Träume Wirklichkeit werden lassen...

Reisezeit: September 2007 - Juni 2009  |  von Melanie Kasüske

Sabah - Malaysian Borneo: Diving Semporna / Mabul Island

Semporna war also mein nächstes Ziel.
Ich flog von Kota Kinabalu nach Tawau und von dort holte mich der Flughafentransfer von Scuba Junkie ab. Ich hatte einiges schlechtes sowie auch gutes über dieses DiveCentre gelesen somit wollte ich mich selber überzeugen.

In Semporna war mein erster Eindruck "Man ist das häßlich hier" nicht nur die Stadt sondern auch das Backpacker wo ich wohnte. Dort erzählten mir viele, dass sie eigentlich die meiste Zeit auf Mabul Island bei Einheimischen gewohnt haben und nur eine Nacht jetzt im Hostel wären.
Ein Mädel traf ich auch die lustigerweise meinte, dass sie doch tatsächlich schonmal meinen Reisebericht gelesen hat (ja Melanie ich meine dich ) fand ich ja auch lustig.

Für den nächsten Tag buchte ich 3 Tauchgänge. 2 auf Kapalai Island und 1 auf Mabul.
Noch dazu entschied ich mich nach 2 Nächten im Hostel auch nach Mabul zu ziehen für 2 Nächte.

Abends gingen wir mit ein paar Leuten aus dem Dorm aus und trafen im Restaurant auch noch ein paar andere Backpacker mit denen wir den Abend verbrachten bevor wir zurück ins Dorm gingen.

Am nächsten Morgen endlich wieder tauchen.
Mein Dive-Buddy war eine Holländerin die auch die Nacht vorher bei mir im Hosteldorm war und auch weniger Erfahrung beim tauchen hatte. Mit uns tauchten noch 2 erfahrene Taucher und unser Divemaster (oder auch Arschloch genannt) Martin.
Er war mir von Anfang an unsympatisch, total arrogant, aber naja, man ist ja sein eigener Herr beim tauchen, der DM ist ja im Prinzip nur da um einen zu guiden und Fische zu sehen die man vielleicht verpasst hatte.

Der erste Tauchgang am House-Reef war supergenial. Ein versunkenes altes Dorf und viele versunkene kleine Boote. Einfach unglaublich genial, eine Schildkröte (meine erste und die ist ja immer was aufregendes) und viele Fischer die aussahen als würden sie in den Häusern wohnen. Genial.

Die zweite Divesite war ein Pinnacle, aber irgendwie von der Divesite an sich ziemlich langweilig, dafür sahen wir aber ein paar Schildkröten und eine sogar während wir den Securitystop machten direkt unter uns.

Die dritte Divesite wurde fast zu meinem Verhängnis.
Seaventure vor Mabul Island. Ein Oilwreck. Sehr viel Müll unten und eine Stömung die sich gewaschen hatte. Zuvor hatte ich noch nie mit Stömung getaucht und somit ging meine Luft recht schnell futsch, da wir gegen die Strömung schwammen.
Erst begann es als super Tauchgang als wir 2 Ribboneels kämpfen sahen, aber dann kam DIE Story schlechthin.
Martin meinte wir sollten ihm, aufgrund der Strömung, sagen, wenn wir noch 70bar in der Flasche haben, dass wir dann zum Seil tauchen können und noch Zeit für den Sicherheitsstop haben.
Gesagt getan, nur, dass es ihn einen scheissdreck interessierte, als ich dann Low on Air (50bar) war zeigte ich ihm das wieder an und wir tauchten in Richtung Seil, allerdings dran vorbei weil der dumme einen tollen Fisch gesehen hatte. Mich interessierte der Fisch gerade recht wenig, mich interessierte eher der Fakt dass wir noch immer gegen die Strömung schwammen und ich Low on Air war. 40bar interessierten ihn nicht, 30bar interessierten ihn erstmal nicht dann fingen wir aber an zum Seil zurück zu schwimmen und den Sicherheitsstop zu machen. Zu dem Zeitpunkt waren schon so viele Leute am Seil, dass wir den Sicherheitsstop hovering machen mussten, also wieder gegen die Strömung kicken, bald schon war ich auf 20bar und zeigte Martin nur an, dass mir es nun scheissegal ist, ich würde hochgehen. Eine Panik stieg in mir auf.

