Hans und Rezzo im Reich der Mitte - China 1994

Reisezeit: Februar / März 1994  |  von Ralph Granzow

Die sicherlich schlimmste Toilette der Welt

Vorher machen wir noch eine Pause, wo ich kurz mal fuer kleine Jungs muss. Ich habe schon einige nicht wirklich einladende Toiletten in Asien gesehen und benutzt, aber was mich hier erwartet,schlaegt alles um Laengen.

Es ist kleines Haus aus Backsteinen...als ich eintrete, bekomme ich keine Luft mehr, es stinkt unbeschreiblich...im Nachhinein wuerde ich sagen, es war ein Gestank aus Scheisse, Pisse und Chemikalien...wirklich unglaublich. Es brennt ausserdem in den Augen ich kann sie fast nicht auflassen, so brennts...kann aber noch die Wand sehen, wo ich hinpinkeln soll...ja das ist der Ort wo man hinpinkelt, nicht hinscheisst, es ist aber voellig mit Scheisse ueberzogen...puah...ich erledige mein Geschaeft so schnell wie moeglich und schnappe draussen nach Luft. Draussen streife ich meine Schuhe erstmal auf der Wiese ab.
Das ist wirklich die schlimmste Toilette die ich je benutzen "durfte"!

Zurueck zum Hafen:
Das ist gut, schlecht ist allerdings, dass dort 1000de Leute warten. Entsprechend ist die Hoelle los vorm Ticketschalter, doch wir haben Glueck, unser netter Begleiter uebernimmt das fuer uns. Ich bewache mittlerweile unsere Rucksaecke und muss mich dabei mit 2 saufrechen Jungs abgeben. Der eine pisst einfach von der Treppe runter und trifft fasst die Rucksaecke, der andere spuckt in meine Richtung. Ich bin froh als Markus und der Soldat zurueckkommen...ich will ja keinen Aerger in China anfangen, wer weiss wie Chinesen reagieren, wenn Auslaender kleine Jungs verpruegeln (nun ja, die 2 haetten ne Tracht Pruegel verdient gehabt).

Wir essen draussen was, unsere erste Mahlzeit heute! Leider wars nicht wirklich gut, selbst unser Begleiter laesst viel davon stehen. Wir wollen ihn eigentlich einladen, er laesst das aber nicht zu und zahlt!

Bald darauf gehts auf die Faehre, wo wir wieder Glueck haben und nen Sitzplatz bekommen. Ein Angestellter bringt uns in einen VIP (?) Raum, wo noch ein Paerchen und ein Chinese sitzen. Markus unterhaelt sich mit ihnen waehrend ich ein wenig an der Reling stehe und...nein, nur die Aussicht geniesse. Ein gutes Gefuehl Meerluft zu riechen und ausserdem sind die Temperaturen sehr angenehm.
Schon gegen 18 Uhr sind wir da, und muessen sogar einen Zoll passieren, der fuer die Festlandchinesen gilt, denn nicht jeder darf Hainan betreten. Deshalb war wohl kurz vorm anlegen soviel los, mehrere Boote hielten neben unserem Schiff und nahmen Passagiere auf..ich wette mal, dass die Jungs den Zoll dadurch umgehen.

Als wir schon an Land sind, kommt auf einmal der Mann vom Boot auf mich zu, und uebergibt mir meinen Reisefuehrer, den ich wohl an Bord vergessen hatte...danke!
Nun hoffen wir, dass wir das letzte Stueck der Reise noch gut hinkriegen...wir wollen heute noch nach Sanya gelangen...und siehe da: Es steht ein Bus bereit...allerdings muss der natuerlich auch erstmal voll mit Kunden sein, und nach nur 1.5 Std ist es soweit. Ich rauche derweil die 3. letzte Kretek Zigarette. Nun ja, es ist eher ein Minibus, in IDS wuerde man wohl Bemo sagen, die Fahrt ist aber ganz ok, denn aus der Stadt draussen gibts ne Autobahn, wo natuerlich geheizt wird. Aber auch diese Fahrt dauert...gegen 2 Uhr nachts kommen wir an (vorher gibts noch Essensaufnahme und dann Essensabgabe..will heissen, ein paar Chinesen sind mal wieder busuntauglich. In Sanya fahren wir mit ner Motorradrikscha zu nem Hotel (180 Yuan).
Das war mal wieder ein Hoellentour...ca 35 Std unterwegs

unser netter Begleiter und Hans

unser netter Begleiter und Hans

© Ralph Granzow, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kaum aus Schweden zurueck, gehts wieder auf grosse Reise mit meinem Kumpel "Hans Peter"!
Details:
Aufbruch: 05.02.1994
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.03.1994
Reiseziele: Hongkong
China
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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