Anett in Australien

Reisezeit: April 2011 - Mai 2013  |  von Annie R...

Roadtrip: Ravenswood Tag 2

Ich erwache von einem Rumpeln im Auto. Anja ist, wie immer, früher wach als ich. Durch die Vorhänge unseres Vans blitzt der Sonnenaufgang, es muss also so gegen 7 sein. Wir wollen duschen und suchen den nahegelegenen Campingplatz, den wir natürlich NICHT auf Anhieb finden. In Anbetracht der Tatsache, dass Ravenswood ein echtes Kaff ist und es hier weit uns breit nichts gibt, ist das fast schon peinlich für uns. Aber nachdem Anja mal nachgefragt hat, finden wir den Campground doch noch und ärgern uns ein wenig über unsere eigene Verpeiltheit, denn er wäre gleich um die Ecke gewesen.

Die sanitären Anlagen entsprechen nicht unseren verwöhnten deutschen Ansprüchen, aber für australische Pampa sind sie echt gar nicht so übel! Wir genießen also unsere Dusche, putzen die Zähne, cremen uns ein und kaum sind wir angezogen kommt ein Opi angestiefelt, der uns freudestrahlend erklärt dass uns jeder beim Duschen zugesehen habe. Wir stutzen und lachen nur. Ganz so kann es nicht gewesen sein, denn wirklich viele Leute gibt es hier nicht. Und versteckte Kamera in einer Dusche im australischen Outback? Haha, na wer's glaubt Nach einem kurzem Plausch bleibt uns nur seine Warnung im Ohr, dass die Straße nach Ayr stellenweise überschwemmt sein könnte. Ups, genau die Straße brauchen wir!

Dann machen wir uns auf den Weg zu Murray und Alex, steigen kurz in deren Auto um und kaum 3 Minuten später finden wir uns wieder in einem Haus, dass zwar direkt an der Straße liegt über die wir gekommen sind, welches wir aber nicht mal erahnt haben. Ein kleines Gatter versperrt den Weg und man meint dahinter gäbe es nur einenFeldweg. Die australische Buschvegetation tut ihr übriges. Und kaum sind wir weniger Meter hinter dem Gatter gefahren, taucht das Haus auf! Da sind wir also bei Sue und ihrer Tochter, die hier mitten in der Pampa leben. Typisch australisch werden wir willkommen geheißen.

Da kommt uns auch schon etwas entgegengehopst... Es hat braunes Fell, braune Augen und ganz lange Wimpern. Der erste Blick in diese Augen jagt ein Gefühl durch meine Adern, dass ich nicht beschreiben kann. Mein erstes Känguru. Nicht in einem Zoo, nicht mit 100 anderen Leuten um uns herum, die alle Fotos machen. Nein, ein Känguru (fast) da wo es hingehört! Es ist einer der Momente, die man nicht vergisst. Alles fühlt sich an wie im Film: Hallo Anett, du bist in Australien! Hast du es jetzt kapiert!? Alles ist so irreal und trifft genau meine Vorstellungen. Ich könnte auf der Stelle anfangen zu heulen. Mein Gott und wie niedlich das Känguru ist!!! Es ist 7 Monate alt (leider hab ich seinen Namen vergessen) und absolut zutraulich. Wir können es kraulen, streicheln und es fasst unsere Hände und schaut uns dann einfach an.

Sue erklärt uns ein bisschen was zu dem wie sie das kleine Joey hier als "Haustier" hält und zeigt uns den Beutel des Kängurus. Irre irre irre! Innerhalb weniger Minuten sind mein Klamotten übersätmit Känguruhaaren und deshalb (und weil das Joey keine große Lust hat getragen zu werden) verzichte ich auf den Versuch es auf den Arm zu nehmen.Nach nem halben Stündchen heißt es Abschied nehmen.

Anja, Alex, Murray und ich holen uns im Tante Emma Laden (oder wie man dazu in Australien sagt) noch ein Eis und wir müssen leider die abendliche Einladung zu Murrays Konzert in Townsville ausschlagen. Er wird dort heute rappen. Aber aus Townsville kommen wir ja gerade und es liegt echt nicht auf unserem Weg. Leider müssen wir unseren Zeitplan etwas im Auge haben und so verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg in Richtung Ayr, um dort auf den Highway abzubiegen. Schon nach 10 Minuten Fahrt ist uns eines klar: Was für ein Glück, dass wir gestern Abend nicht mehr aufgebrochen sind! Entweder wären wir nach kürzester Zeit umgekehrt oder wir hätten verzeifelt am stockdunklen Straßenrand im Van übernachtet (und wären wohl vor Angst gestorben).

Die Straße ist eine reine Schotterpiste, ungepflastert und soll für etwa 100 Kilometer so bleiben. Wir fahren durch das Buschland vorbei an Rindern, die einfach so herumspazieren. Nur Schilder weisen einen immer wieder mal darauf hin, dass die lieben Kühe auch plötzlich auf der Straße stehen könnten.

Wir überqueren immer wieder kleinere Creeks, deren Wasser die Straße überspült.Zum Glück steht es aber nur wenige Zentimeter hoch, so dass wir problemlos und auch ohne 4WD hindurch fahren können.

Wir fahren und fahren und als die Straße endlich wieder befestigt ist, wechselt auch die Landschaft. Das Buschland weicht den für Queensland so typischen Zuckerrohrfeldern. Nächster Halt: Airlie Beach.

niedlich

niedlich

Alex und Murray

Alex und Murray

© Annie R..., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fernab der Heimat, große und kleine Abenteuer, neue Menschen, fremde Orte und ich allein mittendrin! Was das werden soll? Weiß ich selbst nicht, aber lest selbst! Und kommentiert fleißig in meinem Gästebuch!!! Viele Grüße aus der Ferne sendet euch *Anett*
Details:
Aufbruch: 03.04.2011
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Australien
Fidschi
Der Autor
 
Annie R... berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.