bevor wir an die heissen Quellen in der naechsten Ortschaft gelangten wurde auch das Wetter wieder besser und wir konnten ein heisses Bad wiederum im nicht gerade guten Schwefelgeschmach geniessen.

Die sogenannten "Hotsprings" waren ehrlich gesagt nicht gerade der Hammer, die Umkleidekabine war richtig dreckig und stank nach Toilette und da wir zusammen schon ein paar Jahre zuvor in Costa Rica bei einem Vulkan in wunderschoenen heissen Quellen baden waren, hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. Dafuer waren wir aber auch hier wieder die einzigen Auslaender und ueberall wurde gekichert oder man hoerte ein "Hello Mister"...

Alain in einem der verschieden warmen Pools der Hotsprings...

Alain in einem der verschieden warmen Pools der Hotsprings...

Nach einem entspannenden aber nicht gerade energiespendenen Bad machten wir uns auf den Rueckweg, da wir unterdessen schon genug gelaufen waren und die letzte Stunde bis zurueck nach Berastagi sowieso auf Strassen zurueckzulegen werden musste, wollten wir eigentlich gerne wieder in einem "Opelet" zurueckfahren.

Wir begaben uns zu einem Ort wo sich die Busse befanden, jedoch waren die Fahrer hier irgendwie zu faul um sich fuer uns drei aufzubewegen, also warteten wir auf andere Mitfahrer. Doch als sich auch noch keiner ruehrte als wir unterdessen zu sechs Wartenden angewachsen waren, beschlossen wir zu laufen.

Auch hier war die Landschaft schoen... nicht mehr so spannend wie auf dem Vulkan selbst, aber sicherlich auch sehenswert.

Auch hier war die Landschaft schoen... nicht mehr so spannend wie auf dem Vulkan selbst, aber sicherlich auch sehenswert.

Nachdem wir ungefaehr eine halbe Stunde unterwegs waren stoppten ein Pick-Up neben uns und bot uns an auf der Ladeflaeche zurueck in's Dorf zu fahren... schon freundlich diese Indonesier. Kurz darauf erreichten wir dann auch Berastagi wo wir anschliessend noch einige Zeit im Internet mit schreiben von Reiseberichten verbrachten.

Der ganze Tag war total schoen, ein weiteres Highlight meiner Reise und ich wuerde auf jeden Fall jedem Sumatra-Besucher empfehlen einen kurzen Abstecher nach Berastagi zu machen um diesen Vulkan zu erkunden.

Fuer den folgenden Tag war die relativ muehsame Weiterreise an den groessten Vulkansee Suedostasiens, dem "Lake Toba" geplant, dies wuerde aber sicherlich nicht ganz einfach werden da man anscheinend drei mal den Bus wechseln und anschliessend noch die Faehre erwischen musste.

Aber mehr zu unserer Fahrt und dem voll gemuetlichen Lake Toba im naechsten Bericht...

Liebe Gruesse
Stephan

© Stephan Liechti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich nun schon ein paar mal die Möglichkeit hatte, jeweils für ein paar Wochen einzelne Länder in Südostasien zu bereisen, freue ich mich jetzt nach einer längeren Durststrecke umso mehr auf einen mindestens 6 Monate langen Aufenthalt in einer immer wieder faszinierenden und atemberaubenden anderen Welt.
Details:
Aufbruch: 30.11.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 09.07.2009
Reiseziele: Hongkong
Malaysia
Philippinen
Macau
Thailand
Laos
Kambodscha
Myanmar
Indonesien
Schweiz
Der Autor
 
Stephan Liechti berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.