365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

Reisezeit: März 2007 - März 2008  |  von Sandra und Chris

unbeschreibliches laos: hauptstadt vientiane und rueber nach thailand

da wir -wie einer richtig im gaestebuch geschrieben hat- nun schon 30 sind (bzw. fast) haben wir von vang vieng nach vientiane einen minibus genommen. man wird ja tatsaechlich nicht juenger . und tatsaechlich: die fahrt verging ruckzuck; die drei stunden kamen uns viel kuerzer vor als die sieben stunden aus luang prabang .

in vientiane hielt der minibus direkt im zentrum, was ja auch recht ueberschaubar ist. im bus war ein paar aus spanien, die sich freuten dass ich ihnen auf spanisch sagen konnte: "estamos aqui" im stadtplan ("wir sind hier!). sie meinte wohl ich koennte spanisch und plapperte munter drauf los. doch von meinen spanisch-"kenntnissen" der ersten drei monate ist nix (NIX!!) mehr uebrig geblieben. da denkt man immer man koenne das wenn man es einmal gelernt hat und dann solch eine ernuechterung... als das maedel aber abends im internetcafe am telefon lautstark mit spanischem temperament ihrem papa singend am telefon zum geburtstag gratuliert hat haben wir beide das wesentliche verstanden bei "hola papa!!! cumpleanos feliz, ...."
in laos kann es uns nicht passieren dass wir die sprache verlernen - wir koennen naemlich gar nix...

nach dem abchecken mehrerer guesthaeuser, die im lonely planet wieder mal rosig beschrieben waren und sich als echte loecher entpuppten (der autor des laos-LP muss ein hardcore-backpacker sein...) fanden wir ein schoenes zimmer, was aber ebenfalls ein drittel mehr kostete als im buch angegeben. was soll's, dann gibts eben abends ein bier weniger, nich wahr .

und in vientiane gab's dann erstmal diesen so ueberaus appetitlich aussehenden take away eiskaffee.
lao kaffee haut einen um - da bleibt der loefel stecken, so stark ist der. der weckt tote!

und in vientiane gab's dann erstmal diesen so ueberaus appetitlich aussehenden take away eiskaffee.

lao kaffee haut einen um - da bleibt der loefel stecken, so stark ist der. der weckt tote!

am mekong staunten wir abends dann nicht schlecht: wo is denn das ganze wasser hin?! die bedienung kommentierte unseren fragenden blick ganz trocken mit "water finished. water in thailand." aha... wer hier ein hoel am wasser gebucht hat wurde voll beschissen .

sand statt wasser - trockenzeit in laos

sand statt wasser - trockenzeit in laos

nach dem essen kam es zu einer der peinlichsten situationen dieser reise: wir wollten ganz naiv billard spielen gehen, was wir nicht wirklich koennen, was uns aber spass macht. wir tun so, als ob wir es koennen, uns reicht das. wir fragten uns also erfolgreich zu einem pool-billardtisch durch (snooker ist uns zu langweilig, das kann ja jeder...). dort angekommen meinte die bedienung wir sollen uns einfach in die warteliste eintragen. warteliste?... nun gut, ich schrieb unsere namen auf so ne tafel unter einen anderen namen. dieser besagte entpuppte sich als whiskey-trinkender canadier und begruesste uns als seine mitspieler. wir wollten eigentlich alleine spielen, doch wir wollen mal nicht so sein. chris besprach die regeln, wobei der canadier verdutzt guckte (chris und ich abwechselnd gegen ihn, das machen wir immer so, wenn wir zu dritt spielen daheim) und dann gings los. um es kurz zu machen: wir haben uns voll zum affen gemacht in dieser bar... die sache mit der warteliste entpuppte sich als ne art "turnier" und unsere "gegner" als halb-profis, die 5 kugeln am stueck einlochten. chris und ich quaelten uns durch, erfuhren endlich mal die richtigen regeln, die mit unseren selbstgebastelten nichts zu tun hatten und wir lernten dass die kugeln auf englich nicht "half" und "full" heissen, wie wir locker-frei uebersetzten sondern anders: "do you mean the "stripes" and "spots"?!". ja genau, die mein ich...

als genug gegener eingetroffen waren und sie uns profis nicht mehr brauchten schlichen wir uns langsam davon... und lachten uns tot!! es zaehlt definitiv als eines meiner peinlichsten erlebnisse... wenn ihr also je in suedostasien mal die sache mit der warteliste machen muesst dann solltet ihr euch das nochmals ueberlegen. dass wir in de snookerhalle ausgelacht werden war ja zu erwarten, doch mit einem turnier in einer harmlosen bar kann ja keiner rechnen.

