Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Anreise Malaga

4.03.2014 - 1. Tag - Anreise Malaga

Reisetagebuch - Teil 1 – Camino von Malaga nach Baena/Cordoba
4. bis 10. März 2014
Autor: Uschi Agboka – Figline@gmx.de - Quellen: Wikipedia

4. März 2014 1. Tag Anreise Malaga

Da ich dieses Mal bei meiner Tochter Kati übernachtet habe, brachte mich ihr Lebensgefährte Richy zum Flughafen Stuttgart. Frühes Aufstehen war angesagt, da mein Flug mit Swiss um 8.20 Uhr startete. Malaga Hin und Zurück für 170 Euro, mit Umsteigen in Zürich. Um 12.30 Uhr bin ich pünktlich gelandet. Das Bordpersonal war sehr freundlich. Man bekam sogar etwas zu Trinken und Schokolade auf der kurzen Strecke Stuttgart – Zürich.

Mit dem Zug fuhr ich dann (1,75 Euro) ins Zentrum von Malaga. Mit dem “Tren” geht es schneller und billiger als mit dem Bus. Da ich vom Hostal eine genaue Wegbeschreibung bekam, war ich um 14 Uhr im Casa Mata (30 Euro, EZ mit Dusche). Ich legte nur meinen Rucksack im Zimmer ab und machte mich auf zur Stadtbesichtigung.

Als erstes ging ich zur Kathedrale, Eintritt 5 Euro, die sich gelohnt haben. Die “Catedral de la Encarnacion” ist ganz herrlich, mit vielen Seitenkapellen und einem prächtigen Chorgestühl. Über eine Stunde verbrachte ich in dem schönen Gebäude.

Anschließend ging es zum römischen Theater, das sich unterhalb der Burg befindet. Dann folgte die Besichtigung der Burg “Alcazaba”. Sie stammt aus maurischer Zeit und ähnelt der Alhambra in Granada. Der Eintritt für Rentner betrug nur 0,60 Euro (normalerweise 3,00 Euro). In der Burg hielt ich mich lange auf.

Überall blühten die Blumen, das Wetter war herrlich, nur der starke Wind störte etwas. Einige Menschen sonnten sich in windgeschützten Ecken. Viele Touristen waren unterwegs.

Um 17 Uhr wanderte ich zurück ins Hostal zum Duschen. Anschließend tätigte ich meine Einkäufe für die erste Etappe der Wanderung (Wasser, Bananen und abgepackte Salami). Später bummelte ich durch die Stadt.

Am Plaza de la Merced aß ich eine Tortilla, dazu gab es ein Bier. Ich konnte draußen sitzen, da die Bar einen Wärmestrahler anhatte. Gegen 20.20 Uhr lief ich zurück ins Hostal. Mal schauen, wie ich Morgen den Einstieg in den Camino finde. Bisher habe ich keine gelben Pfeile gesehen. Aber ich habe mein Navi im Handy dabei, so kann wohl nichts schief gehen.

Málaga ist nach Sevilla die zweitgrößte Stadt in Andalusien, Hauptstadt der Provinz Málaga und die sechstgrößte Stadt Spaniens. Die Stadt besitzt einen der größten spanischen Flughäfen, einen Handelshafen und eine Universität. Sie ist aufgrund ihres Klimas eines der wichtigsten Urlaubsziele der Iberischen Halbinsel.

Málaga ist in kulinarischer Hinsicht bekannt für Rosinen, Wein (Muskateller), Eis und frittierten Fisch, besonders typisch: frittierte Sardellen. Die Stadt bewarb sich 2010 als Europäische Kulturhauptstadt für das Jahr 2016.
Málaga liegt am westlichen Teil des Mittelmeers, an der Costa del Sol.

Die Stadt in der gleichnamigen Bucht ist umgeben von den Gebirgen Sierra de Mijas und Montes de Málaga. Durch die Stadt fließen der Guadalmedina und der Guadalhorce, die beide in Málaga ins Mittelmeer münden. Die Stadt wird an einer Nord-Süd-Achse durch den Fluss Guadalmedina geteilt, die Altstadt mit den meisten Sehenswürdigkeiten liegt östlich des Flusses, das sogenannte neue Zentrum mit Einkaufszentren und Hauptbahnhof westlich des Guadalmedina.

Málaga wurde ca. im 8. Jahrhundert vor Christus von den seefahrenden Phöniziern gegründet, die die Stadt „Malaka“ nannten. In Anbetracht des Münzbildes eines Tetrastyls (ein Tempel mit vier Säulen davor) wird daher der Stadtname auch auf den Gott Melkart, der auch in Cádiz verehrt wurde, zurückgeführt. Melqart, aus Milk (König) und Qart (Stadt zusammengesetzt), ist der Herr der Stadt.

Málaga war lange Zeit unter der Herrschaft Karthagos, geriet aber im Zweiten Punischen Krieg in den römischen Machtbereich, wo sie zunächst zur Provinz Hispania Ulterior, nach der Provinzreform des Kaiser Augustus zur Provinz Baetica (benannt nach dem Guadalquivir, damals Baetis) kam.

