Anett in Australien

Reisezeit: April 2011 - Mai 2013  |  von Annie R...

Roadtrip: Milla Milla Falls bis Innisfail

Wir fahren vorbei an Kuranda, fahren und fahren Richtung Mareeba, kommen an und ich stelle fest: Ups,ich hab die Namen verwechselt! Wir wollten gar nicht Richtung Mareeba, sondern in Richtung Mandura. Ui, hm, ähm....

Nachdem ich das Anja beigebracht habe (in gewohnt charmanter Manier) beschließen wir, dass der Umweg gar nicht so schlimm ist. Geht's eben weiter Richtung Süden und wir fahren durch eine schöne grüne Landschaft, die uns staunen lässt.

Angekommen an den Milla Milla Falls steht dort bereits ein Campervan und davor... Hm, nanu die kennen wir doch! Da steht doch wirklich Caro mit ihrer Truppe! Ist Australien so klein? Nee, aber wir sind ja an der Ostküste, das ist das irgendwie normal dass man sich wiedertrifft! Hab ich schon oft gelesen und jetzt selbst erlebt. Caro verrät uns noch, dass es einen kostenfreien Campingplatz kurz vor Innisfail geben soll. Kostenfrei klingt gut und so beschließen wir uns später dort zu treffen, um gemeinsam einen netten Abend zu verbringen. Dann fährt Caro mit ihren Leuten weiter und wir haben den Wasserfall fast für uns alleine, nachdem auch noch eine kleine Reisegruppe abgezwitschert ist. (Ein Mädchen aus der Reisegruppe kennen wir übrigens vom Cape Tribulation.)

Wir scheitern grandios daran die Herbel Essences Werbung nachzustellen und außerdem ist das Wasser arschkalt, so dass wir uns nicht weit reintrauen. Mir ist es außerdem irgendwie nicht geheuer. Und nach ein paar Minuten haben wir's dann aber auch gesehen: der Wasserfall ist ja ganz schön, aber auch nix wirklich besonderes und erst recht nicht spektakulär. Da haben die Werbefritzen aber reife Leistung vollbracht und den Ort echt gut in Szene gerückt!

Weiter geht es darum in Richtung Küste. Natürlich verfahren wir uns und finden uns plötzlich wieder auf einer Straße, die immer enger wird und mitten durch die australische Pampa führt. Die Zeichen, die uns ein entgegenkommender Fahrer gegeben hat, haben wir wohl offensichtlich falsch gedeutet. Neben uns sind nur Felder und Kühe, ab und zu mal ein Haus und man fragt sich wer so abgelegen wohnt. Dann noch ein paar Kühe und Bäume und die Straße wird immer enger, sie ähnelt immer mehr einem Feldweg. Irgendwann drehen wir freiwillig um, weil uns das alles doch zu spanisch vorkommt.

Dann erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle Innisfail. Die Zwischenfälle beginnen aber dort... Ab jetzt dürfen Kinder nicht mehr mitlesen, ok!?

Wir gehen also kurz was einkaufen im Supermarkt und auf dem Parkplatz beschließt Anja, dass es Zeit ist mal auszuprobieren, wie wir unser Lager aufbauen müssen. Das klappt mehr schlecht als Recht und etwas entnervt stellen wir fest, dass es ja ohnehin schon dunkel ist und wir die erste Nacht auch provisorisch im Auto schlafen können. Und so wollen wir den Zeltplatz suchen auf dem wir auch Caro treffen wollten. Aber wir finden ihn nicht, trotz fragens, trotz suchens.

Es ist mittlerweile zwar erst vielleicht 19 Uhr, aber STOCKDUNKEL!
Zum ersten Mal bin ich froh einen Lonely Planet zu haben. Der weiß alles, also auch wo es einen Campingplatz gibt. Und tatsächlich, aufgeführt ist ein Zeltplatz und kurz darauf ist dieser auch ausgeschildert. Wir folgen dem Schild und fahren.... Ok stadtauswärts... Komisch, hier soll ein Campingplatz sein? Aber da war kein Schild mehr.... Lonely Planet sagt aber, dass da ein Campingplatz ist... Uns kommt, mal wieder, alles spanisch vor und wir haben das Gefühl mitten in der Pampa zu sein. Es ist dunkel, die Straßen sind schlecht beleuchtet, wir haben Angst ein Känguru anzufahren, denn überall stehen Schilder... Und dann taucht der Campingplatz auf! Yeah, Lonely Planet hat eben immer Recht

