USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Südwesten - Streckenverlauf: 17.05.2015- Ruidoso - Lincoln - Capitan

17.05.2015 - Sierra Blanca - Ruidoso - Lincoln - Capitan - Mayhill

17.05.2015 Alamogordo – Tularosa – Sierra Blanca – Apache Summit - Ruidoso (Visitor Center Billy the Kid) - East Hondo – Lincoln – Fort Stanton – Capitan (Visitor Center Smokey Bear) – Cloudcroft – Mayhill – Alamogordo (New Mexico)
8 Std. – 227 Meilen (365 km)

Wir sind gestern schon um 21 Uhr schlafen gegangen. Die Fahrt war doch stressig und gefährlich mit dem Motorrad. Nach einer guten Nacht sind wir heute schon um 6.30 Uhr wach. Rolf findet eine Antwort von David vor, dass wir in Las Cruces erwartet werden. Wir lassen den Tag langsam angehen, die Route steht – HW 54 North Tularosa, HW 70 East Hondo, HW 380 Lincoln – Fort Stanton, Capitan, HW 48 South, HW 244, HW 130 Cloudcroft, HW 82 Mayhill, HW 54 South Alamogordo.

Heute Abend kommen wir zurück in dieses kleine Hotel, so können wir heute ohne Gepäck reisen. Zunächst laufen wir jedoch in das nahe Restaurant La Hazienda zum Frühstück, gut und lecker und eine sehr sehr nette Bedienung.
Abfahrt 9 Uhr. Die Straßen in Tularosa sind fast menschenleer. Es ist Sonntag, die meisten Leute besuchen den Gottesdienst. Die Parkplätze an den Kirchen sind voll. Wir fahren ins Gebirge, in die Sierra Blanca, über Apache Summit, 7.591 f (2.315 m).

Die Sierra Blanca ist eine Bergkette in den Sacramento Mountains, vulkanischen Ursprungs, die höchste Erhebung ist der Sierra Blanca Peak, 3.652 m. Teil des Gebirgszuges gehören zum Lincoln National Forest und zu einem Indianerreservat der Mescalero-Indianer.

Die Sacramento Mountains in New Mexico stellen den Übergang zwischen den Great Plains im Osten und der Basin and Range Provinz im Westen dar. Die Ausdehnung beträgt 168 km in Nord-Süd- und 200 km in Ost-West-Richtung. Das Gebirge besteht aus mehreren Bergketten, die höchste davon ist die Sierra Blanca.

Die Mescalero Apachen zählen kulturell – zusammen mit den Chiricahua, Lipan, Jicarilla und Kiowa Apachen zu den östlichen Apachen. Zur Zeit des ersten Kontakts mit den Spaniern bewohnte die Hauptgruppe der Mescalero die Sierra Blanca Mountains nördlich des heutigen Reservats. Der Sierra Blanca Peak ist der Heilige Berg der Mescalero.

Der Stamm betreibt heute das Ski-Resort „Ski Apache“ mit erstklassigen Wintersportbedingungen sowie das benachbarte Hotel und Casino, das Inn of the Mountain Gods Resort and Casino. Zudem errichteten sie das Cultural Museum, in der Nähe ihres Verwaltungszentrums in Mescalero. Es gibt noch ein größeres Museum im Dog Canyon südlich von Alamogordo. Laut Volkszählung leben ca. 3.980 Stammesmitglieder im Reservat. Sie verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit Lohnarbeit. Die Einkünfte des Stammes resultieren aus Tourismus, Jagd- und Anglerlizensen, aus der Holzwirtschaft und der Viehzucht. Außer der Herstellung von Wiegenbrettern (Cradle board) und Perlenschmuck gibt es kein traditionelles Kunsthandwerk mehr.

