Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Moclin - Alcala la Real - 23 km: Informationen Alcala la Real

Informationen Alcala la Real

Alcalá la Real ist eine spanische Stadt in der Provinz Jaén , Andalusien, mit ca. 22.700 Einwohnern. Die Stadt ist für die Oliven- und Kir-schenproduktion bekannt. Alcalá la Real liegt etwa 60 Kilometer von Jaén entfernt. Seine Altstadt wurde unter Denkmalschutz gestellt.

Die imposante Festung La Mota überragt die Häuseransammlung arabischen Ursprungs von Alcalá la Real. Mehr als 150 Jahre lang bezeich-nete die Burg die Grenze zwischen dem Maurenreich Granada und Kastilien. Diese Festung hatte insgesamt eine der in Metern längsten Ummauerungen von al-Andalus, denn sie besaß mehrere Mauerringe. Der Komplex folgt dem klassischen Schema einer muslimischen Medina mit unterschiedlichen Bereichen, die der Verteidigung, als Wohnviertel oder religiösen Zwecken dienten. Heute ist in der Burg das Interpretationszentrum des Lebens im Grenzgebiet untergebracht.

Abgesehen von der Burg sollte man unbedingt die 1530 begonnene Hauptabteikirche besichtigen, deren schlichtes Äußeres einen starken Gegensatz zur stilisierten plateresken Dekoration im Innern bildet. Die Straßen hinunter in Richtung Altstadt stößt man auf mehrere wappen-geschmückte Gebäude und Beispiele der traditionellen Architektur, aber auch das Abtspalais, ein barocker Bau, der heute als Gemeindemuseum fungiert.

Das in einem Palais von 1752 untergebrachte Kloster La Trinidad und die Kirche Las Angustias oder La Consolación sind weitere Sehenswürdigkeiten von Alcalá la Real.

Der Plaza del Ayuntamiento ist mit seinen charakteristischen Arkaden ein Winkel mit besonderem Charme. Keinesfalls auslassen sollte man die Kühle des Paseo de los Álamos, wo sich das alte Kapuzinerkloster und die Kirche San Antón befinden.

Überreste aus der Altstein- und Bronzezeit zeugen von der Anwesenheit von Menschen in der Umgebung. Man vermutet, dass dies einer der letzten Orte war, der von den Neandertalern bewohnt war. Trotz der Überreste der Iberer, weisen die ersten Spuren städtischen Ursprungs auf die Römer hin. Man fand eine Marmor-Herkules-Statue, die sich heute im Nationalmuseum von Madrid befindet.

Nach der Eroberung durch die Mauren in 713 wurde der Ort umbenannt in Qal’at, was befestigte Stadt bedeutet. In den folgenden Jahrhunderten wurden durch die Kalifen eine Reihe von Wachtürmen errichtet, um die Stadt vor Wikinger- und Normannen-Einfällen zu schützen. Heute sind noch 12 der ursprünglich 15 Türme erhalten. Um 1000 wurde der Hauptturm, La Mota, eine wahre Festung der Mauren zur Verteidigung gegen die Christen.

Nach der Auflösung des Kalifats und die Zersplitterung des Reiches in kleine Königsreiche, war Qal’at ein Hauptort des Königsreiches von Granada. Von hier aus wurden einige Kriegszüge geführt gegen Jaen und andere Grenzorte des kastilischen Königsreiches.

Die Stadt wurde schließlich am 15. August 1341 von Alfonso XI von Kastilien eingenommen, der ihr den Titel „Real“ = Königlich verlieh. Im Jahr 1432 wurde ihr der Rang einer Stadt eingeräumt, von König Johann II. Nach der Blütezeit, der Eroberung von Granada im Jahr 1492, verlor der Ort seine strategische Bedeutung. Die Bevölkerung zog von dem oberen Hügel hinab in das Tal.

Die Stadt blieb unter dem Einfluss der Marquisses von Villena bis zum frühen 16. Jh., als die katholischen Könige begannen, die Macht der Barone einzuschränken. Die Markgrafschaft existierte jedoch bis ins 19. Jh.

Die Entvölkerung des La Mota Hügels endete während des Krieges, als Napoleons Truppen die Festung von 1810 bis 1812 besetzten und auf ihrem Rückzug auf die Stadt schossen, wobei auch das Dach des Domes in Brand geriet.

Während des Spanischen Bürgerkrieges wurde die Stadt von den Nationalisten besetzt, die dort blieben bis zum Endes des Krieges. Sie taten nichts, um den Verfall der Stadt aufzuhalten.

Sehenswürdigkeiten:

La Mota, Festung, maurischen Ursprungs, auf dem Hügel gleichen Namens.

Alcazaba, eine befestigte Zone mit einer dreieckigen Form, mit drei Türmen.
Murallas, eine Mauer mit mehreren Türmen

Palacio Abacial (18. Jh.), heute das Museum von Alcala la Real

Pilar de la calle Oteros, ein Monument für Wasser aus dem Jahr 1746

Pilar de la Mora

Pilar de los Alamos (1552)

Pilar de la Toquela (1517)

Römische Brücke über den Guadalcoton River, in der Nähe der Stadt.

Batmale Haus, Anfang des 19. Jh.

Casa Pineda, ein maurischer Bau aus Stein, restauriert

Rathaus

Kloster San Jose de los Capucinos (17. Jh.), dort befinden sich Gemeindebüros und eine Bibliothek

Iglesia Mayor Abacial – Hauptklosterkirche, erbaut 1530, mit Türmen

Iglesia San Domingo de Silos, im Gotik und Mudejar-Stil, erbaut 1341, mit einem Turm aus dem 16. Jh.

Iglesia San Juan (15. bis 18. Jh.)

Iglesia de las Angustias – Kirche der Schmerzen, 1747

Iglesia de Consolacion (16.-17. Jh.)

Iglesia San Antonio, 1753

Convento de la Encarnacion im Barockstil (1630)

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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