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Reisezeit: Oktober 2009 - April 2010  |  von Katja Grach

USA - Big City life und Wüstensand: Las Vegas – Sin City, owa kan gscheitn Kaffee

11.-14.04.2010 Las Vegas

Es soll ja Menschen geben, die wegen dem Spielen nach Vegas kommen. Wir gehören offensichtlich nicht dazu. Ganze 11 Dollar haben wir jeweils verbraucht. Einmal unspektakuläres Automatenspielen, einmal Roulette. Das an sich wär ja lustig, aber Mindesteinsatz sind schon 10 Dollar und die müssen dann aber auch gleich gesamt gesetzt werden. So schnell ich einmal meinen Einsatz verdoppelt hatte, so schnell war er auch wieder weg. Andi hat sogar mal 300% Gewinn gemacht - allerdings mit 1 Cent Einsatz....aber auch das wurde gleich wieder verspielt. Zudem waren die Slotmachines mit dermaßen vielen Lämpchen und Lautsprechern bestückt, dass jede/r nach 5 min spielen ohnehin blind und "terrisch" ist. Immerhin haben wir unser Geld im Caesars Palace verprasst. Also wenn dann mit Stil.

Papa verspielt ohne Skrupel einen ganzen Dollar

Papa verspielt ohne Skrupel einen ganzen Dollar

I hab nur gschaut ...

I hab nur gschaut ...

Was macht die österreichische Delegation sonst nocht, außer nicht-spielen in Las Vegas? Auf 365 m Ringelspiel fahren, den Strip auf und abhetzten, 10 Dollar Garderobengebühr beim Ausgehen blechen, Stripshows anschauen, Hotels besichtigen, Ausweise herzeigen und vor allem das wichtigste: ein Cafe suchen, wo auch wirklich ein Kaffee in einem Keramikbehältnis sprich Kaffeehäferl serviert wird und nicht in einem Styroporbecher mit Milchpulver.

Auch wenn einige Hotels schon ziemlich verlockend ausgesehen haben - mein Favorit Mandalay Bay oder THEHotel, so haben wir uns doch für eine Unterkunft entschieden, dass gesamt die Größe des Frühstücksraumes im THEHotel nicht überstiegen hat und auch der Höhe nach 3x reingepasst hätte. Vom Panoramalift aus im 61. Stock war es nicht von einer Tankstelle zu unterscheiden, aber schlecht haben wir's trotzdem nicht getroffen. Zimmer war sehr ok, nur das Frühstück im Denny's hätte noch mehr als eine Geschmacksrichtung vertragen. Den hellgelben schmelzenden Klumpen auf meinem Pancake konnte ich weder Eiscreme, Frischkäse noch Butter zuordnen - weder geschmacklich, farblich noch von der Konsistenz. Ich glaube aber es muss sowas wie Margarine gewesen sein. Und selbst das Steak, das ich einmal morgendlich nach dem Ausgehen verdrückt hab, hat sich geschmacklich nicht wirklich von seinen Beilagen (Mais und grüne Bohnen) abgehoben. Es lebe das Fastfood!

net schlecht - und von innen erst!

net schlecht - und von innen erst!

Aussicht von THE Hotel

Aussicht von THE Hotel

Wie auch immer, die verzweifelte Suche nach einem richtigen Kaffee - so wie in Österreich eben - führte uns gleich am ersten Tag ins Venetian - einen gigantischen Hotelkomplex, der Venedig sowohl außen als auch innen nachempfunden ist. Im ersten Stock können diejenigen, die gerne lautstarkvorgetragene Arien von Gondolieren beiwohnen möchten Indoor-Gondel fahren und erleben ein schöneres Venedig mit blauem Himmel wie es schöner nicht sein kann...und in der Realität auch nicht ist. Aber romantisch eben. Am Markusplatz (indoor) dachten wir, werden wir wohl fündig und das wurden wir tatsächlich. Echt italienisch! Guter Kaffee...im Häferl...viel zu viele Kellner...und keiner für uns zuständig. Echt italienisch

noch a bissl schöner als in Venedig

noch a bissl schöner als in Venedig

malerisch oder?

malerisch oder?

