Mareike in Irland =)

Reisezeit: April - Juni 2010  |  von Mareike Weißmann

Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei, und diese waren heute wie folgt:

1. Ich glaube, ich kann jetzt melken. Am ersten Tag war es ja mehr oder weniger Zufall, wenn mal ein bisschen Milch aus dem Euter rauskam. Ich habe schon festgestellt, dass man von den verschiedenen Familienmitgliedern öfters unterschiedliche Anweisungen bekommt, z.B. was die Handhabung der Melkmaschine angeht - confusing =). Manchmal kann es aber auch von Vorteil sein, so wie im Fall des Melkens, denn auch hier gibt es anscheinend verschiedene Techniken. Ich mache es jetzt so wie Ann, und es klappt. Ich habe es sogar geschafft, mir einen Milchstrahl direkt in den Mund zu spritzen - ein bisschen ist auch im Rest meines Gesichts gelandet. Aber das macht ja nichts, denn dreckig ist man so oder so. Die Kühe werden natürlich nicht mit der Hand gemolken ( obwohl mir das Spaß machen würde =) ), man überprüft nur, ob die Milch in Ordnung ist und hängt dann die Maschinen an.

2. Heute Mittag war ich mit Ann im County Wicklow, das liegt nördlich von Wexford. Ich habe unterwegs wieder jede Menge Schafe und Lämmchen gesehen, obwohl laut meinen Gasteltern viele Bauern ihre Schafe verkauft haben, weil sie keinen Umsatz machten. Aber da ich ja nicht weiß, wie viele Schafe es hier vorher gab, finde ich immer noch, dass es "jede Menge" sind.
Unterwegs haben wir in einem riesigen wunderschönen Garten Halt gemacht, den früher in privatem Besitz war und dem Staat vererbt wurde. Ich hoffe, dass wir dort noch mal mit mehr Zeit hinkommen.
Außerdem konnte ich während der Fahrt die Landschaft bestaunen - die ist grün. In Irland stellt man ganz schnell fest, dass grün nicht gleich grün ist. Und wir haben Berge gesehen, auf denen oben noch Schnee liegt. Aber heute schien den ganzen Tag die Sonne!

3. Ich werde definitiv mehr Muskeln bekommen als im Fitnesscenter =) !

Aller unangenehmen Dinge sind wohl auch drei:

1. Ich wusste, dass sich im Anhänger mit den Haferflocken eine tote Krähe befindet. Es gibt hier jede Menge Krähen, und weil sie die ganzen Haferflocken aufaßen, hat John angeblich eine abgeschossen. Angeblich, weil ich mir manchmal nicht ganz sicher sein kann, ob er mich veräppeln will oder es ernst meint =). Jedenfalls liegt sie im Anhänger mit den Haferflocken, dient wahrscheinlich zur Abschreckung oder so. Wenn man Haferflocken holt, muss man unten am Anhänger eine kleine "Tür" hochschieben, durch die sie in einen Eimer laufen, den man unter die Öffnung stellt. Gestern noch hatte mir John lachend berichtet, dass einmal die Krähe dort unten rauskam, als die zweite Wwooferin Haferflocken holte. Heute morgen platzierte ich also meinen Eimer unter der Öffnung, schob die Tür nach oben - und wer bzw was kam? Natürlich die tote Krähe...Igitt! John jedenfalls hat sich amüsiert =).

2. Ich wurde beim Melken von einer Kuh angepinkelt. Das war eine schöne warme Dusche =) !

3. Ich habe Muskelkater und zwei Blasen an den Händen, denn ich musste heute Mittag Schlamm vom Hof schaufeln und heute Abend in zwei Ställen Stroh verteilen. Eigentlich macht man das mit einer Strohgabel - ich habe es irgendwann mit den Händen gemacht. Ging schneller =). Für diese Gabel gibt es nämlich auch eine Technik.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bevor ich nach dem Abitur mit dem Studium beginne, wollte ich einfach mal etwas ganz anderes machen und hatte die Idee, irgendwo im Ausland auf einem Bauernhof zu arbeiten. Meine Cousine erzählte mir daraufhin von der Organisation "wwoof" ( = world wide opportunities on organic farms ), und so bin ich nun ungefähr 3 Monate "Wwooferin" =) in Irland.
Details:
Aufbruch: 05.04.2010
Dauer: circa 10 Wochen
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Mareike Weißmann berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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