USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf - Historic Route 66: 25.05.2015 - Wickenburg - Prescott - Seligman

25.05.2015 - Piacho Peak - Maricopa - Wickenburg - Prescott - Seligman

Teil 2 – Historic Route 66 – 25. Mai bis 8. Juni 2015

Infos Route 66 - sep. Kapitel.

25.05.2015 Tucson – Piacho Peak, 1.028 m – Maricopa – Wintersburg – Wickenburg – Prescott – Granite Dells – Fork - Seligman (Route 66 – Arizona)
9 Std. - 357 Meilen – 604 km

Da wir gestern früh schlafen gegangen sind, sind wir heute auch wieder früh wach. Frühstück im Hotel, Kaffee, Bananen, Apfel, süße Teilchen.

Gegen 10 Uhr starten wir, Interstate 10 West, Richtung Phoenix. Über der Interstate leuchten permanent Schilder: „Drive hammered, Get Nailed“! Sollte man bei uns in Deutschland vielleicht auch mal einführen.

Unterwegs halten wir beim Harley-Dealer, wo Rolf doch tatsächlich die gestern gekauften und sofort verlorenen Schrauben wieder findet. Wir können es kaum glauben.

Vorbei am Piacho Peak State Park, zwischen Casa Grande und Tucson, die höchste Erhebung, Piacho Peak, 1.028 m, ist nicht zu übersehen. Hier wachsen viele bunte Wildblumen.

In der Wetterkarte hat Rolf Unwetter in Holbrook gesehen, so wird die Route mal wieder geändert. Vor Phoenix Interstate 8 West, Richtung Gila Bend. 9.50 Uhr Pause Maricopa. Das Wetter ist herrlich, warm, aber nicht zu heiß. Bei Winterburg Abfahrt, mitten durch die Pampa, HW 355 bis Wickenburg. Dort machen wir um 12.45 Uhr Pause in einem Cafe.

Das historische Zentrum von Wickenburg ist sehenswert. Heute hat die Stadt ca. 6.000 Einwohner. Rancher, Farmer und Goldsucher gründeten den Ort. Ein deutscher Goldsucher, Henry Wickenburg, entdeckte die Vulture Mine, in der Gold im Wert von mehr als 30 Mio. Dollar gefunden wurde.

Der Ort wuchs und dadurch geriet die Bevölkerung in Konflikte mit dem Yavapai-Indianerstamm. Als der Amerikanische Bürgerkrieg 1861 begann, wurden die Soldaten zurückgezogen und die Siedlungen blieben ungeschützt. Prompt begannen die Angriffe der Yavapai gegen die weißen Eindringlinge. Bis 1869 wurden 1.000 Indiander und 400 Siedler getötet. Nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges wurden die Yavapai gezwungen, in eine Reservation zu gehen, wo sie noch heute leben.

Allerdings war der Widerstand unter den Indianern groß, es erfolgten jahrelang Überfälle auf Postkutschen, isolierte Bauernhäuser und Dörfer, so dass das gesamt Gebiet immer unter Spannung lag. Schließlich, nach mehreren Morden an Yavapai Häuptlingen, verbündeten die Indianer sich mit anderen Stämmen und unternahmen einen massiven Angriff auf die Siedlung von Wickenburg. Sie massakrierten oder vertrieben einen Großteil der amerikanischen Bevölkerung.

Im Dezember 1872 wurden die Yavapai in der Schlacht am Salt River Canyon durch General Crook entscheidend geschlagen. Crook wurde ermächtigt, neue Verhandlungen zu starten und die Yavapai in ein kleineres Reservat, weitab von den Siedlungen der Weißen, zu bringen. Die überlebenden Indianer akzeptierten dies widerwillig, sie mussten ihre Waffen abgeben und akzeptieren, dass durch Fort Verde eine Armee-Garnison in ihrem Hoheitsgebiet errichtet wurde.

Nach nur zwei Jahren wuchs jedoch die Furcht vor den fortgesetzten Feindseligkeiten der Yavapai, man beschloss, die Reservation zu schließen und alle Yavapai in die San Caros Apache Indian Reservation zu bringen.

Wenn man heute bedenkt, welch haarsträubenden Ungerechtigkeiten damals begangen und bis heute nicht wieder gut gemacht wurden, einfach unfassbar.

Weiter durch die schöne Landschaft. Viele Falken sind am Himmel zu sehen, einer trägt eine Schlange im Schnabel. Ab Wickenburg wird es kühler. Es geht auf einer sehr kurvigen Straße bis Prescott, 15 Uhr.

Dort ist vor dem Courthouse ein Kunst-markt. Viele Menschen sind unterwegs am Memorial Day. Am Himmel nehmen die schwarzen Wolken zu. Mal schauen, ob wir heute noch nass werden. Leider sehen wir einen Unfall auf der kurvigen Straße, HW 89 North.

Die Fahrt führt durch die Granite Dells, das sind herrliche Felsformationen. Immer wieder tröpfelt es leicht, doch die Sonne ist stärker. Sicherheitshalber packe ich meine Camera ein. Kurzer Halt in Ash Fork.

Dann werden die letzten Meilen bis Seligman in Angriff genommen. Die Hotels dort sind nicht gerade billig oder besonders schön. Doch wir stoßen auf die Canyon Lodge, geführt von Reinhard und Michael. Es ist 17 Uhr und wir haben 357 Meilen (604 km) hinter uns gebracht. Wir sind froh, dass wir den Tag ohne Hagel und Regen überstanden haben. Rolfs Umplanung hat sich mal wieder bewährt.

Die Canyon Lodge können wir nur empfehlen. Jedes Zimmer hat ein anderes Thema. Wir haben das Elvis Presley Zimmer. Herrlich die Farben im Zimmer, alles piccobello und sauber, 2 Sessel, ein Tisch, tolles Bett, schöne Dusche. Kosten 68 Dollar incl. Frühstück. Wir sind begeistert.

Über den alten Friseur Angel Delgadillo, der mittlerweile als "Schutzengel der Route 66" oder als "Vater der Mother Road" verehrt wird, wurde in zahlreichen Artikeln, Büchern und Dokumentarfilmen zum Thema Route 66 berichtet. Wie uns Reinhard, Besitzer der Canyon Lodge, erzählt, wurde Angel kürzlich vom Staat Arizona wegen seiner Verdienste um die Route 66 geehrt.

Ich bin heute ziemlich fertig, mein Knie tut mir weh wegen der langen Fahrt. Rolf hat Kopfweh. So ist es gut, dass wir die nächsten Tage ruhiger angehen können.

Zum Dinner haben wir frisches Baguette, Salami, Lachs, harte Eier, Tomaten, Radieschen, Bananen, Äpfel, dazu Bier und Weißwein. Gegen 19 Uhr sind wir geduscht und können relaxen.

Rolf mailt mit Billie und Christian wegen unseres Besuches in Las Vegas. Gegen 21 Uhr ist alles abgeklärt. Wir werden 2 Tage in Las Vegas bleiben, so haben wir genug Zeit für das Valley of Fire und unsere Freunde.

Informationen Seligman - siehe sep. Kapitel.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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