Indoor im Venetian!!

Indoor im Venetian!!

Am zweiten Tag wollten wir einen Kaffee inkl. Croissant in Paris einnehmen. Auch zu diesem Thema gab's ein Riesenhotel mit Eiffelturm, Triumphbogen, Heißluftballon und netten altfranzösischen Gässchen und Cafes. Leider war der Salon Napoleon, der ziemlich einladend aussah aber geschlossen und alle anderen "le cafe" und "le xy" sahen irgendwie nach Fastfood aus bzw. hatten nur eine Sorte Kaffee auf dem Menü...und nicht mal ein Croissant!!! Unseren Cappuccino bekamen wir in einem Riesenhäferl ohne Untersetzer und einem mehr oder weniger hingeschmissenen Löffel "serviert" - also da gibt's echt noch Aufholbedarf! Nennt mich kleinlich, aber wer österreichische Kaffeehauskultur gewohnt ist und nichts von Tribeka und Starbucks hält, dem/der muss es alle Haare aufstellen.

Paris indoor

Paris indoor

I man bitte wos sull des?

I man bitte wos sull des?

Abgesehen von unserer Kaffee-Odyssee haben wir uns Las Vegas so wohl bei Tag als auch bei Nacht ausgiebig zu Gemüte geführt. Gleich am ersten Tag ging's hoch hinaus. Andi hatte bei Germany's next Supermodel ein Shooting auf dem Stratosphere Tower in einem Ringelspiel gesehen, von dem aus man 365m in die Tiefe schauen konnte. Im 109. Stockwerk machte sich darum gleich mal die Nervosität breit und das Insanity Ride-Ticket auf und davon...vom Winde verweht. Er hatte aber Glück und durfte ohne Probleme trotzdem gleich mitfahren.

Ebenfalls unter Beobachtung stand die Fremont Street downtown, in der Abends Gratisshows zu sehen sind. 4 Blocks lang ist die Straße überdacht und abends kommen so tausendende kleine Lämpchen über den Köpfen der Menschen zum blinkenden Einsatz.

Insanity ride

Insanity ride

Wohnsiedlungen - eigentlich ist das das wahre Las Vegas

Wohnsiedlungen - eigentlich ist das das wahre Las Vegas

Ich hab Rückenwind

Ich hab Rückenwind

leicht nervös

leicht nervös

Fremont Street bei Tag

Fremont Street bei Tag

Abends haben wir uns die obligatorische Springbrunnenshow beim Bellagio und den Vulkanausbruch vorm Mirage zu Gemüte geführt, Montags waren Andi und ich im XS, im hauseigenen Nightclub des Hotels Encore und am letzten Abend haben wir uns noch ein paar unanständige Shows angesehen. Zuerst war noch die topless Vampir-Tanzshow "Bite" im Gespräch. Im Endeffekt wurde es dann aber "Peepshow" mit Holly Madison (ein Ex-Hugh Hefner-Bunny) für Andi und Zumanity ("the sensual side of Cirque de Soleil") für Papa und mich. Nicht gerade die typische Vater/Tochter-Unterhaltungsshow, aber als aufgeklärte Menschen können wir uns ruhig gemeinsam eine sehr sehr sexy AkrobatInnenshow ansehen, die von einem Transvestiten moderiert wird, der immer wieder ZuschauerInnen in etwas peinlich berührte Situationen brachte, was aber trotzdem für alle absolut unterhaltsam und lustig war. Comedy und Akrobatik standen sich in nichts nach Schade, dass die Show nur im New York, New York Hotel aufgeführt wird. Aber auch in Österreich wär sie definitiv erst ab 18, weshalb wir auch beim Kartenkauf schon unsere Ausweise zeigen mussten.