schnell weg hier...

schnell weg hier...

beim bumm,el ueber den markt am naechsten tag erstand ich den dampfeinsatz fuer den kochtopf, um auch daheim sticky rice machen zu koennen. so langsam wird's zeit fuer ne extra tasche oder ich muss nen traeger anheuern.

beim bumm,el ueber den markt am naechsten tag erstand ich den dampfeinsatz fuer den kochtopf, um auch daheim sticky rice machen zu koennen. so langsam wird's zeit fuer ne extra tasche oder ich muss nen traeger anheuern.

irgendwie haben wir nicht mehr die lust die ganzen sightseeing-musts anzuschauen. wir haben schon soviele tempel, palaeste, regierungshaeuser etc. gesehen... wir haben es immerhin im buch gelesen, das ist ja auch schon mal was. dafuer beschlossen wir unsere (eigentlich gar nicht gestressten) seelen bei sauna und massage baumeln zu lassen.
man kann sich bei einem der tempel massieren lassen sowie die laotisch typische kraeuter-dampfsauna besuchen. wir waren ja in luang prabang schon in der sauna (hatte ich glaub nicht geschrieben) - dort hatten wir ein kleines holzhaeuschen fuer uns alleine, wir konnten selbt aufguesse machen und das ganze eine stunde lang fuer 3$! der haken an der sache dort: die sauna war gar nicht heiss... haha... die letzten fuenf minuten haben wir geschwitzt und das obwohl wir beide wassereimer ueber den ofen gegossen haben und alles voller dampf war...
in vientiane beschloss chris deshalb von vorne herein nicht mehr in die sauna zu gehen. letztes mal hat er sich auch so gelangweilt, dass er froh war dass er nach einer stunde zur massage durfte... doch diese sauna nun in vientiane war ein richtig laotisches erlebnis. und das obwohl es ebenfalls in der lonely planet "ja-nichts-verpassen-bibel" steht. die (gemeinschafts-) sauna wird unten ueber einen mit holzfeuer erhitzten wasserkessel mit kraeuterdampf gefuellt. dann quetschen sich touristen und einheimische auf schmale holzbaenke in die kleine holzhuette und sitzen da im dichten wasserdampf bei geschaetzten 65-70 grad solange sie es aushalten. ich habe die hand vor augen nicht gesehen, doch als ich erstmal auf meiner bank sass wurde es angenehm warm, ich war in 3 minuten klatschnass was allerdings mehr vom dampf als vom schwitzen kam und es roch angenehm nach frischen kraeutern. der ganze spass kostete nur 1$, ich konnte so oft raus und rein wie ich wollte und chris liess sich solange eine stunde lang durchmassieren, so dass er nun nach der massage wadenmuskelkater hat, der ja eigentlich DURCH die massage weggehen sollte oder?!...

was man zur laotischen gemischten sauna vielleicht noch sagen sollte: im unterschied zu deutschen saunen, wo die menschen ruhig und andaechtig doesend vor sich hin schwitzen (ausser in der damensaune geht es hier recht aktiv zu: die beiden einheimischen machten dehnuebungen, spritzen sich in schwungvollen bewegungen den schweiss vom koerper (mhm...), standen auf und setzten sich wieder und stoehnten ohne unterbrechung. am anfang dachte ich noch kurz "meine guete, jetzt setzt euch doch mal ruhig hin!", doch dann fand ich es amuesant, wie unterschiedlich selbst eine solche sache wie saunieren sein kann!

das muss ja guenstig sein, wenn das schild schon so aussieht

das muss ja guenstig sein, wenn das schild schon so aussieht

harte massage von mann zu mann

harte massage von mann zu mann

der sauna-ofen

der sauna-ofen

und die kuschelige sauna...!

und die kuschelige sauna...!

beim rundgang ueber das gelaende des wats danach kamen wir wieder mit 2 jungen moenchen ins gespraech, die ihr englisch an uns uebten. die moenche trauten sich wieder nicht von selbst, doch dann kommen die frage wie aus der pistole geschossen.

die drei erleuchteten...

die drei erleuchteten...

...in eroerterung weltlicher probleme...

