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Reisezeit: Oktober 2009 - April 2010  |  von Katja Grach

Neuseeland: Barrytown - Carving einmal anders

07.-08.01.2010 - Barrytown

Die Fahrt nach Barrytown war echt ...lang. Wir waren irgendwie das einzige Auto auf der Straße. Außer uns war niemand mehr unterwegs. Ok es war dann auch schon 10 oder so als wir mit dem letzten Tröpfchen Benzin in Greymouth ankamen, da unterwegs alle Tankstellen schon geschlossen hatten! Abgesehen davon waren wir vor Westport zu früh abgebogen und hatten die Inlandroute nach Greymouth genommen.....wir wir festgestellt haben ("Wieso sind da links und rechts Berge? Sollte da net Meer sein?") In Greymouth stillten wir unseren Hunger dann mit McDonalds und bekamen zu den Pommes ein Frozen Coke dazu. Wer bitte braucht sowas? Aber sie hatten nur mehr das! Häää? Na wurscht. Und dann warens noch ca. 20 km bis Barrytown. Wir kurvten ewig herum und fanden keinen geeigneten Stellplatz für die Nacht. Ok noch ein Stück weiter rauf im Finstern nach Punakaki, wo die Pancake Rocks sind. Auf dem geschützen Parkplatz der i-site fanden wir dann unser Nachtlager.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Suche nach den Pancake Rocks. Die Information hatte noch zu..hmmm...auf der gegenüberliegenden Seite stand sowas von den Rocks und den Blowholes...hmm..aber es sah eigentlich aus wie der Eingang zu einem Resort. War's aber doch nicht, sondern eben der Mini-Walk zu den Pancake Rocks, die so heißen, weil sie wie übereinandergestapelte Pfannkuchen aussehen. Es kaum auch grad die Sonne raus, also perfektes Fotowetter. Danach hatten wir so richtig Lust auf Pfannkuchen und haben damit spekuliert, dass es in dem Cafe an der Info sicherlich welche an dieser Sehenswürdigkeit geben würde. Und wir lagen damit goldrichtig. Also 2x Pancake Rock Breakfast und 2 White Coffee....lecker.

wie gestapelte Pfannkuchen ...aber keine/r weiß warum

wie gestapelte Pfannkuchen ...aber keine/r weiß warum

Gleich danach ließ die Schönwetterfront auch schon wieder nach und wir machten uns auf nach Barrytown, um jemanden zu finden, bei dem wir Jade Carving (sprich Jade Schnitzen oder Schleifen) machen konnten. Im Reiseführer stand nichts drüber, ich hatte die Info nur von einer, die das in ihrem Reiseblog erwähnt hatte. Wurscht. Ich fragte den Herrn vom Cafe noch, der meinte 50 m nach Ortsende Barrytown links. Da war nix. Etwas weiter stand was von "Make your own knife in 1 day". Da fuhren wir ran. Vielleicht konnte man da auch Anhänger machen. Nein. Aber der nette Herr meinte 2 Türen (eigentlich Einfahrten) weiter, und er rufe dort an. Ok, also sind wir hin...siehe da nun war auch ein kleines handgemaltes Schild an der Einfahrt. Hamish begrüßte uns sogleich und fragte uns, ob wir in einer halben Stunde wieder kommen könnten. Aber unten am Strand könnten wir inzwischen Jade suchen. Manchmal schwemmt es hier nämlich was an. In dem Gebiet wird der grüne Stein ohnehin abgebaut. Ok. Machen wir. Also sind wir bei jedem bekloppten grünen Stein stehen geblieben und haben ihn mitgenommen und noch gerätselt, ob das wirklich was sein könnte. Wieder beim Van waren alle Steine grau....wurscht...waschen wir sie mal ab...sie sind wieder grün. Yippieh! Naja. Laut Hamish war dann kein einziger Stein Jade....oooooh. Was solls. Dafür hatte eh er welche. Die grünen Platten stammten aus British Colombia, weil sie von dort günstiger zu haben sind. Seit 17 Jahren "carvt" er schon, seit 4 Monaten macht er das mit Touris. Ok, den konnte das eine Mädl aus dem Reiseblog nicht gemeint haben. Auf Nachfrage sagte auch Hamish er glaube, da gabs mal jemand andren, der das noch gemacht hätte, aber momentan sei er der einzige. Puh, Glück gehabt. Jedenfalls suchten wir uns gleich Anhänger aus und staunten nicht schlecht, als er uns sagte, dass man dafür 4-5 oder 6-7 oder gar 8-9 Stunden brauchte. Wir entschieden uns für ein Mittelding und dann konnte es losgehen....Andi war nach ca. viereinhalb Stunden fertig, ich nach 6. Die Anhänger sind wirklich super geworden und Hamish sagte uns auch immer wieder, dass wir unsre Sache gut machten. Andre Leute hatten schon auch mal was ordentlich verbockt. Aber das Polieren dauerte echt eeeeewig. Und vor allem wars fad. Vorher wars viel spaßiger. Hab mich immer gefragt, wie das ist, Bildhauerin zu sein und sich vorstellen zu müssen, was aus dem Gipsklops werden soll. Jetzt hatte ich ein dickes Stück Jade vor mir und es klappte eigentlich ganz gut.

die Werkstatt

die Werkstatt

hmmm...was wollen wir machen?

hmmm...was wollen wir machen?

so schauts am Anfang aus

so schauts am Anfang aus

Hier bei der Arbeit

Hier bei der Arbeit

beim Schleifen

beim Schleifen

schaut schon fertig aus, is es aber nicht

schaut schon fertig aus, is es aber nicht

so wirds gemacht

so wirds gemacht

Nach der anstrengenden Arbeit mussten wir noch eine Botschaft auf Hamish's Wand hinterlassen und ihm versprechen, eine Postkarte aus Costa Rica zu senden. Während Andi auf die Vollendung meines Werkes wartete, zeigte Hamish ihm so ein Maoripaddel, mit dem die früher gekämpft haben. 70 Stunden hatte er daran gearbeitet. Ich dachte immer die Maori hätten ihre Feinde damit einfach verkloppt, aber Hamish erzählte, dass diese Waffe an den Rändern extrem scharf sei und damit hätten sie den andren in die Kehle gestochen und das Ding umgedreht....gschmackig. Hamish hatte seine Waffe aber nur an einer kleinen Stelle so scharf gemacht, zu Demonstrationszwecken. Als Andi noch an seinem Anhänger gearbeitet hatte, war der auch am Rand mal so scharf geworden, dass Hamish schon gemeint hatte, er könnte damit schon ein Tier töten. Mittlerweile kann man aber damit maximal Fingernägel ausputzen Jadewaffen hatten übrigens nur die Häuptlinge, alle andren mussten sich mit Stein begnügen.

Andi seins

Andi seins

meins...aber a bissl gschmiert vom Öl

meins...aber a bissl gschmiert vom Öl

© Katja Grach, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und genau darum werde ich ein halbes Jahr um die Welt reisen. Auch wenn man meinen könnte Toskana, Kroatien, Bali und Deutschland müssten für heuer doch reichen - Nein! Das war erst die Aufwärmrunde...
Details:
Aufbruch: 14.10.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 18.04.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katja Grach berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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