~~~Janas~Praktikumstagebuch~Jakarta/Indonesien~~~

Reisezeit: September 2007 - Januar 2008  |  von Jana Reno

Jakarta und drumrum: Leben in Jakarta

Nach drei Wochen Jakarta gewöhnt man sich wohl langsam an die Stadt, an die 30° und 54 % tropische Luftfeuchtigkeit, den Verkehr, den Gestank... Zu Fuß gehen ist schier unmöglich. Das geht nur langsam in meinen Kopf. Als unabhängiges Großstadtkind habe ich damit einfach die größten Probleme, immer abhängig von Taxifahrern zu sein, dass sie einen schon an das gewünschte Ziel bringen. Und dann steckt man doch wieder unnötig lange im Stau, das Taxameter läuft in metronomischen Tausenderschritten und voran kommt man doch nicht. Selbst kürzeste Strecken werden zur Geduldsprobe. Aber möchte man hier wirklich laufen? Denn bei dem Verkehr, der auf einen aus allen Richtungen zuströmt, läuft man immer Gefahr, überfahren zu werden. Und wenn das nicht passiert, dann hat man nach 30 Minuten Lungenschmerzen und keine Luft zum Atmen mehr. Also doch lieber "Teksi, Teksi"!

Jakarta

Jakarta

Mittlerweile bin ich auch Mitglied bei Fitness First, einem sehr großen, sauberen und freundlichen Fitnessstudio im Plaza Semanggi, ganz in der Nähe meiner Unterkunft. Und dort verbringe ich fast jeden Nachmittag. Man hat hier einfach nichts anderes zu tun, also geht man ins Fitnessstudio, um sich die Zeit zu vertreiben. Angefangen hatte ich in der Idul Fitri Woche. Da war es sehr angenehm leer. Als ich diesen Montag wieder in meinem Kurs stand, fand ich kaum genug Platz für meinen Stepper, meine Hanteln und mich es war mega voll. Mit lauten Geschreie geht es dann durch den Kurs. Spinning habe ich dann auch mal probiert und bemerkt wie schwer Fahrradfahren doch ist (Toni, meinen vollen Respekt). Ich werde wohl doch kein leidenschaftlicher Radfahrer 

Und wenn ich nicht im Fitnessstudio bin, dann bummel ich durchs Plaza Semanggi und kaufe die Läden leer. Aber auch das wird langsam langweilig, man mag es nicht glauben. Wobei, da fällt mir gerade was ein. Ich hab da noch eine interessante Geschichte für alle Frauen unter euch. Im großen Supermarkt fragte ich neulich nach O.B.s. Ich bekam nur die Antwort "dont have". Hum, na gut, ist dann wohl ausverkauft, fragte ich weiter. Nein, "dont have" blieb die Antwort. Auf die Frage, wo ich das dann finden könne, zuckte die Verkäuferin nur mit den Schultern und sagte "dont know". Hä? Völlig verwirrt verließ ich den Laden. In der Apotheke wurde ich fündig und bin fast in die Regale gefallen vor Schreck. Eine Achterpackung kostet ganze 31.000. Also gut, 31.000 klingt ein bisl viel, haha, aber das sind immerhin 2,50 €, für 8(!) Stück!!! Nachdem ich daheim mal Frauengespräche führte wurde es mir klarer. Im moslemischen Land gibt's das einfach nicht, es ist als unsauber oder so angesehen. Also liebe Frauen, die ihr vielleicht auch mal nach Indonesien kommt: Auf keinen Fall ausreichend O.B.s im Reisegepäck vergessen, denn die sind hier nicht nur teuer und von einer anderen Marke, sondern auch ganz spezielle (nicht jedermanns Sache). Und wer der Jana gern ein Weihnachtspacket schicken möchte, ich wünsche mir dieses Jahr O.B.s und Tee, denn auch Tee gibt es hier nur schwarzen oder Jasmin. Hagebutten oder meinen geliebten Kamillentee gibt's einfach nicht!

Mutti hat Tee geschickt

Mutti hat Tee geschickt

Neulich bin ich spontan zum Friseur gegangen und fragte nach dem Preis. Und eh ich mich versah, saß ich auf einem Stuhl und meine Haare wurden gewaschen. Bis dahin hatte aber mit mir keiner gesprochen, außer über den Preis natürlich. Ich fragte mich, was die wohl mit mir machen, wenn die gar nicht wissen, was für einen Schnitt ich haben wollte. Ich schaute mich schon um, was denn die meisten gerade tragen und fragte mich, wie ich wohl damit aussehen würde. Aaaahhh!!! Doch dann fragte doch jemand und los gings. Ist doch ein bisl kürzer geworden als geplant und irgendwie finde ich sehe ich jetzt asiatischer aus, oder? Aber bei 3 € sollte man sich wohl nicht beschweren.

Und, bin ich noch wiederzuerkennen nach dem Friseurbesuch?

Und, bin ich noch wiederzuerkennen nach dem Friseurbesuch?

Danach habe ich mir noch eine halbstündige Rückenmassage für ganze 2 € gegönnt. Für den Preis werde ich das jetzt wohl regelmäßig machen.

Jakarta bei Nacht

Jakarta bei Nacht

Ansonsten war ich diese Woche noch auf zwei Eröffnungen von Messen. Auf der ersten habe ich den Präsidenten Indonesiens aus 2m Entfernung gesehen, am nächsten Tag das gleiche dann mit dem Vize-Präsidenten Indonesiens. Die Eröffnungen selbst waren mega langweilig, weil natürlich alle Ansprachen auf Indonesisch waren.

Messeeröffnung

Messeeröffnung

© Jana Reno, 2007
Du bist hier : Startseite Asien Indonesien Leben in Jakarta
Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht schon wieder los nach Südostasien. Meinem Reisebericht konnte man ja entnehmen, wie sehr es mir dort gefallen hat. Also hab ich mich gleich mal für einen Praktikumsplatz beworben und bekommen. Es geht also für vier Monate nach Jakarta, Indonesien. Hier könnt ihr mich bei meinen Erlebnissen wieder begleiten.
Details:
Aufbruch: September 2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Januar 2008
Reiseziele: Indonesien
Malaysia
Macau
Hongkong
Der Autor
 
Jana Reno berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.