Michelle, eine andere DM stoppte mich auf demWeg nach oben und fragte wo meine Gruppe sei, ich signalisierte ihr, dass ich es nicht weiss und in dem Moment merkte ich, wie das atmen schwerer wurde und zeigte ihr an dass ich Out of air bin. Wir teilten uns dann ihre Luft und stiegen hoch.
Das Arschloch von Martin entschuldigte sich nichtmal und sagte nur Sachen wie "Es waren doch genug andere Taucher da mit denen du die Luft hast teilen können" und "Aber der Fisch war so schön"... KLAR... Blödmann.

Eigentlich wollte ich danach garnicht mehr mit denen tauchen. Aber dazu später mehr. Der Manager des Vereins entschuldigte sich bei mir und meinte auch dass so etwas NIEMALS passieren sollte etc blablabla

Naja, am nächsten Tag ging es für mich nach Mabul Island. Ich wohnte 2 Nächte lang in einem Longhouse bei einer einheimischen Familie in dem einzigen Dorf auf der Insel und was mach ich blöde Kuh?! Vergesse meine Kamera im Schliessfach in Semporna. Wie bescheuert ist das denn?! Naja ich hoffe noch von Zara einige Fotos zu bekommen.

Den Tag lang machte ich REIN GAR NICHTS! Obwohl, ich schrieb endlich mal mein handschriftliches Tagebuch um up-to-date zu sein und entspannte endlich mal.
Abends sassen wir mit allen Nationen die da gerade wohnten zusammen. Wir waren nur 5e die da gerade wohnten undsomit schauten wir den unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang und schauten den Kindern beim spielen zu.

Es ist so traurig die Kinder in Deutschland mit denen in Borneo zu vergleichen. Traurig für Deutschland. Borneokinder sind die glücklichsten Kinder die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Die haben gar nichts. Die basteln sich einen Drachen aus einer Schnur die sie irgendwo im Müll finden und bauen einen Drachen aus einem Müllbeutel und dann sind es die glücklichsten Kinder der Welt. Oder sie spielen fangen, verstecken, Fussball egal... hauptsache draussen mit allem was sie kriegen können.

Deutsche Kinder sind depressiv weil sie alles haben und den ganzen Tag nur drinnen hocken.

Ich teilte mir ein Zimmer mit Zara, halb Australierin halb chinese-malay. Sehr interessant mit ihr zu reden. Sie ist Nonne aber eine spezielle art. Wie eine art "freie Nonne"...wusste gar nicht, dass es sowas gibt.

Am nächsten Tag lieh ich mir Schnorchelzeugs aus und ging 2x länger Schnorcheln was nicht gaaaanz so gut war weil wir die Nacht vorher einen grossen Sturm hatten und die Sicht somit leider nicht die beste war.

Das Longhouse war Abends leider rammelvoll mit anderen Malaysischen Familien, es war laut und voll, aber wir spielten mit den Kindern Billiard auf dem kaputten Billiardtisch, sehr lustig sich mit gebrochenem Malay zu verständigen. (ja, ich spreche gebrochenes Malay und wäre gerne fliessend, weil ich es eine interessante und einfache Sprache finde)

Den Tag wo ich die Insel wieder verliess machte ich doch tatsächlich nochmal 3 Tauchgänge aber schon wieder ging einiges schief.
Eins der Boote von Scuba Junkie war kaputt und so schmissen sie die "Mabul" und die "Kapalai" Gruppe zusammen. Toll, nicht, dass ich schonmal in Kapalai war oder so.
Nichtsdestotrotz, wir einigten uns darauf einen Tauchgang in Kapalai und 2 in Mabul zu machen.
Also Kapalai wieder Housereef.
Leider beschlug meine Brille andauernt, was supernervig war und noch dazu hatte ich unheimliche Probleme den Druckausgleich zu machen. Normalerweise hab ich niemals Probleme aber bei diesem Tauchgang habe ich gewiss 10min gebraucht bis ich auf 20m unten war, weil es sooooo weh tat. Mir taten die anderen leid die auf mich warten mussten. Auch ansonsten war der Tauchgang nicht so prikelnd, dank zu der Maske die ich mehr am säubern war unter wasser anstatt die Fische anzuschauen. Dadurch wieder viel Luft verbraucht, aber Alice (DM dieses mal) regelte es super und gab mir ihr Safety-sausage und liess mich alleine hochsteigen, gab mir bloss ein Zeichen als mein Safetystop zu ende war und ging wieder runter zu den anderen die noch 10min weiter tauchten.

