Südostasien - Endlich wieder einmal richtig verreisen...

Reisezeit: November 2008 - Juli 2009  |  von Stephan Liechti

Indonesien (Sumatra): Padang (Bungus Beach)

22.05. - 24.05.2009

Unsere durch das Guesthouse arrangierte Privatfahrt von Bukittinggi nach Padang stellte sicht schlussendlich als alles andere als gemuetlich heraus. Wir wurden puenktlich abgeholt, aber kurvten anschliessend noch mindestens 45 Minuten in der Stadt herum um noch irgendwelche Indonesier, die sicherlich viel weniger als wir bezahlten hatten einzuladen. Schlussendlich war der Jeep randvoll, wir beide sassen zusammen mit einem Indonesier total zusammengequetscht auf der Rueckbank, meine Knie waren dem Druck des Vordersitzes total ausgeliefert und schon noch ein paar Minuten hoffte ich das diese Fahrt nicht allzu lange dauern wuerde. Aber auch dies war wieder ein Irrtum, die Fahrt dauerte laenger als angenommen und als wir endlich in Padang ankamen wurden zuerst noch ein paar Passagiere am Flughafen ausgeladen, anschliessend eine Frau direkt vor ihr Haus gefahren, danach noch irgend ein Packet ueberbracht, bevor wir dann als letzte endlich zur Busstation gefahren wurden um dort noch unser letzes Stueck zur sogenannten "Bungus Bay", ca. 20 KM suedlich von Padang zu bewaeltigen.

Dort angekommen warer wir richtig froh endlich aussteigen zu koennen und nun hatten wir ja nur noch weitere 20 KM, diesmal in einem "Opelet" (oeffentlicher Mini-Bus), vor uns. Doch auch diese 20 KM hatten es in sich, zuerst bezahlten wir je 5000 Rupien (50 Rappen) fuer die Fahrt und dann wollte der Fahrer auch noch gleich viel fuer unsere Gepaeckstuecke, aber egal... waere dieser Bus nur nicht total vollgestopft gewesen, die Einheimischen lachten schon als sie uns einsteigen sahen und nachdem sich schlussendlich 21 Personen in einem Mini-Bus, der normalerweise 12 Leute fast befanden, wurde es richtig zu einer Horrorfahrt. Gluecklicherweise war auch dies nach weiteren 45 Minuten ueberstanden und wir waren nach einer nicht wirklich langen aber total anstrengenden Reise schon voll am Arsch.

Gerne haette wir nochmals die Java-Studenten, die wir ein paar Tage zuvor am Lake Toba kennengelernt haben, wieder gesehen, leider verliessen sie aber am selben Morgen "Padang" um weiter nach Jakarta zu fliegen... vielleicht ein anderes mal.

Nachdem wir ein Stueck am Strand gelaufen sind, fanden wir das "Carlos Guesthouse", die einzige guenstige Variante hier die auch im Lonely Planet empfohlen wurde und schauten uns dort ein Zimmer fuer 80'000 Rupien mit Meerblick an. Dusche hatte es keine, aber einen Ventilator und uns war klar das wir hier nichts besseres fuer diesen Preis finden wuerden.

Ausser einem weiteren Paar befanden sich keine Touristen in dieser Unterkunft, was uns bestaetigte das wir ein wenig von der Haupttouristenroute die durch Sumatra fuehrt abgekommen waren. Die Beach selbst war nicht sonderlich speziell, aber noch lange ok um zwei Tage ein wenig das Salzwasser zu geniessen.

Die Bungus-Beach... wir waren wieder mal fast die einzigen Touristen.

Die Bungus-Beach... wir waren wieder mal fast die einzigen Touristen.

Am Abend verfolgten wir das geschehen hier am Strand, die Hauptattraktion waren aber die Fischer, die 1.5 KM lange Netze zuerst mit Ruderbooten herraus brachten und anschliessend muehsam wieder an Land zogen. Sobald das Netz vollstaendig eingezogen war, tauchten wie aus dem nichts von ueberall Leute auf die umgehend frische Fisch erwerben wollten.

Das Netz wir noch vollstaendig eingezogen...

Das Netz wir noch vollstaendig eingezogen...

