Hans und Rezzo im Reich der Mitte - China 1994

Reisezeit: Februar / März 1994  |  von Ralph Granzow

40,000 Stufen hoch zum Gipfel des Gluecks

Wir stehen frueh auf und muessen eine Mauer drueber klettern, da das Tor noch zugesperrt ist. Im Restaurant von gestern essen wir eine gute Nudelsuppe. Gegen 8 Uhr gehts los...nach anfaenglichen Schwierigkeiten finden wir den richtigen Weg und los gehts. Das Wetter meints nicht sehr gut, kalt und regnersisch, aber sobald wir laufen ists ok.
Ein Chinese begleitet uns nach einer Weile und bringt uns zu einem Restaurant, wo wir eine Kleinigkeit essen. Danach kommen wir zum Clear Sound Pavillon, der auf 710 m liegt...wir waren schon auf 900m gestiegen, sind dann aber wieder einige Zeit runter gelaufen. Danach kommen wir zum Ten Thousand Year Temple, auf 1020 m. Es ist kalt und neblig...

Der Weg ist ziemlich anstrengend, es geht mehr oder weniger nur ueber Treppen hinauf zum Gipfel...
Bei ca 1400 m bemerke ich etwas, was uns etwas nervoes macht: Schnee
Dieser wird mehr und mehr je hoeher wir kommen. Markus hat ein Loch in seinem Schuh, natuerlich ziemlich supi bei den Temparaturen...er kann zum Glueck sowas aehnliches wie Bambusschuhe ueberziehen...dadurch ists nicht so kalt. Ausserdem kaufen wir noch 2 Stoecke...wir staerken uns an einem Stand, wo der Verkaeufer erstmal das Eis wegklopfen muss, um ans Gemuese zu kommen. Sobald man sich allerdings hinsetzt, wirds kalt, so dass wir schnell essen und dann weitergehen.

Es wird immer schwieriger zu laufen, die Treppen sind total vereist und mit Schnee/Eis zugeschneit. Ein Junge will uns Steigeisen verkaufen, gute Idee, er will aber einen horrenden Preis. 20 Yuan, nee nicht mit mir...da leide ich lieber (ich weiss, ich bin ein Sturrkopf). Ich kraxele teilweise auf allen vieren....schliesslich geben die Jungs uns einen ok Preis....5 Yuan!

Paah, jetzt gehts natuerlich viel leichter. Spaet abends kommen wir im Thunder Cave Flat an, auf 2,430 m. Fuer das eiskalte Zimmer wollen sie zuerst 160 Yuan, aber nach Diskussionen kriegen , wir es fuer 80 Yuan. Im Aufenthaltsraum ziehen wir einige durchgeschwitzte Sachen aus, um sie zu trocknen. Dort wird von den Moenchen ein Essen im Wok zubereitet, was sich als wirklich lecker erweist.

Als wir uns dann in die Falle begeben, zeigt unser mitgebrachter Thermometer - 6 Grad..es gibt keine Heizung im Raum. Wir lassen all unsere Sachen an und ziehen sogar noch ein Stirnband an...naja Markus, ich habe keins...selbst mit 3 Decken ists nicht wirklich warm, und es wird ja ueber nacht noch kaelter hier drin. Na toll! Aber was sollen wir tun? Ich muss dann natuerlich nachts auf Toilette, oh mann, was fuern Spass! Wir schlafen beide, wen ueberraschts nicht wirklich gut! Ich hab wirklich gedacht ich wuerde erfrieren...kein Scheiss!!

Der wecker geht um 6 uhr, ich komme einigermassen raus, denn ich freue mich aufs laufen...im bett ists wie gesagt nicht wirklich gemuetlich. Wir laufen knapp ne std, dann erreichen wir die seilbahn, allerdings geht nach dem fahrplan wohl die erste erst um 8 uhr...sch..also warten. Kurz vor 8 uhr gehts das kartenkaeuschen auf, wo wir mal wieder ne diskussion mit der kassierin haben, denn die will wieder FEC, aber schliesslich bekommen wir sogar den studentenpreis...cool!

Die seilbahn geht von 2,540m auf 3,077m hoch, wir freuen uns auf eine gigantische aussicht...nach chinesischen geschichten zur urteilen, ist es so schoen, dass sich frueher menschen vom berg herabgestuerzt haben...ok, auf jedenfall soll man an schoenen tagen auslaeufer vom mount everest sehen koennen.
Nun was denkt ihr? Wir haben natuerlich gar kein glueck...die sicht ist null... nada... niente... nischt... nur nebel und dazu saukalt. Wir trinken oben in einem ausschank einen heissen tee, geben dann aber schnell auf...das wird heute nichts mehr mit super aussicht...;-(
Vom wandern hatten wir genug....so nehmen wir nen bus (ja man kann auch mit nem bus hochfahrn, also die plackerei ist nicht wirklich noetig...

In baoguo steigen wir aus, essen was und dann erstmal ausruhen im hotel. Abends gibts ne heisse dusche und dann lassen wir ente,schwein, kartoffeln, gemuese und reis auffahren. Dazu gibts nen schnaps und bier, was unsere stimmung merklich steigert. Schwankend gehts blad nach hause.

Anmerkung: ich habe mal einen bericht ueber den emei shan gelesen, da wird gesagt, dass es ca. 40,000 stufen zum gipfel sein sollen....keine ahnung ob es soviele waren, aber eins kann ich sagen, es waren verdammt viele!!

eines der vielen Kloester auf dem Weg nach oben

eines der vielen Kloester auf dem Weg nach oben

und es wird kaelter...

und es wird kaelter...

...und kaelter!

...und kaelter!

Endlich! Zumindest sind wir in einem warmen Raum, wo wir uns aufwaermen koennen und ein lecker Essen zubereitet wird!

Endlich! Zumindest sind wir in einem warmen Raum, wo wir uns aufwaermen koennen und ein lecker Essen zubereitet wird!

Aber irgendwann gehts in unser "gemuetliches Zimmer!!!

Aber irgendwann gehts in unser "gemuetliches Zimmer!!!

bibber, bibber...

bibber, bibber...

© Ralph Granzow, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kaum aus Schweden zurueck, gehts wieder auf grosse Reise mit meinem Kumpel "Hans Peter"!
Details:
Aufbruch: 05.02.1994
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.03.1994
Reiseziele: Hongkong
China
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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