USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf - Historic Route 66: 05.06.2015-Ed Galloway's Totem Pole P.-Springfield

05.06.2015 - Historic Route 66 - Springfield, Missouri

05.06.2015 Tulsa – Old HW 66 – Catoosa – Blue Whale - Verdigris River - Twin Bridge - Claremore – Foyil – Ed Galloway’s Totem Pole Park - Chelsea - Pryor Creek Bridge – Vinita - City Hall - Afton – Miami – Coleman Theatre – Commerce - Conoco-Tankstelle – Allen’s Fillin Station - Dairy King / Marathon Oil Tankstelle - Quapaw – Kansas, Baxter Springs - Bill Murphey’s Restaurant - Route 66 Welcome / Visitor Center (ehemalige Philipps Filling Station) - Galena - (13 Meilen = 21 km) – Joplin – Webb City - Carterville – Carthage - Avilla – Plew – Rescue – Phelps – Heaton-ville – Spencer – Paris Spring – Gay Parita – Springfield (Missouri)
8 Std. – 233 Meilen (375 km)

Heute Morgen starten wir um 8 Uhr. Wir tanken und sehen die verlassene oder heruntergekommene Shelly’s tavern, die mit Pool und Bier wirbt. Glanz früherer Zeiten. Tulsa selbst hat sehr schöne Route 66 Schilder, die wir natürlich fotografieren, ehe wir weiterfahren.

Unser erster Halt ist am „Blue Whale“ bei Catoosa. Der blaue Wal aus Fiberglas mit Rutsche ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten entlang der Route 66. Ursprünglich von Hugh Davis als Geburtstagsgeschenk für seine Frau gedacht, die Wal-Figuren sammelte, erfreute sich der Pool bald großer Beliebtheit, so dass Mr. Davis daraus ein öffentliches Schwimmbad machte, bis er 1990 verstarb.

Zum Anwesen gehörte auch ein kleiner Zoo, der in einer hölzernen Arche untergebracht war. Hughs Sohn Blaine Davis soll hier sogar schon im Alter von 6 Führungen übernommen haben. Die ganze Anlage ist etwas in die Jahre gekommen, aber uns gefällt es. Zur Weihnachtszeit wird der Wal neuerdings mit LED-Lampen bestückt und beleuchtet.

Wir überqueren den Verdigris River über die historische Twin Bridge. Dies ist eine Stahlbrücke aus den Jahren 1936 bzw. 1957. Die Twin Bridge – auch Felix und Oscar genannt - teilte hier die Fahrspuren der historischen Route 66. Eine Brücke wurde 2011 wegen Baufälligkeit abgerissen. Mich amüsieren die permanenten gelben Schilder, die vor Eis auf den Brücken warnen – wir haben 30 Grad C!

Es ist schon wieder sehr warm, besonders in den Lederklamotten. Wir machen nun einen Abstecher zu Ed Galloway’s Totem Pole Park. Zunächst finden wir den richtigen Parkplatz nicht, so dass Rolf mich absetzt, um das Motorrad irgendwo zu parken. Ich fühle mich jedoch ausgesetzt, muss ich doch in der Hitze dick angezogen für meine Verhältnisse viel zu weit laufen. Ich bin fix und alle, als ich endlich zum Eingang des Parks gelange.

Als sich Nathan Edward Galloway zur Ruhe setzte, beschäftigte er sich mit dem Schnitzen von Totem-Pfählen. Galloway benutzte Stahl, Zement, Sand und Felsen, um die Totem-Pfähle zu bauen. Verziert sind die Pfähle mit bunten Native American Portraits, Symbolen und Tierfiguren. Der höchste Totem-Pfahl misst stolze 30 Meter, 9 m breit. Er ruht auf dem Rücken einer Schildkröte und ist der größte seiner Art mit etwa 200 darauf verewigten Motiven, den Galloway von 1937 bis 1948 schuf.

Zum Park gehört auch das quietschbunte Fiddle House (Geigenhaus), wo er Hunderte seiner handgefertigten Geigen, handgefertigte Möbel und Flachreliefportraits aller US-Präsidenten bis zu John F. Kennedy ausstellte. Der Park enthält auch kleinere Beton-Totem-Pfähle, zwei Betonpicknicktische mit Tierform-Sitzplätzen, einen Grill und Tierform-Torpfosten.

1962 verstarb Galloway und der Park verfiel. 1970 wurden das Fiddle House geplündert, die meiste Dinge tauchten nie wieder auf. In den 1990er Jahren wurde der Park von der Kansas Grassroots Art Association restauriert.

