2 Wochen Kolumbien, 4 Monate Peru

Reisezeit: September 2009 - Januar 2010  |  von Fabienne Stöffel

Jetzt aber wirklich! - mein Urwaldtrip

So, wahrscheinlich habt ihr euch schon lange gefragt: Wann kommt denn jetzt endlich richtiger Uuuuuurwald?
Ruhig, Brauner. Man muss ja erstmal die Grundlagen schaffen, um das beste dann auch wirklich so gut wie möglich zu präsentieren

Ich erzähle also mal weiter:
Ich war also in Iquitos, ich hatte noch 5 Tage dort, bis ich wieder nach Lima zurück musste. Ein Hostal hatte ich ja schon, jetzt brauchte ich nur noch eine Dschungel-Tour buchen, ich wollte 3 Tage machen. Zum Glück fand sich bei mir im Hostal ein Typ ein, der seine Touren anbot. Der hatte aber für den nächsten Tag niemanden sonst für seine Tour, meinte aber, er könnte mal in der Agentur seines Cousins fragen, ob die noch weitere Leute für eine Gruppe hätten.

So bin ich dann bei den Amazon Adventure Expeditions gelandet.
Ich war total begeistert:
1. Die Guides dort sprachen richtig gutes Englisch (was schonmal für Professionalität spricht, wer in Südamerika schonmal gereist ist, weiß das).
2. Das Programm war genau, wie ich es wollte: nichts typisch Touristisches: wir fuhren zu ihrer Lodge mitten im Urwald und haben von dort aus verschiedene Plätze besucht. Garantieren konnten sie nicht, dass wir bestimmte Tiere sehen (also kein Streichelzoo), aber die Guides waren super ausgebildet in Tier- und Pflanzenkunde und kannten sich in der Nähe der Lodge gut aus.
Ich hab dann also die 3-Tages-Tour mit ihnen gebucht, hab dafür 100 Euro bezahlt. Dafür war aber alles mit drin : Essen, Übernachtung, Touren.

Am nächsten Tag ging es morgens gleich los: Wir fuhren mit einem kleinen Bötchen wieder den Ucayali-Fluss (von dem ich ja am Tag zuvor gekommen war) zurück und dann weiter in einen Seitenarm, den Rio Yarapa, wo sich dann auch unsere Lodge befand.

unser Bötchen

unser Bötchen

auf dem Rio Yarapa auf dem Weg zur Lodge

auf dem Rio Yarapa auf dem Weg zur Lodge

die Lodge, mehrere Gruppen der Agentur waren dort. Es gab einen Speise- und Aufenthaltsraum, in dem man sich mit den Leuten der anderen Gruppen immer traf.

die Lodge, mehrere Gruppen der Agentur waren dort. Es gab einen Speise- und Aufenthaltsraum, in dem man sich mit den Leuten der anderen Gruppen immer traf.

der Aufenthaltsraum mit Hängematten, Esstisch und ein Haustier hatten wir auch...

der Aufenthaltsraum mit Hängematten, Esstisch und ein Haustier hatten wir auch...

...unsere Haus-Tarantel!!!! Ja, ich weiß, ich war auch ganz geschockt. Die anderen komischerweise nicht, die haben sie gleich geknuddelt

...unsere Haus-Tarantel!!!! Ja, ich weiß, ich war auch ganz geschockt. Die anderen komischerweise nicht, die haben sie gleich geknuddelt

und Fledermaüse hingen außen auch in den Dächern, die fand ich aber selbst irgendwie süß.

und Fledermaüse hingen außen auch in den Dächern, die fand ich aber selbst irgendwie süß.

mein Zimmer - gottseidank gab es überall Moskitonetze, auch an Fenstern und Türen. Bei dem ganzen Viecherzeuch hätte einen das nachts sonst echt durchdrehen lassen können

mein Zimmer - gottseidank gab es überall Moskitonetze, auch an Fenstern und Türen. Bei dem ganzen Viecherzeuch hätte einen das nachts sonst echt durchdrehen lassen können

Aber an unsrer Lodge gab es nicht nur Taranteln und Fledermäuse, es gab auch "nette" Tiere, wie Schmetterlinge, gelbschwarze Vögel, die ihr Nest direkt im Baum neben der Lodge hatten und auch sonst ging es bei der Tour gar nicht, KEINE Tiere zu sehen...

