Wenn nicht jetzt wann dann ?

invercargill

Ohne große Erwartungen checkte ich in Invercargill im Southern Comfort ein, welches sich dann als schönes, sehr sauberes und sehr freundliches Hostel zeigte.

Im Internet hatte ich vor Antritt der Reise gelesen, dass man, um in Neuseeland einreisen zu dürfen, ein gültiges Rückflugticket vorweisen müsse. Als ich in Melbourne die Flüge buchte, entschied ich mich, einen Monat in Neuseeland zu bleiben. Bei der Einreise fragte allerdings niemand nach meinem Rückflugticket. Nun war mir ein Monat zu kurz und ich entschied mich meinen Rückflug von Auckland nach Sydney verfallen zu lassen (ja der finanzielle Verlust schmerzte etwas) und einen neuen Flug von Christchurch nach Perth zu buchen. Nun geht es am 02.April nach Perth und obwohl Neuseeland wirklich traumhaft schön ist, die Leute freundlich und die Tiere ungiftig sind, wird es mir hier langsam zu herbstlich kalt und ich freue mich auf vorhergesagte 33 Grad in Australien.

Von Intercargill ging es am 25.03 nach Te Anau.

Te Anau

Hier wohnte ich für 2 Nächte im YHA Te Anau. Genau am Tag meiner Ankunft gab es eine Show mit amerikanischen Autos. Begeistert wusste ich gar nicht, welchen alten Ford Mustang ich mir zuerst anschauen sollte...

Auf dem Rückweg der Show fragte ich mich gerade, wie viel Benzin die Autos wohl so verbrauchen würden, da sah ich schon die überfüllte Tankstelle des kleinen Ortes, die wahrscheinlich den gewinnbringensten Tag im Jahr hatte
Am Abend schaute ich mir im Kino den von einem örtlichen Helikopterpiloten gedrehten, 32 minütigen "Dokumentarfilm" über die Fiordlands an. Da ich ohnehin vom Fliegen begeistert bin, bekam ich bei den traumhaften Luftaufnahmen über die Berge und Fiorde gleich Gänsehaut.
Da ich mir die Landschaft gerne noch mal aus der Nähe anschauen wollte und ich von meiner lieben Oma noch einen Geburtstagsgutschein für einen Ausflug hatte, buchte ich für den nächsten Tag eine Kajaktour im Milfort Sound.

Ein Mädel, welches ich im Downtown Hostel Wellington traf, empfahl mir bei gutem Wetter zum Milford Sound und bei etwas schlechterem Wetter zum Doubtful Sound zu gehen. Da der Kajak Tagestrip zum DF allerdings bei 270 NZD und zum MS 165 NZD bei lag, entschied ich mich trotz regnerischer Wettervorhersage für den günstigeren Trip.
Am nächsten Morgen holte mich der Bus um 6:50 bei meinem Hostel ab. Tatsächlich regnete es, und ich versuchte es mir mit "dann kann ich immerhin überall tolle Wasserfälle sehen" schön zu reden. Beim "Basislager" des Kajakunternehmens ging es zuerst zum Umziehen in den Nude Tunnel ;D Wir bekamen gestreifte Baumwollleggings und anders farbig gestreifte Baumwollshirts und Fleecepullover. Darüber eine Art Neoprenröckchen, gelbe Regenjacke, lila Schwimmweste und einen Hut gabs auch noch. Ich kann nicht sagen, ob ich von diesem Outfit aus Nachlässigkeit oder Selbstschutz keine Fotos gemacht habe..aber ich schätze eher Letzteres ;p
Nach kurzer Anleitung -auf die sich kaum jemand konzentrieren konnte, da uns die beißenden Sandfliegen angefallen hatten- ging's in die 2er Kajaks. Mir wurde der Platz hinter einem -wie sich kurz danach zeigte- leider absolut talentfreien Mädel zugewiesen.

Auf dem hinteren Platz hat man nicht nur die eingeschränkte Sicht, sondern man muss sich auch dem Paddelstil des Vordermanns anpassen. Nur dass sie keinen wirklichen Paddelstil hatte, sondern scheinbar nur zu kurze Arme mit denen sie, mal schneller mal langsamer, nach links und rechts wackelte. - Ich wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Davon abgesehen war es sehr beeindruckend an den steilen Bergwänden entlang zu rudern . Zu unserer großen Freude klarte es auch noch auf und nach dem Regen kam die Sonne hervor.

Die Berge waren überwiegend mit Wolken/Nebel (wer kennt den Unterschied zwischen tief hängenden Wolken und Hochnebel ??) verhangen, aber zwischendurch boten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Berge.

Nach 4 Stunden Paddelfahrt ging es zurück ins Lager und demnach wir uns noch etwas umschauen durften, ging es dann mit kurzen Fotopausen zurück vom Milford Sound nach Te Anau.

Es war ein schöner Ausflug mit beeindruckenden Kulissen, trotzdem würde ich sagen, dass sich die 3-Tagesfahrt mit dem Kajak auf dem Whanganui River (die Julia und ich zuerst machen wollten) eher gelohnt hätte, zumal wir dafür ca.den gleichen Preis gezahlt hätten.