Heute ist er im Besitz der Rogers & Co. Historical Society. Da der Eintritt kostenlos ist, machen wir eine kleine Spende, denn es erscheint uns wichtig, solche Dinge zu erhalten. Leider ist das Fiddle House nicht offen, so dass wir es nicht besichtigen können.

Nach vielen Bildern geht die Tour weiter zur Pryor Creek Bridge bei Chelsea. Die 1926 erbaute Brücke ist 37,5 m lang und 5,8 m breit. Sie trug einst die Route 66, bis man diese vierspurig ausbaute und nördlich der Brücke vorbei führte. Seit 2006 steht die Pryor Creek Bridge auf der Liste der Nationalen Historischen Plätze.

Chelsea selbst ist ein kleiner Ort, mit ca. 1.600 Einwohner. Hier wurde die erste Ölquelle Oklahomas gefunden. Vor dem Kong’s Cafe sitzt ein riesiger King Kong. Leider habe ich ihn zu spät entdeckt, daher kein Foto.

Weiter nach Vinita, ca. 6.000 Einwohner. Vorbei an der City Hall, die direkt an der Straße liegt. Vinity ist die zweitälteste Stadt des Staates Oklahoma. Gegründet wurde sie 1871, als zwei Eisenbahnlinien diese Gegend erreichten (Atlantic & Pacific und Missouri-Kansas-Texas). Zu jener Zeit hieß sie Downingville. Der Name wurde später nach der Bildhauerin Vinnie Ream, der Schöpferin der lebensgroßen Abraham Lincoln Statue am United State Capitol, in Vinita abgeändert.

Unterwegs sehen wir sehr große Farm- oder Ranch-Häuser, mit gepflegten Rasenanlagen und vielen Blumen. Es ist eine grüne Landschaft, die wir durchfahren, mit schönen Bäumen und blühenden Wiesen. Die Kühe bzw. die Pferde baden in den vielen Seen auf den Weiden. Hin und wieder entdeckt man eine Öl- oder Gaspumpe. In Oklahoma City haben wir das sogar mitten in der Stadt auf einem Rasen vor einem Haus gesehen. Sobald wir halten, um ein Foto zu machen, halten Autofahrer und fragen uns, ob wir Hilfe brauchen. Überall sehr freundliche und hilfsbereite Menschen.

Dann die Kirchen – an jeder Ecke eine. Hier in Oklahoma gibt es für mein Empfinden viel zu viele Kirchen. Meist sehr große und pompöse Bauten. Es sind ca. 25 Grad C, dabei sehr schwül und bedeckter Himmel. Leider kann ich nicht alle witzigen Dinge, die wir unterwegs sehen, fotografieren, was mir sehr leid tut.

Um 11 Uhr machen wir einen kurzen Halt in Afton. Es handelt sich um eine kleine Bar, die aber geschlossen hat. Es gibt einige schmutzige wacklige Stühle und Tische draußen. Überhaupt sieht es hier aus wie bei „Hempels unterm Sofa“. Uns egal, wir trinken etwas und ich muss meine Notizen ergänzen, denn alles im Kopf behalten kann ich nicht.

Es geht weiter, Narcissa bis Miami.

Zuerst nannte man die Siedlung Jimtown, da unter den wenigen Einwohnern gleich 4 Männer auf dem Namen Jim hörten, doch als 1890 Jim Palmer die Post eröffnete, wurde sie in Miami umbenannt zu Ehren seiner Frau, einer Indianerin vom Stamm der Myaami. Im hiesigen Dialekt wird der Name übrigens „Mai-ehm-ah“ ausgesprochen.

Als 1905 die Förderung von Blei und Zink aufgenommen wurde, boomte die kleine Stadt und große Prachtbauten entstanden, die aus heutiger Sicht viel zu groß für die kleine Stadt wirken.

Bergbau-Millionär George L. Coleman entschied 1929, ein elegantes Theater – Coleman Theatre - im spanischen Stil zu errichten, was bis heute in Betrieb ist. Geführte Touren durch das wirklich sehenswerte Innere des 1983 unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes finden an mehreren Tagen in der Woche statt. Coleman hat wahrhaftig weder Kosten noch Mühen gescheut, um die glorreiche Zeit würdevoll zu repräsentieren. 1989 wurde das Theater restauriert und bis heute war dieses Gebäude mit einem Fassungsvermögen von 1.600 Personen noch nie geschlossen.