Und alles war voller Einheimischer die frischen Fisch kauften...

Und alles war voller Einheimischer die frischen Fisch kauften...

Cooles Bild von Alain... ich als einziger Tourist, in Badehosen und auch ein wenig groesser als alle andern.

Cooles Bild von Alain... ich als einziger Tourist, in Badehosen und auch ein wenig groesser als alle andern.

Nachdem die Fische verteilt waren, genossen wir einen schoenen Sonnenuntergang und spielten anschliessen noch eine Runde Karten.

Unsere einfache Unterkunft mit gemuetlichem Sitzplatz und Sicht auf's Meer...

Unsere einfache Unterkunft mit gemuetlichem Sitzplatz und Sicht auf's Meer...

Und dies war die Sicht beim Eindunkeln von unserem Sitzplatz aus...

Und dies war die Sicht beim Eindunkeln von unserem Sitzplatz aus...

Und ein tolles Foto vom Sonnenuntergang... war wirklich ein total friedlicher Ort.

Und ein tolles Foto vom Sonnenuntergang... war wirklich ein total friedlicher Ort.

Das groesste Highlight hier in der Gegend sind aber die naheliegenden Insel, wir ueberlegten uns eine solche Tour fuer den folgenden Tag zu buchen, da wir aber zu zweit waren und es somit zu teuer gekommen waere, beschlossen wir dies bleiben zu lassen. Im laufe des Abends kam aber einer der Angestellten des Guesthouses auf uns zu und sagte das er tolle "News" fuer uns habe, fuer den morgigen Tag habe sich eine Gruppe von einheimischen Lehrern fuer die Inseltour angemeldet und er koenne uns deshalb einen guten Preis machen. 150'000 Rupien (16 CHF) pro Person war sicher nicht allzu guenstig, aber da wir nun schon hier waren und wir auch nicht wirklich Plaene fuer den folgenden Tag hatten, sagten wir zu.

Am folgenden Morgen um 09.00 ging es los, wir zwei und 16 Lehrer die den ganzen Tag am lachen waren und sichtlich Spass auch an uns beiden hatten, betraten das Boot. Eine gute Stunde spaeter erreichten wir die "Sikuai-Insel". Normalerweise gehoert dieser Stop nicht zum Programm, da diese Insel in Privateigetum ist und ein Resort beherbergt. Dies wurde aber auf Wunsch der Lehrer geaendert und wir profitierten auch davon. Das einzige Problem war nur das wir hier zuesaetliche 50'000 Rupien bezahlen mussten um uns die Insel anzuschauen. Unser Guide vom Guesthaus hatte aber zum Glueck eine bessere Loesung vorzuschlagen, wir beide sollten einfach interesse an einem der Zimmer hier zeigen, uns ein Zimmer anschauen und sagen das wir eventuell am naechsten Tag zurueckkommen wuerden.

Kein Problem... da dieses Resort wirklich wunderschoen und auch edel war, war es sowieso interessant zu sehen was man hier fuer sein Geld bekommt.

Dies war die Aussicht von "Sikuai-Island" auf eine naheliegende andere Insel... schoen oder ?

Dies war die Aussicht von "Sikuai-Island" auf eine naheliegende andere Insel... schoen oder ?

Nachdem wir interessiert ein Zimmer besichtigt hatten, wurde uns natuerlich erlaubt kostenlos auch noch der Rest der Insel anzuschauen und wir machten uns zusammen mit einem der Lehrer, der unsere Gesellschaft seien Kollegen vorzog, auf den Weg um die Insel zumindest ein Stueck zu umrunden. Egal auf welcher Seite der Insel wir uns befanden, es war ueberall total schoen, an diesem Tag habe ich wieder mal zu viele Fotos geknipst, aber die Straende waren teilweise einfach der Hammer ! Dies hatten wir uns eigentlich bei unserem Abstecher nach "Pulau Weh" erhofft...

Auch auf der Rueckseite der Insel war die Aussicht toll...

Auch auf der Rueckseite der Insel war die Aussicht toll...