...in eroerterung weltlicher probleme...

abends gingen wir dann am mekong (bzw. an dessen sandbaenken!) in einem der vielen aufgereihten einfachen restaurants essen. es sind eher garkuechen mit offenen grills, wo der beruehmte laotische barbeque fisch gegrillt wird - gefuellt mit kraeutern und im "salzmantel". wir schlemmten wieder mal mit 3 gerichten und bier fuer rund 8 EUR. und das ist eigentlich recht teuer im vergleich zu den nachbarlaendern, doch es war jeden cent wert. und preislich immer noch kein vergleich zu deutschland! das werden wir vermissen - billig schlemmen!

gegrilltes satt

gegrilltes satt

den fisch nimmt man dann mit den fingern, wickelt ihn mit diversen kraeutern (minze, koriander) in ein salatblatt, steckt nach bedarf noch rohen ingwer oder ginseng, gurke und tomate dazu, tunkt es in sauscharfe sosse und geniesst!
oma, das ist natuerlich nichts gegen ein ordentliches pfeffersteak, doch es schmeckt tatsaechlich besser als es aussieht

den fisch nimmt man dann mit den fingern, wickelt ihn mit diversen kraeutern (minze, koriander) in ein salatblatt, steckt nach bedarf noch rohen ingwer oder ginseng, gurke und tomate dazu, tunkt es in sauscharfe sosse und geniesst!

oma, das ist natuerlich nichts gegen ein ordentliches pfeffersteak, doch es schmeckt tatsaechlich besser als es aussieht

heute morgen dann (13.02.) ueberlegten wir uns wieder einmal die plaene fuer die kommenden tage zu aendern. auch wenn viele jetzt vielleicht "oh gott!" und "nein, tut das nicht!" schreien beschlossen wir, den nord-osten thailands zu ueberspringen und auf dem direkten weg in richtung der inseln ko samet oder ko chang zu fahren und dort die letzten tage bis zur ankunft unserer freunde sarah und roland am 19.02. zu verbringen. bestimmt ist auch ein langsamer weg vom norden nach bangkok lohnenswert, doch es reizt uns nicht im moment. das problem ist momentan ein wenig, dass es recht schwer ist, uns noch zu reizen (in vorfreude auf den gemeinsamen urlaub mit sarah und roland!). doch sonne, strand und meer fanden wir beide spontan eine super idee. allerdings lief der tag nicht ganz so wie geplant...

1. gestern morgen beim packen stellte ich fest, dass meine softshell-jacke nicht da war. diese jacke hatte ich extra (!) fuer die reise in deutschland gekauft (bzw. geschenkt bekommen... noch schlimmer...) und dann aber in deutschland vergessen!! (es kommt noch besser). nun haben sie mir meine eltern an weihnachten mitgebracht, da ich unterwegs bereits zwei meiner anderen jacken verschlampt habe (!!). und jetzt hab ich sie gestern im internet vergessen. wo natuerlich keiner etwas davon wissen wollte, es waere ja auch zu schoen gewesen. ja, schande ueber mein haupt, das ist das ganze gestaendnis. ich habe mich gedanklich nun damit abgefunden, dass ich nicht in der lage bin, auf meine sachen 365 tage und 24 stunden aufzupassen. chris meinte, ich muesse loslassen koennen als ich heute morgen vor wut am liebsten das mobilar zertruemmert haette... ;-(

an all diejenigen zuhause, die selbst vorhaben, 365 tage von a nach b zu reisen, sei hiermit der gute tipp gegeben: anstatt zu ueberlegen WIE ihr auf die dinge am besten acht geben koennt findet euch lieber damit ab, dass ab und zu mal was "wegkommt". allein die tatsache, dass man im schnitt alle 3 tage den ort + das zimmer wechselt und am tag mit mindestens einem verkehrsmittel unterwegs ist (taxi, tuk tuk, bahn, bus, boot, flugzeug,...) garantiert fuer mich schon den verlust verschiedener dinge... und fuer alle zuhause, die die anderen verlust-geschichten kennen (ich schaeme mich fast alles ins internet zu schreiben...!): die kamera war NICHT in der jacke. ha ha! nun ja, nun wisst ihr es und wer mich kennt weiss dass ich stolz sein kann, meinen rucksack, pass und kopf noch dabei zu haben. das koennte immerhin auch alles schon mal weggekommen sein...