In Commerce erregt die originelle, ehemalige Conoco-Tankstelle – Allen’s Fillin Station - unsere Aufmerksamkeit.

Hole in the Wall Conoco Station - Die kleine Tankstelle wurde um 1930 erbaut. Um Baumaterial zu sparen, besitzt sie keine eigene Rückwand, sondern wurde einfach an das letzte reguläre Gebäude an der Main St angelehnt. Ab etwa 1938 wurde statt Conoco die Marke Philips 66 vertrieben. Zeitweilig war das Gebäude auch unter dem Namen White Castle Beauty Shop bekannt.
2008 wurde die Station restauriert, in die Linda und Bobby Allen ein kleines Museum untergebracht haben und gerne mit anderen Route 66 Begeisterten Erfahrungen austauschen.

Schön ist auch das Dairy King. 1931 wurde das im Cottage Style gehaltene Gebäude errichtet und als Marathon Oil Tankstelle genutzt. Es stammt also aus der gleichen Zeit wie die gegenüber liegende Hole in the Wall Station. Heute befindet sich hier ein kleiner Snackshop, wo man originelle Plätzchen in Form des Route 66 Schildes vernaschen kann, offizielle Route 66 Cookies.

Mir gefällt der schön gestaltete Wasserturm mit der Aufschrift „Home of the Tigers“ besonders gut.

Commerce war die Heimat von Mick Charles Mantle (1931 – 1995), einem amerikanische Baseballspieler. Er wurde auch „The Commerce Comet“ oder „The Mick“ genannt. Er spielte 18 Jahre für die New York Yankees.

Seine Erfolge: 1956 gewann er die Triple Crown. Er erreichte die meisten home runs in einer World Serie (18). In seiner Kar-riere gelangen ihm 536 home runs. Er ist 16-facher All-Star und wurde in die Baseball Hall of Frame aufgenommen.

Als nächstes passieren wir Quapaw, eine alte Coal Mining Stadt.

Gegen 12 Uhr sind wir in Kansas, Baxter Springs.

Der Name Kansas leitet sich ab von „Kansa“. Es bedeutet in der Sprache der Sioux „Volk des Südwinds“. Kansas hat den Beinamen „The Sunflower State“ (Sonnenblumen-Staat).

Die Route 66 streift diesen Bundesstaat nur an seinem südöstlichen Zipfel. Es sind 13 Meilen = 21 km, die wir auf der Route 66 durch Kansas fahren. Trotzdem gibt es auch dort einige historische Sehenswürdigkeiten zu sehen.

Informationen über Kansas - siehe sep. Kapitel.

Vorbei an einem schön gestalteten Bankgebäude, kommen wir zu Bill Murphey’s Restaurant. Das schöne Backsteingebäude wird zurzeit restauriert. Das alte Gebäude hat viele Geschichten zu erzählen: Baxter Springs war in den Zeiten des Wilden Westen bei den Revolverhelden und Gangstern sehr beliebt und die am meisten überfallene Stadt Amerikas, da es von hier aus nur wenige Meilen zu den Staatsgrenzen von Missouri und Oklahoma sind, wo andere Marshals und andere Gesetze herrschten.

Dieses Gebäude war ursprünglich die erste Bank von Baxter Springs (Crowell Bank), die sage und schreibe 14 Mal überfallen wurde, angeblich u .a. auch von Jesse James und den Daltons, von denen Bob und Grat Dalton nur 50 Meilen von hier in Coffeyville begraben sind. Auch Bonnie & Clyde trieben hier ihr Unwesen.

Später - 1915 - diente das Gebäude als Poststation, bevor Bill Murphy sein Restaurant eröffnete (1941) und die Schalter und den Tresor der früheren Bank in das Inventar integrierte. Das Restaurant wurde bis 1976 betrieben und war berühmt für seine Kuchen.

Wir kommen dann zum Route 66 Welcome / Visitor Center, der ehemaligen Philipps Filling Station. Diese Tankstelle wurde in den 1940er und 50er Jahren als solche genutzt, auch wenn der Stil des Hauses eher an ein Landhaus erinnert, was von der Gesellschaft Phillips 66 bewusst so gehalten wurde, damit die Tankstellen in Wohngebieten nicht störend wirkten. Diese spezielle Tankstelle wurde sogar mal von Ray Parsons geführt, dem Großvater von WalMarts Ex-Vorsitzenden Lee Scott.

Wir treffen ein anderes nettes Biker-Paar, mit dem wir einige Worte wechseln.