Die Bungalowpreise des Resorts befanden sich zwischen 800'000 (CHF 88) und 2'000'000 Rupien (CHF 215), was durchaus auch ein fairer Preis fuer diesen wunderschoenen Ort war. Natuerlich erlaubte uns unser Budget nicht hier eine Nacht zu verbringen, waere ich aber mit einer Freundin hier gewesen, haette ich mir diesen "Luxus" sicherlich fuer eine Nacht geleistet.

Dies war der nette Lehrer der uns auf der Insel begleitete, wir haben uns lange mit ihm unterhalten.

Dies war der nette Lehrer der uns auf der Insel begleitete, wir haben uns lange mit ihm unterhalten.

Und der Strand an dem wir ankamen, hier befinden sich auch die wirklich edlen Bungalows...

Und der Strand an dem wir ankamen, hier befinden sich auch die wirklich edlen Bungalows...

Noch ein letzer Blick zueruck auf das Resort beim verlassen der Insel... ein  schoener und vorallem total unbekannter Ort.

Noch ein letzer Blick zueruck auf das Resort beim verlassen der Insel... ein schoener und vorallem total unbekannter Ort.

Ungefaehr eine Stunde spaeter erreichten wir die "Pagang-Insel" wo wir uns zuerst mit einem Mittagessen (Fried Rice) verpflegten. Anschliessend schnappten wir uns Taucherbrillen & Schnorchel und erkundigten die Unterwasserwelt ein wenig. Das Schnorcheln selbst war nicht grade der Hammer, es hatte zwar erstaunlich viele verschiededne Fische, aber die Korallen waren fast vollstaendig vom "Dynamit-Fischen" zerstoert... wirklich schaade, aber vorallem in Indonesien ist Umweltschutz nicht gerade ein grosses Thema. Mehr dazu aber ein wenig spaeter...

Die meisten Lehrer begaben sich gar nicht erst in's Wasser, er war aber mutig, schnappte sich einen Ring und hatte sichtlich Spass.

Die meisten Lehrer begaben sich gar nicht erst in's Wasser, er war aber mutig, schnappte sich einen Ring und hatte sichtlich Spass.

So sah die Beach dieser Insel aus... auch nicht uebel, oder ?

So sah die Beach dieser Insel aus... auch nicht uebel, oder ?

Und hier noch ein Foto von mir selbst mit tollem Hintergrund... meine Haare sind langsam schon ein wenig lang, aber kein Wunder nach 7 Monaten ohne Haarschnitt !

Und hier noch ein Foto von mir selbst mit tollem Hintergrund... meine Haare sind langsam schon ein wenig lang, aber kein Wunder nach 7 Monaten ohne Haarschnitt !

Und nochmals die gleiche Aussicht ohne mein Gesicht und ohne Boote... Hammer !

Und nochmals die gleiche Aussicht ohne mein Gesicht und ohne Boote... Hammer !

Wie schon vorher erwaehnt ist "Umweltschutz" in Indonesien kein grosses Thema, schon im Dschungel von "Bukit Lawang" und anschliessend auf dem Vulkan in "Berastagi" waren wir entsetzt wie viel Abfall ueberall herum lag. Nachdem wir den Vulkan bestiegen hatten waren wir uns einig das der Guide nicht noetig gewesen waere um den Weg zu finden, wir haetten einfach nur dem Abfall folgen muessen... aber dies ist eigentlich nicht wirklich witztig !

Einige der Lehrer sammelten auf der Insel Krebse in ihren Haueschen ein, (fuer was auch immer) und einige gingen noch weiter und rissen ganze noch intakte Korallen aus dem Meeresboden heraus um sie mit nach Hause zu nehmen. Aber als bei der Rueckfahrt einer der Lehrer einfach eine leere Pet-Flasche in's Meer schmiss, konnte sich Alain nicht mehr zurueckhalten... es begann eine Diskussion ueber Umweltschutz, die Natur, unser Erde und schluessendlich auch ueber die reichen Europaeer. Gluecklicherweise war der Guide vom Guesthouse auf unser Seite und versuchte seinem Landsmann dies in indonesisch ein wenig zu erklaeren. Schlussendlich musste der Lehrer zugeben das ihm die ganze Umweltproblematik nicht wirklich bewusst war, aber er werde sich in Zukunft darauf achten.

