Mit Tatty und Sylvia in 239 Tagen um die grosse weite Welt

Reisezeit: Januar - August 2007  |  von Tatjana Sylvia

Koh Tao

Überfahrt nach Koh Tao

Nach dem Besuch des Tempels haben wir erst einmal entspannt. Am Morgen hatten wir nämlich 2 Tickets nach Koh Tao gebucht. Wo man so was buchen kann? Na auf dem Kuhdamm Bangkoks - an der Koasan Road. Dort gibt es haufenweise Agencies sprich kleine Vermittlerbüros. Das Büro, welches wir ausgesucht hatten, sah relativ vertrauenswürdig aus. Innerhalb weniger Minuten hatten wir für schlappe Euro 14 eine 8 - stündige Busfahrt mit zusätzlicher Bootsfahrt in einem Catamaran erworben. Treu und gottesfürchtig ließen wir unsere Rucksäcke in der kleinen Spelunke, da wir sie nicht den ganzen Tag umher tragen wollten. Als wir zur vereinbarten Zeit wieder ankamen, waren sie auch tatsächlich noch da!!! Da war die Welt noch in Ordnung:

Hätten wir gewusst, was jetzt auf uns zukommt .....

Also 19.30 Uhr an unserem Vermittlungsbüro: Dort wurde uns freundlich gesagt, dass wir warten sollten.... Je länger wir warteten, umso suspekter kam uns das vor: wir waren nämlich die einzigen 2 Menschen, die auf irgendwas warteten .... nach einer guten halben Stunde kam dann eine nette junge Dame mit Namensschildchen vorbei und wies uns an, ihr hinterher zu dackeln. Dieses Namensschildchen beeindruckte uns doch so sehr, dass wir brav machten, was sie sagte. Und tatsächlich: Während wir brav auf "dem Kuhdamm Bangkoks" hinterher watschelten, kamen immer mehr Leute und taten dasselbe wie wir; hinter dieser beschilderten Frau herlaufen. So stelle ich mir pilgern vor ....

Wir pilgerten also zu einem Tauchshop und mussten da einchecken. Aha ..... ganz professionell! Ich stellte mich an, während Sylvia brav auf das Gepäck acht gab. Als ich an der Reihe war, gab ich den Coupon von diesem Vermittlungsbüro und erhielt dafür 2 Nummern, die wir uns an die Brust kleben mussten. Ich sage Euch, vor diesem Tauchshop brach das Chaos aus. Alle wollten gleichzeitig einchecken und eine Frau, im Suff mit mind. 7 Bieren (das war die Anzahl, die wir beobachten durften) wollte gleich völlig genervt ihren ganzen Trip nach Honolulu umbuchen *lach*. Ach ja noch zu erwähnen wäre, dass sie in Begleitung einer Dame war, die ein herrliches T-shirt mit dem Aufdruck:" Man kann hässliche Frauen mit Bier schön saufen" trug. Tatjana meinte nur so viel Bier könne man gar nicht trinken!!! Da musste ich doch mal zugeben, dass sie RECHT hat (wenn auch ungerne).

Nach einer weiteren Stunde des Wartens kam wieder eine Frau, diesmal unbeschildert, auf uns zu und alle wieder im Gleichmarsch ihr hinterher. Und dann standen wir endlich vor unserem Bus. Zu unserer Überraschung sah dieses Gefährt strassentauglich aus. Und jetzt wurde uns auch klar, warum wir auf der Brust so beklebt waren - es waren unsere Sitzplätze. Die Plätze waren angenehm gross, nach hinten klappbar und mit Air Condition. Die 8-stündige Fahrt konnte beginnen JUPPI. Nach 6 Stunden verfluchte ich die Air Condition, weil ich total fror. Na ja, Frau darf ja nicht so zimperlich sein.

Am Pier für die Überfahrt nach Koh Tao angekommen, hiess es wieder warten. Mit Sylvia konnte ich noch nicht wirklich kommunzieren, da sie im Bus eingeschlafen war und wer sie kennt, weiss, dass nicht gerne geweckt wird! Es wurde also ein schweigsames warten. Doch plötzlich tat sich was; ein Fenster wurde geöffnet und auf Thai Englisch wurde bekanntgegeben, dass wir wieder einchecken mussten. (und da sagt man noch, die Schweizer seien genau ....), Tatty also wieder am anstehen und 2 rosa Buttons abholend. Und --- genau, unsere Brust wurde aufs Neue beklebt.

Endlich war es soweit, wir durften auf den Catamaran. Der Sonnenaufgang war total schön, es ging ne steife Brise und die Wellen überschlugen sich. Aber das war nicht das Einzige, was sich überschlug. Der Wellengang war so stark, dass a) Sylvia nach 2 min sagte, dass ihr schlecht sei und b) die Catamaran Belegschaft allen 100-150 Passagieren an Bord, Plastiktüten in die Hand drückten. Nach einer halben Stunde, kamen die ersten Geräusche von hinten. Es wurden neue Plastiktüten geordert. Der Wellengang war so stark, dass sich der Catamaran rauf und runter bewegte und es mindestens alle 10 Sekunden eine Magenumdrehung gab. Ich dachte: oh, hier kriegst du ja den Europapark gratis dazugeschenkt.

Und jetzt der Hammer: wisst Ihr, wie lange diese Fahrt dauerte? Nein, nicht 1 Stunde, nicht 3 Stunden - ganze 4,5 Stunden!!!!

Irgendwann hörten wir keine Gespräche mehr sondern nur noch Brechgeräusche. Wer von uns zwei miteinstimmte, bleibt selbstverständlich unser Geheimnis.

Endlich an Land angekommen, schwankten wir zum nächsten Pic up Fahrzeug Stand - schmissen uns auf die Ladefläche und fuhren los. Ganz nach unserem Motto; es kommt so wie es kommt, tippte Sylvia im Lonely Planet auf eine low budget Herberge und dieses wurde dann auch angefahren. Wir landeten in einer supi Anlage - ein Diving Ressort - ideal für Sylvia. Es hatte tatsächlich noch Bungalows frei und so leben wir jetzt in einem kleinen Bungalow mit Ventilator dafür ohne Toilettenspülung und heiss Wasser dafür mit einer netten kleinen Terrasse. Was ich ja total faszinierend finde, ist das Badezimmer. Die Dusche ist nämlich keine Dusche sondern nur ne Brause, die das ganze Badezimmer bespritzt. So ist es bei uns immer schön sauber!

Eine kleine Geschichte zum Schluss: Unabhängig voneinander, beschlossen wir, sicher länger als die vorher ausgemachten 7 Tage hier zu bleiben. Denn so eine Catamaran Fahrt möchten wir uns so schnell nicht mehr zumuten. Falls wir also einfach auf dieser Insel oder einer Nachbarsinsel bleiben und uns hier niederlassen werden, senden wir Euch zum gegebenen Zeitpunkt unsere neue Postanschrift zu.

Liebe Grüsse aus dem Paradies

© Tatjana Sylvia, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neben dem Willen sind nun auch Zeit und Geld vorhanden, also begleitet uns auf unserer Reise von Hong Kong nach Nassau...
Details:
Aufbruch: 22.01.2007
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.08.2007
Reiseziele: Hongkong
Thailand
Perhentian
Kambodscha
Singapur
Australien
Rarotonga
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Tatjana Sylvia berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.