Mareike in Irland =)

Reisezeit: April - Juni 2010  |  von Mareike Weißmann

Tag 3

Mittwoch wollte ich in den Burren ( eine weitere Landschaft in Irland ) und zu den Cliffs of Moher ( die meist besuchte Touristenattraktion Irlands ). Eigentlich hätte ich das auch lieber auf eigene Faust gemacht, aber die Busverbindung zum Burren war laut Auskunft in der Tourist Office, wo man sich übrigens jede Menge Prospekte kostenlos mitnehmen konnte, zu schlecht, sodass ich mich schließlich dazu entschied, bei einer der zahlreichen Touren mitzufahren. Als ich um 9.30 Uhr das Hostel verließ, wurde ich direkt an der Kreuzung von einem Mann abgefangen, der für eine Tour in den Burren und zu den Cliffs of Moher für nur 7.50 € warb. Das Angebot nahm ich an =). Da ich noch ein bisschen Zeit hatte bis zur Abfahrt, ging ich zur Post. Auf dem Rückweg passierte ich wieder die Kreuzung und mir wurde erneut ein Angebot für eine Tour unterbreitet, diesmal allerdings von einem anderen Anbieter. Also wenn man eine Tour machen will, braucht man sich nicht vorher zu informieren sondern man muss sich einfach nur an diese Kreuzung stellen, schon läuft alles wie von selbst.
Bei meiner Tour mit einem kleinen Bus fuhren nur 11 Personen mit, zu meinem Erstaunen überwiegend junge Leute und keine Deutsche - außer mir =). Ich machte die Bekanntschaft von drei sehr netten Frauen von den Philippinen.
Zwar war es auch an diesem Tag bewölkt, aber wenigstens regnete es nicht. Wenn man den Burren von Weitem sieht, denkt man, alles sei nur graues Gestein, aber tatsächlich wachsen da jede Menge Pflanzen und ich glaube, auch diese Landschaft wäre eine ausgiebige Wanderung wert. Auch die Cliffs of Moher, die 8 km lang sind, waren sehr beeindruckend. Wir machten dort eine gute Stunde Pause und konnten oben auf den Cliffs entlang wandern - auch wenn das an einigen Stellen eigentlich verboten war. Anscheinend haben die ganzen Touristen die irische Angewohnheit übernommen, sich nicht so sehr an Regeln zu halten. Oder vielleicht ist es auch so, dass es eine ausschließlich deutsche Eigenschaft ist, sich an alle möglichen Regeln zu halten. Zumindest meint meine Gastfamilie, dass Deutsche sich streng an alle Regeln halten und weiterhin seien wir bekannt dafür, früh aufzustehen. Vor allen Dingen im Urlaub, um dann die besten Plätze am Pool wegzuschnappen =). Ich kam daraufhin zu dem Schluss, dass mehr als die Hälfte meiner Freunde, Verwandte, Bekannte eigentlich gar keine Deutsche sind - sie schlafen zu lange =) !

Zurück zu meiner Tour. Neben den Touristen konnte man an den Cliffs verschiedene Seevögel beobachten, die dort ihre Brutplätze haben, das war sehr interessant. Auf dem Rückweg nach Galway durchquerten wir das mit 8 km angeblich längste Dorf Irlands ( ich habe leider den Namen vergessen ) und Lisdoonvarna, ein kleiner Ort im Burren wo jedes Jahr das Matchmaking Festival stattfindet. Unser guide berichtete uns, dass man jedoch nur die Zahlen der Hochzeiten, jedoch nicht die der Scheidungen kenne =). Außerdem berichtete er von den Claddagh Ringen, die es in Galway gibt. In der Mitte dieser Ringe befindet sich ein Herz und wenn es nach innen zeigt, bedeutet es, dass die Person einen Partner hat, wenn es vom Körper wegzeigt, ist sie auf der Suche nach einem Partner. Ich habe allerdings niemanden mit einem solchen Ring getroffen.
Am Abend ( die Tour war zu Ende ) tauchte die Sonne auf, ich saß am Fluss und es schwamm ein schwarzer Müllsack vorbei, der immer wieder auf - und untertauchte. Es war nämlich kein Müllsack, sondern tatsächlich ein Seehund. Ich traute meinen Augen nicht! Ich glaube, der hatte sich verirrt.
Zurück im Hostel beschloss ich, noch ins Kino zu gehen. Es kam ein Film namens "Dear John", und ich fand, dass der gut passte, denn mein "Gastvater", oder wie auch immer man das nennen will, heißt John und mir kommt es so vor, als ob außerdem die Hälfte der männlichen Bevölkerung hier so heißt. Johns Vater z.B. heißt auch John, genauso wie sein Großvater und ich war nicht erstaunt, als sich unser guide bei der Burren / Cliffs Tour ebenfalls mit John vorstellte. Der Mann an der Rezeption im Hostel ( möglicherweise auch ein John =) ? ) beschrieb mir den Weg und nach 15 Minuten war ich im Kino. Dort galt noch mein Schülerausweis, schließlich steht ja Schuljahr 2009/10 drin =).
Der Rückweg dauerte länger als 15 Minuten - ungefähr eine Stunde länger. Ich habe mich nämlich verlaufen. Anstatt zurückzugehen, kam ich auf die schlaue Idee, einfach dem Fluss, den ich irgendwann zufällig entdeckte, zu folgen - denn dann müsste ich ja früher oder später zu der Stelle kommen, wo ich mich nachmittags schon öfters gesonnt hatte. Naja, ich musste nach einiger Zeit feststellen, dass es sich bei dem vermeintlichen Fluss um einen Kanal handelte. Und ich frage mich wirklich, wo genau in Irland die Straßennamen zu finden sind - meine Karte nützte mir so nicht viel.
In der Fußgängerzone, die ich also eher später als früher wieder fand, war richtig viel los, und alle paar Minuten sauste eine Rischka an mir vorbei, allerdings befand sich hier der "Transportwagen" vorne und das Fahrrad war hintendran.
Das war also mein letzter Abend in Galway.

im Burren

im Burren

Ob den Kühen wohl bewusst ist, in welch berühmter Landschaft sie sich befinden??

Ob den Kühen wohl bewusst ist, in welch berühmter Landschaft sie sich befinden??

Cliffs von Moher

Cliffs von Moher

auch an diesem Tag war es windig, wie man sieht

auch an diesem Tag war es windig, wie man sieht

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bevor ich nach dem Abitur mit dem Studium beginne, wollte ich einfach mal etwas ganz anderes machen und hatte die Idee, irgendwo im Ausland auf einem Bauernhof zu arbeiten. Meine Cousine erzählte mir daraufhin von der Organisation "wwoof" ( = world wide opportunities on organic farms ), und so bin ich nun ungefähr 3 Monate "Wwooferin" =) in Irland.
Details:
Aufbruch: 05.04.2010
Dauer: circa 10 Wochen
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Mareike Weißmann berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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