Man muss aber auch dazu sagen das ein Grossteil der indonesische Bevoelkerung mit so vielen Problemen in der Gegenwart zu kaempfen hat, das sie sich nicht noch Sorgen und ernsthaft Gedanken ueber die Zukunft unserer Erde machen koennen. Diese macht aus meiner Sicht die ganze Umweltproblematik irgendwie zu einem "Luxus"-Problem... wir muessen uns keine wirklichen Sorgen um unsere Existenz, Naturkatastrophen usw. machen, uns geht es gut genug um auch an unsere Nachkommen zu denken. Theoretisch sollten wir dies richtig schaetzen !!

Als wir wieder die "Bagus-Beach" erreichten, verabschiedeten wir uns von der Gruppe von Lehrern und genossen noch unseren letzten Abend in Sumatra. Eigentlich haetten wir einen Rueckflug am 30.05. von Jakarta gebucht, da wir aber unterdessen gesehen hatten was wir in Sumatra sehen wollten, die Beach hier mal abgesehen von den bezaubernden Inseln ausserhalb nicht wirklich speziell war und vorallem ich nicht unbedingt Lust hatte die Zeit bis zum 30. in Jakarta, einer weiteren Grosstadt zu verbringen, beschlossen wir am folgenden Tag einmal mehr fuer ein paar Tage nach Kuala Lumpur zurueckzukehren um dort nun hoffentlich beim 2. Versuch ein 2-Monatsvisum fuer Indonesien zu bekommen.

Indonesische Kinder in einem Mini-Segelboot an unserem letzten Abend.

Indonesische Kinder in einem Mini-Segelboot an unserem letzten Abend.

"Mini-Bus-Tuning" wird ist in Indonesien ein grosses Thema... die meisten Mini-Busse waren ein wenig aufgemotzt... unglaublich, aber toll anzusehen !

"Mini-Bus-Tuning" wird ist in Indonesien ein grosses Thema... die meisten Mini-Busse waren ein wenig aufgemotzt... unglaublich, aber toll anzusehen !

Und dies waren die drei stolzen Bezitzer des Busses... eigentlich muesste man 17 Jahre alt sein um hier Auto zu fahren, aber dies interessierte hier niemanden wirklich.

Und dies waren die drei stolzen Bezitzer des Busses... eigentlich muesste man 17 Jahre alt sein um hier Auto zu fahren, aber dies interessierte hier niemanden wirklich.

Am folgende Mittag begaben wir uns, diemal mit einer etwas teuereren Privatfahrt, (da wir keine Lust mehr hatten eingequetscht zusammen mit 19 Indonesiern im Mini-Bus zu sitzen) zum Flughafen und flogen ein paar Stunden spaeter mit Air Asia fuer ca. 70 CHF zurueck nach Kuala Lumpur...

Total hatten wir nun 24 interessante, faszinierende und erlebnissreiche Tage in Sumatra verbracht, sicherlich einer der schoensten und vielseitigsten Gegenden die ich auf meiner ganzen Reise gesehen habe... ein Besuch in Sumatra, auf jeden Fall empfehlenswert.

Trotzem freuten wir uns auch wieder auf Kuala Lumpur, vorallem, nicht weil wir dort irgendetwas neues sehen konnten, nein eher weil man dort auch wieder mal etwas anderes als Fried-Rice und Noodles aufgetischt bekommt.

Aber mehr zu den 3-Naechten die wir in Kuala Lumpur verbracht hatten im naechsten Kapitel...

© Stephan Liechti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich nun schon ein paar mal die Möglichkeit hatte, jeweils für ein paar Wochen einzelne Länder in Südostasien zu bereisen, freue ich mich jetzt nach einer längeren Durststrecke umso mehr auf einen mindestens 6 Monate langen Aufenthalt in einer immer wieder faszinierenden und atemberaubenden anderen Welt.
Details:
Aufbruch: 30.11.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 09.07.2009
Reiseziele: Hongkong
Malaysia
Philippinen
Macau
Thailand
Laos
Kambodscha
Myanmar
Indonesien
Schweiz
Der Autor
 
Stephan Liechti berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.