Abenteuerland

Reisezeit: August 2010 - März 2011  |  von Verena Schiewe

All I need ...

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wäre ein bißchen mehr Zeit und ordentliche Dollarscheine.

Letzter Aufruf für Flug FD3770 nach Yangon ertönte es aus den Lautsprechern. Also Beine in die Hand und laufen. Und dann? Nix mit letzter Aufruf, plötzlich hatte der Flug eine Verspätung von 1,5 Stunden. Also konnten wir uns doch noch auf die Suche nach was essbarem machen.
Um ca. 10.00 Uhr Ortszeit sind wir gelandet, auf einem ziemlich kleinen, verschlafenen Flughafen. Dafür, das es eine ehemalige Haptstadt ist und ca. 5 Mio. Einwohner hat ist es fast unheimlich ruhig.
Sollte ich im Paradies gelandet sein??
Kleine Anmerkung am Rande, für alle die spontan nach Myamar wollen. Das Visa on arrivle gibt es wieder. Fragt sich nur wie lange.
Nach dem wir unser Gepäck hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi. Dabei wurden wir von einem Pärchen angesprochen, ob wir uns nicht eins teilen wollten. Die hatten auch schon einen Taxifahrer gefunden. Zu meiner angenehmen Überraschung stürmten keine weiteren 20 Taxifahrer auf uns ein. Also doch im Paradies.
Da wir noch kein genaues Ziel hatten, brachte man uns nicht nur in die Stadt, sondern noch zu einem günstigen Hotel und es gab am Rande gleich ein paar Infos, was man so machen kann. Es stellte sich dann heraus, das man bei diesem Privatunternehmen aus Autos inklusive Fahrer mieten kann. Ich fühlte mich langsam überfordert. Wir hatten uns später mit ihm verabredet.
Am Hotel angekommen, stellten wir fest das die günstigen Zimmer eindeutig nur für kleine Leute geeignet waren. Verdammte Axt, ich bin aber nun mal keine 1.60 m. Die Zimmer mit Deckenhöhe 1.90 m waren auch gleich teurer. Wir wollten einen Discount, kann ja schließlich nichts dafür das ich groß geraten bin. Hatten wir dann auch bekommen.
Einchecken, ausruhen und bereden, ob wir das mit dem Auto machen wollen. In Anbetracht das wir nur wenig Zeit haben, schien es die beste aber auch definitiv teuerste Lösung zu sein, das Auto zu nehmen. Geld zählen, nicht genügend Dollar. Aber ich hatte für den Notfall immer noch genügend Euros. Und wer jetzt denkt: Geh doch zum nächsten Geldautomat; hat sich tief geschnitten. In Myamar gibt es keinen einzigen davon. Mit den Euros würde es reichen. Die frage war nur noch, wo tausche ich um. In den Banken, die der Regierung gehören, bekommt man nur schlechte Kurse. In den Hotels kann man nur Dollar umtauschen.
Wir trafen uns Abends mit dem Mann der Privatagentur und machte das Auto klar. Der hatte auch die Lösung mit dem Umtausch der Euros. Jetzt weiß ich warum ich sie hatte. Auf die Frage wo ich hingehen sollte, meinte er nur: Wirst Du morgen sehen. OK!
Nach der ersten Nacht ging es früh los. Erster Stop war das Zentrum. Auch das war ziemlich klein und auf den ersten Blick unscheinbar. Alle prächtigen, europäischen Gebäude standen leer. War für ein jammer.
Danach fuhren wir zur Shwedagon Pagoda.

Belltower. Früher Rathaus heute Bankgebäude, jedoch nicht für die Öffentlichkeit.

Belltower. Früher Rathaus heute Bankgebäude, jedoch nicht für die Öffentlichkeit.

Unabhängigkeitssymbol

Unabhängigkeitssymbol

die Shwedagon Pagoda

die Shwedagon Pagoda

Und alles was hier glänzt ist tatsächlich Gold und Edelsteine. Angeblich ist das Eintrittsgeld für den Erhalt, aber sicherlich gehen mehr als 50% an die Regierung.

Und alles was hier glänzt ist tatsächlich Gold und Edelsteine. Angeblich ist das Eintrittsgeld für den Erhalt, aber sicherlich gehen mehr als 50% an die Regierung.

Während wir in der Pagoda waren, wollte der Fahrer meine Euros umtauschen. Als wir jedoch rauskamen, hatte das anscheinend nicht geklappt. Also sind wir zum Schwarzmarkt. War sehr dunkel da. Enge Gasse und Bretterverschläge die man wohl Häuser nennen sollte. Rechts, links, geradeaus, Platz nehmen. Es folgten nuschilige, leise Telefonate, danach ging die Frau mit meinen Euros und kam mit US$ wieder. Der Kurs war erstaunlicher Weise sehr gut. Denn als fleißiger OANDA-Besucher weiß ich was ich für mein Geld bekomme. Sie jagte das Geld durch eine Zählmaschiene, was mich sehr erstaunte, denn in diesem Häuschen war nichts wertvolles außer einem riesigen Safe und dieser Zählmaschiene. Ich mußte sie allerdings bitten mir andere, bitte lupenreine Dollarscheine zu geben. Sie schaute etwas verdutzt, gab mir aber neue. Ja, auch darauf sollte man achten, wenn man nach Myamar will. Saubere, am besten ganz neue Dollarscheine. Und bitte niemals, never ever knicken. Auf das warum gibt es keine richtige Antwort. Aber sie werden in den Hotel nicht angenommen. Im Gegenzug darf der Kyat alt, verrottet, durchgerissen und wieder zusammen geklebt worden sein. Ich war daruf gut vorbereitet, allerdings die andere 3 nicht. Die hörten dann oft genug die Frage: Haben sie noch einen anderen Schein?

© Verena Schiewe, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geboren um zu leben! Ich bin 28 und komme mir vor, wie ein Hamster im Laufrad. Schule, Ausbildung, Job. Und jetzt? Hund, Haus, Familie gründen? Nein. Ich will noch mal weg, raus in die Welt. Es gibt so viel zu sehen und zu lernen. Also wenn nicht jetzt, wann dann. Der Plan: 6 Monate Asien - Russland - Mongolei - China - Nepal - Indien - Vietnam - Kambodscha - Laos - Thailand - Malaysia - Singapur Auf los geht´s los. Los...
Details:
Aufbruch: 27.08.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 15.03.2011
Reiseziele: Thailand
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Hongkong
Vietnam
Kambodscha
Myanmar
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Verena Schiewe berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.