Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Alcala la Real - Alcaudete - 24 km

15.03.2014 - 12. Tag - Alcala la Real - Alcaudete - 24 km

15. März 2014 12. Tag Alcala la Real – Alcaudete 24 km

Nach dem Verlassen der Pension ging ich nochmals zum Mirador, um die Festung La Mota bei strahlend blauem Himmel zu bewundern und zu fotografieren. Anschließend besichtigte ich die Iglesia de Consolacion aus dem 16./17. Jh.

Danach frühstückte ich in einer Churrociria direkt gegenüber dem Rathaus. 2 Milchkaffee und 2 Churros 2,30 Euro.

Pünktlich um 10 Uhr war ich dann an der Burg, die um diese Zeit öffnet. Diese Festungsanlage sollte man unbedingt besichtigen. Auch hier bekam ich einen Audio-Guide, der im Preis inbegriffen ist. Den schweren Rucksack konnte ich im Ticket-Office abstellen. Die Besichtigung, die sehr interessant war, nahm ca. 1 ¾ Stunde in Anspruch. Beschreibung siehe Infos Alcala la Real.

So machte ich mich um 11.45 Uhr auf den Camino. Da der Weg bis Alcaudete nicht sehr anspruchsvoll ist, waren die 24 km gut zu schaffen. Der Weg führt auf Feldwegen, durch Olivenhaine, bis Alcaudete.

Nach zwei Pausen kam ich gegen 17.30 Uhr in Alcaudete an. Eigentlich wollte ich dort in der Albergue Municipal übernachten. Da es Samstag war und ich erst um 21 Uhr in die Turnhalle hätte gehen können, entschloss ich mich, in einer Pension zu übernachten. Eine nette Frau telefonierte für mich und so bekam ich in dem Hostal Esparruede ein Zimmer mit Frühstück, 25 Euro. Nachdem ich noch für den morgigen Tag eingekauft habe, lag ich um 22 Uhr im Bett.

Alcaudete ist eine Stadt mit ca. 11.000 Einwohnern in der Region Provinz Jaén , Andalusien.

Zu sehen ist eine maurische Burg, 12. – 14 Jh., auf der Spitze des Hügels.

Außerdem ist die Iglesia Santa Maria la Mayor aus dem 15. Jh. sehenswert. Die Kirche Santa Maria la Mayor gehört zum Kulturerbe von Spanien, erbaut von 1585 bis 1699, Gotik und Renaissance-Stil. Der Glockenturm, auf einer Basis von 10,75 x 11,75, 45 m hoch ist in vier Abschnitte unterteilt.

Das Rathaus von Alcaudete stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jh.

Die Burg auf dem Hügel – man überblickt die ganze Stadt - wurde im zwölften Jahrhundert wieder aufgebaut.

Als die Herren von Alcaudete die Burg aufgaben, wurde sie als Krankenhaus genutzt, bis 1755 ein Erdbeben schwere Schäden verursachte. Die Burg wechselte permanent den Besitzer, heute gehört sie den Erben Solar und de Juan.

Die Festung bestand aus einem Bergfried und fünf Mauern. Der quadratische Steinturm ist ca. 40 m hoch und hatte zwei Etagen. Es gibt eine Zisterne für Regenwasser, die Überreste einer Kirche mit Glockenturm, wahrscheinlich aus dem 13. Jh.

Die 5 Mauern waren mit sechs runden Türmen versehen. Die erste Mauer um die Festung ist am besten erhalten.

Die heute erhaltene Bausubstanz aus dem 13.-14. Jahrhundert ist zum größten Teil den kriegerischen Mönchen des Calatrava-Ordens zu verdanken, dem die kastilischen Könige die Burg anvertrauten.

Auf einer Anhöhe über dem Ort Alcaudete gelegen, zeichnet sie sich durch ihren mehreckigen Grundriss aus, dessen Außenmauern mit sieben Türmen den Gegebenheiten des Terrains angepasst sind. Zwei Türme flankieren das Hauptportal mit Rundbogen und Zierrahmen.

Im Innern erhebt sich der hohe, robuste Wehrturm, der im 16. Jahrhundert als Palastresidenz der Herren des Orts errichtet wurde, die kürzlich zu Grafen von Alcaudete ernannt worden waren.

Das wichtigste Ereignis war die Belagerung im Jahr 1408, als die Festung von Muhamat VII angegegriffen wurde. 3 Tage leisteten die Menschen Widerstand. Am 4. Tag wurde durch eine in der Mitte der Festung gezündete Mine der Mauren ein furchtbares Blutbad angerichtet. Doch es gelang ihnen auch so nicht, die Festung einzunehmen, da die gestapelten Leichen ihnen ein Eindringen verwehrten. Die Mauren waren gezwungen sich zurück zu ziehen. Auf ihrer Flucht zurück nach Granada übten sie Rache und brannten die Dörfer entlang des Weges nieder.

In Alcala wurden sie besiegt durch Don Alfonso Fernandez de Aguilar. Der Ort wurde Humilladero (Heiligtum) genannt, in Erinnerung an die Niedelage der Mauren. Später wurde dort ein großes herzförmiges Steinkreuz angebracht, das Cruz del Humilladero.

Strategisch zwischen den christlichen und maurischen Linien gelegen, erhebt sich die alte Burg von Alcaudete, die islamischen Ursprungs ist, stolz und robust zwischen dem Gebirge und den Olivenhainen. Ihr Besitz war so wichtig, dass sie im Laufe der Reconquista mehrmals von christlichen in maurische Hände und umgekehrt überging.

Es gibt zwei Naturschutzgebiete in der Gegend: la reserva natural de la laguna del Chinche und la reserva natural de la laguna Honda (natürliche Teiche).

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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