In Ruidoso Downs besuchen wir das Billy the Kid National Scenic Byway Visitor Center. Eine nette Ältere Dame erzählt uns einige Geschichten über Scenic Byways und dann fordert sie uns auf, mal in die Herrentoilette zu schauen – dort findet sich ein riesiger Bär am Urinal, sieht witzig aus. Wir schauen uns auch einen interessanten Film an, über eine Geisterstadt, die heute nur 2 Einwohner hat. Ein Ehepaar, die den alten Ort restaurieren. Toll.

Wir erfahren, dass es in den USA über 250 Travel-Routen gibt, die als Scenic Byways ausgewiesen sind. Das bedeutet, dass diese Gegenden etwas Besonderes sind – in Schönheit der Natur, in der Geschichte, in der Kultur, in der Archäologie. Auf die meisten Byways treffen nur ein oder zwei Punkte zu. Doch der Billy the Kid National Scenic Byway weist alle diese Merkmale auf.

New Mexico hat 22 Scenic Byways, nur 4 sind jedoch National Byways und nur der Billy the Kid Byway hat ein Visitor Cen-ter.

Auf einem anderen Schild erfahren wir etwas über Ruidoso. In Spanisch bedeutet El Ruido das Geräusch. So bedeutet Ruidoso geräuschvoll und Rio Ruidoso lauter Fluss.

Auch die Geschichte von Smokey Bear ist hier nachzulesen:
Smokey Bear ist ein amerikanisches Werbemaskottchen, das erdacht wurde, um die Öffentlichkeit über die Gefahren von Waldbränden aufzuklären. Es wurde 1944 für eine Werbekampagne mit dem Slogan „Smokey says – Care will prevent 9 out of 10 forest fires“ (Smokey sagt: Achtsamkeit verhindert 9 von 10 Waldbränden) erschaffen. 1947 wurde der Slogan geschaffen „Remember - only you can prevent forest fires“ (Denk daran, nur Du kannst Waldbrände verhindern). 2001 wurde der Slogan geändert auf „Only you can prevent wildfires“.

Am 4. und 5. Mai 1950 wüteten zwei Waldbrände in den Capitan Mountains. Beide Feuer wurden durch menschliche Nachlässigkeit verursacht. Am 5. Mai fand eine Crew der Fire Fighter ein Bärenjunges mit verbrannten Pfoten. Seine Brandwunden wurden versorgt und dann wurde er zur weiteren Behandlung in eine Tierklinik nach Santa Fe gebracht. Die Fire Crew adoptierte das Bärenjunge und nannte ihn Smokey. Smokey wurde so zum lebenden Symbol für die Vorbeugung von Bränden. Der Bär lebte bis zu seinem Tod – 1976 – in Washington, DC, in einem Zoo. Sein Leichnam wurde dann nach Capitan zurückgebracht. Er liegt begraben in einem kleinen Park, Smokey Bear Historical Park, nahe der Capitan-Berge, wo er gefunden wurde.

Wie Ihr wisst, interessieren mich solche Geschichten ungemein. Nach längerem Aufenthalt in dem schönen Visitor Center fahren wir weiter. Das Wetter ist herrlich, 22 Grad und Sonnenschein. Wir befinden uns auf dem Billy the Kid National Scenic Byway.

Weiter geht die Fahrt, HW 380, vorbei an Fort Stanton, welches wir jedoch nicht besichtigen, nach Lincoln. Wir lassen uns Zeit, die vielen gut erhaltenen Gebäude anzuschauen. Ein einigen Häuser finden sich Info-Tafeln, was ich besonders gut finde.

Lincoln ist ein kleiner Ort, ca. 800 Einwohner, die die Hauptstraße mit den historischen Gebäuden liebevoll erhalten.

Lincoln ist die historische Heimat von Billy the Kid - siehe sep. Capitel.

Nachdem wir viele Fotos gemacht haben, geht es weiter. In Capitan machen wir Halt am Smokey Bear Museum. Auch hier finden sich viele Infos, einige kleine Mitbringsel für Zuhause werden erstanden. Die alte Dame, die das Museum betreut, erzählt uns einige kleine Geschichten über Smokey Bear.