Bevor wir Kansas verlassen, kommen wir noch durch Galena. Die Stadt wurde nach dem Bleierz Galenit benannt, das hier im Jahre 1877 auf dem Land eines deutschen Siedlers, des Farmers Egidius Moll, gefunden wurde. Ursprünglich wurde die Stadt von der Galena Mining and Smelting Company gegründet und hieß zunächst Cornwall.

Sie war auch als "Short Creek" bekannt wegen eines Baches, der in der Nähe vorbeiführt.

Die Stadt war Teil der sogenannten Tri State Mining Area, einem Erzabbaugebiet, das sich über drei US-Bundesstaaten erstreckte, und beherbergte früher über 30.000 Einwohner. Nachdem die Minen in den 1970er Jahren geschlossen wurden, sank die Bevölkerung rasch auf heute ca. 3000 Einwohner.

Schon um 12.30 Uhr erreichen wir Missouri – the show me state.

Der Staat Missouri ist ein US-Bundesstaat im Mittleren Westen der USA, Hauptstadt Jefferson City.

Informationen über Missouri siehe sep. Kapitel.

Die Route 66 hat hier eine Länge von 317 Meilen = 510 km.

Um 13 Uhr sind wir in Joplin, wo wir in einem griechischen Lokal – M & M Bistro – Pause machen. Uns gefällt es schon außen, denn sie haben einen Faravahar auf ihrer Scheibe abgebildet. Wir kennen es aus Yazd im Iran.

Faravahar ist das Symbol der Religion der Zoroastrier (Zoroastrismus), ein Symbol des Geistes (Seele), der bereits vor der Geburt und nach dem Tod eines Menschen weiter existieren soll, was der Kreis (Ring) um den Rumpf des Faravahar versinn-bildlicht. Der Name Faravahar bedeutet „Der oberste auserwählte Gute Geist, der aus Reinheit fliegt“.

Auch im Innern ist das Lokal sehr schön eingerichtet, selbst die Toiletten sind schön dekoriert. Fotos kann ich mir natürlich nicht verkneifen. Rolf und ich essen Suppe und Salat, alles sehr lecker.

Nachdem wir uns gestärkt haben verlassen wir Joplin. An einigen Häusern sehen wir schöne Wandmalereien und im Schifferdecker Park gibt es ein großes Karussell. Der Schifferdecker Park wurde 1909 unter dem Namen "Electric Park" angelegt und erst später nach seinem Erbauer Charles Schifferdecker benannt.
Auch das Schifferdecker Home ist sehenswert, ein großes Haus, fast wie ein Schloss, umgeben von Statuen und Springbrunnen.

Joplin hat ca. 48.000 Einwohner. Bekannt wurde der Ort durch den Tornado, der am 22. Mai 2011 die Stadt verwüstete. Der Tornado wuchs schnell auf eine Breite von rund 1,6 km an und verwüstete rund 25 % aller Gebäude auf seinem Pfad durch den Süden der Stadt. Zum ersten Mal Bodenkontakt hatte der Tornado gegen 15:34 Uhr Ortszeit, ehe er sich um 18:12 Uhr wieder auflöste. Insgesamt forderte der Tornado 162 Todesopfer. Der Joplin-Tornado ist der siebttödlichste aller jemals aufgezeichneten Tornados in den USA und zudem auch einer der teuersten, die jemals gewütet haben.

1933 wurde Joplin zeitweilig die Heimatstadt von Bonnie und Clyde, als die sich in einem Appartement mehrere Wochen versteckt hielten, bis sie von einem Nachbarn verpfiffen wurden. Beim Versuch, sie zu stellen, verwundeten sie die eingetroffenen Polizeibeamten tödlich und konnten fliehen, mussten aber ihr Hab und Gut zurücklassen, u.A. einen Fotoapparat mit eingelegtem Film, den man anschließend entwickeln ließ. Die Fotos zeigen für heutige Begriffe legendäre Aufnahmen der beiden. Ihr ehemaliges Appartement wurde restauriert und ist im Stile der 1930er Jahre eingerichtet und kann für eine Übernachtung gemietet werden.

Unsere Tour führt uns nun durch Cartervill, Webb City, Carthage, Avilla, Plew, Phelps, Heatonville, Spencer, Paris Springs.