2. mit dem internationalen bus fuhren wir ueber die grenze nach thailand. geht alles ganz fix und nach ner stunde hat man alle stempel im pass und steht im kleinen ort nong khai, wo wir mit dem tuk tuk zum bahnhof fuhren. wir wollten am selben abend mit dem nachtzug nach bangkok. doch klar, wie sollte es anders sein: der zug war voll. na prima! wohl ganz mein tag heut. wir buchten somit fuer morgen, weshalb wir heute dieses staedtchen geniessen duerfen.

aller guten dinge sind 3: im guesthaus angekommen gab es nur noch zwei betten im dorm. was soll's? ist doch super! immerhin haben wir ein bett oder?! und bei nicht mal 2$ pro bett kann man auch nicht meckern. mal davon abgesehen dass das klo ein squat-klo ist (gut fuer die grossen geschaefte...) und die dusche sogar im anderen gebaeude. doch wir wollen mal nicht kleinlich sein, schliesslich sind wir backpacker. auch wenn ich manchmal gar keiner mehr sein will... den "back" zu packen macht naemlich gar kein spass mehr, vor allem wenn bei jedem packen irgendwie immer was fehlt...

ach ja, unterwegs war beim tuk tuk noch das benzin leer...

ach ja, unterwegs war beim tuk tuk noch das benzin leer...

doch alles schlechte hat auch gut seiten: waeren wir heute nicht hier haette ich in der "german bakery", gefuehrt von einem deutschen, ausgewanderten echten deutschen baecker, keinen deutschen kaesekuchen essen koennen. wir haben gelernt, das positive im negativen zu sehen, was wir hoffentlich nach deutschland mitnehmen


noch ein paar abschliessende worte zu laos:

laos mag tatsaechlich noch das unberuehrte land hier in suedostasien sein. doch um das feststellen zu koennen waren wir definitiv zu sehr auf dem abgetretenen touristenpfad unterwegs. was nicht schlecht war und uns auch super gefallen hat doch es waere vermessen, laos so beurteilen zu wollen. wir koennen nur soviel sagen: wir haben sehr nette menschen getroffen, die trotz den touristischen flecken in denen wir waren den touristen gegenueber noch sehr offen und "unverbraucht" sind. dann hat laos eine wunderbare natur, die im gegensatz zu vielen vielen anderen laendern in SOA unvermuellt ist. wir sahen muelleimer am strassenrand die von der muellabfuhr eingesammtl wurden. fuer mich ist das ein riesen pluspunkt - man kann es also doch nicht pauschalisieren, dass arme laender tendenziell eher "das recht" haben, sich primaer um anderes als um den muell zu kuemmern. in laos, was immerhin als ein sehr entwicklungsbeduerftiges land unter den 50 aermsten laedern der welt liegt, scheint die armut kein hindernisgrund zu sein muell zu beseitigen. (ihr seht, das thema muell beschaeftigt mich...).

die von uns bereiste strecke entlang dem highway nummer 13 (alles geteert) ist voellig problemlos und einfach zu bereisen. es gibt busse fuer alle ansprueche, "raststaetten", englisch sprechende menschen,...

das essen ist laos ist von vielen einfluessen der nachbarlaender gepraegt und aehnelt am ehesten thai-food. wer da nichts findet (was ich mir kaum vorstellen kann!)kann problemlos burger, pommes, muesli oder steak essen.

wir haben in laos zwar nicht das unberuehrte hinterland ohne andere touristen gefunden doch dafuer wie gesagt traumhafte natur mit klaren fluessen, aufgeweckte freundliche kinder und nette andere backpacker.

doch wie ueberall gilt auch hier: wer mit gewalt seine "erfahrungen" machen will kann aber auch hier natuerlich mit dem local bus fahren, wie die einheimischen alleine in den hoehlen rumkriechen, in 2 EUR zimmern auf brettern anstatt matrazen schlafen oder schweine-ringelschwaenze und gegrillte huehnerfuesse in den strassenkuechen essen - jedem das seine

© Sandra und Chris, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
hallo an alle zuhause und an alle, die dieselben orte und landschaften bereisen wollen und hier vielleicht blut lecken! einfach an alle, die die reise in gedanken mit uns gemeinsam machen moechten! hier kommt das "tagebuch" unserer weltreise. wir wollen versuchen, euch so an dieser reise teil haben zu lassen und euch mitzunehmen an all die orte, die wir besuchen. das gilt natuerlich nicht nur fuer unsere familien und freunde. wir freuen uns ueber alle eintraege in dieses gaestebuch!
Details:
Aufbruch: 19.03.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 16.03.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Brasilien
Bolivien
Peru
Neuseeland
Fidschi
Australien
Singapur
Surabaya
Malaysia
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Sandra und Chris berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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