Der zweite Tauchgang war supergut, der beste Tauchgang den ich bis jetzt hatte.
Wir tauchten an der Lobster Wall vor Mabul Island.
Meine Brille war mit Zahnpasta behandelt, meine Ohren waren okay und es war mein erster Drift-dive (means: Man lässt sich einfach bequem mit der Strömung treiben)... ach das ist sooo schön. Ich habe mich irgendwann einfach auf den Rücken gedreht unter wasser, die arme hinterm kopf verschränkt und das Reef wie eine Slideshow (nur besser) an mir vorbeiziehen lassen. Wir sahen super super super superviele Schildkröten, was supergenial war und viele Triggerfische, natürlich ein paar Lobster lol.
Das war echt ein super Tauchgang!!!

Der letzte Tauchgang sollte Froggies sein, aber einer aus der Gruppe beschwerte sich er wöllte lieber zu Seaventure weil er davon so viel gutes gehört hätte. Da habe ich natürlich gestreikt und somit endete es in, dass Martin mit 8 Leuten zu Seaventure ging und Alice und ich Froggies tauchten. Es war kein tiefer Tauchgang, aber muss ja auch nicht. 15m, 60min. Erst tauchten wir zu ein paar kleinen Korallen mitten im Sand "Tino's Paradies' was ganz nett war, bevor wir zu Froggies tauchten und auf dem Weg den grössten Triggerfisch sahen den ich (und auch Alice) jemals gesehen habe.
Es war ein absolut toller Tauchgang. Soooo viele verschiedene Arten an Fischen und eine Schildkröte, absolut genial!!! Noch dazu, da wir nur zu 2. waren, war es wie ein "Experiment-tauchgang" für mich und ich versuchte wirklich gut auf meine Buoyancy und mein Atmen zu achten und dieses zu trainieren.

Abends ging es wieder zurück nach Semporna.
Diesmal buchte ich mich jedoch nicht im Scuba Junkie BP ein, sondern im Dragon Inn, was um einiges besser war... Zimmer war RIESENGROSS aber sauber und eine schöne Lage.
Am Abend gingen Zara (die sich auch da einquartierte) und ich mit noch nem Kalle aus dem Zimmer essen und hatten beide danach Dünnfiff den rest der Nacht... bzw ich nur für ein paar Stunden.
Später am Flughafen trafen wir noch welche die genau dasselbe Problem hatten und genau da auch gegegssen hatten.

Am nächsten Tag ging dann mein Flug zurück nach KK, wo ich nochmal eine Nacht blieb bevor ich nach KL zurück flog.

häßliche Stadt Semporna

häßliche Stadt Semporna

Habe ein paar Fotos von Zara geschickt bekommen (thanks a lot) und somit hier jetzt ein paar Fotos von Mabul Island:

Weg vom Strand zum Dorf

Weg vom Strand zum Dorf

Das Dorf

Das Dorf

Weg zu unserem Longhouse

Weg zu unserem Longhouse

Da kommt ja ganz schön was auf uns zu (hat sich aber dann doch aufgelöst bevor es hier war)

Da kommt ja ganz schön was auf uns zu (hat sich aber dann doch aufgelöst bevor es hier war)

Unser Longhouse

Unser Longhouse

Nachbarn

Nachbarn

Kinder

Kinder

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

na schonmal Triggerfisch gegessen?!... Nein, dann tuts nicht... bäh!

na schonmal Triggerfisch gegessen?!... Nein, dann tuts nicht... bäh!

DAS ist leckerer Fisch

DAS ist leckerer Fisch

schööön oder?!

schööön oder?!

Zara und ich

Zara und ich

Dragon Inn - schöne Unterkunft

Dragon Inn - schöne Unterkunft

nochmal wir beide

nochmal wir beide

So und MORGEN schliesse ich den Bericht endlich mal komplett ab!

© Melanie Kasüske, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Entdeckung besteht darin, etwas zu sehen, was jeder gesehen hat und sich dabei etwas zu denken, was noch niemand gedacht hat. Singapur - Australien - Neuseeland - Suedostasien
Details:
Aufbruch: 25.09.2007
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 07.06.2009
Reiseziele: Singapur
Australien
Neuseeland
Malaysia
Thailand
Der Autor
 
Melanie Kasüske berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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