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Reisezeit: Oktober 2009 - April 2010  |  von Katja Grach

Neuseeland: Rotorua – Ich will nen Kiwi sehn!

30.12.09 - 01.01.2010 - Rotorua

Die Nacht hatten wir endlich wiedermal mit Dusche auf einem richtigen Campingplatz verbracht - haben uns gleich 2 Nächte eingemietet. Da Rotorua ein Thermalgebiet mit jeder Menge stinkender Schwefelquellen und Geysiren ist, gibt's hier auch an jeder Ecke einen Pool mit heißem Wasser. So auch bei unsrem Campingplatz- gratis! Vor dem Abendessen haben wir uns gleich mal "eingeweicht", um voller neuer Kräfte ein super leckeres Abendessen zu kochen. Die Campingplätze hier (also die normalen, nicht die DOC - die sind für Hartgesottene) sind echt pipifein. Küche super ausgestattet und groß, Fön im Waschraum, Aufenthaltsraum, TV, Internet, Shop...alles dabei...und viel mehr Flair als bei uns.

Kleiner Zwischenstopp in Tirau (eigentlich Umweg) nur um den als Schaf verkleideten Wollladen zu sehen

Kleiner Zwischenstopp in Tirau (eigentlich Umweg) nur um den als Schaf verkleideten Wollladen zu sehen

mmmh lecker, selbst gekocht...und auch noch Coleslaw dazu...yummy

mmmh lecker, selbst gekocht...und auch noch Coleslaw dazu...yummy

Am nächsten Morgen haben wir uns dann nach Te Puia aufgemacht, einem Geothermal-Maori-Park. War gleich bei uns um die Ecke. Wir haben uns wegen dem Kiwi-Haus für diese Variante entschieden. Der andre Park hätte ungefähr das gleiche gehabt, nur dass dort die Maoris auch wirklich wohnen. Wobei so wie vor 100 Jahren lebt hier eh keiner mehr und die Show war eh hier auch dabei. Also rein ins Vergnügen. Unser Guide war ein schwuler Finnen-Maori, auf dessen Namensschild "Renata" stand....whatever. Er war jedenfalls irrsinnig unterhaltsam und einfach süß. Dank ihm wissen wir, dass Neuseeland so heißt, weil ein Holländer als erster Europäer das Land entdeckt hat und aus Zealand in Niederlanden war...voila New Zealand. Und die Maori benannten das Land Aoteora nach dem sie es sichteten "He ora, he ora, he aoteora" - "a cloud, a cloud, a long white cloud" . In Rotorua hab es zudem bereits eine jahrhunderte lange Tradition an weiblichen Guides, die den Neuankömmligen die Umgebung und das Leben der Maori näher brachten. Teils haben diese Frauen auch im Ausland studiert und Biografien verfasst (zB Maggie Papakura). Auch alle Frauen aus der Familie unseres Guides waren solche Fremdenführerinnen. Und nun arbeitet auch er hier..im Sommer...im Winter studiert er Jus. Österreich kannte er auch. Zumindest Innsbruck. Schifahren? Nö, Shopping!  Renata, oder wie auch immer er hieß führte uns auch zu den Geysiren im Park, die alle 2 Stunden hochgehen. Aber man kann nicht genau sagen wann...moody, like a woman. Da das Kiwihaus gerade von Massen von AsiatInnen eingenommen wurde, zeigte er uns, wie man aus Flachs (der Pflanze) mit einer scharfen Muschel das fasrige Flachs für Fäden gewinnt...und rollte das ganz an seinem rasierten Bein zu einem starken Band "you should pay more to see this show"

Geysire in Te Puia

Geysire in Te Puia

Renata in Action

Renata in Action

Auch die nachgebauten Schlafhütten, die extrem klein waren, begutachteten wir für ein paar Minuten. Die Maori selbst sind allerdings sehr große Leute. Aber um die Wärme zu behalten, wurde eben klein gebaut. Anschließend nahmen wir an der Cultural Performance teil. Aus allen TicketinhaberInnen wurde Albert, ein Spanier, gewählt, der uns als Chief gen Meetinghouse geleiten sollte und dem Maorikrieger in der Willkommenszeremonie entgegentreten musste. Geboten wurden und wieder Poi, Haka und noch einige andere nette Songs und Tänze.