Die Vögel bei uns vor der Lodge

Die Vögel bei uns vor der Lodge

Am ersten Tag machten wir mit einer anderen Gruppe zusammen den Fluss entlang, wo wir die Flora und Fauna bestaunen konnten und gemeinsam ein einheimisches Dorf besuchen konnten.
Dort hab ich auch Samantha und Anghelo aus Chile kennen gelernt, mit denen ich mich super verstanden habe.

Samantha & Anghelo

Samantha & Anghelo

Durch einen Zufall sind wir auf dem weg zum Dorf auf einen Affen gestoßen ("Choro" nennen sie diese Affenart dort), der auch noch - neugierig wie er war - total nah an unser Boot rankam und da fröhlich herumkletterte

Im Dorf, das wir besuchten, war es super schön und idyllisch (die haben da wirklich das Paradies !!!!). Auch hier war der Besuch nicht extrem touristisch. Die meisten Bewohner scherten sich nicht besonders drum, dass wir da rumliefen. Nur die Frauen des Dorfs kamen irgendwann an und boten ihr Kunsthandwerk zum Verkauf an, auf das sich ein Blick wirklich lohnte!
Das Dorf war sehr klein, ziemlich nahe am Fluss, aber ganz gut versteckt (ich hätte es nicht gefunden ).

Das Dorf mitten im Urwald

Das Dorf mitten im Urwald

das Paradies vor der eigenen Haustür...

das Paradies vor der eigenen Haustür...

Der flechtet in Ruhe seine Besen...

Der flechtet in Ruhe seine Besen...

die Kirche des Dorfes (die Stelzen sind notwendig, wenn der Fluss ansteigt)

die Kirche des Dorfes (die Stelzen sind notwendig, wenn der Fluss ansteigt)

Dieses Gebäude war total lustig...quasi sowas wie das "Gerichtsebäude". Da in den Dörfern dort zwar eigentlich die Gesetze genau wie im übrigen Peru gelten, aber hier eh keiner deren Einhaltung überprüft, haben die Dörfer quasi ihre eigenen Gesetze. Da wohl größere Verbrechen so gut wie nie vorkommen, wird bei kleineren Verbrechen einfach der Täter zu 24h in einem 1-Quadratmeter-Zimmer verurteilt, wo er nicht sitzen kann und auch nicht aufs Klo gehen...
Man fühlt sich in die Zeiten von Pranger und Scheiterhaufen zurückversetzt, aber wenn es funktioniert...

die Frauen beim Auspacken ihrer Verkaufswaren

die Frauen beim Auspacken ihrer Verkaufswaren

Kinder im Dorf

Kinder im Dorf

Nach dem Besuch im Dorf sind wir zurück zur Lodge gefahren und haben auf dem Weg mal gestoppt, um - total idyllisch! - bei Sonnenuntergang im Fluss zu baden.

und hier könnt ihr sehen: bis zum Abend hatte ich meine Spinnenangst schon komplett abgelegt - dank Anghelo, meinem chilenischen Freund

Na, Lust auf den Rest bekommen?
Dann schaut euc die nächsten Kapitel an, es ist ja grade mal der erste Tag vorbei...

© Fabienne Stöffel, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jetzt werde ich endlich mein Urlaubssemester in Peru antreten. Zuerst aber besuche ich meinen Onkel in Bogota. Ich freue mich, noch einmal nach Suedamerika zu kommen. Wer weiss, ob es in dieser Form noch einmal moeglich ist.
Details:
Aufbruch: 10.09.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 27.01.2010
Reiseziele: Kolumbien
Peru
Bolivien
Der Autor
 
Fabienne Stöffel berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.