Capitan ist ein kleiner Ort, 1.400 Einwohner, auf 1.990 m Höhe, zwischen den Capitan und den Sacramento Mountains gele-gen. Gegründet wurde Capitan in den 1890er Jahren. Im Smokey Bear Historical Park, 1979 fertig gestellt, liegt Smokey begraben. Im Visitor Center finden sich viele Informationen über Wälder, Waldbrände, Wildblumen, Wildtiere.

Unsere Tour geht weiter. Die Landschaft, die wir durchfahren, ist herrlich. Hin und wieder sehen wir die schneebedeckten Berge. Erschreckend sind die vielen verbrannten Bäume, die wir entlang der Straße erblicken. Es schaut gruselig aus. In Ruidoso machen wir Halt. Rolf trinkt Kaffee und isst eine Zwiebelsuppe, ich verputze das Brot und hab einen Apfelsaft gegen den Durst. Was uns auf der Fahrt durch die Mescalero Reservation aufgefallen ist, hier ist alles sehr schön und ordentlich, Häuser mit kleinen gepflegten Gärten, großen Weiden mit Pferden, ganz anders als bei den Navajos, wo es teilweise schaurig aus-schaut. An den Straßenrändern sehen wir schöne Wildblumen, am Himmel erblicken wir hin und wieder einen Falken. Schön sind auch die riesigen Apache Plum Sträucher, deren Blüten im Wind wehen.

Rolf wollte übrigens heute Morgen alkoholfreies! Bier kaufen, das ging nicht. Sonntags erst ab 12 Uhr möglich – Gesetz.

Wir folgen nun HW 48, HW 244 bis Cloudcraft und weiter HW 82 bis Mayhill, auf 2.006 m Höhe gelegen. Es ist eine herrliche Gegend, die wir von früheren Reisen kennen.

In Mayhill ist das alte urige Cafe umgebaut worden. Es gibt nun ein Hotel mit Restaurant, welches leider geschlossen ist. Doch ich treffe auf die alte Besitzerin und wir quatschen über vergangene Zeiten. Während Rolf fotografiert statte ich dem General Store des Mini-Ortes einen Besuch ab. Was ich da schon an den Fenstern außen sehe, ist unglaublich – Kill Obama, Obama liebt die USA wie O.J. Simpson Nicole liebte, Obama der Anti-Christ etc. Ich bin entsetzt und mache natürlich von dem Schaufenster ein Foto. Im Innern des Ladens hat der alte Besitzer eine Uhr zum Verkauf stehen, die die Tage zählt bis Obama als Präsident abtreten muss. Mich macht das fassungslos und ich verlasse diesen Ort, ohne etwas gekauft zu haben.

In Mayhill und Umgebung gibt es viele Ferienhäuser und Cabins für Naturliebhaber, Wanderer, Reiter, Angler etc. Durch den Lincoln National Forest geht es zurück nach Alamogordo, wo wir um 17 Uhr, nach 227 Meilen (365 km) eintreffen.

Wir gehen wieder, nachdem wir noch alkoholfreies Bier besorgt haben, in den Park, um Picknick zu machen: Lachs, Thun-fisch, Salami, Baguette, Äpfel, Alkoholfreies Bier, Weißwein, Äpfel. Wir sitzen bei 28 Grad in der Sonne, es ist kaum auszu-halten. Unglaublich. Es weht heute auch kein Wind und so genießen wir das herrliche Wetter. Gegen 18 Uhr sind wir zurück im Hotel. Duschen, Relaxen, Schreiben. Es war ein wunderschöner Tag.

Von Billie Smith (Las Vegas, Nevada) kommt eine Mail mit einem Hotelvorschlag, in der Nähe, wo sie wohnt. So brauchen wir uns da nicht mehr zu kümmern. Morgen werden wir Alamogordo verlassen, White Sands National Monument mal wieder besuchen und dann zu Elina und David nach Las Cruces fahren. Rolf schickt Anneken ein SMS mit Urlaubsfotos – Whats App - kostenlos.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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