Strabon schreibt in seiner Geographie (3, 4) über die Stadt, dass sie ein Handelsplatz (emporium) für die Nomaden der gegenüberliegenden Küste sei und dass sie über große Anlagen zur Fabrikation von Salzfisch verfüge. Noch zu seiner Zeit trage die Stadt Züge einer phönizischen Stadt. In den Ora Maritima des Avienus, die auf den massaliotischen Seefahrer Euktemon zurückgehen, wird Málaga als Hafen der Semiten bezeichnet (portum semitam), der fünf Tagesreisen per Schiff vom mare nostrum, gemeint sind hier wohl die Gewässer um Marseille, entfernt liegt.

Von der Bedeutung der Stadt in römischer Zeit zeugt heute noch das römische Theater unterhalb der Alcazaba.

Die Völkerwanderungszeit bedeutete für die Baetica, und damit für Málaga, wechselhafte Jahre mit einigen Herrscherwechseln: Nach Vandalen und Alanen stritten Westgoten und Byzantiner um die Herrschaft. 571 wurde die Stadt schließlich von dem westgotischen König Leovigild besetzt. Die Mauren eroberten Málaga, das sie Mālaqa nannten, 711.

Bedeutung erlangte die Stadt dann im frühen 11. Jahrhundert, als die Hammudiden, die sich als rechtmäßige Erben des Kalifats von Córdoba verstanden, hier eine ihrer Residenzen errichteten. Sie erreichten nie mehr als eine Akzeptanz von Seiten der Berber, unter anderem der Zīrīden von Granada, welche de facto aber mehr Macht innehatten als ihre Kalifen.

1053 ließ dann der König von Granada, der Zīrīde Bādīs ibn Habbus, den letzten Hammudiden-Kalifen Muḥammad ibn Idrīs ibn 'Alī al-Mahdī vergiften und eroberte die Stadt.

Nach seinem Tod regierte hier sein Enkel Tamīn ibn Buluggīn in Konkurrenz zu seinem Bruder 'Abdallāh ibn Buluggīn, dem König von Granada. 'Abdallāh berichtet im Zusammenhang mit den Kämpfen gegen seinen Bruder, dass die Gebiete um Málaga insbesondere von Christen bewohnt worden seien. Tamīn ibn Buluggīn war der erste andalusische Kleinkönig, der von den Almoraviden entmachtet wurde. Nach den Almoraviden kamen die Almohaden, bis Málaga schließlich ins naṣridische Emirat von Granada inkorporiert wurde.

Nach der Eroberung durch die Katholischen Könige im Zuge der Reconquista am 18. August 1487 begannen die „Reformen“, um die Stadt in eine neue christliche Ansiedlung zu verwandeln.

Seit Beginn des 15. Jahrhunderts war Málaga ein Titularbistum. Im Zuge seiner Eroberung des Königreiches Granada durch die Katholischen Könige, wurde das alte Bistum Málaga ab 1485 wiederbelebt. Zunächst residierte der Bischof von Málaga, da die Stadt erst 1487 erobert wurde, in Ronda.
Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs konnten sich die Republikaner gegen die aufständischen Militärs zunächst durchsetzen. Málaga war allerdings von Beginn an Frontstadt und nur über die Küstenstraße nach Almería mit dem von der Republik gehaltenen Territorium verbunden.

Als Hafen der republiktreuen spanischen Marine war die Stadt ein wichtiges strategisches Ziel für beide Bürgerkriegsparteien und so fand 1937 die Schlacht von Málaga statt. Dabei kam es zum Massaker von Málaga, bei dem bis zu 10.000 Menschen starben.

Sehenswürdigkeiten:

Die Alcazaba von Málaga, eine maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert, wurde auf den Resten einer phönizischen Palastanlage für die maurischen Könige von Granada errichtet und im 14. Jahrhundert weiter ausgebaut. Eine Doppelmauer schuf ursprünglich die Verbindung zwischen dem Palastbereich der Alcazaba und der oberhalb der Festung bestehenden Burganlage des Castillo de Gibralfaro. Am Fuße der Alcazaba befinden sich die Ruinen eines aus der Zeit des Römischen Reiches stammenden Amphitheaters, die teilweise besichtigt werden können.

Die Kathedrale Catedral de la Encarnación, die von den christlichen Eroberern ab 1528 über der Großmoschee erbaut wurde, liegt nahe dem Hafen in der Innenstadt. Sie wird auch La Manquita (‚die Einarmige‘) genannt, da der zweite Turm aus Geldmangel nie vollendet wurde.

Weitere Sehenswürdigkeiten.
• Geburtshaus des Malers Pablo Picasso an der Plaza de la Merced.
• Jardín Botánico-Histórico La Concepción, sehenswerte Parkanlage im Norden der Stadt mit 3000 einheimischen Pflanzen und Palmen.
• Santuario de la Victoria
• Paseo del Parque oder Parque de Málaga, als Botanischer Garten entworfene Parkanlage beziehungsweise Promenade mit einer Gesamtfläche von etwa 30.000 m².
• Paseo de la Farola
• Stierkampfarena La Malagueta, mit 14.000 Plätzen und einem Durchmesser von 50m eine der größten Stierkampfarenen in Spanien

Ein Großteil der Sehenswürdigkeiten werden durch sogenannte Sightseeing-Busse angesteuert. In Málaga ist dafür die Buslinie der Firma City Sightseeing Worldwide verbreitet. Während der rund 90 minütigen Fahrt werden 14 Stationen angefahren.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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