Die ersten Siedler kamen um 1855 und nannten ihren Ort Chalybeate Springs. Der Name wurde in Johnson Mills geändert, als man am Clover Creek zuerst eine Wassermühle zum Mahlen von Mehl baute und danach noch eine Sägemühle baute, von der eine Stuhlfabrik profitierte. 1872 ändert sich der Name erneut, als Eli Paris ein Hotel eröffnete, um die vielen Pilger zu beher-bergen, die dank der heilbringenden Quellen in die Stadt strömten.
Die 1926 eingeführte Route 66 verfehlte den Ort um etwa eine halbe Meile, weswegen man das Ortszentrum einfach näher an die Route 66 legte und sich fortan Paris Springs Junction nannte. Der Name existiert bis heute, auch wenn die meisten Landkarten weiterhin schlicht von Paris Springs sprechen.

Hier besuchen wir die alte Tankstelle Sinclair und ehemalige Werkstatt Gay Parita.

Das erste Gebäude, was die Lage an der neu eingeführten Route 66 ausnutzte, war eine Werkstatt, die 1926 von Gay und Fred Mason eröffnet wurde. In der Blütezeit der Route 66 war es weit und breit die einzige Werkstatt, die den westwärts ziehenden Siedlern helfen konnte. 4 Jahre später wurden eine Tankstelle und ein kleiner Übernachtungsbetrieb eingerichtet, den sie Gay Parita nannten. Das Geschäft an einer der verkehrsreichsten Straßen in Amerika lief gut, bis 1953 zuerst Gay verstarb und 1955 dann auch noch die Sinclair Tankstelle abbrannte.

Daraufhin setzte sich Fred zur Ruhe.

Gary und Lena Turner kauften Jahrzehnte später das Grundstück und bauten 2006 die Tankstelle als Museumsstück wieder auf. Wenn auch nicht originalgetreu, so ist es dennoch eine stolze Leistung, denn die Turners verkaufen hier nichts - kein Benzin, keine Erfrischungen, kein Kitsch. Nur Erinnerungen - und die sind gratis. Der Besitzer Gary Turner verstarb überraschend im Januar 2015.

Wie es mit der Station weitergeht, ist noch unklar.

Unsere Tour geht weiter, über eine traumhaft schöne „winding road“. Doch am Himmel sind dunkle Wolken zu sehen. Immer wieder sehen wir am Straßenrand mehr oder weniger gut erhaltene Oldtimer aus verschiedenen Epochen. Doch wir können nicht überall halten, sonst kommen wir nie an unser Ziel.

Kurz vor dem Gewitter, um 16 Uhr, erreichen wir unser Hotel in Springfield, Americas Best Value, nach 233 Meilen = 375 km. Die Dame an der Rezeption ist sehr freundlich und wir erhalten ein schönes riesiges Zimmer. Schnell laden wir ab und fahren dann in den nahe gelegenen WalMart zum Einkaufen. Zwar werden wir etwas nass, doch das ist bei der Schwüle nur angenehm.

Heute Abend gibt es Roastbeef, Tomaten, Blaubeeren, Bananen, Käse, Eier, dazu Brot, Bier und Weißwein. Wir essen, sitzend auf dem Bett, am Tisch. Es ist alles sehr lecker. Danach ist Relaxen und Duschen angesagt. Heute war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, 85 %, die Temperaturen lagen bei 32 Grad C. Selbst Rolf hatte heute genug und das will etwas heißen.

Nach 19 Uhr können wir den schönen Tag nochmals Revue passieren lassen. Rolf versucht, online ein Hotel in St. Louis vorzubuchen. Doch das gestaltet sich schwierig. Schon ein Versuch lässt unsere Wyndham Punkte verschwinden und beim 3. Versuch sind fast alle weg. Also dort anrufen, auch das gestaltet sich zunächst schwierig, doch dann hat Rolf eine sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterin an der Strippe, so dass wir um 22 Uhr aufatmen können. Hotelzimmer für Samstag ist gebucht und die Punkte sind auch wieder da. Wir gehen schlafen, es war ein langer Tag.

Springfield ist die drittgrößte Stadt in Missouri. Springfield, auch „The Queen City of the Ozarks“ genannt, wurde 1829 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von 191 km². Sie zählt ca. 160.000 Einwohner.

Springfield ist aber auch als „Dreh-scheibe der Country-Musik“ bekannt, denn viele Künstler stammen von hier und Country-Musik hat bei den Einwohnern einen hohen Stellenwert.

Des Weiteren ist die Stadt Vorlage für das Springfield der „Simpsons“, da sie als „typisch amerikanische Stadt“ gilt.

Springfield rühmt sich, der Geburtsort der Route 66 zu sein, weil hier das erste offizielle Schild der Historic Route 66 aufgestellt wurde.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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