Angekommen am Zeltplatz stellen wir fest: zu! Scheiße, und jetzt? Hier pennen, einfach vorm Büro? Oder fragen wir mal den Typen, der hier auch grad steht mit seinem Auto? Ach nee, der telefoniert, da ist stören blöd. Na gut, wir fragen mal um die Ecke, da haben wir doch gerade noch Leute gesehen. Wir laufen also los und plötzlich sitzen ca. 10 Meter von uns 3 Kängurus auf der Straße! Oh wow, meine ersten Kängurus und dann gleich in freier Wildbahn! Yippieh!!! Ich will so gern weiter laufen, an ihnen vorbei, Aber Anja hat Angst. Alleine trau ich mich nicht und so fahren wir mit dem Auto. Zum Glück, denn die Leute sind weg. Wir fahren weiter die Straße zurück zu einem Imbiss, welches auch im Lonely Planet beschrieben ist. Wir beschließen den Besitzer zu fragen und ich hab eh einen riesen Hunger und kann mir was zu essen kaufen. Ich suche mir Pommes aus und bekomme sie 50 Cent günstiger, weil mein Kleingeld nicht reicht und er auf den Schein nicht rausgeben kann. Cool, nett diese Australier! Und wir fragen nach einer
Möglichkeit zum Campen, erfahren aber nur dass der Zeltplatz schon zu ist. Ja, soweit waren wir schonmal... Der Imbissbesitzer erklärt uns daraufhin, dass wir ruhig gegenüber in der Parkbucht wild campen können. Hier gäbe es keinen Ranger und es sei sicher, meint er. Wir sehen uns um, freuen uns, dass bei der Parkbucht auch dort Toiletten sind und beschließen dort zu übernachten.

Also zack ab ins Auto, richtig geparkt und nochmal Pipi machen gehen. Neben uns hat mittlerweile noch ein Auto geparkt. Wir überlegen den Fahrer zu fragen, ob er auch vor hat hier zu schlafen. In diesem Moment steht neben uns der junge Typ, der vorhin noch im Auto telefoniert hat und pinkelt. Äh, und auf den zweiten Blick sehen wir... Achso nee, der pinkelt ja gar nicht! Der---äähm..also der... freut sich etwas zuuu sehr dass wir an ihm vorbeilaufen!!!! Wenn ihr wisst was ich meine... Der freut sich sogar so sehr, dass er uns hinterherläuft.

Wir flüchten uns also ins Auto, fahren los und wollen es doch nochmal am Campingplatz probieren, aber da taucht plötzlich der Wagen von dem Typen auf. Oh man, jetzt wird's unheimlich! Wir trauen uns nicht mehr hier wildzucampen. Beunruhigt fahren wir zurück zum Imbiss, der übrigens Flying Fish Point heißt, und auch wenn es peinlich ist erzählen wir dem Besitzer von dem kleinen Zwischenfall. Das heißt, klein war der Zwischenfall echt nicht

Der Besitzer, Lindsay, ist total nett und bietet uns an, dass wir auf der Rückseite vom Imbiss auf seinem Grundstück schlafen können. Und weil wir nicht wissen was wir machen sollen, willigen wir ein. Wir dürfen seine Toilette benutzen, er fängt einen Gecko und füttert ihn seinen riesigen Fischen im Aquarium, er bietet uns Wein und Bier an, wir lehnen ab, er fragt ob wir Wäsche waschen wollen, was wir aber nicht müssen. Er zeigt uns seinen Fang des Tages, ein riesiges buntes Krustentier, wir spielen mit Scout, dem Hund und in der Zwischenzeit hat der Besitzer die Polizei gerufen, denn er meint wir sollten besser der Polizei mitteilen was passiert ist.

Die Polizisten pissen sich dann mit uns (oder über uns?) erstmal voll weg, stellen sich mit ihren Vornamen vor und lassen sich dann nur kurz unsere Namen geben. Irgendwann rufen sie nochmal zurück und sagen, dass sie den Typen ausfindig gemacht haben, denn wir hatten uns -Füchse die wir sind - das Nummernschild gemerkt.

Endlich ist es Zeit schlafen zu gehen. Nach mehreren Erstickungsanfällen in dem engen, heißen Auto und etwas Angst, dass doch noch etwas schiefgehen könnte, schlafen wir endlich ein.

Anja prouly presents the Milla Milla Falls

Anja prouly presents the Milla Milla Falls

Unsere Rosie am Tatort.

Unsere Rosie am Tatort.

© Annie R..., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fernab der Heimat, große und kleine Abenteuer, neue Menschen, fremde Orte und ich allein mittendrin! Was das werden soll? Weiß ich selbst nicht, aber lest selbst! Und kommentiert fleißig in meinem Gästebuch!!! Viele Grüße aus der Ferne sendet euch *Anett*
Details:
Aufbruch: 03.04.2011
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Australien
Fidschi
Der Autor
 
Annie R... berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.