Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Cordoba - Cerro Muriano - 18 km

20.03.2014 - 17. Tag - Cordoba - Cerro Muriano - 18 km

20. März 2014 17. Tag Cordoba – Cerro Muriano 18 km

Bevor ich mich auf den Camino machte, stand noch die Besichtigung der Synagoge auf dem Programm. Sie öffnet von 9 bis 14 Uhr, Eintritt kostenlos. Es ist eine sehr schöne Synagoge mit herrlichen arabischen Verzierungen.

Gegen 9.30 Uhr kam ich an der Kathedrale vorbei. Da fiel mir ein, dass um 9.30 Uhr Gottesdienst ist. Den wollte ich auf keinen Fall verpassen. Die Messe findet im Chor der Kathedrale statt, zu welchem man während der Besichtigung keinen Zutritt hat. Es ist ein schönes Erlebnis, wenn die Mönche singend in den Chor einmarschieren. Es hat mir alles sehr gut gefallen, wenn ich auch kein Wort verstanden habe. Der Gottesdienst hat ¾ Stunde gedauert. Bei dem Abendmahl ist mir als Evangelischem ein Malheur passiert. Ich nahm die Hostie, drehte mich um. Da wurde ich aber vom Messdiener „zurückgepfiffen“. Man muss die Hostie zum Altar gewandt essen. Der Abt hat nur gelächelt, überhaupt nicht böse geschaut.

Danach machte ich mich auf den Camino. Der Weg war mit großen Kacheln sehr gut markiert. Am Ende der Stadt habe ich in einer Bar noch einen Milchkaffee mit Toast und Butter zu mir genommen, 1,80 Euro.

Der Camino hat sich, wenn man die Stadt verlässt, gegenüber den Angaben im Outdoorführer, geändert. Er verläuft jetzt über eine Römerbrücke und schöne Wanderwege Richtung Torreblanca. Danach stimmen die Angaben des Outdoorführers wieder.

Nach Torreblanca verändert sich das Landschaftsbild. Pinien, Korkeichen und Macchia prägen die Land-schaft. Es ist ein wunderschöner Weg bis Cerro Muriano, ohne Lärm und Autoverkehr.

An der Emirate Nuestra Senora de Linares machte ich Pause. Der Ermitage ist eine kleine Bar angeschlossen, wo man etwas zu essen und zu trinken kaufen kann. Ein netter Spanier spendierte mir gleich ein alkoholfreies Bier und wir unterhielten uns teils auf Englisch, teils auf Deutsch. Hier erhält man auch einen riesigen Pilgerstempel, der im Credential 6 Felder einnimmt.

Nach weiteren Pausen kam ich gegen 17 Uhr in der privaten Herberge von Jan und Maria an. Es ist ein liebenswertes niederländisches Ehepaar, welches mir sofort ein Glas Wasser anbot. Die Herberge ist in einem privaten Wohnhaus untergebracht und liegt sehr ruhig. Wenn man den gelben Pfeilen an der Hauptstraße mit einem „A“ folgt, kann man das Haus nicht verfehlen.

Nach dem Einkaufen und Essen in einer Bar, ging ich zurück zur Herberge. Jan hatte schon den offenen Kamin angemacht und eine Flasche Pilgerwein aufgemacht. Mit Pilgergesprächen verging die Zeit bis 23 Uhr wie im Fluge. Es war ein schöner Abend mit anderen Holländern, die später dazu kamen.

Cerro Muriano gehört zu den Gemeinden Cordoba und Obejo, Andalusien, mit ca. 2.000 Einwohnern. Zu Zeiten des Kaisers Tiberius war der Ort eines der wichtigsten Abbaubiete von Mineralien in Andalusien.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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