Albert, der Spanier bei der Willkommenszeremonie

Albert, der Spanier bei der Willkommenszeremonie

"Mein gott is mir fad"

"Mein gott is mir fad"

"und mir erst"

"und mir erst"

Flachsgewinnung

Flachsgewinnung

Und endlich wars soweit, wir gingen zum Kiwihaus. Weil der Kiwi erstens ein Nachtier ist und sehr scheu, durften keine Fotos gemacht werden. Also rein in die Finsternis. Und da war er. Das dämlichste Viech, das wir je gesehen hatten..aber soooo lustig. Einerseits ist sein Körperbau einfach weltklasse, andererseits...wer hat schon mal einen Vogel gesehen, der mit seinem Schnabel ein Loch gräbt und dann mit dem Kopf drin verschwindet und mit den beiden Beinen die Erde hinten in die Luft schmeißt, später mitten in einen Busch rennt und dann ewige Runden im Kreis? Das ist ein Kiwi. Da, wenn nichts dagegen getan wird, der Kiwi bis 2015 ausgestorben sein wird, sind alle sehr heikel mit diesen Tieren. Hunde sind fast überall verboten. Gegen Frettchen und Marder lässt sich leider nicht viel machen. Sie alle sind schuld daran am Minimalbestand dieses Vogels. Die Überlebenschance eines Kiwis nach dem Schlüpfen liegt bei nur 5%!

Wir waren so fasziniert von diesem Tier, dass wir beschlossen, doch noch zum Kiwi Encounter zu fahren, eine Organisation, die eine Hatchery für Kiwis besitzt und die Eier in der Natur einsammelt und die Kiwis im Alter von 6 Monaten wieder in die Natur zurück bringt. Dort haben wir dann 3 Kiwis sogar ohne Glasscheibe dazwischen im Nocturnal House anschauen dürfen. Vincent hat sich leider nicht geregt und ist nur zusammengekauert neben einem Baum gesessen. Te Kara hat sichs dafür total gegeben, ist ständig ihre Bahnen gelaufen und war einfach urkomisch anzuschauen. Der dritte hat sich nicht blicken lassen. Außerdem durften wir einen Blick in die Brutkästen werfen und anschauen, was die Tierchen so zu fressen kriegen. Es war echt irrsinnig interessant, zumal der Kiwi ja eine Kreuzung aus Vogel und Säugetier ist. Fotos vom Kiwi Encounter gibt's leider keine, da wie gesagt man den Vogel nicht fotografieren darf.

Pass auf, da pickt ein Vogel an deinem Kopf!

Pass auf, da pickt ein Vogel an deinem Kopf!

Nach soviel Info machten wir uns dann auf in die Stadt...ok ins Städtchen und aus dem kleinen Snack wurde ein Riesenburger mit Pommes beim Pig & Whistle...und Isaac Cider...mmh. Am See sind war dann einige Zeit entlang spaziert und haben die Bühne für das Abend Mardis Gras begutachtet. Der kleinste schäbisgte Rummelplatz war auch in den Governmental Gardens untergebracht. Aber für eine Fahrt mit dem Riesenrad, das aussah wie in einem Horrorfilm konnten wir uns doch nicht entscheiden. Am Abend war ich dann ziemlich geschlaucht und hab mich mit einem Buch schlafen gelegt, während Andi einen Halbmarathon durch den Forest Park gelaufen ist. Und dann wars eh schon spät. Wir sind weil Silvester eben mit dem Auto noch mal schnell in die Stadt, hätten fast nicht die Feier am See gefunden, weil wir ein paar Mal in die falsche Richtung gelaufen sind...zu viel Musik aus zu vielen Richtungen. Und dann hats eh nimmer lang gedauert. Das Feuerwerk war wunderschön, warn ein paar Sachen dabei, die ich noch nie vorher gesehen hatte. Den Wiener Walzer haben wir natürlich wie es sich gehört getanzt...und halt vorgesungen. Und viel war dann eh nimmer...die großartige Silvesterfeierin bin ich ja noch nie gewesen und in Österreich wars eh noch nicht soweit. Also Weihnachten und Silvester eher unspektakulär, alles andre dafür umso spektakulärer für mich.

Die Touri-Info!

Die Touri-Info!

der Rummelplatz in den Governmental Gardens

der Rummelplatz in den Governmental Gardens

so stell ich mir Securityleute vor

so stell ich mir Securityleute vor

Lake Rotorua

Lake Rotorua

© Katja Grach, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und genau darum werde ich ein halbes Jahr um die Welt reisen. Auch wenn man meinen könnte Toskana, Kroatien, Bali und Deutschland müssten für heuer doch reichen - Nein! Das war erst die Aufwärmrunde...
Details:
Aufbruch: 14.10.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 18.04.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katja Grach berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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