USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Südwesten - Streckenverlauf: Besuch Bisbee - Kupfermine Pit Lavender

Besuch Bisbee und Kupfermine Pit Lavender, Arizona

Bisbee, heute ca. 5.500 Einwohner, wurde 1880 gegründet, nachdem dort reiche Kupfer-, Gold- und Silvervorkommen entdeckt wurden. Benannt wurde die Stadt zu Ehren des Richters DeWitt Bisbee, dem Finanzier der ersten Kupfermine in Bisbee. Wegen des Bergbaus in den Mule Mountains stieg die Bevölkerungszahl stark an. 1902 erhielt Bisbee den Verwaltungsstatus city und bis 1910 entwickelte sich Bisbee zum größten Stadtgebiet des Countys mit bis zu 10.000 Einwohnern. Mit den neu gegründeten Vororten wie Warren, Lowell und San Jose, die sich alle in der Nähe einer Mine befinden, erreichte Bisbee eine Einwohnerzahl von fast 25.000. 1929 wurde der Sitz des Cochise County von Tombstone nach Bisbee verlegt.

Wegen der hohen Kupfernachfrage im Ersten Weltkrieg wurde von der Phelps Dodge Corporation der erste Kupfer-Tagebergbau eröffnet. Im November 1917 kam es auf Grund der Ausbeutung der (meist mexikanischen) Arbeiter und deren Diskriminierung zu Unruhen und Streiks. 85 % aller Minenarbeiter (mehr als 3.000) streikten für bessere Arbeits- und Lebens-bedingungen. Die Phelps Dodge Corporation, die in der Stadt drei Minen betrieb sowie Eigentümer des einzigen Krankenhauses, des einzigen Kaufhauses sowie der einzigen Zeitung war, stellte die Unruhen als anti-amerikanisch dar und ließ mehr als 1.000 streikende Bergarbeiter mit vorgehaltener Waffe in Viehwaggons aus der Stadt nach Hermanas, New Mexico deportieren, um den gewerkschaftlichen Einfluss einzudämmen. Obwohl Präsident Woodrow Wilson die Deportation für illegal erklär-te, kehrten nur wenige Einzelne zurück, da sie in Bisbee von Lynchjustiz bedroht waren. Die Vorfälle wurden in den USA als Bisbee Deportation bekannt.

Zwischen 1910 und 1975 sank die Bevölkerung allerdings kontinuierlich auf rund 6.200 Einwohner, da sich die Erzlagerstätten allmählich erschöpften. Zwischen 1974 und 1975 wurden die letzten noch offenen Bergwerke geschlossen. Die größte und bedeutendste Mine, die Queen Mine wurde als Besucher-Bergwerk umgebaut macht die Stadt bis heute zu einem bekannten und attraktiven Touristengebiet.

Während des fast ein Jahrhundert andauernden Bergbaus wurden in den verschiedenen Minen des Stadtgebietes insgesamt rund 8 Milliarden Pfund Kupfer (~ 4 Mio. t), 102 Million Unzen Silber (~3,6 t) und 2,8 Million Unzen Gold (~98,8 kg) geför-dert. Hinzu kamen noch mehrere Millionen Pfund Zink, Blei und Mangan.

Auf der Weiterfahrt halten wir an der riesigen Kupfermine, Lavender Pit, und machen dort einige Bilder. Die Mine, auf 1.506 m Höhe gelegen, wurde von 1917 bis 1974 betrieben. Sie hat einen Durchmesser von 1.220 m (Nord nach Süd), ist 1.525 m lang und 259 m tief.

Die Mine wurde nach Harrison M. Lavender (1890-1952) benannt, der als Vize-Präsident und General Manager von Phelps Dodge Corporation die unrentable Kupfer-Mine von 1950 an in die Gewinnzone führte. Die Produktion betrug 86 Mio. Tonnen Erz mit 0,7 % Kupfer oder 600.000 Tonnen Kupfer, mit Gold und Silber als Nebenprodukten Türkis war auch ein Nebenprodukt des Bergbaus. Bisbee Türkis, auch bekannt als Bisbee Blue, gehört zu den schönsten Türkisen in der ganzen Welt. Der Betrieb der Mine wurde 1974 eingestellt.

Nördlich von Lavender Pit lagern noch geschätzte 190 Millionen Tonnen Gestein, welches 0,4 % säurelösliches Kupfer ent-hält, die in der Zukunft wohl abgebaut werden. Viele der entfernten Felsen der Mine liegen um den Ort Bisbee und in den nahen Mule Mountains.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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