Hotel Excalibur

Hotel Excalibur

The Strip

The Strip

Paris bei Nacht

Paris bei Nacht

Bellaggio

Bellaggio

Andi's Abendprogramm

Andi's Abendprogramm

Ausweise sind überhaupt ein eigenes Kapitel. Das Mittags-Steak-und-Bier-Special wurde Andi verwehrt, weil er keinen Ausweis dabei hatte, im Casino durfte er nicht am Roulette-Tisch spielen, weil der Führerschein nicht als offiziell genug galt und auch vom XS (Nightclub) mussten wir einen 1-stündigen Rück- und Hinweg in Kauf nehmen, da mein internationaler StudentInnenausweis nicht genug war. Was tu ich nicht alles für einen 16 Dollar Cocktail und noch mehr Blasen (vom Tanzen) an den Füßen.

XS Nightclub - ohne Leute

XS Nightclub - ohne Leute

Der Bewegungsfaktor in diesen beiden Tagen war definitiv hoch, sehr hoch. Die Hotels sind alle so gebaut, dass Ausgänge nur schwer zu finden sind oder nur alle heiligen Zeiten mal vorhanden. Einen Auf- und Abgang im Forum Shop des Caesars Palace suchten wir vergeblich und mussten etliche Meter zurücklegen bis wir wieder rausfanden. Die riesigen Casinoareale lassen sich ohnehin nur in Fußballfeldern als Maßeinheiten erfassen und wir sind nicht nur einmal in einer Parkgarage gelandet, als wir den Ausgang gesucht haben.

Auch die tollen Trams die zwischen einigen Hotels verkehren, haben es in sich. Der Hin- und Rückweg zu den Tramstationen im Bellagio und im Montecarlo waren sicher länger als die gesamte Strecke, die wir mit der Schnellbahn zurückgelegt haben... Aber wir sind ja jung. Darum war die halbe Meile bis zum Las Vegas Zeichen vom Mandalay Bay aus ja auch kein Problem...wobei wir sicherlich die einzigen waren, die diese Strecke zu Fuß bewältigten. Was tun wir nicht alles für ein Foto. Echte Touris halt. Zumindest sind wir nicht barfuß oder in Badebekleidung durchs Casino gelaufen wie manch anderer Gast, der offensichtlich leicht deplatziert war. Nur Papa fotografiert regelmäßig alles was anders ausschaut wie daheim...Verkehrsschilder, Menschen, Scheibtruhen (Schubkarren), Parkuhren...

Hotel New York New York

Hotel New York New York

Venetian

Venetian

im Bellaggio

im Bellaggio

Rolltreppe geht um die Kurve!!! im Forum Shops (Caesars Palace)

Rolltreppe geht um die Kurve!!! im Forum Shops (Caesars Palace)

Andi mit dem neuen ipad - gleich mal ausprobiert

Andi mit dem neuen ipad - gleich mal ausprobiert

der Löwe im MGM

der Löwe im MGM

Bellaggio

Bellaggio

auf den letzten Abdruck noch eine Hochzeitskapelle entdeckt am Ende des Strips

auf den letzten Abdruck noch eine Hochzeitskapelle entdeckt am Ende des Strips

Nach 2 Tagen und 3 Nächten Beinarbeit waren wir dann aber echt fix und fertig und ganz froh - wiedermal einen Tag lang im Auto zu verbringen - auch wenn's in die Einöde ging....

Auf Wiedersehen Las Vegas, hello Death Valley

Auf Wiedersehen Las Vegas, hello Death Valley

© Katja Grach, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und genau darum werde ich ein halbes Jahr um die Welt reisen. Auch wenn man meinen könnte Toskana, Kroatien, Bali und Deutschland müssten für heuer doch reichen - Nein! Das war erst die Aufwärmrunde...
Details:
Aufbruch: 14.10.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 18.04.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katja Grach berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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