Australien work&travel 2007

Reisezeit: Januar - November 2007  |  von S libera

Tasmanien - Hobart: Tasmanien - Ostkueste II

Den naechsten Tag gab es mal was Historisches: eine Tour durch Port Arthur. Ihr wisst sicher, dass am Anfang nur verurteilte Kriminelle nach Australien kamen. Wenn sich da dann jemand daneben benommen hat, kam der nach Tasmanien, das zu der Zeit Van Diemens Land hiess. Und Port Arthur war dort das schlimmste aller Gefaengnisse. Das Meer und der Wald waren natuerliche Grenzen, so dass man keine Gefaengnismauern im eigentlichen Sinne brauchte.
Heutzutage ist Port Arthur ein Museum, in dem man dem Alltag der Gefangenen nachspueren kann. Dieser war vor allem von harter Arbeit gekennzeichnet. Da das Areal sehr frueh besiedelt wurde und in Tasmanien ein relativ kuehles Klima herrscht, wirkt es noch heute sehr englisch, mit vielen Baeumen, die ihre Blaetter statt ihrer Rinde abwerfen.

Am Nachmittag stand noch ein besonderes Higlicht an: ein Besuch bei den Tasmanischen Teufeln. Diese nur in Tasmanien auftretende Tierart gehoert zu den Beutelsaeugern, d.h. die Weibchen haben einen Beutel am Bauch mit Rueckwaertsausstieg, in dem die Jungen heranwachsen. Die Zucht im Wildflife Park ist sehr wichtig, da die wild lebenden Teufel z.Zt. von einer Seuche, einer Art Gesichtskrebs, heimgesucht werden.
Die Teufelchen sehen ja niedlich aus, aber wenns ums Essen geht, werden sie ganz schoen aggressiv. Die haben vor unseren Augen Ratten zerrissen und vernagt, als waere es nichts. In der Tat sind die Kiefer von Tasmanischen Teufeln unglaublich stark, Sie erreichen fast die Kraft von Krokodilen (!). Das bedeutete, dass so ein kleines schwarzes Tier ohne jede Anstrengung jeden Knochen des menschlichen Koerpers brechen koennte. Der Tierpfleger, der sie gefuettert hat, hatte letztes Jahr einen Handgelenkbruch erlitten, als ein Teufel zugeschnappt hatte, und er sah es selbst als kleines Wunder an, noch alle Finger zu besitzen.

Aber die Tasmanischen Teufel haben die wichtige Aufgabe, tote Tiere zu beseitigen. Die ersten Siedler nannten sie "Teufel", weil sie nur die Schreie der eigentlich menschenscheuen Tiere hoeren konnten, die heiser und aggressiv klingen. Sie dachten, dass ein Tier, das ueber Nacht ein ganzes Pferd restlos beseitigen konnte, sehr viel groesser sei.

Nach diesen letzten vierbeinigen Eindruecken ging es wieder zurueck nach Hobart.

Ein Tasmanischer Teufel

Ein Tasmanischer Teufel

Beim Ratte zerfleischen

Beim Ratte zerfleischen

© S libera, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Outback, Känguruhs, Great Barrier Reef: weg von der Uni, raus in die Welt!
Details:
Aufbruch: 08.01.2007
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 27.11.2007
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Der Autor
 
S libera berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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