Quer durch Südostasien statt nur drum rum

Reisezeit: März 2007 - Mai 2008  |  von Stefanie Kraus Markus Lattorff

15.12.07 Kambodscha: 08.01.08 Genozid Museum Toul Sleng

Das Foltergefaengnis S-21

Als die Roten Khmer unter der Fuehrung Pol Pots 1975 die Macht ergriffen, began die schwaerzeste Stunde in der Geschichte Kambodschas. Fast alle gebildeten Einwohner des Landes wurden umgebracht. "Gebildet" waren auch Menschen die eine Brille trugen oder ein wenig lesen und schreiben gelernt hatten.
Fuer die geistige "Elite" wurde das Foltergefaengis S-21, auch Toul Sleng genannt, geschaffen. Toul Sleng war vor der Schreckensherrschaft der Roten Khmer eine Schule. In der Zeit des Pol Pot Rgimes wurde es neben den sogenannten Killing Fields zum Inbegriff des Schreckens! Etwa 20.000 Menschen, meist Aerzte, Lehrer, Angestellte des oeffentlichen Dienstes, gebildete Kambodschaner, aber auch Babys und Kinder wurden hier gefangen gehalten, gefoltert und anschliessend auf bestialische Weise umgebracht.

Heute befindet sich auf dem Gelaende und hinter den Mauern das Genozidmuseum. Es ueberkommt einen ein erdrueckendes, beklemmendes Gefuehl wenn man die ehemaligen Klassenraeume betritt, die in der Zeit des Terrorregimes zu Folterkammern und Zellen umgebaut wurden.
Man sieht Bilder von Taetern und Opfern, Fotos von grausam Ermordeten und Folterinstrumente die "Gestaendnisse" aus den Menschen erzwangen. Von den Insassen des Gefaengnisses ueberlebten zwischen 1975 und 1979 nur 7 diese Hoelle. Circa 20.000 fanden im S-21 den Tod!

Nachdem die Welt zusah, griff Vietnam ein und befreite Kambodscha im Jahre 1979. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 2 Millionen Menschen Pol Pot und seinen Schergen zum Opfer gefallen, andere Schaetzungen besagen das es sogar 3 Mio. Menschen waren.

Besonders erschreckend war auch das Verhalten der internationalen Staatengemeinschaft, die angefuehrt von der "westlich zivilisierten" Welt, Pol Pot, seiner Fuehrerelite und anderen Anhaengern in Thailand Exil gewaehrten. Unterstuetzt wurde eine "politische Opposition" gegen die Vietnamesische (Uebergangs-) Regierung.
Die Roten Khmer, die jetzt in Thailand Zuflucht fanden, wurden von den USA, Grossbritannien und Thailand ausgebildet, mit Geld, Waffen und Lebensmittel versorgt um gegen die Vietnamesen anzukaempfen. Der Westen machte sich auf grausame Weise laecherlich.

Pol Pot, der eine Art "Ultrakommunismus", eine neue Art Mensch auf so unmenschliche, brutale Art und Weise erschaffen wollte, wurde unterstuetzt und die "boesen" kommunistischen Vietnamesen sollten bekaempft werden.
Ein Voelkermord im Namen des Kommunismus konnte von der westlichen Welt gerade noch hingenommen werden, solang die Kambodschaner sich "nur" gegenseitig abschlachteten! Eine Expansionspolitik Vietnams war dagegen inakzeptabel, selbst wenn sie die einzigen waren die dem Horror ein Ende setzten... so entschieden sich allen voran die USA Pol Pot ein wenig unter die Arme zu greifen!
Wie schon so oft wurden die grossen Prinzipien der demokratischen westlichen Welt von ihren eigenen Verfechtern mit Fuessen getreten. Menschenrechte, Meinungsfreiheit und das Recht auf Leben waren wiedereinmal nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben waren...

Man fragt sich oft in der Geschichte der Menschheit wie auch heutzutage Wieso und Warum? Beschaeftigt man sich damit, bringt die erschreckende Einsicht die meisten Menschen dazu lieber nicht darueber nachzudenken...

Das Foltergefaengnis S-21

Das Foltergefaengnis S-21

Eine der vielen Zellen

Eine der vielen Zellen

Taeter (erkennbar an den Muetzen und weil sie keine Nummer tragen)

Taeter (erkennbar an den Muetzen und weil sie keine Nummer tragen)

Opfer

Opfer

Skelettfunde bei Ausgrabungen

Skelettfunde bei Ausgrabungen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Open End..... Bald ist es soweit und wir lassen alles hinter uns Nach mehreren Monaten Planung brechen wir auf um unsere persönlichen Grenzen zu überschreiten
Details:
Aufbruch: 11.03.2007
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.05.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Tibet
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Der Autor